FearlessCreativity

21. Dezember 2022 – Blaue Weihnachten…

Erst hört ihr monatelang nichts von mir – und nun geht es Schlag auf Schlag mit der Weihnachtskartenproduktion! Diesmal gibt es wieder etwas zu „Sterne & Fransen“, dem MittwochsMix-Thema von Susanne und Michaela im Dezember. Vor allem aber etwas zu Cyanotypie, dem alten fotografischen Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen. Anlass war nicht so sehr, dass ich Weihnachtskarten benötigte – davon habe ich ja seit meiner Gellidruck-Ekstase mehr als genug. Aber Tom und ich wollten endlich testen, ob unsere, für die Cyanotypie beschichteten Papiere, die seit gut eineinhalb Jahre dunkel unter einem alten Holzkoffer lagen, noch funktionieren würden. Bei einem Cyanotypie-Kurs in Esslingen im Juli 2021 hatten Tom und ich sie beschichtet und seitdem aufbewahrt. Am dritten Adventswochenende wollten wir es dann wissen: geht da noch was??? Mit Sonne war nicht wirklich viel los, doch eine gebrauchte Höhensonne tat ihre Dienste:

Wellness für Weihnachtskarten…

Zum Glück wurden sie dabei nicht braun sondern schön blau! Schaut mal, das ist meine Ausbeute:

Ich habe verschiedenes ausprobiert: Zum Beispiel die Papiere mit dreidimensionalen Elementen zu „belegen“:

Durch die Höhensonne gibt es natürlich nicht wirklich einen Schattenwurf (der das Ganze noch interessanter machen würde).
Tannenzweig mit Strohstern

Da hat mich das Ergebnis zuerst nicht wirklich begeistert. Aber als ich dann den Strohstern mit Silbergarn nachgestickt habe, fand ich die Karte ganz schön.

Zweimal Karten mit Mistelzweig, der nicht wirklich als solcher zu erkennen ist…

Die Schrift ist eine Folie, die mein Tom von einem Stempelvordruck erstellt hat.

Für die Schriftfolie hat Tom alte Briefe eingescannt und auf Folie ausgedruckt. Es gibt auch noch eine Folie einer alten Postkarte- mit Strohstern garniert.

So, nun kommt der „fransige“ Teil: dafür habe ich die Drucke einfach mit ausgefranstem Jeansstoff auf der Karte festgeklebt.

Sternenschablonen meiner Gellidrucke haben mir hier gute Dienste geleistet…

Die letzte Karte ist mit einer Folie eines Fotos von Tom entstanden. Aber da die Fotos ja seine Werke sind und ich nicht wirklich etwas dazu beigetragen habe, gebühren die Lorbeeren hier eher meinem Tom. Auf seinem Blog seht ihr noch mehr seiner wunderschönen Ergebnisse, die allesamt aus Fotos entstanden sind. Schaut mal vorbei…

14. Dezember 2022 – Let’s try again…

Uiuiui, das war jetzt aber eine lange Pause! Wenig Zeit, kaum Lust, keine Ideen, viele Alternativen… so war das. Vermisst habe ich es schon ein wenig: das Werkeln und das Bloggen. Also: let’s try again!

Anlass für den Neuanfang war: ich brauchte Weihnachtskarten. Und Gelatinedruck geht ja eigentlich immer. Mit Sternen wollte ich drucken, denn das ist ja schließlich das Weihnachtsmotiv schlechthin! Was für ein Zufall (und Glück für mich!), dass das Thema des MittwochsMix von Michaela und Susanne im Dezember „Sterne & Fransen“ ist! Also holte ich mir einen ganzen Nachmittag lang Sterne vom Himmel- äh, von der Gelatineplatte! Das kam dabei raus:

Gelatinedruck ohne Eskalieren geht kaum! Hier seht ihr 6 meiner insgesamt über 20 Karten…

Drei davon ein bisschen größer, dann sieht man das Gefunkel besser… 😉

Die Schablonen sahen nachher so hübsch aus, dass auch noch Karten daraus entstanden sind:

Von hinten mit Goldfäden benäht…
Ein Drehstern…
Mit Transparentpapier hinterklebt…

Und was ist jetzt mit den Fransen??? Gemach, gemach, die kommen noch! Als fransige Stoffsterne!

Noch liegen sie unschuldig und weiß auf der Gelatineplatte…

…aber schon bald zieren sie meine schönen Karten. Aufgenäht  mit Glitzergarn:

Manche habe ich auch noch bestempelt.

Na, genug gefranst?

Einen fransigen Sterneabdruck gibt es auch noch:

Sieht auch ganz nett aus.

Meine selbstgemachte Gelatineplatte hat übrigens wieder unglaubliche 2 Jahre (fast) gehalten! Hier habe ich sie hergestellt. Diesmal war ich wohl ein bisschen zu rabiat und sie ist an einigen Stellen eingerissen. Ich habe also versucht, sie einzuschmelzen und neu zu gießen…

Hat super geklappt! Der leichte Rosastich stört keinen großen Geist…

Gut verstaut in meinem kalten Schlafzimmer wartet sie nun auf einen neuen Einsatz.

So, und ich probiere jetzt mal was aus… Nächste Woche mehr dazu. 😉  Bis denne!

03. August 2022 – Fernwehbüchlein

„Fernweh & monochrom“ ist auch im August noch das MittwochsMix-Thema von Susanne und Michaela. Kurz vor meinem Urlaubsbeginn gibt es hier also ein monochromes Fernwehbüchlein, das mich auf meiner Reise begleiten wird.

Grüngemustert…

Zuerst habe ich ein DINA 2 Blatt in verschiedenen Grüntönen bedruckt und dann zu einem sogenannten one-sheet-book gefaltet. Hier habe ich schon mal so ein One-sheet-book gefaltet und die Vorgehensweise auch ein bisschen erklärt.

An der Seite werde ich das Büchlein nach unserer Reise noch zusammenbinden.

Ein wenig habe ich es innen schon gestaltet, mit Sticken, Nähen, Beschriften…

Die Titelseite ist fast fertig…

Der Plan ist jedoch, es unterwegs „wachsen“ zu lassen.

Noch Raum zum Beschriften…

Deshalb gibt es vielleicht sogar einen zweiten Teil meines Fernwehbüchleins – wenn es dann eben fertig und gut gefüllt vor mir liegt.

Die Seiten ähneln sich noch sehr. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl…

A propos „gut gefüllt“: mein Büchlein hat auf jeder Seite Einstecktaschen, in denen ich Reiseerinnerungen, Infos etc. aufheben kann.

Für jeden Ort ein Kärtchen für Notizen.

Darauf wartet es geradezu! Und deshalb verabschiede ich mich jetzt in eine Sommerpause und wünsche euch eine wundervolle Ferien- und Urlaubszeit mit vielen sonnigen Tagen!

Das Rückencover meines Büchleins … Noch Luft nach oben…

20. Juli 2022 – Fernweh…

Eigentlich plagt es mich gerade nicht so sehr, das Fernweh… haben wir es doch bei diesem herrlichen Sommerwetter so schön an unserem kleinen Bächlein. Und außerdem geht es in wenigen Wochen auf zur ersten längeren Reise mit unserem Wohnmobil. 😀 Aber der Gedanke an eine bestimmte Stadt löst tatsächlich so etwas wie Fernweh bei mir aus: So gerne würde ich wieder mal nach London reisen. Aber das muss leider noch warten. Wenigstens kann ich nun einen Beitrag zu Michaelas und Susannes MittwochsMix-Thema „Fernweh & monochrom“ aus dem Hut zaubern. 😉

Mein London-Sehnsuchtsheft…

Aus einem gerasterten Ausdruck eines Fotos von Big Ben, das Tom bei einem unserer Londonbesuche aufgenommen hat, habe ich schon im letzten Jahr einen Druck mit Ölfarben gemacht. (Hier habe ich über den Kurs „Lithographie für den Küchentisch“ berichtet, bei dem dieser Druck entstanden ist.) Nachdem ich ihn aus seinem Dornröschenschlaf geweckt habe, wurde noch ein wenig mit Buchseiten, Chiffonstoff und Stickerei ergänzt.

