23. September 2019 – Papierliebe am Samstag

Statt eines „Papierliebe am Montag„- Beitrags gibt es heute von mir einen Bericht über die „Papierliebe am Samstag“: Schon zum zweiten Mal fand vergangenen Samstag dieses schöne Treffen von acht kreativen Frauen bei Carmen (@mein_wintergartenatelier) in der Nähe von Pforzheim statt. Gemeinsam mit Susanne hat sie wieder ein neues Buchprojekt ausgetüftelt und uns zum gemeinsamen Werkeln ihr wunderschönes Wintergartenatelier zur Verfügung gestellt.

Wie schon beim letzten Mal bin ich nicht ganz fertig geworden und hätte auf meinen Seiten gerne noch das ein oder andere ergänzt. (Ich brauche einfach ziemlich lange, bis ich einen Plan habe und wälze die Ideen in meinem Kopf hin und her… und schwups… reicht mir die Zeit nicht mehr…. ) So hatte ich natürlich überhaupt keine Zeit, vom Werkelprozess oder von unserer tollen Location Fotos zu machen. Aber auf Instagram könnt ihr bei meinen Mitstreiterinnen sicher das ein oder andere Werkelfoto bewundern 😉

Hier gibt es also nur das fertige Werk zu sehen. Ein kleines Büchlein, bestehend aus acht Seiten im Format 15 cm × 15 cm, die alle so zugeschnitten und gefaltet werden:

(Nachtrag: Da in den Kommentaren nach der genauen Faltanleitung gefrag wurde, habe ich am Ende des Beitrags die Faltschritte noch etwas genauer erklärt)

An der Lasche wird das Blatt dann zusammengeklebt, so dass das fertige Einzelblatt im Prinzip folgendermaßen aussieht (Das Muster ist eines meiner vielen Versuchsblätter…):

Jede von uns hat sieben solche Einzelblätter zum Thema „Schrift“ gestaltet. Sechs wurden an die Mitwerklerinnen verschenkt, eines wurde behalten. Die sieben Einzelblätter wurden an den Seiten zusmmengeklebt, so dass ein auffaltbares Büchlein entstanden ist.

Susanne, alias Frau Nahtlust, hat dieses Blatt für mich gestaltet:

Meine Seite hätte ich, wie schon erwähnt, noch gerne weiterbearbeitet. Da aber meine verschenkten Seiten mangels Zeit ebn so aussahen,wollte ich die in meinem Büchlein auch nicht mehr verändern…

Von Carmen (@mein_wintergartenatelier) erhielt ich diese Seite:

Bhupali (@bhupaligupte) hat mir diese Collage geschenkt:

Von Sandra (@spielsandra) kam dieses Werk:

Und von Bärbel (@snigelpapper) dieses:

Heike (@buntewerkelei) machte diese Collagenseite:

Die Buchdeckel (in der Größe 8cm × 8cm) habe ich dann daheim auf das fertige Büchlein geklebt. Davor habe ich noch ein Band zum Verschließen gestaltet.

Die Vorderseite…

…und die Rückseite.

Es war ein sehr schöner Tag mit sehr, sehr netten Frauen. Außer dem gemeinsamen Werkeln hatten wir auch viel Zeit zum Austausch. Ich freu mich schon auf nächstes Mal!!!

Das Einbandpapier meines Büchleins stammt übrigens aus dem Kleisterpapierkurs, den ich Anfang September in Homburg besucht habe.

Es sind dort sehr schöne Papiere entstanden, aber da leider ein totales Fotografierverbot – sogar des eigenen Werktisches – bestand, gibt es dazu leider keinen Bericht, nur einen kleinen Einblick in einige der schönen Kleisterpapiere, die ich dort gemacht habe:

Nachtrag: Die Faltung der Seiten für das Büchlein geht folgendermaßen:

Ein Blatt (15cm × 15cm) zur Hälfte falten (es entsteht eine Talfalte):

Dann nochmals zur anderen Hälfte falten (wieder eine Talfalte):

Das Blatt wenden und diagonal falten. Wenn man es dann wieder umdreht, an zwei Talfalten und eine diagonale Bergfalte:

Ein Teil des Blattes wird nun weggeschnitten (wie aus der Skizze ersichtlich, wird der schraffierte Teil weggeschnitten; nur eine kleine Klebelasche bleibt bestehen):

Also, das sieht dann so aus:

Dann wird das Blatt gestaltet und erst wenn es fertig ist an der Klebelasche zusammengeklebt. Wie es dann weitergeht, habe ich oben ja beschrieben… 😉

30. April 2019 – Abi – die zweite…

Kaum zu glauben… vor zwei Jahren haben Tom und ich Alinas Abiplakat im HeGy aufgehängt…

…nun ist schon das von Leona dran.

Gestern haben wir es aufgehängt und heute geht mit Deutsch die erste Prüfung los. Dann folgt diese Woche noch Mathe und nächste Woche Bio und Englisch.

Da Leo Veganerin ist, möge die Macht der Plantpower mit ihr sein!!!

Und natürlich all unsere guten Gedanken, Glückwünsche und Quetschedaumen…

Leo, du schaffst das!!!

Noch ein kleiner Familieninsider 😉

…und das ganze HeGy spekuliert, wer denn nun eigentlich dieser Peter ist… (wo es doch gar keinen Peter unter den Abiturienten gibt…😂)

Leo grinst… und schweigt… 😉

Ha, und ich habe diesmal sogar ein kleines Jubiläum zu feiern: vor genau 30 Jahren habe nämlich ich am HeGy mein Abi geschrieben. Kaum zu glauben… echt wahr!

31. Dezember 2018 – Geschafft!!!

Jetzt ist er fertig! Mein Riesenkalender! Ein ganzes Jahr lang habe ich nun an ihm gearbeitet und Monat für Monat ein Blatt in der Größe 87 cm × 68 cm gestaltet. Oft bin ich erst am Monatsende, auf den letzten Drücker, fertig geworden…

Im Dezember ist mein Kalenderblatt vergleichsweise ruhig geraten.

Von meinem Kurs „Stille Gärten, heitere Orte„, den ich Anfang Dezember bei Jeromin in Mannheim besucht hatte, waren noch viele selbstgestaltete Papiere übrig. Diese bildeten die Basis für das Dezemberblatt, in dem ich sie collagenartig auf die Seite geklebt habe.

Um in das Ganze noch mehr Ruhe zu bringen, habe ich zum Schluss eine dünne Schicht Gesso über alles gepinselt. Mit Blattsilber kamen ein paar silberne Akzente hinzu. Mit weißer Acrylfarbe bestrichene Blätter ergaben schöne, natürliche Blattstempel

Auf den Fotos sieht man die Details leider nicht wirklich gut… „Live und in Farbe“ finde ich das Dezemberblatt aber sehr schön und dem Monat Dezember angemessen.

Mit der Feder habe ich noch dies wunderschöne Gedicht von Rilke auf mein Werk geschrieben.

Nun hängt er an der Wand, mein Kalender, und wartet darauf, dass ich ihn im neuen Jahr Monat für Monat so richtig genießen kann.

Da er – ganz anders als die Monate davor- sehr reduziert daherkommt, verlinke ich ihn mit Frau Nahtlust’s „Papierliebe am Montag“ zum Thema „Reduktion“.

Und da diesmal weniger mehr war, darf er auch zu Andrea, der Zitronenfalterin, mit ihrem Dezembermotto „Bitte ein bisschen weniger!“

Ein gutes neues Jahr euch allen!

Auf Irinas Anregung hin, habe ich jetzt alle 12 Kalenderblätter nochmal untereinander eingefügt…

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

12. November 2018 – Vergnügungen

Diesmal ist mir das Kalenderblatt meines Riesenkalenders ohne größere Zwischenfälle geglückt… Hurra!

Den Monat November assoziiere ich mit der Farbe Grau: Grau, wie trübe Regentage, ein wenig Weiß wie der Nebel, der in dem Tal hängt aber auch etwas Silber für das Geheimnisvolle, das für mich der November ebenso hat.

Und so habe ich den Hintergrund für mein Novemberblatt Grau-Weiß-Silber bemalt und mit gerissenen Buchseiten- und Seidenpapierstreifen beklebt. Als Kontrast dazu habe ich den Text mit roter Farbe gestempelt bzw. schabloniert:

Auch der Inhalt des Gedichtes von Bertolt Brecht steht in starkem Kontrast zu dem eher schwermütigen November mit seinen Gedenktagen wie Allerheiligen, Buß- und Bettag sowie Totensonntag. Es handelt nämlich von Vergnügungen! Den kleinen, unscheinbaren, die jeder Tag zu bieten hat.

Das Gedicht habe ich in der Adventszeit 2009 in dem Kalender „Der andere Advent“ entdeckt. Es hat mich sehr angesprochen und seitdem schreibe ich jedes Jahr meine „Vergnügungen“ auf einen Zettel, der neben meinem Bett liegt. Nicht jeden Tag und manchmal vergesse ich es auch wochenlang aber am Ende jeden Jahres habe ich eine ganz schön lange Liste, die ich dann am Silvesterabend in ein Büchlein schreibe. Mein Silvesterritual, um das alte Jahr nochmals Revue passieren zu lassen.

