Das Augustblatt meines Riesenkalenders ist schon vor unserer Abreise nach Kroatien entstanden. Irgendwie hatte ich Lust, nochmal eine Collage zu machen. Aber diesmal nicht gegenständlich.
Also habe ich diverse Papiere (handgeschöpfte, bestempelte, alte Buchseiten, Noten, Zeugnisse, …) herausgesucht und wild arrangiert. Nach einigem Rumprobieren ist schließlich folgendes entstanden:
Ein goldenes A (wie August…) aus Blattmetall; weil der Rand nicht so akkurat wurde, wie ich ihn gerne gehabt hätte, habe ich ihn kurzerhand nachgestickt…
Diesen Liedtext von Konstantin Wecker finde ich sehr schön und berührend… Den Text habe ich auf Papier gestempelt, das ich letztes Jahr im Kroatienurlaub selbst geschöpft hatte. (Satzzeichen hat er darum nicht, weil mein Stempelkasten keine hat… 😉)
Dieses Arbeitszeugnis von 1913 stammt vom Flohmarkt. Dort habe ich eine ganze Mappe voller Dokumente eines längst vergangenen Lebens erstanden… für mich passt das gut zu dem Liedtext: Das Leben ist flüchtig und – obwohl wir es gerne anders hätten – nicht einzufangen… irgendwann verfliegt es doch. Darum lieber nicht so viel auf morgen verschieben…
Zum Verfliegen oder Fliegen passen für mich die Kolibris, diese zarten, kleinen Vögelchen.. Die Zeichnung von ihnen aus einem ganz alten Naturbuch (ebenfalls vom Flohmarkt) hat mich sofort sehr angesprochen.
Ich habe das Bild der Kolibris dann noch eingescannt, auf A3 ausgedruckt und mittels Gel Medium auf die rechte Seite des Kalenderblattes – unterhalb des Zeugnisses – übertragen. Wenn man genau hinschaut,sieht man noch die darunterliegenden Papiere.
In dem alten Naturbuch habe ich eine Postkarte von 1918 gefunden.
Damit man beide Seiten lesen kann, habe ich die Karte nicht aufgeklebt sondern aufgehängt; an einen Faden, der von einem der aufgeklebten Papiere runterhing…
So sieht es im Ganzen aus, mein Augustblatt und es ist wieder ganz anders geworden als ursprünglich geplant. Aber irgendwie macht genau das für mich das Gestalten so spannend und interessant..
4 Antworten
Ganz toll, liebe Andrea! Das goldene A für den August passt so gut, denn der Monat war ja (ist) golden! Und die Umstickung der ausgefransten Ränder ist eine ideale Rettung – ist ja oft so, wenn etwas schief geht, wird man erst richtig kreativ. In dieser Kalender-Collage steckt ganz viel von dem drin, was dich persönlich bewegt, das gefällt mir sehr!
An der aufgehängten alten Postkarte erkennt man gut, wie riesig dein Kalender tatsächlich ist!
Willkommen wieder zu Hause! Liebe Grüße Ulrike
es ist toll zu sehen und zu lesen, wie sich deine fundstücke mit dem schönen gedicht von konstantin wecker zusammenfügen. wirklich klasse gemacht. ich schaffe ja nie größere collagen hinzubekommen, deshalb große bewunderung für deinen kalender!
liebe grüße
mano
Oh, das ist schön geworden, liebe Andrea! Richtig bezaubernd und einfach spitze! Ich mag deine Schichtungen und Farben und bin sicher, dass es ein gutes Omen für einen tollen August war!
Lieben Gruß
Susanne
Super, so deine Entstehungsgeschichte nachvollziehen zu können. Das Blatt gefällt mir sehr. Die Schichtungen, Überlagerungen, Unterschiedlichkeiten finde ich sehr gelungen. Collagen auf dem Format – wow. Imer noch Abendgrüße, kicher…. ich lese mich chronologisch vor.