Wilde Acrylmalerei auf der Rückseite

…und fertig ist der Heftumschlag!

Bereit mit wichtigen und nicht so wichtigen Erkenntnissen gefüllt zu werden…

Solche Heftchen kann ich immer gut gebrauchen – mein Umfeld auch. Sie gehen sozusagen weg wie „warme Semmeln“.

Mein Beitrag geht jetzt auch weg: zur Linkliste des MittwochsMix. Dort ist er gut aufgehoben, inmitten all der anderen monochromen Fernwehsehnsüchten…

So, nun schauen wir mal, ob im August Reiselust gegen Fernweh siegt oder ob noch ein Beitrag drin ist… Habt es fein!

29. Juni 2022 – Löchrige Poesie…

So, zum Endspurt des MittwochsMix Themas „Poesie & löchrig“ von Susanne und Michaela habe ich doch noch etwas zuwege gebracht.

Erstmal wurde der gute alte Goethe durchlöchert (na gut, nicht er selbst, sondern seine Poesie…)

Mit diesem und anderem löchrigem und nichtlöchrigem Material habe ich dann eine Collage gemacht:

Etwas weiße Acrylfarbe darüber und als kleine Kalligraphieübung habe ich einen Poesiealbumspruch aufgeschrieben:

Alle Tage ist kein Sonntag, alle Tage gibts kein Wein. Aber du sollst alle Tage recht froh und glücklich sein.

Dieses etwas wirre, poetische und löchrige Werk habe ich dann zerschnitten. Schaut, was daraus geworden ist:

Ein neues Kalenderblatt!

Mit einem Stück einer Schallplattenhülle beklebt (für den Weißraum… 😉), bestempelt und bestickt gefällt es mir ganz gut.

Ab damit aufs Motivationsklo!

Aus dem restlichen Papier habe ich dann noch Karten gestaltet:

Manche Menschen empfinden ja Mathematik als wahre Poesie…

Eine Karte geht noch:

Zusammen mit zwei Umschläge ist das ja ein richtiges kleines Postset geworden…

So, und nun ist für heute Schluß! Bin schon gespannt auf das neue Thema…

08. Juni 2022 – Poesie in Löchern

„Löcher & Poesie“ ist das Junithema des MittwochsMix von Michaela und Susanne.
Auf der Suche nach geeigneter Poesie bin ich über das Gedicht „Freude“ von Joachim Ringelnatz gestoßen. Den mag ich sowieso sehr und deshalb darf sich seine Poesie bei mir in Löchern tummeln:

Freude
Freude soll nimmer schweigen.
Freude soll offen sich zeigen.
Freude soll lachen, glänzen und singen.
Freude soll danken ein Leben lang.
Freude soll dir die Seele durchschauern.
Freude soll weiterschwingen.
Freude soll dauern
ein Leben lang.
Joachim Ringelnatz

Grundlage war ein Gelliprint, den ich Anfang letzten Jahres mit einer, aus einer Zeitschrift ausgeschnittenen Frau als Schablone, gemacht hatte. Ich finde, das passt so wunderbar zur Freude, die nimmer schweigen soll. Yeah!

Drei Löcher bekam mein Gelliprint. In eines habe ich gewoben, in die anderen kam die Poesie des Herrn Ringelnatz.

Kurz und knackig diesmal – und endlich mal wieder ein neues Kalenderblatt. Hab schon etwas geschwächelt…

Mal schauen, ob es noch was wird mit weiterer löchriger Poesie in den nächsten Wochen… Ist viel los gerade. Habt eine schöne Zeit!

01. Juni 2022 – Papierliebe am Samstag

Es ist schon wieder über zwei Wochen her, seit wir uns bei Carmen (@mein_wintergartenatelier) in ihrem schönen Wintergartenatelier in der Nähe von Pforzheim getroffen haben. Unglaublich, wie die Zeit rast! Ich wollte ja noch ein bisschen darüber berichten… über das schöne Treffen, das nun schon zum vierten Mal bei Carmen stattgefunden hat – mit über zwei Jahren Coronapause dazwischen, in denen wir uns nur digital treffen konnten. Mit dabei waren wieder Susanne, die gemeinsam mit Carmen diese wunderbaren Treffen immer organisiert, Moni, Heike (@buntewerkelei) Sandra (@spielsandra) und Christiane (@momi_machts) die ich zum ersten Mal „in echt“ getroffen habe. Wie schön es wieder war! Das gemeinsame Werkeln aber auch – und vielleicht sogar vor allem – der Austausch, das Plaudern, das Zusammensein.

Gestartet haben wir mit Sonnendruck – und wie bestellt schien auch die Sonne… 😉

Während die Drucke trockneten, machten wir Mittagspause mit einem superleckeren Buffet, zu dem jede etwas beigesteuert hat:

Es gab selbstgebackenes Brot, Aufstriche, Blätterteigtaschen, Salate, Kuchen, Aachener Spezialitäten, Erdbeeren und andere Leckereien.

Dann wurde es blau: Schon im Vorfeld hat jede von uns für jede Teilnehmende ein Tütchen Material mit Blau-Bezug zusammengestellt:

Papiere, Garn, Stoffe etc. Wir konnten sozusagen aus dem Vollen schöpfen!

Drei Papierstreifen (26 cm breit und 10,5 cm hoch) wurden gefaltet und zu einem Büchlein zusammengebunden. Dabei konnte man das Papier entweder vorher collagieren oder nur teilweise oder erst die fertig gefalteten Seiten.

Die sieben mehr oder weniger fertigen Büchlein. Wie immer war die Zeit viel zu knapp…

Und hier kommt mein Büchlein:

the lazy – oder eine Anleitung zum Faulsein

Reste von Cyanotypien, Buchseiten und natürlich Stickgarn in Neonpink!

Faulsein ist nicht einfach! Also: Adiós illusiones!

In meinem Kalligraphie-Workshop habe ich gelernt, dass Weißraum wichtig ist. Im Leben aber auch in (Kunst-)werken. Ich habe mich also bewusst bemüht, Weissraum auf den Seiten zu lassen. Naja, zumindest hin und wieder… 😉 Am Weißraum im Leben arbeite ich noch…

Weißraum ist sozusagen Faulsein und somit das A…

… und O:

„Wer sich im Nichtstun übt, beschäftigt sich damit, nicht beschäftigt zu sein.“

Durch die gefalteten Seiten kann man statt eines Buches auch ein 3 D Werk zaubern. Und da bei mir ja oft Gebrauchsgegenstände entstehen, habe ich kurzerhand eine Vase draus gemacht:

Aber, ich glaube, als Buch ist es besser!

25. Mai 2022 – die Kirche im Dorf lassen…

Ui, das war jetzt aber eine lange Blogpause! Irgendwie habe ich nach unserem Kurzurlaub in Verona die Kurve mit der Werkelei nicht so ganz gekriegt. Aber wenigstens ein Beitrag zu Michaela’s und Susanne’s MittwochsMix im Mai muss schon noch sein! „Scherenschnitt und Schwung“ ist das Thema – und das fiel mir nicht gerade leicht… Während ich noch grübelte, was ich denn dazu nur machen soll, hatte ich – gemeinsam mit meiner Mama – einen Kalligraphie-Workshop bei Sigrid Artmann. Ehrlich gesagt habe ich den Kurs vorwiegend meiner Mama zuliebe besucht. Insgeheim graute es mir vor der „kalligraphischen Herausforderung“. Letztendlich hat sich der nötige Schwung dann doch eingestellt – und ich habe mir fest vorgenommen, täglich zumindest 10 Minuten schreiben zu üben…

Okay, den Schwung hätten wir schon mal. Wie sieht’s mit dem Scherenschnitt aus? Da habe ich mir das Leben mal ausnahmsweise nicht so schwer gemacht und auf eine Technik zurückgegriffen, die ich schon ein paar Mal verwendet habe:

Man nehme ein Stück Papier… (in meinem Fall ein Übungsblatt aus dem Kurs…)

…und schneide es in Längsstreifen. In ein weiteres Papier (in meinem Fall ein rotes, das den Umschlag meines zukünftigen Übungsheftes bilden soll) werden Querstreifen geschnitten:

Die Längsstreifen werden nun in das andere Papier eingewoben.