Es werden jedes Jahr immer viele Seiten gefüllt. Ich lass euch mal kurz reinspickeln und hab‘ von jedem Jahr ein/zwei Seiten fotografiert. 2010 habe ich unter anderem diese Vergnügungen gesammelt:

Alina war damals gerade 12 Jahre geworden, Leona 10 und Joscha 8. Jetzt sond schon zwei Kinder erwachsen!

2011 hat mich folgendes vergnügt:

Manche Vergnügungen wiederholen sich, weil sie mir eben immer noch Vergnügen bereiten. Wie mein „Neujahrsbad“ und ein Gläschen Sekt in besonderen Augenblicken.

Ein paar der Vergnügungen 2013:

Meist sind es kleine Augenblicke, die für großes Glück sorgen. 2015:

Für Vergnügen sorgen auf jeden Fall auch die Postkunstaktionen und überraschende Post von netten Menschen:

2018 steht noch auf dem Schmierzettel. Es ist ja noch nicht zu Ende…

Ich habe so ausführlich von meinen Vergnügungen erzählt, da Andrea, die Zitronenfalterin im November „Sekundenglück“ sammelt. Und was sind meine Vergnügungen anderes als Sekundenglück?

Die Kontraste schicke ich zur „Papierliebe“ der lieben Frau Nahtlust, die im November Kontraste sammelt.

29. Oktober – Die Stille des Herbstes…

Aus meinen „Herbstfrüchte“-Drucken des Mustermittwochs entstand die Grundlage für das Oktoberblatt meines Riesenkalenders:

Zuerst ein wilder Apfeldruck mit roter Acrylfarbe auf goldgelbem Untergrund.

Dann kamen Blätterabdrucke mit roter und schwarzer Tinte hinzu.

Zwischenzeitlich sah mein Oktober-Kalenderblatt dann so aus. Wohlgemerkt zwischenzeitlich… 😉

Langsam wird’s Gewohnheit (und mein Kalender durch die vielen Farbschichten immer schwerer), dass ich alles nochmal übermale…

Die Schrift des Textes, den ich anschließend dazuschreiben wollte, gefiel mir nämlich so überhaupt gar nicht und so kam mal wieder eine Schicht Farbe drüber. Die ehemaligen Blattabdrucke sieht man jetzt nur noch leicht durchscheinen, den vermurksten Text gar nicht mehr.

Der neue Textversuch war dann viel besser und durfte bleiben…

Noch ein paar neue Tintenblattabdrucke drauf… FERTIG! Mir gefällt es jetzt sogar noch besser als zuvor… Schade, dass man auf dem Foto die goldenen Akzente und die rotgoldene Schrift nicht so sieht…

Na, wer sagt’s denn… war doch mal wieder alles ganz unkompliziert! 😂

Und weil Andrea im Oktober das Monatsmotto „den Herbst feiern“ hat, schicke ich mein Kalenderblatt zu ihr… weil er nämlich wunderschön ist, der Herbst!!!

08. Oktober 2018 – Wirf deine Angst in die Luft…

Ende September… und ich habe immer noch keinen Plan, keine Lust und keine Zeit für mein Septemberkalenderblatt. Meine kreative Energie sitzt in einem Loch und schmollt…
Aber jetzt einfach nix zu machen, ist nicht wirklich eine Option… Wenn ich mir Projekte vornehme, ziehe ich sie in der Regel auch durch. Also heißt die Devise: Anfangen! Egal wie!!!
Ich habe mir vor kurzem ein Buch gekauft, in dem es um Oberflächengestaltung bei Mixed Media Projekten geht. Und so probierte ich auf meinem Kalenderblatt verschiedene Ideen aus:

Zuerst habe ich eine Schablone unter Alufolie gelegt und darübergestrichen, so dass sich das Motiv abgebildet hat…

Dann habe ich Pappbuchstaben, die ich auf dem Flohmarkt in Dresden entdeckte, auf meinen Kalender geklebt, die Alufolie drübergeklebt und anschließend mit Acrylfarbe bemalt.
Irgendwie war das Ergebnis noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Also habe ich weiter rumprobiert: Damit die Alufolie an manchen Stellen wieder hervorkommt, habe ich die Farbe dort mit Babytüchern weggerieben. Bei den Buchstaben und zum Teil über der Schablone, die ich schon vorher verwendet hatte. Ja, das war jetzt gut so!

Die Fläche darüber wollte ich, wie im Buch beschrieben, mit Frischhaltefolie bearbeiten..

Und noch weiter oben eine Technik ausprobieren, bei der man Klarspüler über die Farbe rinnen lässt. Beides war gar nicht nach meinem Geschmack… 😕

Also habe ich das Ganze einfach mit weißer Acrylfarbe bemalt und Bilder von Zeitschriften – mit der Sichtseite nach unten – draufgelegt. (So kann man einen „Acrylfarbentransfer“ herstellen.) Nach dem Abrubbeln des Papieres am nächsten Tag sah das alles aber ziemlich blöde aus:
zum Teil hat sich an manchen Stellen zuviel von den Drucken gelöst, die Übergänge sahen doof aus… (und ab DANN habe ich nicht mehr fotografiert, da ich nun doch leicht entnervt war…)
Schließlich habe ich zu Acrylfarben gegriffen und beherzt die Lücken und fehlenden Stellen „ausgebessert“ und angemalt. Und siehe da: langsam gefiel mir mein chaotisches Werk…
(Aber von diesem Stadium gibt es, wie schon erwähnt, keine Fotos…)

Da Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ Motto im Oktober „Handschrift“ lautet, habe ich einen Satz aus Rose Ausländers Gedicht „Noch bist du da“ zuerst auf Papier geschrieben und das dann als Schablone benutzt, um den Text zu sticken. (Das ganze wunderschöne Gedicht findet ihr am Ende des Beitrags.)

Ganz filigran und fein sieht es aus. Und es ist sehr schwer, auf dem Foto den Charme des Ganzen einzufangen… 🙁

Hier sieht man das Glänzende der Alufolie nicht…

… und dieses Foto ist auch nicht wirklich perfekt. So what! Mir gefällt mein verspäteter September und wer es sich genauer ansehen will, der ist gerne eingeladen, das bei mir zu Hause zu tun… es gibt auch Zwetschgenkuchen 😉

Noch bist du da

Wirf deine Angst
in die Luft

Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends

Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da

Sei was du bist
Gib was du hast

(Rose Ausländer)

01. Oktober 2018 – Das 15fünfzehn Geburtstagsbuch

Unsere Leona ist vor fast zwei Wochen 18 Jahre alt geworden! Und wie auch bei ihrer Schwester wollten wir gemeinsam mit Freunden und Familie etwas Persönliches für sie gestalten. Bei Alina war es eine große Fotocollage; für Leona haben wir ein Buch gemacht.

Freunde und Familienmitglieder haben immer eine Seite vorne und hinten gestaltet. Jeder auf seine Art…

Aus all diesen Kunstwerken habe ich dann ein 15fünfzehn Buch „gebaut“. Die Befestigung mit Buchschrauben erschien mir dafür am geeignetsten.

Für die Buchdeckel habe ich eine Collage mit Motiven aus „Alice im Wunderland“ gestaltet. Leona mag diesen Film sehr! Und da sie zudem das Zitat „Ich denke also bin ich“ von René Descartes ganz toll findet, war klar, dass auch dieses auftauchen musste.

Auf der Rückseite sieht man die große Leona!

Für den „Spiegel“ habe ich Buchseiten von „Alice im Wunderland“ verwendet, die ich zusammengenäht habe; natürlich mit Leonas geliebter Grinsekatze…

Und hinten nur mit Text.

Da jeder seine Seite vorne und hinten gestaltet hat, gehören die beiden nebeneinanderliegenden nicht wirklich zusammen.

Macht aber nix! Das Leben ist bunt!!!

So wie dieses Büchlein!

Und so wie all die Menschen, die ganz unterschiedliche Seiten gestaltet haben.

Es lebe die Diversität!

Das Format 15 cm × 15 cm passt wieder wunderbar zu Christines Sammlung: „15fünfzehn Themenheft„.

Ich hoffe, ich darf es trotzdem verlinken, auch wenn es diesmal nicht mein alleiniges Werk war… 😉

…sondern das von ganz vielen lieben Menschen…

… die alle etwas für Leona gemacht haben.

Ich habe jetzt nicht alle Seiten gezeigt, da ich nicht von jedem wusste, ob ich sein Foto veröffentlichen darf…

Aber fast alle… 😉

03. September 2018 – Störzeichen N° 31

Im Urlaub in Kroatien habe ich ein neues 15fünfzehn Themenheft (bzw. -büchlein) begonnen und es dann daheim fertig gestellt.