Das war eine schöne Werkelei für einen Abend vor unserem Wohnmobil! Wir haben nämlich letztes Wochenende einen Kurztrip nach Mühlacker gemacht. Dort in der Nähe fand am Samstag nach über zwei Jahren endlich wieder die „Papierliebe am Samstag“ statt. Carmen (Instagram: mein_wintergartenatelier) hat uns wieder ihre tollen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Nochmals Danke dafür!

Mit einem Gläschen Wein stellt sich noch mehr Schwung ein, sag ich euch! 😉

Über die Papierliebe berichte ich ein anderes Mal. Jetzt muss ich erst mal für den MittwochsMix den Schwung und den Scherenschnitt zusammenführen…

Man könnte den Umschlag jetzt so lassen…

…oder in die roten Elemente mit dem Cutter kleine Fenster schneiden. Damit man dabei das drunterliegende Papier nicht beschädigt, wird ein Streifen einer alten Plastikkarte druntergeschoben:

Wer genauer wissen möchte, wie das geht, schaut hier mal. So, dann noch ein Heft in den Umschlag gebunden, fertig ist mein Übungsheft!

Ähhh… Wer achtsamer ist als ich, dem ist vielleicht vorher schon DER Fehler aufgefallen, den ich leider erst bemerkte, als mein Heft schon fertig war…

Ich habe meine Papierstreifen falsch herum eingeflochten. Die Schrift steht auf dem Kopf!!! So ein Mist! Sollte ich jetzt echt nochmal alles neu machen??? NEIN! Ich habe beschlossen, die Kirche – im wahrsten Sinne des Wortes – im Dorf zu lassen. Auf mein Heft kam nämlich nun ein Scherenschnitt einer Kirche – sozusagen als Mahnung an mich, auch in Zukunft diese öfters im Dorf zu lassen.

Fertig! Basta! Ich lass das jetzt so! Nun kann das schwungvolle Üben beginnen:

Erst mal die im Kurs gelernte Schrift Bastarda – für den Anfang mit dem Marker geschrieben…

Später werde ich auf Feder und Tusche umsteigen und auch mal eine neue Schrift ausprobieren. Wenn ich brav übe, bekomme ich vielleicht sogar wieder ein Bienchen:

27. April 2022 – Ein Büchlein zum Schluss…

So, das war’s dann jetzt mit „Grün & rund“, dem Aprilthema des MittwochsMix von Michaela und Susanne. Schade eigentlich… da wäre mir schon noch was eingefallen… Für das heutige Projekt habe ich keine meiner extra angefertigten grün/runden Drucke benutzt, sondern Kleisterpapierversuche, die schon sehr lange bei mir herumliegen.

Grün sind sie und rund sind sie…

Gemeinsam ergeben sie das Cover für ein Buch, das ganz unkompliziert mit Buchringen zusammengehalten wird:

Der Spiegel ist ebenfalls aus Kleisterpapier – jedoch schon eher „professionell“ hergestellt und zwar bei einem Kurs, den ich im September 2019 besucht habe.

Dieses Kleisterpapier ist in einer speziellen Knülltechnik entstanden, die ich – ehrlich gesagt – wahrscheinlich gar nicht mehr hinbekommen würde.

Und was nun soll rein, ins Büchlein?

Rezepte für den Omnia!

Der Omnia ist ein Backofen für’s Wohnmobil und wir sind gerade dabei, leckere Rezepte zusammenzutragen.

Dafür werden wir jetzt auch Gelegenheit haben, denn wir fahren für eine Woche nach Verona, unsere Tochter Alina besuchen. Sie macht dort gerade ihr Auslandssemester. Und wir unsere erste große Wohnmobiltour…

Also klappe ich mein Kochbuch jetzt mal wieder zu, schicke es zum MittwochsMix und dann geht es ab nach bella Italia!

20. April 2022 – alles kann ich noch werden…

Letzte Woche habe ich euch meinen Tetrapack-Briefumschlag mit passender Karte gezeigt. Dafür habe ich aus dem grünen Papier, das ich Anfang des Monats für den MittwochsMix bedruckt hatte, nur ein paar Kreise ausgeschnitten… Irgendwie hat mir der Druck aber so gut gefallen, dass ich ihn noch anderweitig verwenden wollte. Und so ist er die Basis für ein weiteres Kalenderblatt geworden:

Ich habe gar nicht mehr viel hinzugefügt – nur ein paar grüne Kreise draufgestickt…

Die letzten Zeilen des Gedichtes „Anbeginn“ von Eva Strittmatter habe ich auf Chiffon getippt und noch aufgeklebt.

Wenn ihr das ganze Gedicht lesen wollt, hier kommt es:

Ich habe es aus dem Fastenkalender ‚wandeln“, den ich euch schon mal vorgestellt habe.

Für mich passt das so gut: der beginnende Frühling, das Werden in der Natur und im eigenen Leben, der ewige Kreislauf, das Grüne, das Runde… Also wie geschaffen für den MittwochsMix von Michaela und Susanne  mit seinem „Grün & Rund“ im April. Ein hoffnungsvolles, neues Kalenderblatt!

13. April 2022 – Ein grün-rundes Pärchen…

Dass ich ein Fan von Tetrapack-Werkeleien bin, wisst ihr vielleicht. Ich habe schon allerhand daraus gemacht: kleine Heftchen, ein Gummibandbuch, ein Nadelbriefchen, eine kleine Vase, ein Long-Stitch-Buch und eine Taschentuchtasche. Ein Briefumschlag war noch nicht dabei… Na dann!

Letzte Woche habe ich ja erzählt, dass ich für den MittwochsMix von Michaela und Susanne ein paar Blätter bedruckt habe. „Grün und rund“ ist diesmal das Thema und deshalb sind die Drucke auch mehr oder weniger mit grünen und runden Elementen bestückt.

Upsi! Da fehlt doch was!!!

Wieder einmal war ich mit dem Zerschneiden schneller als mit dem Fotografieren…. Die fehlenden Teile brauchte ich nämlich für meinen Briefumschlag. Das „Grundgerüst“ ist aus – mit grünem Faden – zusammengenähten Tetrapackelementen hergestellt. Verziert habe ich das Ganze mit runden Teilchen meines grünen Druckes:

Auch auf der Rückseite darf „grün und rund“ natürlich nicht fehlen:

Aber was ist ein Umschlag ohne Karte? Deshalb gibt es passend dazu eine Tetrapackkarte – und ganz klar ist auch darauf etwas grünes Rundes zu sehen:

So, das war’s für heute!

Ein nettes Pärchen…

Aber ich sage es euch gleich: ich habe einen grünen Lauf! Oder einen runden… Ganz wie es euch beliebt! 😉

06. April 2022 – etwas Rundes im Grünen…

Nein, es ist kein Fußball auf dem Rasen (wobei das super passen würde…) sondern mein Beitrag zum MittwochsMix von Michaela und Susanne im April. Das Thema lautet nämlich Grün & Rund.

Zunächst einmal habe ich mir grüne und runde Utensilien bereitgelegt, um ein paar Blätter zu bedrucken:

Der Zwischenstand bei einem der Drucke:

Rund und grün – aber noch ein bissi langweilig…

Den fertigen Druck habe ich leider – schwuppdiwupp – so schnell zerschnitten, dass ich kein Foto mehr von dem ganzen Blatt machen konnte. Es gibt also nur noch Überreste des Druckes als Foto…

Aus den Überresten entsteht bestimmt auch noch was Nettes…

…und ein Büchlein. Es nennt sich „explosion book“ und geht super leicht zu machen. Die Anleitung findet ihr hier.

Zugebunden wird es mit einem Streifen Chiffon, den ich mit Gelmedium bestrichen habe, damit er nicht so ausfranst.

Das ist die Rückseite:

Schaut mal, wie hübsch es sich entfaltet:

 

Noch ist das Büchlein leer aber ich möchte daraus ein Geburtstagsbuch für einen lieben Menschen machen. Mit Fotos, Texten und was mir noch so einfällt. Jetzt ist mein Büchlein erst mal rund und grün – und das reicht ja für den MittwochsMix! 😉

30. März 2022 – einander entgegenwachsen…

Jetzt ist doch noch ein letzter Beitrag zum MittwochsMix-Thema „Wald &krumm“ von Michaela und Susanne entstanden. Ausgangspunkt war ein Foto von zwei Bäumen im Wald:

Anstatt schnurgerade nach oben zu wachsen, haben sie sich ein wenig krumm gemacht, um einander entgegenzuwachsen, sich anzunähern, vielleicht auch um sich zu stützen. Ein sehr schönes Bild, finde ich, und Anlass darüber nachzudenken, wem wir entgegenwachsen könnten…

Mit Lavendeldruck habe ich das ausgedruckte Bild auf Stoff übertragen.

Am Lavendeldruck gefällt mir, dass das Ergebnis etwas diffus wird, nicht so klar und perfekt wie beim Gelmediumtransfer:

Die beiden sich umschlingenden Bäume habe ich dann noch nachgestickt:

Mit Kettenstich den einen…

… mit Rückstich den anderen.

Das fertige Stoffstückchen habe ich auf ein, mit Acrylfarben bedrucktes, Papier genäht.

Dies ist dann der Umschlag für ein neues Heftchen geworden.

Als Bindung hat mir dafür die Kettenstichheftung am besten gefallen.

Ach, würden doch nicht nur die Bäume auf meinem Heft einander entgegenwachsen…

So, das war’s aber jetzt endgültig mit den krummen Wäldern. Es ist schließlich Monatsende und somit Zeit für ein neues MittwochsMix-Thema. Bin schon gespannt, was sich Michaela und Susanne ausgedacht haben.

23. März 2022 – Noch ein krummer Wald…

Nun ist doch tatsächlich noch ein krummer Wald für das MittwochsMix-Thema „Wald & krumm“ von Susanne und Michaela entstanden. Wer weiß, vielleicht nähere ich mich ja auf diese Weise dem „Krummen“ in meinem Leben an – und im Wald bin ich sowieso gerne…

Es gibt wieder eine Kalenderseite zu sehen, mit Bäumen aus Buchseiten und einer Gelliprint-Laubkrone. Um zu verhindern, dass ihr den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr seht, habe ich sicherheitshalber nur drei Bäume gemacht – und zumindest einer hat ziemlich krumme Äste… 😉 Wobei Bäume eigentlich ja, wie ich finde, immer ein wenig krumm sind.

Über den krummen Wald zu staunen oder auch über andere Dinge, die einem so begegnen, ist für die seelische Gesundheit übrigens sehr wichtig. Lest mal den Artikel hier; da wird von einem Versuch berichtet, wie man alte Grübler dazu gebracht hat, positiver in die Welt zu schauen.

Darum ein Aufruf an mich und an alle anderen: Staunt, was das Zeug hält! Jetzt im beginnenden Frühjahr gibt es sicherlich genügend Gelegenheiten dazu!

Das schöne Wort „neugieren“ habe ich übrigens aus dem Fastenkalender „wandeln“. Da sind noch mehr so schöne Wörter drin, zum Beispiel „selbstversuchen“ oder „wunderglauben“.

Wer den Fastenkalender „wandeln“ noch nicht kennt: unbedingt empfehlenswert! Da sind sehr schöne, lustige und auch nachdenkliche Texte drin.

So, nun habt es fein und… bleibt neugierig!

09. März 2022 – Krummer Wald

Eigentlich ist im Wald ja selten etwas ganz gerade, insofern sind die beiden Begriffe des MittwochsMix-Themas im März „Wald & krumm“ keine wirklichen Gegensätze. Dennoch ist mir die Umsetzung des März-Themas von Michaela und Susanne echt schwer gefallen. Irgendwie hatte ich keine zündende Idee. Schließlich habe ich eine Technik für eine Flechtarbeit ausgegraben, die ich hier schon mal gezeigt habe.

Grundlage waren diese beiden Blätter.

Das Waldbild mit seinen krummen Bäumen habe ich in krumme Streifen (na ja, zumindest waren die Streifen nicht gerade…) gerissen. In das – mit Kaffee und Aquarellfarben – gefärbte Blatt wurden krumme Linien geschnitten, in die ich die Waldstreifen gewebt habe. (Schaut euch einfach meinen alten Beitrag vom April 2021 an, da habe ich es genauer erklärt…)

Ein zerfressen Blatt aus dem Wald bekam auch noch einen Ehrenplatz

Wie ihr wisst, liebe ich Zitate. Und für den Kalender im „Motivationsklo“ brauchte ich noch was philosophisches. Ich habe mir also ein bisschen Gedanken über das Krummsein gemacht: „Ist das schlecht?“ – „Warum?“ – „Sind wir nicht alle irgendwie krumm und macht uns nicht gerade das interessant?“ – „Ist das, was wir schlecht finden, wirklich schlecht oder ist das nur unsere eigene Wirklichkeit?“ Man könnte es auch kurz machen, wie Anaïs Nin:

„Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie, wie wir sind.“

Noch ein bisschen Stickerei und fertig ist eine neue Seite im Kalender.

Ufff! Gerade noch mal Glück gehabt! 😉 Ich dachte schon, das wird nix mehr…

16. Februar 2022 – Konfetti im Kopf…

Kennt ihr diesen Spruch?:

„Wenn mir irgendwann der Kopf platzt, fliegt danach wenigstens überall Konfetti rum!“

Ich finde den Spruch sehr lustig und auch irgendwie passend für mich. Deshalb wollte ich ihn auch unbedingt im MittwochsMix-Thema „Kaffee und Konfetti“ von Michaela und Susanne unterbringen.

Ihr bekommt also heute nochmal Kaffee und Konfetti von mir serviert!

Und wie das manchmal so ist im Leben, rückt auch in meiner Collage inmitten des schönsten Kaffeeklatsches leider der Ernst des Lebens heran.

Und die Moral von der Geschicht?

Trau dem Konfettiregen nicht!

Diese tiefschürfende Weisheit kommt natürlich auch in meinen Kalender auf dem Motivationsklo… 😉

09. Februar 2022 – Ohne Kaffee und Gebäck…

…hat das Leben keinen Zweck! Schon wieder so oller Kaffee… Was soll denn das??? (Könnte vielleicht mit dem Februarthema des MittwochsMix von Michaela und Susanne zu tun haben: „Kaffee & Konfetti“.)

Also, bitte schön, hier habt ihr beides!

Das Konfetti ist diesmal nicht selbstgemacht sondern selbstgestempelt – mit einem Moosgummipünktchen, das ich auf einen Stift geklebt habe. Ein super Konfettistempel war das!

Die Schrift ist ebenfalls gestempelt, nur der Schriftzug „wunderbar“ ist mit Lavendeldruck entstanden. Das Bild von der Frau mit Kaffeetasse ist wie üblich ein Transfer mit Gelmedium auf SnapPap.

Noch fliegt das Konfetti freudig umher…

… doch ohne Kaffee ist’s vorbei mit der Freude und alles sinkt zu Boden. (Stellt euch dazu das Jingle von „Wetten dass…“ bei einer verlorenen Wette vor…)

Und was soll jetzt das Ganze werden???

Na, ein Brotkorb natürlich!