Irgendetwas wollte ich im Urlaub schon werkeln, aber ohne großen Plan und weniger Zeugs zum Mitnehmen als letztes Jahr beim Papierschöpfen… Einfach aus Spaß am kreativen Tun; zum „Spielen“ sozusagen…

So habe ich mir dann noch zuhause aus Kartonversandtaschen 15 cm ×15 cm große Karten geschnitten und diese samt ein paar Farben sowie ein paar weiteren Kreativutensilien mit in den Süden genommen…

Im langersehnten Urlaub hinderten mich zunächst jedoch ein paar „Störzeichen“ am uneingeschränkten Genießen. Aber auch aus einer Zitrone kann man eine Limonade machen – und aus einem Störzeichen eben ein Büchlein… 😂

(Im Übrigen ist die Zahl 31 in diesem Zusammenhang völlig belanglos; mir hat sie einfach so gut gefallen. 😉 )

Jeden Tag habe ich dann ein wenig darin gewerkelt und dabei das Zeug verwendet, das ich mitgenommen oder unterwegs gefunden hatte: einen Granatapfel, Blätter, ein Stück Plastikrohr…) Wieder zu Hause bekam mein Büchlein dann den letzten Schliff, durch genähte Elemente, Buchstabenstempel und Co.

Da ich außer einer etwas „philosophischen“ Phase auch noch ein paar Ausgaben der ZEIT dabei hatte, bekam jede Doppelseite meines kleinen Büchleins eine kleine „Denkanstoß“-Überschrift, wie hier zu sehen. Drei kleine Spiegelchen sind außerdem aufgeklebt; vielleicht helfen sie ein wenig bei der Suche…

Auf der nächsten Seite ist Platz, um alle möglichen Ich-Erfolge zu sammeln; und zwar in einem Täschchen aus Teebeutel. Mit den Blättern, die ich unterwegs gesammelt hatte, habe ich die linke Seite bedruckt…

Bei dieser Doppelseite habe ich unter anderem mit einem aufgeschnittenen Granatapfel gedruckt. Das aufgenähte Papier mit dem Zitat ist selbstgeschöpftes vom letzten Jahr und dient als Sammelstelle für alle möglichen Chancen…

In der „Wundertüte“ werde ich all das sammeln, was mein Leben reicher macht…

Diese Seite soll mich einfach nur daran erinnern, dass es ruhig mal schlampig und unordentlich zugehen darf.

Eigentlich kein großes Problem für mich… 😉

Hinter dem kreuz und quer gespannten Garn ist Platz für Dinge, die ich schon in meinem Leben „gelernt“ habe. Die Sätze links habe ich durch Tesafilmtransfer zu Papier gebracht…

Mir gefällt dieses Zitat zum Thema Reisen sehr gut!

Auf den Etiketten ist genug Platz für abgelegte Gewohnheiten…

Zeit – und vor allem genug Raum – zum Entdecken bietet diese Doppelseite, die ich bewusst fast leer gelassen habe. Wenn es nicht ganz so voll ist im Leben kann man viel besser Entdeckungen machen.

Die Flügel sowie den Schmetterling auf der Blüte habe ich durch Transfer mit Gelmedium auf zum Teil schon bedruckte Seiten gebracht. Es waren einfache Bilder aus einer Drogeriemarkt-Werbezeitschrift. Nicht kopiert oder ausgedruckt, einfach die rausgerissenen Seiten selbst. Das funktioniert super! Ich bin jedes Mal begeistert, dass man dabei den Untergrund noch so toll durchsieht.

Geschlossen wird mein Büchlein mit der Paketschnur, die ich beim Zusammenbinden des Büchleins extra lang gelassen habe.

Auf der Vorderseite habe ich ein Stöckchen mit rein gebunden.

Ein Stückchen Fliese vom Strand habe ich gelocht und als Knopf zum Verschließen genutzt.

Ich mag es sehr, mein etwas anderes Urlaubsbuch. Es bietet mir durch die kurzen Denkanstöße eine gute Gelegenheit, immer mal wieder über bestimmte Themen nachzudenken sowie genügend Platz für meine Gedanken dazu. Last but not least sind Störzeichen gar nicht so schlecht. Ein Sprichwort aus Russland lautet: “ So wird es nicht werden, aber irgendwie wird es schön werden.“

Ich schicke das Büchlein nun weiter zu Christine von Buntpapierfabrik, die die schöne Idee hatte, jeden Monat ganz viele 15fünfzehn Hefte zu sammeln…

27. August 2018 – Liebes Leben…

Das Augustblatt meines Riesenkalenders ist schon vor unserer Abreise nach Kroatien entstanden. Irgendwie hatte ich Lust, nochmal eine Collage zu machen. Aber diesmal nicht gegenständlich.

Also habe ich diverse Papiere (handgeschöpfte, bestempelte, alte Buchseiten, Noten, Zeugnisse, …) herausgesucht und wild arrangiert. Nach einigem Rumprobieren ist schließlich folgendes entstanden:

Ein goldenes A (wie August…) aus Blattmetall; weil der Rand nicht so akkurat wurde, wie ich ihn gerne gehabt hätte, habe ich ihn kurzerhand nachgestickt…

Diesen Liedtext von Konstantin Wecker finde ich sehr schön und berührend… Den Text habe ich auf Papier gestempelt, das ich letztes Jahr im Kroatienurlaub selbst geschöpft hatte. (Satzzeichen hat er darum nicht, weil mein Stempelkasten keine hat… 😉)

Dieses Arbeitszeugnis von 1913 stammt vom Flohmarkt. Dort habe ich eine ganze Mappe voller Dokumente eines längst vergangenen Lebens erstanden… für mich passt das gut zu dem Liedtext: Das Leben ist flüchtig und – obwohl wir es gerne anders hätten – nicht einzufangen… irgendwann verfliegt es doch. Darum lieber nicht so viel auf morgen verschieben…

Zum Verfliegen oder Fliegen passen für mich die Kolibris, diese zarten, kleinen Vögelchen.. Die Zeichnung von ihnen aus einem ganz alten Naturbuch (ebenfalls vom Flohmarkt) hat mich sofort sehr angesprochen.

Ich habe das Bild der Kolibris dann noch eingescannt, auf A3 ausgedruckt und mittels Gel Medium auf die rechte Seite des Kalenderblattes – unterhalb des Zeugnisses – übertragen. Wenn man genau hinschaut,sieht man noch die darunterliegenden Papiere.

In dem alten Naturbuch habe ich eine Postkarte von 1918 gefunden.

Damit man beide Seiten lesen kann, habe ich die Karte nicht aufgeklebt sondern aufgehängt; an einen Faden, der von einem der aufgeklebten Papiere runterhing…

So sieht es im Ganzen aus, mein Augustblatt und es ist wieder ganz anders geworden als ursprünglich geplant. Aber irgendwie macht genau das für mich das Gestalten so spannend und interessant..

06. August 2018 – Reise, reise!

Ein klein wenig hinke ich mit meinem Riesenkalender hinterher… Schuld daran sind unter anderem die vielen (sehr schönen!!!) Aktionen, die so kurz vor den Ferien anstanden:

Die Sommerpost:

Diverse Feste im Kindergarten, in dem ich arbeite:

…und nicht zu vergessen unser eigenes Sommerfest:

Aber schließlich habe ich es doch noch fertig gebracht, das Juli-Blatt! Es ist unschwer zu erraten, dass sich auch bei meinem Riesenkalender alles um das Thema Collagen drehte…

Am Anfang probierte ich etwas ratlos herum…

Das Format 87×68 ist eben ein klein wenig was anderes als 15×15… 😂

So manche Ideen habe ich wieder verworfen, andere blieben… Dieses Hin-und Herschieben einzelner Elemente, Hintergründe gestalten, Welten erschaffen… das macht mir grad sehr viel Spaß und versetzt mich in einen FLOW Zustand, den ich eher selten von mir kenne.

Jetzt ist er fertig, der Juli, und er gefällt mir richtig gut! Schade, dass ich ihn gar nicht so lange angucken kann, denn jetzt sollte ich eigentlich schon bald mit dem August loslegen.

Als ich in einer alten Zeitschrift das Bild von dem Jungen fand, hatte ich sofort die Idee, dass er den Mond anzünden wird… Ergänzt habe ich die Steine mit meiner Musterwalze der Frühlingsbäume. Diesmal sind es halt Steine…

Und diese Frau gefiel mir ausnehmend gut beim Glattbügeln der Berge… Im Hintergrund fand ich gestempelte Blümchen sehr passend. Ein bisschen wie eine sechziger Jahre Tapete…

Hier vereinen sich die Gebäude auf der rechten Seite zu den unmöglichsten Konstellationen: Cinque Terre trifft russische Kirche in Griechenland… 🤣

Das Meer habe ich einfach größer gemalt, denn vom Meer da wollte ich noch mehr… 😂 Und die beiden Badenixen ebenfalls.

Mit silberner Stempelfarbe habe ich den Text gestempelt, der schon meine Sommerpostkarten zierte. Ich fand ihn sehr passend für diese Collage!