Die Vorderseite…
…und die Rückseite

Wir haben nämlich dringend einen Brotkorb für unser Wohnmobil gebraucht, dessen stolze Besitzer wir seit kurzem sind…

Und schon hat das Brotkörbchen seinen ersten Einsatz! Lasst es euch schmecken! Das Gebäck, den Kaffee und von mir aus auch die Konfetti! Helau!

02. Februar 2022 – Kaffeekonfetti

Potzblitz, jetzt habe ich doch tatsächlich Kaffeekonfetti gemacht! Und das nur wegen des neuen MittwochsMix-Themas „Kaffee & Konfetti“, das sich Susanne und Michaela ausgedacht haben. Wie macht man denn nun Kaffeekonfetti??? Also, zuerst braucht man eine gebrauchte Kaffeefiltertüte oder mit Kaffee gefärbtes Papier:

Das locht man ganz geduldig… und tadaaa:

Schon hat man Kaffeekonfetti!

Äh, und jetzt? Na ja, man könnte zum Beispiel eine Collage damit verzieren:

Die Collage ist aus Gelliprint, Papierresten, einem Atlasindex und einem bestickten und betippten Stoffstückchen gestaltet. In der „Zeit“ Nr. 43 habe ich diesen schönen Satz von Cornelia Funke entdeckt:

Ich hab noch ein paar Abenteuer in mir…

Ich glaube, sie hat es darauf bezogen, dass ihr die Ideen für ihre tollen Bücher noch nicht so schnell ausgehen. Aber ich fand, dass in mir auch noch das ein oder andere Abenteuer schlummert. Und diesen Gedanken finde ich grandios!

Der nette Herr hier ist schon hin und wieder mal in meinen Werkeleien aufgetaucht…

Da meine Collage auch eine neue Seite des MittwochsMix-Kalenders ist, geht es nun ab mit ihr aufs Motivationsklo… 😉

Und wie sieht es bei euch mit den Abenteuern aus? Ich wette, da warten auch ein paar drauf, ans Tageslicht zu kommen!

26. Januar 2022 – Frischpost!

Irgendwie scheine ich gerade einen Lauf zu haben! Hier kommt schon wieder ein Beitrag zum MittwochsMix Thema „Kalender & zerrissen“ von Michaela und Susanne. Das ist aber auch ein sehr ergiebiges Thema…

Zuerst musste natürlich ein Kalender her, was im Januar nicht sehr schwierig ist, da die alten, ausgedienten Kalender noch griffbereit rumliegen.

Erst mal heißt es, Seiten rausreißen, denn die brauche ich für mein Projekt!

Einige Seiten habe ich grob mit weißer Acrylfarbe bestrichen, damit nicht mehr ganz so viel vom Hintergrund zu sehen ist:

Dann ging das Gematsche los, sprich, ich habe die Kalenderseiten mit der Gelatineplatte bedruckt.

In Formen und Streifen gerissenes Backpapier hat mir als Schablonen gedient

Da ich die Schablonen später als Collagenmaterial nutzen wollte, bin ich später dazu übergegangen, sie aus normalem Papier zu reißen. Auch mit in Streifen oder Stücke gerissenem Stoff erzielt man tolle Ergebnisse!

Blautöne und Neonpink… meine Lieblingskombi!

Jetzt verrate ich euch auch, was aus meinen alten Kalenderseiten entstehen sollte: Karten und Briefumschläge. Frischer Wind im Postfach sozusagen!

Meine zurechtgeschnittenen Briefumschlagrohlinge warten auf ihre Weiterverarbeitung…

Nach ein bisschen Kleben, Sticken und Nähen ist das aus ihnen geworden:

Besonders gut gefällt mir der Kalenderabdruck unten links

Manche Umschläge bekamen aufgenähte Adressfelder, andere werden später einfach so beschriftet.

Für die Karten habe ich die bedruckten Kalenderseiten erst mal in Stücke geschnitten bzw. teilweise auch gerissen:

Mein Basislager…

Dann ging auch hier das Ausgestalten los:

Eine kleine „Tanzserie“
Erste Hilfe gegen Ärger…
Glücksstern und Unglücksfisch – why not?

Schwuppdiwupp war ein ganzer Sonntagnachmittag vorüber. Upsi, das hatte ich so nicht geplant! Aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Und nun habe ich wirklich ein ganzes Sammelsurium an Frischpost! Ich wette, da geht bald die Post ab… 😉

19. Januar 2022 – This is your time!

Der Schwung meines Anlaufs von letzter Woche hält noch an. Was für ein Glück, denn so habe ich einen weiteren Beitrag zum MittwochsMix-Thema „Kalender & zerrissen“ von Frau Nahtlust und Michaela geschafft. Yeah!

Der Teil „Kalender“ war einfach! Als Grundlage habe ich den Lebensfreudekalender vom vergangenen Jahr genommen, der bis dahin in unserem Klo hing… (Nicht umsonst wird dieses von den Freunden unserer Kinder „das Motivationsklo“ genannt… 😉)

Ein paar Kalenderseiten hatte ich schon zuvor mit Farbresten, die ich loswerden wollte, übermalt:

Um das „Zerrissene“ habe ich mich dann anschließend gekümmert, indem ich aus allerlei gerissenen (aber auch geschnittenen) Papieren eine Collage gemacht habe. Rund um den – aus einer Zeitschrift gerissenen – Satz “ this is your time“.

Beim Werkeln ist mir dann noch ein ganz anderer Aspekt des „Zerissenseins“ in den Sinn gekommen: Wie oft fühle ich mich zwischen all den beruflichen und privaten „To do’s“ zerrissen! Auch die Entscheidung, was ich in meiner Freizeit gerne machen möchte (wandern, lesen, werkeln, mit Freunden treffen, faulenzen…) zerreißt mich manchmal ein wenig – denn die Entscheidung für etwas ist letztendlich auch immer eine Entscheidung gegen etwas anderes… Ich glaube, deshalb hat mich auch der Satz „this is your time“ so angesprochen.

Das ist meine Zeit- und diese Zeit möchte ich mir auch nehmen. Um mir regelmäßige „Kreativzeit“ zu verschaffen, habe ich mir nun an einem Tag der Woche eineinhalb bis zwei Stunden Zeit fest fürs Werkeln eingeplant. Da gibt es jetzt (fast) keine Ausreden mehr! Hauptsächlich geht es mir dabei ums Anfangen, ums Tun und soll gar nicht unbedingt so ergebnisorientiert sein. So der Plan… mit meiner Zeit und meinem Zerrissensein…

Der neue „Motivationsspruch“…

Der umgestaltete Kalender hängt inzwischen wieder im Klo – und da ja noch viele, viele Seiten darin sind, wird das vielleicht sogar mein MittwochsMix-Kalender in diesem Jahr. In ihm könnte ich zu jedem MittwochsMix-Thema eine Seite gestalten. Oder auch zwischendurch… Es wird sich finden.

11.01.22 – Nimm einen Anlauf!

„Nimm einen Anlauf“ – das trifft es ganz gut! Ein neuer Anlauf im neuen Jahr, für das ich euch allen alles Gute wünsche! Seit langem kommt nun wieder ein Blogbeitrag von mir und ein wenig „zwingen“ musste ich mich schon dazu. In den letzten zwei Monaten steckte ich etwas in einem „Kreatief“ fest, denn mit Kreativität war es bei mir leider gar nicht weit her. Aber als ich das Januarthema „Kalender & zerrissen“ des MittwochsMix von Frau Nahtlust und Michaela gesehen habe, da dachte ich, das könnte was werden…

Das sind meine Kalender der vergangenen zwei Jahre. Irgendwie hänge ich an ihnen, deshalb fällt mir das Wegschmeißen schwer.

Aber was muss, das muss… Zerreißen konnte ich nur die Innenseiten – es war auch eher ein rausreißen. Die festen Deckel musste ich hingegen abschneiden:

Aus diesen Einzelteilen wollte ich ein „Fauxdori“ machen und die Cover davor noch ein bisschen umgestalten.