Nun verabschiede ich mich erst mal in eine kleine Sommerpause. Am Freitag geht es ab nach Kroatien… Gewerkelt wird da unter Garantie etwas, nur mein Blog, der macht jetzt eine kleine Siesta.

Bis bald! Habt einen schönen, sonnigen Sommer!

02. Juli 2018 – Vergesset nicht Freunde…

Halbzeit!!! Sechs Monate habe ich nun schon geschafft, bei meinem Riesenkalender-Projekt! Man kann jetzt nicht gerade behaupten, dass mir das immer so „easy peasy“ von der Hand geht. Aber bei einem so großen Format ( 87 cm × 68 cm) wäre das auch vielleicht zu viel verlangt. 😉

Inzwischen habe ich es aufgegeben, „nach Plan“ zu arbeiten. Meist beginne ich irgendwie und dann wird alles sowieso ganz anders als gedacht. Also versuche ich, gar nicht mehr viel zu denken…

Das Juni-Kalenderblatt wollte ich diesmal in Pink-Gelb grundieren. Als man nach der ersten Farbschicht die Gesichter des ursprünglichen Motivs noch durchscheinen sah, fand ich das gar nicht so schlecht und habe das einfach so gelassen.

Mit meinen „Wende-Fliesenstempel“ vom Mustermittwoch habe ich dann darüber gestempelt, die Gesichter jedoch größtenteils frei gelassen.

Ein passendes Gedicht oder Zitat für meinen Kalender zu finden, fällt mir grad nicht so leicht. Als ich dann jedoch das Gedicht „Gemeinsam“ von Rose Ausländer entdeckt habe, fand ich es richtig gut geeignet für mein Kalenderblatt geeignet. Die Überschrift habe ich mit Hilfe von Schablonen geschrieben, das eigentliche Gedicht gestempelt. Auf dem Foto kann man den Text nicht ganz so gut erkennen. In Wirklichkeit jedoch schon.

Rose Ausländers Gedicht finde ich irgendwie auch sehr passend für unsere heutige Zeit, in der wir uns das „Gemeinsame“ und das „miteinander verantwortlich sein“ öfters in Erinnerung rufen sollten. Ich denke, wir müssen aufpassen, unsere Erde möglichst nicht so sehr zerrissen und beschädigt an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben…

Also: Vergesset nicht Freunde, wir reisen gemeinsam…

Nachtrag: Die liebe Frau Nahtlust hat mir vorgeschlagen, diesen Beitrag mit ihrem Juli Papierliebe am Montag Thema „Fotos“ zu verlinken. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen. Aber stimmt schon: Ein Foto der Gesichter ist ja genaugenommen schon zu sehen. 😉

Also danke, liebe Susanne, dass du mich in deiner ehrenwerten Galerie aufnimmst!

04. Juni 2018 – Ja mei…

Ja mei, der Mai war nicht ganz einfach für mich… (zumindest beim Erstellen des Kalenderblatts für meinen Riesenkalender).

Da ich im Mai mal wieder öfters mit der Gelatineplatte gedruckt habe und ich ausprobieren wollte, wie man die runden Platten als Stempel benutzen könnte, ist dieser „psychedelische Traum“ entstanden: 😂

Ja mei, selbst mir war das dann ein kleines bisschen zu vogelwild…

Also irgendwie „abdämpfen“… vielleicht indem ich eine Lage von einer Serviette draufklebe, wie bei meinem „zerrissenen Traum„…

Besser! Da ich nun die Serviettenränder kaschieren wollte, habe ich weiße und morgentauähnliche Farbe mit einer mit Frischhaltefolie umwickelten Fusselrolle aufgetragen (diese Idee habe ich von Beatrix):

Das Ergebnis war: „Ja mei!!!“

Diesmal war die bayerische Toleranzformel mit den vielen Bedeutungen ein Ausdruck hilfloser Anteilnahme („Ja mei, wos soll ma do no sogn?“ oder „Ja mei, des werd scho wieda!“)

Ich hatte meinen farbenfrohen, psychedelischen Traum zerstört! Zu einem verwaschenen, grauen Etwas😭

Aber, wie Hermann Hesse so schön sagte, man darf seinen Traum nicht festhalten wollen; jeden löst ein neuer ab…

Also habe ich weiter experimentiert: mit Babyöl, pinkfarbener Schablonenschrift und Wachsmalstiften und siehe da: ein neuer Traum ist entstanden!

Ja mei, is des schee!

Ha!!! Und wie es der Zufall will, ist Rund“ das neue „Papierliebe am Montag“ Thema der lieben Frau Nahtlust. Da würde ich doch sagen, schicke ich mein Kalenderblatt gleich mal zu ihr auf die Reise! Ja mei… 😉

30. April 2018 – wachsende Ringe…

Für mein Projekt „Riesenkalender“ habe ich mir ja vorgenommen, darin zu verarbeiten, was mich in dem jeweiligen Monat kreativ beschäftigt hat…

Im April war mir ziemlich schnell klar, dass das Thema „Mandala“ (das Mustermittwochthema dieses Monats) im Vordergrund stehen sollte. Aber auch die Eindrücke des Kalligrafiekurses, den ich Ende März in Dresden besuchte, haben mich noch ein wenig beschäftigt.

Also habe ich zunächst, wie im Kurs gelernt, mit einem breiten Flachpinsel und farbiger Tinte einen Hintetgrund gestaltet, den ich später weiterbearbeiten wollte:

Naja, und das Schreiben wollte ich ja auch ein wenig üben. Also habe ich groß angefangen und den Monatsnamen mit Balsaholz geschrieben.

Der Mandalastempel war relativ schnell fertig, den habe ich vor einer Woche ja schon gezeigt. Größeres Kopfzerbrechen hat mir diesmal der Text bereitet. Schließlich habe ich mich für das Gedicht „Ich lebe mein Leben“ von Rainer Maria Rilke entschieden. Ich finde, es passt wunderbar zu einem Mandala, das sich ja bekanntlich auch in wachsenden Ringen um einen Mittelpunkt anordnet.

Mit der Bandzugfeder habe ich Rilkes Gedicht auf mein Kalenderblatt geschrieben, ganz ohne Kleckserei und ohne Missgeschick… HURRA! Einzig das „ß“ musste ich in „ss“ abändern, da ich nicht wusste, wie man es „kalligrafisch“ schreibt.

Zum Schluss kam dann auch der Mandalastempel zum Einsatz. Hmmm, vielleicht habe ich ein wenig mit der Stempelei übertrieben… Aber, wie mein Tom so schön sagte: Mein Kalender muss ja auch mich ein wenig widerspiegeln. Und da passt „klotzen, nicht kleckern“ ganz gut.

Obwohl: kleckern tu ich ja auch oft 😉

23. April 2018 – Born to be wild!

„Blätter“ ist SusannesPapierliebe am Montag“ – Thema im April. Irgendwie hatte ich sofort Wildkräuter und deren Blätter im Sinn…

Eine Kollegin und ich haben am Freitag vor einer Woche im Kindergarten einen Eltern-Kind-Nachmittag zum Thema „Wildkräuter sammeln und zubereiten“ angeboten. Eine Wildkräuterexpertin hat uns dabei begleitet – und 2 Stunden später wusste ich die Namen etlicher Wildkräuter schon nicht mehr 🙁

Deshalb wollte ich mir gerne ein Büchlein machen, in das ich die wichtigsten Infos reinschreiben kann.

Ich mag ja die Technik des Gelatinedrucks sehr und so habe ich mit Blättern von diversen „Un“- bzw. Wildkräutern gedruckt…

Da das Büchlein später gefaltet wird und mir das Ergebnis in A4 dafür zu klein war, habe ich auf A3 Blätter gedruckt. Aus einem der Drucke ist dann ein kleines Heftchen – ein so genanntes „Envelope Booklet“ – nach dieser Anleitung entstanden.

Da ich eher der Typ „Matscherin“ bin, hat leider auch die Rückseite meines Druckes Farbe bekennen müssen… das hätte man bei dem fertigen Büchlein gesehen und so habe ich in die Mitte gelbes Papier geklebt:

Ergänzend zu der Anleitung habe ich noch gelbe Seiten dazwischen genäht.

Und zwar mit dem Stich, mit dem man ein normales Heft bindet. So sieht es von der Seite aus:

Einen Verschluss sollte mein Büchlein auch noch bekommen.

Dazu habe ich aus einem weiteren Gelliprint einen 2 cm breiten Streifen ausgeschnitten, in der Mitte gefaltet und zusammengeklebt.

Dieser wird als Verschlussschlaufe rechts im Umschlag festgeklebt. (Auf dem oberen Bild hatte ich die gelben Seiten noch nicht eingenäht…) Zum Feststecken wird auf der Vorderseite ein kleiner Schlitz gemacht. Aufpassen, dass man nicht durch die anderen Seiten schneidet! (Ich habe zum Schutz ein Stück Pappe untergelegt)

Aufgeklappt sieht das Büchlein von außen so aus:

Und von innen so:

Jetzt kommt noch meine Schrift drauf… (Ohne Statement geht bei mir gar nix 😉)

Nachdem ich mir fachkundigen Rat von meiner familieneigenen „Kräuterhexe“ Kerstin geholt habe – die leider viel zu weit weg wohnt – habe ich mir noch Merkkärtchen für ein paar Wildkräuter gemacht:

Vorne sind sie mit Gelliprintresten beklebt.