In dem Kalender „Der andere Advent“ habe ich dieses schöne Gedicht von Günter Kunert gefunden:

Das sollte die Zeile „Was für ein verdammt schönes Vergnügen…“ auf meinem alten Kalender ablösen. Die Frau auf dem Frontcover meines Kalenders hat mir dagegen gut gefallen, die sollte bleiben:

Nicht sehr, nur ein bisschen, habe ich das Deckblatt umgestaltet…

Das „Zerreißen“ musste nun ja auch noch irgendwie ins Spiel kommen und so habe ich Wenzhou-Papier zerrissen und es feucht mit Gelmedium auf die Vorderseite geklebt. Dadurch entsteht ein eher verschwommeneres Bild, das mir sehr gut gefällt. Das Gedicht habe ich – bis auf die beiden letzten Sätze – aufgestempelt.

Die Rückseite ist völlig neu gestaltet.

Auch auf dem „backcover“ kommt das Zerrissene zum Zug: zerrissenes Zeitungspapier, Collagenpapier, Wenzhou-Papier…

Nach den Anleitung aus Michaela’s Buch „Stoff trifft Papier“ (über das ich hier berichtete) habe ich mir dann ein „Fauxdori“ oder eben Gummibandbuch gebaut:

Die beiden ehemaligen Kalenderbuchdeckel werden durch ein Stück Buchbindeleinen zusammengehalten.

In den „Buchrücken“ kommen oben und unten je zwei Ösen, durch die dann die Gummibänder gefällt werden.

Auf der Innenseite sieht man es genauer, dass durch jede Öse zwei Gummibänder gefädelt wurden.

An diese Gummibänder kann man nun Hefte einhängen:

In meinem Gummibandbuch ist Platz für insgesamt 4 Hefte

Für das Jahr 2022 habe ich mir für jede Woche eine Frage überlegt, mit der ich mich eine Woche lang beschäftigen möchte. Ich habe also schon eine gute Verwendung für mein Kalender-Gummibandbuch mit zerrissenen Elementen… 😉

Damit nichts auseinander fällt, wird mein Fauxdori von einem pinkfarbenen Gummiband zusammengehalten.

Der „vogelwild“-Kalender wartet übrigens noch auf seine Bestimmung. Auseinandergeschnitten ist er immerhin schon…

So, nun hoffe ich, dass mir bei meinem neuen Anlauf, wieder mehr zu werkeln, nicht die Puste ausgeht. Aber ohne Druck geht bekanntlich alles besser! Also: „Schau ma moi (dann seng mas scho!)“

01. November 2021 – Blaue Wunder

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung, da ich von einem Buch und meinen Erfahrungen damit berichte…)

Mich hat ja, wie ihr hier schon sehen konntet, ein wenig das Cyanotypie-Fieber gepackt. Vor einer Weile ist folgendes Buch in mein Bücherregal eingezogen:

Wie der Name schon sagt, geht es um blaue Wunder – nämlich die faszinierende Technik der Cyanotypie. Zu Beginn schreibt Marlis Maehrle kurz etwas zur Geschichte dieser historischen fotografischen Technik und kommt dann relativ zügig zur Sache. Sprich, sie erklärt verständlich, wie das nun funktioniert mit den blauen Wundern. Tom und ich wussten ja inzwischen schon ein bisschen was – aber ein AHA-Erlebnis war definitiv der Teststreifen… Da, je nach Lichtverhältnissen, die Belichtungszeit ganz schön variieren kann, empfiehlt Marlis Maehrle, jedes Mal bevor man loslegt, einen Teststreifen zu verwenden: Das heißt, einen beschichteten Streifen Papier, der zunächst vollständig mit schwarzem Tonkarton abgedeckt wird. Alle 2 Minuten (so war unsere Einheit) wird der Streifen ein Stückchen nach unten geschoben. Wenn man unten angelangt ist, wäscht man den Papierstreifen aus und kann nun ablesen, nach welcher Zeit die stärkste mögliche Belichtung erreicht ist. Nämlich da, wo der Blauton nicht mehr dunkler wird.

In unserem Fall war die optimale Belichtungszeit etwa 16 Minuten. Das ändert sich natürlich je nach Tageszeit aufs Neue…

Ein weiteres AHA-Erlebnis hatten wir, als wir Papiere verwendeten, die Tom und ich noch im Juli bei dem Kurs in Esslingen beschichtet hatten. Damals packten wir die Papiere in zwei schwarze Müllbeutel und schoben sie im kühlen Schlafzimmer unter eine alte Holztruhe. Zwar gut lichtgeschützt- aber überall hörten wir, dass das beschichtete Papier trotzdem irgendwie reagiert und nicht sehr lange aufbewahrt werden kann. Unser Papier war nun über 2 1/2 Monate alt und wir hatten nicht sehr große Hoffnungen in es gesetzt. Was soll ich sagen? Es hat einwandfrei funktioniert! Und so konnte es losgehen, das muntere Experimentieren. Und genau dazu lädt es auch ein, das Buch. Ich habe ein paar Sachen ausprobiert – längst nicht alle – die in dem Buch vorgestellt werden:

Hier wollte ich die Lichtdurchlässigkeit von Washi-Tape testen, eine Frottage belichten sowie Blütenblätter und Beeren.

Schaut, was daraus geworden ist: Da die Glasplatte schräg über dem Papier lag, sieht man die Kante auf der Cyanotypie. Die Beeren sowie das Strickteil lagen nur lose auf und haben keine so klaren Konturen wie die Sachen, die unter der Glasplatte lagen. Beides hat seinen Reiz…

Wie unterschiedlich die Ergebnisse der beiden Washi-Tapes sind!

Eine andere Idee aus dem Buch, die ich ausprobierte, war, dünnes Papier unterschiedlich zu falten. Da es nun an manchen Stellen lichtdurchlässiger ist als an anderen, kann man damit schöne Effekte erzielen. Den Rand kann man ebenfalls unterschiedlich gestalten, indem man ihn mit Schablonen abdeckt. Ich habe gerissenes, schwarzes Tonpapier verwendet.

Ein gefaltetes Origamiherz aus Deli-Paper, Rosenblüten und Washi-Tape.

Und so ist die fertige Cyanotypie geworden:

Weitere Versuche mit Buchstabenschablonen und Pusteblumen…

… und mit angefressenen Blättern und ganzen Hortensienblüten:

Die Blautöne sind selten ganz gleich und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Steinpapier ergibt zwar interessante Strukturen, würde ich aber nicht mehr für die Cyanotypie verwenden:

Ein weiterer Versuch war (Idee auch aus dem Buch…), mit Buchstabennudeln Schrift zu gestalten:

Den Rahmen habe ich mit Spaghetti gemacht. Die beiden an den Seiten liegen flach unter der Glasplatte. Die oben und unten liegen nur lose auf. Achtet mal auf den Schattenwurf!

Sehr gut gefällt mir bei der fertigen Cyanotypie, wie schön diesmal die kleinen Samenfallschirmchen rauskommen!

Der Schatten wir viel diffuser abgebildet als die Stellen, die ganz abgedeckt sind.

Über das Thema „Schattenwurf“ steht auch einiges im Buch. Ich habe selber noch Verschiedenes ausprobiert. Der Versuch, den schönen Schatten von Kristallgläsern abzubilden hat nicht so ganz geklappt; dazu war die Nachmittagssonne im Herbst eher ungeeignet.

Interessant finde ich hier die Schrift… Ich habe Holzbuchstaben genommen und da ich während der Belichtung das Papier verschoben habe, hat sich natürlich auch der Schattenwurf verändert.

Bei dem nächsten Bild habe ich ebenfalls Holzbuchstaben genommen aber diesmal das Blatt nicht verschoben. Die Schrift bekommt dadurch einen coolen 3D Effekt. Schade ist, dass ich ein blaues beschichtetes Blatt genommen habe. Das gefällt mir längst nicht so gut wie ein weißer Hintergrund.