Die Blätter, die an den Bändern baumeln, sind ausgeschnittene, gelligedruckte Wildkräuterblättchen.

Die Rückseiten zieren ein paar Wildkräuter, die ich nun schon mal nicht mehr vergessen werde….

16. April 2018 – zerrissener Traum…

Mascha Kalékos „Langschläfers Morgenlied“ war diesmal die kreative Herausforderung von Andrea Holunders Eye Poetry:

Langschläfers Morgenlied

Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter
Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.
Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.
Pitt äußert, daß es Zeit zum Aufstehn sei.

Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.
… Das können keine wackern Männer sein:
Ein guter Mensch schläft meistens gern und lange.
– Ich bild mir diesbezüglich etwas ein …

Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde
Hat sicher nur das Lesebuch erdacht.
Ich ruhe sanft. – Aus einem kühlen Grunde:
Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.

Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen
Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.
Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.
– Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.
… Und dennoch steht man alle Morgen auf.

Mascha Kaléko

Meine erste Assoziation dazu war, in einer Collage den zerrissenen Traum zu symbolisieren. Aus ihr wollte ich dann ein Buch machen, diesmal mit japanischer Bindung.
Es ist erst meine zweite Collage und sie ist fast zeitgleich mit meiner Collagensammelmappe entstanden. Irgendwie ist während des ganzen Prozesses so einiges schief gelaufen, so dass mein Buch auch „das Buch der sechs Ach Mann’s“ heißen könnte.
Ehrlich gesagt, waren es viel schlimmere Sachen, die ich ausgerufen habe. Gehen wir lieber mal nicht näher darauf ein 😉

Weil ich bei der ganzen Werkelei mehrmals kurz vor diversen Nervenzusammenbrüchen und Wutanfällen stand, habe ich es versäumt, Fotos vom Entstehungsprozess zu machen. (Eigentlich schade; wäre ganz interessant gewesen) Heute gibt es also mehr zu lesen…

Für meine Traumcollage habe ich einen aus der „Zeit“ ausgeschnittenen Himmel mit allerlei Traumelementen (Einhorn, fliegender Fisch, Himmelsschaukel…) beklebt und anschließend entzwei gerissen. Damit das Ganze einen unwirklichen Traumcharakter bekommt, habe ich auf die beiden Teile eine Lage Serviette mit Serviettenkleber geklebt. Da der Untergrund dünnes Zeitungspapier war, hat sich dieses durch den feuchten Kleber stark gewellt; beim Versuch, es feucht zu pressen, ist mir ein Stück Fisch an der Plastiktüte, die ich extra zwischengelegt hatte, hängengeblieben. (= 1.“Ach Mann“)
Ich war kurz davor, das Ganze wegzuschmeißen und eine neue Collage anzufertigen. Ich habe dann aber doch nochmal probiert, wie es auf farbigem Untergrund aussieht. (Irgendwie mische ich mir grad immer eine Art „Morgentau“-Farbe zusammen. Sie scheint mir zu gefallen😉)
Mit meinen Lieblings-Silber-Luftpolsterfolientupfen „drübergestreut“ hat mir mein Werk nun doch ganz gut gefallen und der arme Fisch wurde repariert.

Mit weißem Gelstift habe ich dann den Text geschrieben und den Wecker aufgeklebt. Der ist ja (leider) ganz real und bekam daher keine „Weichzeichneroptik“.

Die Rückseite kommt eher schlicht daher: einfarbig mit Silberdruck:

Auf den Spiegel (d.h. die Rückseite des Buchdeckels) wollte ich das ganze Gedicht von Mascha Kaléko von Hand schreiben. Damit alles schön grade wird, habe ich mit Bleistift Linien gezogen. Die hat man nach dem Radieren aber immer noch gesehen… Grrrr! (= 2.“Ach Mann“) Also habe ich den Text eben ganz schnöde mit dem Computer geschrieben…

Fast fertig, dachte ich mir, nur noch schnell mit einer Ahle die Buchdeckel für die japanische Bindung lochen. Blöderweise habe ich den unteren Buchdeckel dabei falsch herum unter den ersten gelegt (mit dem Spiegel nach oben…) und es erst nach dem Lochen gemerkt. Das heißt, die Löcher vom oberen Deckel passten nicht mit denen vom unteren zusammen. (= 3.“Ach Mann“)
Nach einem kurzen Frustmoment habe ich einen neuen Deckel gemacht. Dabei musste ich zuvor das Einbandpapier neu färben und mit der Luftpolsterfolie die silbernen Bläschen aufdrucken. Im Eifer des Gefechts habe ich das Eimerchen mit silberner Siebdruckfarbe vom Tisch gefegt… Unser Wohnzimmerparkett im Silberbad! (= 4.“Ach Mann“)

Er wurde dann aber schließlich dochfertig, mein rückwärtiger Buchdeckel. Ich habe gleich noch einen gemacht, damit ich für den falsch gelochten ein Pendant habe. Jetzt kann ich ein zweites Buch binden… irgendwann…

Das 5.“Ach Mann“ war vergleichsweise harmlos. Das Einbandpapier des Spiegels ist an der Knuckstelle gerissen. Mit Washitape war das aber leicht zu beheben…

Endlich konnte ich meine Deckel und den Buchblock zusammennähen. Das Garn war so dick, die Löcher so klein… ich habe herumgezogen und mit der Nadel hantiert, alles mit der Rückseite nach vorne. Als ich schließlich das Buch umgedreht habe, war mein „Cover“ blutverschmiert. Ich habe mir in den Finger gestochen und es nicht gemerkt. (= 6. „Ach Mann“)

Zum Glück konnte ich es durch die Serviettenlackschicht gut wegwischen.
ENDLICH FERTIG! Ich bin sehr stolz, dass doch etwas aus meiner Traumidee wurde!

Was ich in mein Buch reinschreiben werde, weiß ich noch gar nicht. Aber da fällt mir bestimmt was ein.

Danke, Andrea, für die tolle Eye-Poetry-Aktion! Ich finde es immer wieder schön, sich länger mit einem Text zu beschäftigen.

9. April 2018 – …ich mach mir die Welt…

…Widdewidde wie sie mir gefällt! Das fasziniert mich an Collagen: dass man aus einzelnen Teilen eine ganz neue Wirklichkeit erschaffen kann.

Ich bin schon eine Weile um das Collagenthema herumgeschlichen. Irgendwie hat mir der entscheidende Kick gefehlt. Aber ich habe zumindest schon mal begonnen, Bildchen, die mir gefallen, auszuschneiden und zu sammeln.

Kleine Bildchen in so Fotoklappalben, größere in einem Schnellhefter… aber was ist mit noch größeren?

Na, da musste dann eben eine Sammelmappe her, die ich mir kurzerhand ( ehrlich gesagt eher langer Hand 😉) erwerkelt habe. Und das ging so:

Aus Graupappe habe ich zwei Teile mit den Maßen 32 cm × 45 cm ausgeschnitten.

Einen Streifen aus Packpapier (45 cm × 9 cm) habe ich zunächst in der Mitte gefaltet, dann rechts und links von der Mitte noch eine Falte mit jeweils 1,5 cm Abstand zur Mittelfalte (Die beiden äußeren Falten werden in die andere Richtung gefaltet, wie die Mittelfalte.):

Anschließend habe ich die beiden Graupappen so draufgeklebt, wie auf dem Foto zu sehen:

Dabei ist es besser, den Karton mit Leim zu bestreichen, da sich dann das Papier nicht so wellt.

Auf die Rückseite wird ein Streifen aus Buchbindeleinen (50 cm × 9 cm) geklebt, den ich zuvor wie das Packpapier gefaltet habe. (Oben und unten steht es jetzt noch über und wird auf die andere Seite geklappt.)

Auf der Rückseite sah das jetzt irgendwie blöd aus. Ich habe daher noch einen Streifen Buchbinderleinen darüber geklebt. (Eigentlich hätte ich dann den Packpapierstreifen auch gleich weglassen können… ich weiß auch nicht… „trying by doing“ eben). Die Falten habe ich mit dem Falzbein gut nachgearbeitet, damit diese ziehharmonikaartige Faltung gut „sitzt“.

Damit die gesammelten Sachen später nicht rauspurzeln, kommen noch Klappen in die Mappe hinein. Dafür habe ich aus schwarzem Tonkarton 2 Streifen mit 26 cm × 12 cm und einen Streifen mit 35 cm × 12 cm ausgeschnitten. Mit dem Falzbein habe ich verschiedene Falze gemacht:

Den ersten bei 1,5 cm (das ist die spätere Klebefläche). Drei weitere mit einem Abstand von je 1 cm, damit sich meine Mappe nach Bedarf „ausdehnen“ kann. Aufgeklebt werden die Klappen erst später…

Das war erst mal die Pflicht… jetzt kommt die Kür! 😀

Hmmm, meine erste Collage… ich habe diverse ausgeschnittene Bilder auf den verschiedensten Hintergründen hin- und hergeschoben, neu angeordnet, rumprobiert… und mir nach und nach den Entwurf meiner eigenen Fantasiewelt erschaffen. Die graue Wirklichkeit wird bunt… („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ – sozusagen)

Auf einem morgentaugefärbten Hintergrund (wobei ich ja inzwischen festgestellt habe, dass das nicht unbedingt die Farbe „Morgentau“ ist.) habe ich die Collage fertig gestellt und auf die Vorderseite des Sammelmappenrohlings geklebt. Der rückwärtige Buchdeckel ist relativ schlicht. Nur ein paar Fischlein und Weltkartenblasen tummeln sich dort:

Auf diesem Bild sind die Gummibänder schon montiert. Wie das geht, erkläre ich gleich…

So sieht die bezogene Sammelmappe von innen aus.

Auf dem rückwärtigen Buchdeckel habe ich innen angezeichnet, wo die Löcher fürs Gummiband hin sollen: von den äußeren Ecken jeweils 11 cm und 1 cm vom Rand entfernt.

Ich habe dann schwarzes Gummiband durch die Löcher gezogen und mit Metallösen befestigt.

Die zuvor hergestellten Klappen werden nun auf der Innenseite oben, unten und rechts angeklebt (über die Ösen).

So sieht es aus, wenn sie eingeklappt sind.

Fast fertig! Jetzt werden noch die Innenseiten der Deckel bezogen. Ich habe dafür Teile einer alten Landkarte von Nordamerika genommen (da wollte ich eh schon mal hin…).

Tadaaaaa! Meine erste, selbstgemachte Sammelmappe ist fertig und kann befüllt werden…

28. März 2018 – Den Buchstaben auf der Spur…

Mein vergangenes Wochenende stand ganz im Zeichen der Buchstaben: Von Freitag bis Sonntag war ich gemeinsam mit meiner Mutter in Dresden, bei dem Kurs „Schriftspiele“ von Marí Emily Bohley . Mein lieber Tom war auch mit dabei, hat sich aber nicht so sehr den Buchstaben zugewandt, sondern stattdessen lieber fotografiert.

Ausgehend von der „Humanistischen Kursive“ haben wir sehr streng kalligrafisch geschrieben aber oft auch mit Schrift spielerisch gestaltet.

Begonnen haben wir zunächst ganz groß. Mit Balsaholz und farbigen Beizen entstanden Striche und erste Buchstaben auf dem Papier:

Das Ergebnis waren farbige Finger 😉 und schöne Hintergründe, die wir am nächsten Tag dann mit kleineren, mit der Bandzugfeder geschriebenen, Buchstaben ergänzten.

Marí nahm uns gleich zu Beginn die Illusion, Kalligrafie „mal eben so schnell“ zu erlernen. Was so leicht aussieht, ist (leider) oft das Ergebnis jahrelangen Übens… Also quasi genau das Richtige für mich, deren Kernkompetenz Geduld ist… (SPASS!!!)

Manche Buchstaben klappten ganz gut, andere weniger…

Zur Auflockerung haben wir zwischendurch wilde Formen mit einem breiten Pinsel zu Papier gebracht:

Auf diese tollen Hintergründe wurde dann mit der Ziehfeder „skriptoral“ (mit einer Art Fantasieschrift) geschrieben.

Das ist zwar bei mir noch ausbaufähig, hat aber total Spaß gemacht.

Immer wieder hat uns Marí Tips und Umsetzungsmöglichkeiten gegeben. (Mit Chlor auf Farbe geschrieben bringt auch tolle Ergebnisse!)

Zum Schluss haben wir aus unseren Übungsblättern (mit der japanischen Bindung) ein Buch gebunden, dessen „Cover“ Marí für jeden gestaltet hat. Meines hat zusätzlich noch viele leere Seiten, da das mein Schriftübungsbuch werden soll…

Passend zu dem Kurs habe ich am Samstag Morgen auf dem Flohmarkt am Elbufer alte Ost-Kalligrafiefüller mit vielen Federn gefunden. Und Buchstabenstempel – wenn ich mal keine Lust zum Üben habe 😉

Sehr, sehr nett war, dass ich bei dem Kurs Ulrike kennengelernt habe, die ich bisher nur von ihrem Blog kannte!

Es hat sich also rundum gelohnt. Ich bin jetzt bis oben hin voll mit Eindrücken. Die müssen sich erst mal setzen. Tja, und dann heißt es: Üben nicht vergessen!

19. März 2018 – Frühlingsleichtigkeit

Das März-Zitat der Eye Poetry von Andreas Blog „Holunder“ stammt aus dem Buch „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren.

„Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald. Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja. „Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“

Mir war ziemlich schnell klar, dass dieser Eye Poetry-Beitrag das Märzblatt meines Riesenkalenders werden sollte.

Da ich für die „Frühlingspost“ die Farbe “ sanfter Morgentau“ als Grundfarbe brauche, habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt und einen Mischversuch unternommen:

Hat ganz gut geklappt. Beim Ideensammeln für den Walzendruck (das Thema der diesjährigen Frühlingspost) habe ich dann diese tolle Birkenproduktion von Lisa entdeckt. Da mir die Idee so gut gefallen hat, ist Ronjas Frühlingswald nun ein Birkenwäldchen geworden.

Zuerst habe ich weiße Stämme aufgemalt…

…dann mit meinem selbstgebastelten Birkenroller das typische Birkenmuster aufgewalzt.

Für meinen Birkenroller habe ich eine Klopapierrolle mit Moosgummi beklebt und über eine Andrückrolle gezogen.

Mit einem Farn, den ich inmitten vom Schnee in unserem Garten gefunden hatte, habe ich den Waldboden gedruckt und mir ein Blümchen aus Stempelgummi geschnitzt.

Für das Blätterdach habe ich aus Moosgummi einen Blattstempel gebastelt und mit verschiedenen Grüntönen wild drauf los gestempelt:

Ursprünglich wollte ich den Ronjaspruch von Hand schreiben. Mir hat meine Schrift jedoch überhaupt nicht gefallen und so habe ich den Text nun doch gestempelt.

Dadurch, dass es keine typischen Druckschriftstempel waren und ich die Buchstaben mit Silberstift nachgefahren bin, bekommt das Ganze trotzdem einen leicht wilden Ronja-Charakter; finde ich zumindest.

Irgendwie bin ich gerade auf dem Silber-auf-Luftpolsterfolien-Druck-Trip. 😉 Diesmal sollen die silbernen Bläschen zum einen den für den Frühling typischen Morgentau symbolisieren aber auch das Plätschern des Wassers im Wäldchen.

Wenn ich so in mich hineinhöre, dann spüre ich schon, wie der Winter aus mir herausrinnt… Hurra! Der Frühling kann kommen!!!

12. März 2018 – kleine Weltraumphilosophie…

„Planeten und Weltall“, das ist das März-Thema der „Papierliebe am Montag“ von Frau Nahtlust.

Okay, also Physik war jetzt nicht gerade mein Lieblingsfach… Sterne und Mond schaue ich mir zwar gerne an, aber lieber aus sicherer Entfernung von der Erde aus!

Nun gut, dachte ich mir, warten wir mal, was da noch so passiert, in meinem Hirn…

Erst mal passierte nicht viel. Ich verbrachte stattdessen einen netten Vormittag mit meiner Mama und zeigte ihr den Gelatinedruck auf zwei frisch gegossenen Gelatineplatten.

Doch siehe da… plötzlich entstanden einige Bilder, die sofort Weltraumassoziationen bei mir auslösten.

Mein Druck war sogar noch „spaciger“:

Der Anfang war also gemacht. Aber nun wollte das liebe Hirn mir leider nicht sagen, was ich mit diesem Druck denn nun anstellen sollte. Kommt Zeit kommt Rat. Der kam dann auch in Form eines kurzen Artikels in der „Zeit“:

Jetzt wusste ich, was ich machen wollte: ein kleines, philosophisches Weltraumbüchlein!

Rund sollte es sein und nicht wirklich einen Anfang und ein Ende haben. Wie der Weltraum eben. Und es sollten Gedanken darin Platz finden, die außerhalb von „Oben – Unten“, „Rechts – Links“, „Gestern – Morgen“, „Falsch – Richtig“ usw. stehen.

Das was passiert, wenn das Leben mal wieder „zuschlägt“ und alles ein wenig durcheinanderwirbelt. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Dann verschwinden plötzlich unsere tollen Kategorien; was oben war ist nun unten und es zählt einfach das „Jetzt“. Umdenken ist angesagt. Also eben ein Büchlein für philosophische Weltraumbetrachtungen…

Einige Seiten sind schon gefüllt mit Gedanken, Zitaten, Assoziationen.

Es gibt dabei auch nicht wirklich den einen Buchdeckel, denn eigentlich ist mal das eine oben, mal das andere:

Man kann es drehen wie man will, die Richtung ist nicht starr.

Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt , das in seiner unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass weder Materie noch Information diese Umgebung verlassen kann. Ist unter Umständen ganz gut, seine eigenen Schwarzen Löcher zu kennen und dann einen Bogen um sie zu machen..

Und da ich bewusst Platz lassen wollte für meine eigene „Weltraumphilosophie“, sind einige Seiten in dem Büchlein auch noch leer.

Der Saturn am Gummiband hält mein Büchlein zusammen. Ein klein wenig Ordnung braucht auch die chaotischste Weltraumphilosophie…

THE END…

05. März 2018 – Neues vom Letter Journal

Nun ist es wieder wohlbehalten und gefüllt bei mir angekommen: Mein Letterjournal, das ich euch hier schon mal vorgestellt habe.

Wenn ihr mögt, dürft ihr gerne einen Blick reinwerfen. Doch zunächst möchte ich euch noch die zwei Seiten zeigen, die ich für Susannes Letter Journal gestaltet habe:

Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erwähnt hatte, haben sich die anderen aus der Gruppe mit dem Thema „Schmetterlinge “ befasst.

Ich habe wieder einen Schmetterling mit Lavendeldruck auf ein Stück Stoff gedruckt und auf Rupfen geklebt. Mein Text über Schmetterlinge ist auf einen Teefilter getippt. Die Schmetterlinge unter dem Text habe ich mit Acrylfarbendruck auf die Seite gedruckt.

Der Schmetterling auf dieser Seite ist aus Gelliprints ausgeschnitten, die Blumenstempel selbstgeschnitzt.

Nun aber zu meinem Letter Journal:

Die erste Seite sollte eine Gemeinschaftsseite werden. Zum Vorstellen unseres Quartetts habe ich vier Spielkarten vorbereitet:

Ich habe die Zahl 5 für mich als „Aufhänger“ genommen und fand es total nett, dass Susanne, Marina und Elke sich darauf eingelassen haben und auch etwas zu „ihrer“ Zahl erzählt haben.

Meine Seite habe ich ja schon mal gezeigt. (Da fällt mir gerade auf, dass ich nur eine Doppelseite gemacht habe, anstatt zwei… Irgendwie habe ich das mit den Gemeinschaftsseiten nicht so gecheckt… 😉)

Susanne hat mir einen wunderschönen Schmetterling in Abklatschtechnik gezaubert und mit einem Spruch ergänzt.

Die nächste Seite ist auch von ihr und passt super zu der Landkarte mit der Frage „Wo geht’s lang?“

Marina hat zu ihrem Zitat von Stevenson einen wirklich tollen Hintergrund gestaltet.

Ganz besonders gefällt mir ihre Collage auf der nächsten Seite.

Auf Elkes Doppelseite sind schöne Federn verewigt und Spinnen, Vögel, Heißluftballons… nichts ist eben unmöglich 😉

Sehr schön fand ich, dass Elke sich sogar näher mit Hilde Domin befasst und ein weiteres Zitat von ihr hingeschrieben hat. Das kannte ich noch gar nicht und gefällt mir sehr.

Das war’s auch schon… die letzte Seite ist wieder eine Gemeinschaftsseite. Rechts stehen noch die Adressen aller Beteiligten.

Es war eine sehr interessante Erfahrung bei so einem Letter Journal mitzumachen. Jetzt startet aber die Frühlingspost, für die ich mich nach einigem Überlegen nun doch angemeldet habe! Also los geht’s mit fröhlichem Walzen im Morgentau! 😁

26. Februar 2018 – Das Geheimnis des Lebens

Hurra! Die zweite Kalenderseite meines gigantischen Kalenderprojektes ist fertig!

„Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens.“

Dieses Zitat von Hilde Domin, das ich für meine „Letter Journal“ Seite verwendet habe, sollte unbedingt auch auf die Kalenderseite vom Februar. Überhaupt ist sie sehr an die Seite meines „Letter Journals“ angelehnt.

Für den Hintergrund habe ich zuerst Zeitungspapier auf die Kalenderseite geklebt und dann ein bisschen rumprobiert, wie meine schwebenden Menschen nachher angeordnet sein könnten…

Mit blauer Farbe habe ich das Zeitungspapier bemalt und mit Luftpolsterfolie silbern bedruckt.

Die Figuren sind teilweise von der Seite des anderen Advent, teilweise aus dem Internet ausgedruckt und ausgeschnitten.

Mit der Nähmaschine kamen die Ballonseile an die Ballons und Wolken aus selbstgeschöpftem Papier schweben nun am Himmel.

Der Text von Hilde Domin ist gestempelt und der Monatsname mit Schablonen geschrieben.

Nun hängt der Februar über meinem Bett und lässt mich schweben…

21. Februar 2018 – Hmpf…

„Kleingemustertes“ lautet das Februarthema des Mustermittwochs. Klingt eigentlich ganz harmlos. Aber… Hmpf…. irgendwie will mir das nicht so recht glücken. (Dabei sah es in meinem Kopf doch so toll aus!!!)

Der erste Versuch war ein selbstgeschnitzter Stempel. Mit ihm wollte ich kleingemusterte Sterne stempeln…

Naja… ( oder eben: Hmpf!)

Für meinen zweiten Versuch habe ich Bügelperlen auf eine Kassettenhülle geklebt und mir einen Kreisstempel gebastelt:

Das war jetzt mal nicht sooo schlecht, aber Stempelfarbe hielt darauf nicht gut und mit Acrylfarbe waren die Bügelperlen sehr bald verstopft und dann war das Ergebnis nicht mehr so toll. Hmpf!

Mit einem kleinen Plastikgitter habe ich dann auf ein gelb bemaltes Stück Tapete ein grünes Gittermuster gedruckt. Auf der Tapete hat sich allerdings das Gitter gar nicht so gut abgedruckt. Hmpf! (Auf Papier ging es viel besser.)

Mein Plan war dann, in manche Stellen dieses Gitters kleine, rote Quadrate zu stempeln.

Dafür habe ich mir aus dem zweiten Teil der Kassettenhülle und Moosgummi einen schicken Stempel gebastelt 😉

Eigentlich hatte ich die Quadrate so aufgeklebt, dass sie ganz akkurat in die Gitterkästchen passen. War wohl nix… Hmpf!

Auf dem Papier sieht man die Gitterlinien viel besser:

Da ich meine Gelatineplatte sozusagen als Stempelkissen benutzt habe, sind wenigstens ein paar nette (kleingemusterte) Gellidrucke entstanden:

Und last but not least habe ich mir aus der gelben, kleingemusterten Tapete (die mir dann irgendwie doch ganz gut gefallen hat) ein Mustersammelbuch gebunden:

Also doch noch ein selbstgebundenes Buch für den Februar, außer meinem „Letter Journal“

In ihm sammle ich Muster, die mir gefallen oder auch Stempelideen…

Ende gut, alles gut! Hmpf! 😉

19. Februar 2018 – Letter Journal

Ich habe mir ja für dieses Jahr unter anderem vorgenommen, mindestens einmal im Monat etwas „Buchbinderisches“ (im weitesten Sinne 😉) zu erwerkeln.
Im Januar habe ich dazu die verschiedensten Varianten meines Notizblockbüchleins ausprobiert. Hier oder hier sind meine Ergebnisse zu sehen.

Für den Februar habe ich bis jetzt „nur“ ein einfaches Heft gebunden, ein „Letter Journal“, um genau zu sein. Ein „Letter Journal“ ist ein selbstgemachtes Heft in einer bestimmten Größe (10×21 cm), das per Post reihum an 4 Teilnehmer verschickt wird. Jeder hat die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zu gestalten. (Oder eine Doppelseite und eine andere als Gemeinschaftsseite, an der dann jeder mitgestalten kann) Am Ende kommt das Journal vollständig gefüllt mit Bildern, Sprüchen oder Collagen wieder zu einem zurück. Ich fand diese Idee ganz interessant und so habe ich mich für solch eine Tauschaktion angemeldet.
Vor etwas mehr als einer Woche hat sich also mein „Letter Journal“ auf die Reise zu Susanne gemacht. Von dort geht es weiter zu Marina und anschließend zu Elke, die es dann an mich zurückschicken wird.
Ich wollte meinem „Letter Journal“ gerne ein Thema geben und habe mich für „Gefühle“ im weitesten Sinne entschieden.

Für den Umschlag habe ich eine geweißten (und leicht geschwärzte 😉) Zeitungsseite genommen, auf die ich Stücke des Papiers, aus dem die Innenseiten sind, aufgeklebt habe.
(Im weiteren Gestaltungsprozess ging der kreative Gaul mit mir durch und so habe ich ganz vergessen, Fotos zu machen.)