Bestempeltes Transparentpapier eignet sich ebenfalls gut für Schriftelemente:

Von Hand auf Folie zu schreiben und diese auf eine zweite Folie zu legen, hat mich nicht so überzeugt. Man sieht sehr stark, die Stellen, wo mehr Tinte rausgekommen ist. Beim nächsten Mal würde ich die Schrift einscannen und auf Folie drucken.

Gelernt habe ich bei meinen Experimenten ebenfalls, dass die schräg stehende Herbstsonne schöne Schatten wirft, wie auf dem unteren Bild zu sehen. Die kleinen Ovale sind die Schatten von Perlen, die ich auf die Glasplatte gelegt hatte.

Tom hat von einer alten Fotografie der Hände meiner Großmutter eine Folie für unsere Cyanotypie erstellt. Wunderschön, wie ich finde.

Außerdem habe ich gelernt, dass es gut ist, zu veränderten Tageszeiten neue Probestreifen zu machen. Das habe ich nämlich nicht gemacht sondern am Nachmittag die gleiche Belichtungszeit angenommen wie am Vormittag. Im Unterschied zu der Cyanotypie, die Tom am Vormittag gemacht hat, seht ihr, dass mein Bild ein wenig unterbelichtet ist.

Zu mehr Cyanotypie bin ich noch nicht gekommen. Das Buch hat aber noch einiges zu bieten: von weiteren Ideen zum Ausprobieren bis hin zu Projekten, die man machen kann. Auch auf das Thema Entfärben und Umfärben wird eingegangen. Sprich ein absolut empfehlenswertes Buch!

Ein weiteres sehr schönes Buch möchte ich euch noch kurz vorstellen: ein Bilderbuch, das ich zufällig entdeckt habe. Nicht nur die Illustrationen, die mit Cyanotypie gemacht wurden, sondern auch der Text sind wunderschön und sehr lebensklug. Es geht, grob gesagt, darum, dass sowohl das Dunkle als auch das Helle zum Leben gehören.

Schaut mal, wie poetisch die Bilder sind!

Ganz hinten im Buch steht ein bisschen was zur Technik der Cyanotypie und lädt zum Ausprobieren ein.

Ich habe das Buch zunächst für meinen Kindergarten angeschafft, war aber dann so begeistert, dass ich es mir selber auch noch gekauft habe.

So, das war viel heute! Danke fürs Durchhalten… 😉

25. Oktober 2021 – Kleines Format ganz groß!

Im Juni diesen Jahres habe ich bei der Kunstakademie Esslingen den Kurs „Das kleine Format“ besucht. Ich habe euch hier schon davon berichtet und auch, wie begeistert ich war. Antje Fischer, die den Kurs leitete, hat sich netterweise dazu bereit erklärt, in ihrem Atelier in Ebersbach eine kleine  Fortsetzung anzubieten. Diese fand vorletztes Wochenende statt. Seht mal, wie liebevoll Antje alles vorbereitet hat:

Überall in ihrem Atelier hat sie „Stationen“ aufgebaut, an denen man die Karten auf verschiedenste Weise bearbeiten konnte…

Wie auch schon bei dem Kurs „Das kleine Format“ haben wir Werbepostkarten, die es ja in Kneipen etc. gibt, als Basis verwendet und diese umgestaltet:

Die Station „Schmirgeln“ mit Schleifpapier und Co.

Von der Ursprungskarte kann man beispielsweise abschmirgeln, was man nicht möchte und nur noch einen Bruchteil stehen lassen…

…und dann neue Elemente einfügen

Ritzen kann man die Karten vor dem Walzen mit Farbe (bspw. mit einem „leeren“ Kugelschreiber)…

…oder es wird in die noch feuchte Farbe geritzt.

Bei der Karte rechts habe ich das Muster zuerst eingeritzt und dann mit Farbe drübergewalzt. Bei den Karten links habe ich in die feuchte Farbe geritzt.

Es gab auch eine Station mit heißem Wachs. Die habe ich diesmal ausgelassen…

Dafür habe ich mich mal wieder im Linolschnitt versucht…

…und mir eine Musterplatte geschnitzt, mit der ich diverse Karten bedruckt habe:

Je nachdem welche Karte verwendet und mit welchem Teil der Platte gedruckt wird, ist die Wirkung total unterschiedlich.

Vielleicht noch ein bisschen Schrift dazu?

Für die Schrift gab es dann auch eine eigene Station mit vielen Stempeln und einer Schreibmaschine.:

Irgendwie war mir mutig zumute…

Kennt ihr auch die Mut-Wut???

Bei dieser Karte habe ich die Buchstaben des Wortes „ohne“ ausgeschnitten und mit betipptem Transparentpapier hinterklebt:

Das kleine Gedicht hinter dem „ohne“  ist von Erich Fried: „Nicht nichts ohne dich aber nicht dasselbe. Nicht nichts ohne dich aber vielleicht weniger.“

Als ich über das ausgeschnittene „ohne“ drüberwalzte, blieb der Abdruck „ohne“ auf der Walze und ich konnte es noch auf zwei weitere Karten aufwalzen:

Und wieder sind mutige Karten daraus geworden…

Die ausgeschnittenen Buchstaben wiederum kamen auf eine andere Karte:

Das ausgeschnittene Rechteck ist mit bestempeltem Transparentpapier hinterklebt

Natürlich kann man auf Karten auch zeichnen, kleben, collagieren…

…oder tackern:

Eine Collage mit Linoldruck auf Zeitung und einem Streifen von einer anderen Karte, den ich – etwas überstehend – angetackert habe.

Ein wenig gewebt habe ich schließlich auch noch:

Die linke Karte ist in einer Technik gewebt, wie ich es hier schon mal gezeigt habe. Die rechte ist mehr freestyle…

Bei der Karte unten habe ich ein ausgestanztes Loch zugewebt, wie ich es hier schon mal gemacht habe:

Was für ein schöner kreativer Tag das war! Und dank Antjes supertollen Vorbereitungen und all dem Material, das sie uns zur Verfügung gestellt hat, war das Ganze ein „Rundum-sorglos- Paket“!

Aber nicht nur der Werkeltag in Ebersbach selber war wunderbar – er war auch sehr nachhaltig: Ich hatte davor eine kleine kreative Krise und danach wieder so richtig Freude am Werkeln. Die Woche danach habe ich immer wieder an meinen Karten weitergearbeitet – denn natürlich waren an dem Tag in Antjes Atelier nicht alle 20 Karten fertig. Ganz, ganz viel Freude hat mir das gemacht!!!

04. Oktober 2021 – Cyanotypieversuche…

Schon seit längerem habe ich mit der Technik der Cyanotypie geliebäugelt. Als Anfang Juli diesen Jahres bei der Kunstakademie Esslingen ein Tageskurs zu diesem Thema angeboten wurde, haben Tom und ich uns gleich dazu angemeldet. Meine Ergebnisse waren jedoch leider eher enttäuschend und ich wusste gar nicht so recht, warum…

Das Bild oben rechts war das einzige, das den schönen, typisch tiefblauen Ton bekam. Die anderen wurden entweder gar nichts, viel zu hell oder verwaschen…

Ruhe gelassen hat mir das Ganze dann aber doch nicht. Die Kurse bei Jeromin haben ja fast schon Erfolgsgarantie – und so haben Tom und ich Mitte September in Speyer einen zweitägigen Kurs bei Fritz und Brunhilde zur Cyanotypie belegt. Jetzt wollten wir es aber wissen! Und wirklich: es gab einige Aha-Effekte und Erleichterungen! Zum einen mussten wir die Papiere nicht in nahezu völliger Dunkelheit mit der lichtempfindlichen Flüssigkeit beschichteten. Ein etwas abgedunkelter Raum reicht völlig! Dann sieht man wenigstens, was man tut… 😉

Tom beim Beschichten der Papiere mit der lichtempfindlichen Flüssigkeit.

Zum anderen konnten wir uns beim Arrangieren der Objekte viel mehr Zeit lassen. Es ist kein Problem in einem etwas abgedunkelten Raum verschiedene Zusammenstellungen auszuprobieren und erst, wenn man zufrieden ist, nach draußen, ins UV-Licht zu gehen.

Damit nichts verrutscht und alles möglichst plan auffliegt, wird eine Glasplatte aufgeklemmt.

Im UV-Licht verändert sich der Farbton sofort und nach etwa 20 Minuten Belichtungszeit (die wiederum hängt natürlich davon ab, ob die Sonne scheint oder nicht…) sieht das Ganze noch relativ unspektakulär aus:

Das Auswaschen der Chemikalien in Wasser bringt aber dann den Aha-Effekt!

Da, wo das UV-Licht hinkam, färbt sich alles schön blau; die bedeckten Stellen bleiben weiß!

Hier meine allerersten Versuche auf kleinen A6-Karten:

Stoff kann man ebenso verwenden. Hier unten habe ich ihn gefaltet und noch Pflanzenteile darübergelegt:

Sieht nach großer Matschpampe aus…

So kann man ganz unterschiedliche Effekte erzielen:

Das Ergebnis der „Matschpampe“ seht ihr ganz unten. Ich finde es richtig schön!

Das Arrangieren von diversen Objekten auf dem Papier ist fast ein wenig meditativ…

Genauso wie Tom, habe ich viel mit Fotos gearbeitet, die wir auf Folien ausgedruckt hatten. Die Ergebnisse waren alle einzigartig und fast alle richtig gut!

Die Fotofolien können super mit Pflanzenelementen kombiniert werden.

Mit den vier Karten vom Anfang haben wir dann noch Umfärbeexperimente gemacht: Dazu entfärbt man das Blau zunächst mit Soda und färbt dann mit verschiedenen Flüssigkeiten, die Gerbstoffe enthalten, neu ein:

Links oben die unbehandelte Cyanotypie-Karte, daneben mit schwarzem Tee eingefärbt (das hätte ruhig intensiver sein können). In der unteren Reihe links mit Gallapfel-, daneben mit Granatapfelsud umgefärbt.

Es ist viel möglich, wenn man mal das Prinzip der Cyanotypie verstanden hat. Man braucht aber auch viel Übung, Erfahrung und Lust am Experimentieren. Tom und ich haben jedenfalls Blut – äh, Blau – geleckt und wollen unbedingt weitere Versuche starten. Zwei Bücher haben wir uns noch über das Thema besorgt – mal schauen, ob die mich vielleicht den Oktober über begleiten… Und mal schauen, was aus den fertigen Cyanotypien wird.

27. September 2021 – Stoff trifft Papier…

… und weiter geht’s mit einem neuen Monatsbuch! Im Juli und August habe ich bei meinem Vorhaben, jeden Monat ein Kreativbuch aus meinem Bücherregal zu holen und mich den Monat über damit zu beschäftigen, etwas geschwächelt. Im September dagegen hatte ich in dem Buch „Stoff trifft Papier“ von Michaela Müller einen sehr treuen Begleiter.

Wie auch schon das erste Buch von Michaela Müller, „Bunte Bücher“, ist ihr zweites Werk „Stoff trifft Papier“ ein Schatzkästchen voller Ideen. Diesesmal nicht nur für Bücher sondern für ganz viele weitere  Projekte. Und wieder ganz viele tolle Techniken. Zu gerne hätte ich ganz viele dieser Projektideen umgesetzt und ausprobiert… doch geschafft habe ich leider nur einen kleinen Teil davon. Aber vielleicht ist es auch schön, ein paar „das will ich mal ausprobieren“-Ideen übrig zu lassen?

Begonnen habe ich mit dem Projekt „Papier-Stiftemäppchen“ und der Technik, Papier mit Heat n‘ Bond zu „verstofflichen“ bzw. zu laminieren. Das war mir nicht ganz neu. Mit Heat n‘ Bond habe ich schon öfters gearbeitet. (Hier habe ich ebenfalls ein Mäppchen gemacht und hier ein Nadelbriefchen.)

Diesmal ist es ein Mäppchen aus bestickter Landkarte geworden…

Bei diesem Mäppchen habe ich allerdings, wie bei Michaelas Projekt vorgestellt, das laminierte Papier mit Vliesofix auf Stoff aufgebügelt.

Die Stoffseite wird später das Futter, das laminierte Papier die Außenseite.

Eine andere tolle Technik, die ich hier auch schon mal ausprobiert hatte, ist, eine Papierkopie auf Stoff aufzubringen. Für alle, die „nur“ einen Tintenstrahldrucker haben, eine gute Nachricht: es funktioniert NUR mit einem Tintenstrahldrucker! Stoff wird dabei auf Freezer-Papier aufgebügelt und kann anschließend mit dem, aus einem Buch eingescannten Motiv, bedruckt werden.

An den Rändern ist der Stoff durch den Drucker etwas verschmutzt worden. Da das die Nahtzugabe ist, ist es nicht so schlimm…

Ich habe Alina daraus – nach Michaelas Anleitung – ein kleines Utensilo für ihre „Putzutensilien“ genäht.

Lest euch mal den Text durch! Er ist herrlich!

Die andere Seite ist auch sehr lustig…

Richtig Spaß gemacht hat es mir, mit Stoff auf der Gelatineplatte zu drucken.

Schöne Strukturen und Muster sind dabei entstanden!

Wie in Michaelas Buch sind daraus einige Karten entstanden:

Ein paar haben nicht mehr auf’s Bild gepasst:

Inspiriert davon habe ich mir noch passende Briefumschläge dazu gemacht:

Die meisten habe ich mit der Nähmaschine umnäht…

Aber den Rand von Hand zu umsticken, sieht auch ganz hübsch aus!

Bei einem Umschlag habe ich das Adressfeld aus Stoff gemacht und aufgenäht:

Ein paar Umschläge bekamen zum Verschließen einen Stoffstreifen:

Ihr seht schon, es gibt viele Möglichkeiten… 😉 Eine weitere Technik, die Michaela in ihrem Buch vorstellt, ist der Sonnendruck. Diesen habe ich für die Sommerpost 2017 schon mal ausprobiert. Die Variante mit den Knöpfen, die Michaela in ihrem Buch vorstellt, hat mir so gut gefallen, dass ich sie auf Stoff ausprobiert habe:

Ein Stoffstück, mit verdünnter Seidenmalfarbe bepinselt,  wird – mit Knöpfen bedeckt – in die Sonne gelegt.

An den Stellen, an denen die Knöpfe liegen, trocknet die Farbe langsamer. Da der Stoff drumherum schon trocken ist, werden die Pigmente der noch feuchten Stellen zu den schon trockenen gezogen.  Die bedeckten Stellen werden weiß…

Die Rückseite sieht eigentlich auch ganz interessant aus!

Ich habe aus dem Sonnendruckstoff Karten und Umschläge gemacht. (Anders als im Buch… freestyle sozusagen…) Dafür habe ich den Stoff auf Papier geklebt, wie es Michaela bei einem anderen Projekt in ihrem Buch erklärt hat.

Mir hat der Spruch von Ringelnatz so gut gefallen zu meiner Knopfkarte!

Die Stoffumschläge sind zum Verschicken mit der Post nicht so geeignet. Deshalb kommt der Name des Empfängers auf ein Etikett am Knopf. Dachte ich mir so…

Das war jetzt nur ein kleiner Teil der im Buch vorgestellten Techniken und Projekte. Aber das ist ja das Schöne: das Buch ist nie „ausgelesen“. Es ist ein Nachschlagewerk, das man immer wieder zur Hand nimmt um sich inspirieren zu lassen. Und darum darf es noch lange in meinem Bücherregal wohnen… 😉