Mit der Schreibmaschine habe ich auf eine Serviette Gefühlsadjektive getippt und diese in Streifen auf meinen Umschlag geklebt. Da der Umschlag nun leicht geglänzt hat (was ich blöd fand), bin ich nochmal mit verdünnter weißer Acrylfarbe darüber, sowie silbernen „Luftpolsterstempelchen“. So sind die Gefühle jetzt leicht vernebelt. Finde ich schön so!
Mit blauer Stempelfarbe habe ich zum Schluss noch Nomen von Gefühlen aufgestempelt:

Nun zu meine Innenseiten:
Ich finde, in diesem ganzen Gefühlswirrwarr ist die Fähigkeit zur Resilienz, der seelischen Widerstandsfähigkeit, sehr wichtig.
Darum hat mir auch das Zitat von Hilde Domin so gefallen:

„Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens. “

Im Kalender „Der andere Advent“ von 2016 fand ich ein Bild, das mich zu der Gestaltung meiner Seite inspiriert hat. So ist eine Art Collage entstanden, mit ausgeschnittenen Figuren, Fäden usw. (In dem Bereich Collage möchte ich mich sowieso ein wenig ausprobieren.)
Meine zweite Doppelseite soll eine Gemeinschaftsseite werden.

Ich dachte mir so, dass sich unser „Quartett“ auf einem Kartenquartett vorstellen kann.
Mal sehen, was sich die anderen so denken… 😉

Noch sind die restlichen Seiten meines „Letter Journals“ leer. Wenn ich mein Heftchen in ein paar Wochen „gefüllt“ zurückbekomme, dürft ihr nochmal einen Blick hineinwerfen…

Von Elke bekam ich vor einigen Tagen ihr „Letter Journal“ zugeschickt, das völlig anders aussieht als meines:

Ich hatte die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zum Thema „Schmetterlinge“ zu gestalten. Und so sehen sie aus:

Die Seiten habe ich zuvor geweißt und anschließend mit Luftpolsterfolie bedruckt, da sie sehr stark gemustert waren und ich irgendwie einen anderen Hintergrund brauchte.
Die Schmetterlinge und Blumen sind aus Gelliprints ausgeschnitten, der Text mit Schreibmaschine auf eine Serviette getippt.

Bei der zweiten Doppelseite habe ich den Hintergrund auch erst mit weißer Acrylfarbe grundiert und anschließend den Rand mit Stempeln und Buntstiften gestaltet. Auf ein Stück Jute kam ein Schmetterling, den ich mit dem Lavendeldruck auf Leinen gedruckt und umnäht habe.

Einen kleinen Text über Schmetterlinge (und deren Gefährdung) habe ich auf Transparentpapier getippt und aufgeklebt.

Hier ist Marinas „Letter Jornal“ zu sehen. (Wie ihr seht, haben sich die anderen drei in meiner Gruppe mit „Schmetterlingen“ befasst…)

Ähnlich wie bei Elke habe ich auch hier zuerst die Seiten grundiert, das Gedicht auf Serviette getippt und aufgeklebt, Blümchen gezeichnet… Die Schmetterlinge sind diesmal doppellagig.

Auf der zweiten Doppelseite wieder der Text über Schmetterlinge und mein Lavendeldruckschmetterling. Die linke Seite habe ich so gelassen, da sie farblich gut zu meinem Schmetterling gepasst hat. Die rechte Seite habe ich mit Stempelfarben grundiert. Diesmal ist der Text auf einen großen Teefilter getippt…

Das „Letter Journal“ von Susanne kam noch nicht bei mir an. Das zeige ich dann gemeinsam mit meinem vollen.

Bin schon gespannt…

05. Februar 2018 – Dream big…

Schon seit längerem bewundere ich das tolle Kalenderprojekt von Ulrike. Aus einem alten Kalender macht sie Monat für Monat ein richtiges Collagenkunstwerk. Ich fand die Idee, einen alten Kalender umzugestalten schon immer sehr schön und wollte das auch irgendwann mal ausprobieren. Als ich Mitte Februar beim Friseur war und dort den riesigen Wandkalender hängen sah, war mein Moment gekommen: Ich fragte meine Lieblingsfriseuse Silvie, ob sie noch einen alten Kalender vom vergangenen Jahr hat und prompt bekam ich ein Exemplar in die Hand gedrückt.

Also okay, ich gebe zu, man hätte jetzt auch ein kleineres Exemplar nehmen können, also so für den Anfang… 😉

Naja, man hätte… nun habe ich einen RIESENKALENDER mit den Maßen 87 cm × 68 cm, der darauf wartet, gestaltet zu werden. Also gut. „Dream big“ sozusagen. 😂

Zuerst habe ich ihn mit weißer, dann mit blauer Acrylfarbe „bearbeitet“; ein wenig Silber kam auch noch dazu. Das fand ich schon einen richtig schönen Hintergrund.

Irgendwie wollte ich gerne, dass – ähnlich wie bei meiner Jahreslichtertüte – etwas von dem auftaucht, was mich in dem jeweiligen Monat sozusagen kreativ beschäftigt hat. Im Januar war es das Hexagonmuster vom Mustermittwoch. Das habe ich mit blauer Stempelfarbe auf meinen Hintergrund gestempelt.

Einen Text wollte ich auch noch. Den von Marina Abramovic fand ich total schön und sehr passend für den Januar. Also habe ich den noch aufgestempelt.

Der Monatsname und das „nichts“ sind mit Schablonen entstanden.

So, fertig ist mein erstes Kalenderblatt. Ich bin gespannt, ob ich es durchhalte, den Kalender Monat für Monat zu bearbeiten. Schaun wir mal… Aber der Januar hat schon viel Spaß gemacht!

29. Januar 2018 – wunderfitzig

Eigentlich dachte ich ja, ich wäre durch mit dem Januarthema der „Papierliebe am Montag“ „Altes und Neues“. Doch dann sind am Samstag bei Susannes Kurs in Ulm mit Hilfe ALTER Plastiktüten richtig schöne NEUE Drucke und daraus anschließend Spiralbücher entstanden. Aus Alt mach Neu sozusagen…

Während des Werkelns hab ich ganz vergessen, Fotos zu machen. Also gibt es heute mal nur Bilder der Ergebnisse zu sehen. Oben sind meine Druckergebnisse zu sehen, zum Teil bestempelt…

Bei meinem großen Notizbuch (A4) hatte ich zu Hause irgendwie das Gefühl, dass da noch etwas fehlt. Dann bin ich im Fastenwegweiser „wandeln“ vom vergangenen Jahr auf Kirstin Westhuis´ Text „wunderfitzig“ gestoßen:

Wunderfitzig

Ach, manchmal bin ich froh, wenn nicht zu viel Aufregendes passiert. Denn ich hab ja meinen Alltag und tausend Dinge zu entscheiden und zu erledigen und den Einkauf und den Haushalt und den Schreibtisch und die Kollegen und die Nachbarn und den Mann und das Kind und die Eltern und jeden zweiten Dienstag kommt die Müllabfuhr. Wenn alles gleich trottet, dann kann ich gewiss sein: Ich weiß, wie der Hase läuft. Das gibt Sicherheit. Aber Pustekuchen. Immer dann, wenn ich denke, endlich mal ein bisschen Ruhe und Struktur in mein Leben gebracht zu haben, dann kribbelt es hinterm Ohr, juckt es an der Nase oder zuckt es in den Fingern: Meine Neugier meldet sich! Es ist diese fröhlich-juchzende Stimme in meinem Kopf, die frohlockt: „Oh schau, da gibt es was zu entdecken! Du musst nur den Weg verlassen und mal kurz hierher gucken, dorthin hören, da hinten fragen oder dich hier vorn überraschen lassen.“ Da kann ich nicht widerstehen. Meine Neugier bringt mich regelmäßig vom Weg ab und dann laufen Dinge anders als geplant. „Es geht schief“, sagen manche. Doch ich meine: Nein, es geht nichts schief, höchstens ein bisschen krumm („krumm“ ist so ein hübsches Wort, finde ich). Ich mag diese krummen Dinge, die mich aus der Alltagsbahn werfen. Meistens belohnen sie mich mit einer neuen Erfahrung oder gar Erkenntnis, einem Lachen, einer ungewöhnlichen Begegnung, Herzlichkeit, Glück, Wissen, einer Tasse Kaffee oder manchmal auch mit einem schönen Wort. Neugierig bin ich und ich will es unbedingt bleiben, auch wenn der Kalender voll ist und der Zeitplan straff. Jeden Tag, jede Stunde. Ja, ich bin neugierig. Auf das Leben, auf das Was-wäre-Wenn und auf die Einfälle des Augenblicks. Und als ich neulich ganz gierig nach Neuem im Duden blätterte (ja, so was mache ich tatsächlich), habe ich ein wunderhübsches Wort gefunden: Die Schweizer sagen nicht „neugierig“, sie nennen es „wunderfitzig“. Genau das will ich sein! Wunderfitzig.

Kirsten Westhuis

Und weil ich auch sehr wunderfitzig bin, habe ich dieses ausgesprochen hübsche Wort mit Schriftschablonen auf mein Büchlein gedruckt:

Die Rückseite:

Ein A5 Ringbuch ist auch noch entstanden:

Vorne…

…und hinten.

Der Kursnachmittag mit dir, liebe Susanne, hat sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank dafür!