26. Februar 2021 – Februar in Falten

Für dieses Jahr habe ich mir ja vorgenommen, mich jeden Monat einer Technik genauer zu widmen, vor allem mit dem Ziel, meine vielen Kreativbücher, die bei mir einfach nur im Regal stehen, „unter die Lupe zu nehmen „. Im Januar habe ich mich viel mit dem Drucken mit der Gelatineplatte beschäftigt. Da hatte ich zwar kein Buch drüber, wollte aber mal mehr in diesem Bereich ausprobieren. Im Februar nun hat mich wirklich ein Buch begleitet:

Ich frage mich wirklich, warum ich dies Buch damals unbedingt haben wollte. Ich mache zwar sehr gerne Bücher aber eigentlich gar nicht so gerne Faltbücher – und darum geht es ja hauptsächlich in diesem Buch. Steht ja auch drauf… Die erste Herausforderung war dann auch, zu entscheiden, welche Projekte ich überhaupt aus dem Buch ausprobieren wollte. Von den 33 vorgestellten Projekten waren tatsächlich nur sieben dabei, die mir wenigstens ansatzweise „nachbauenswert“ erschienen, ich nicht zu großes Papier benötigt hätte (manche Papierformate waren an die 90 cm oder mehr groß) oder spezielles Werkzeug, wie eine Rillvorlage…

Gleich von meinem ersten Projekt war ich ziemlich genervt. Auch da war das Papier sehr groß (76 cm breit) und mir ist es dadurch schwer gefallen, genau zu falten. Vielleicht hätte ich auch die Anleitung vorher genauer lesen sollen, denn das Buch ist mit seinen fünf aneinandergefügten Ziehharmonikastreifen fast 4 Meter lang!!! Ehrlich gesagt, brauche ich gar kein so langes Buch… Also…ähem…lesen wäre tatsächlich manchmal von Vorteil.

Das zweite Büchlein wiederum fand ich ziemlich gut. Es hat einen separaten Einband, sogar mit Buchrücken! Die vier Einstecktaschen kann man mit schönen Kleinigkeiten (Gutscheinen, Fotos, lieben Grüße etc.) füllen. Das werde ich bestimmt wieder einmal falten.

Dieses Ziehharmonikabuch, mein drittes Projekt, war im Vergleich zum vorherigen komplizierter zu falten und längst nicht so schön. Ist also nicht wirklich eine Alternative für mich.

Tja, das Flaggenbuch, das ist schon ein kleines Kunstwerk! Es hat feste Buchdeckel, was mir sowieso immer sehr gut gefällt. Für meine Projekte aus dem Buch habe ich ja nur die Technik an sich ausprobiert. Deshalb sind die Flaggen auch einfach nur weiß. Sie können aber natürlich ausgestaltet werden. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich die Flaggen gestalten könnte aber das Buch an sich gefällt mir schon mal sehr gut.

Das fünfte Projekt, die „verwobenen Laschen“ wiederum habe ich mir irgendwie spektakulärer vorgestellt. Das ist jetzt auch kein Projekt, das ich unbedingt nochmal machen muss…

Das Glücksrad ist kein Buch sondern ein „Faltobjekt“ und gar nicht so schwer herzustellen. Ich habe dafür Papier genommen, das ich mit Rasierschaum eingefärbt hatte. Die drei Glücksräder hängen nun bei mir am Fenster.

Das letzte Projekt, das Blizzardbuch, habe ich kleiner gemacht, als angegeben. Ich habe schon das größte Papier genommen, das ich hatte, die Breite eines A2 Blattes, doch ich hätte 90 cm benötigt. Nun ist es eher winzig geworden, das Blizzardbuch mit seinen Einstecktaschen. Ich finde das Buch meines 2. Projektes als Einsteckbuch immer noch am besten.

Ihr seht schon, das Resümee zum faltigen Februar fällt etwas dürftig aus. Ich denke, die Vorlieben sind ja bei jedem anders. Für mich persönlich hat sich die Anschaffung dieses Buches nicht so gelohnt. Allerdings finde ich, dass die Anleitungen und Erklärungen in dem Buch gut beschrieben sind. Das ist ein Pluspunkt. Und bestimmt gibt es Menschen, die falten über alles lieben und riesengroße Papiere daheim haben… 😉

22. Februar 2021 – Wie schnell fährt Otto?

Das war ja mal eine lustige Herausforderung! Ich und Mathematik! Aber da das nun mal das Thema der Woche von Frau NahtlustsJahr der Miniaturen“ ist, blieb mir nichts anderes übrig. Ach, wie gut, dass ich ein altes, altes Mathematikbuch habe, in dem ich auch gleich eine geeignete Textaufgabe gefunden habe:

Auf dieses Stückchen Buchseite habe ich ein Foto transferiert, anschließend die Umrisse ausgeschnitten und dann das Ganze auf eine alte Rechenheftseite geklebt.

Was meint ihr, was bringt den kleinen Kerl so ins Grübeln? Die schwierige Aufgabe oder das kaputte Rad?

Unten ist die Karte im Ganzen zu sehen. Mit Avocado gefärbtem Stoff, Collagenelementen und Stickerei.

Und ganz rustikal klebt die Collage auf einem Stück altem Karton.

Also, um nun zum Ergebnis der Rechenaufgabe zu kommen: Die Geschwindigkeit von Otto war ja gefragt … also… hmmm, dem Zustand seines Rades nach zu urteilen, würde ich sagen, er war zu schnell!!! 😉

15. Februar 2021 – Nachtschmetterlinge

Das Thema von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ ist in dieser Woche „Insekten“. Das Wort „Nachtschmetterlinge“ aus einem alten Buch sollte der Ausgangspunkt für meine Karte werden. Und dieses Mal wollte ich die Methode der „poetry reduced“ ausprobieren, die Frau Nahtlust hier vorgestellt hat. Normalerweise habe ich die Wörter ganz genau im Kopf, die ich in meinen alten Büchern suche. Das ist natürlich sehr zeitaufwendig und selten von Erfolg gekrönt. Was für ein Zufall ist es auch, ein ganz bestimmtes Wort, das man unbedingt verwenden möchte, zu finden. Diesmal habe ich also eine andere Methode ausprobiert: eine beliebige Buchseite nehmen und die Wörter, die mich ansprechen, ausschneiden:

Fie erste grobe Zusammenstellung der einzelnen Wörter

Auf ein Stück Gelliprintpapier (ich habe ja jetzt ausgesorgt…) habe ich die Wörter grob platziert und auch die Stelle festgelegt, auf die ich meinen Nachtschmetterling (es ist wirklich einer und heißt „Rotes Ordensband“) transferieren wollte.

Auf der fertigen Karte habe ich einige Wörter weggelassen, da mir der Text dann doch zu lang war.

Der Mond ist weiß geworden und etwas Blattsilber kam dazu – für den Schimmer des Mondlichts.

Und da mir das Bild vom Schmetterling so pur dann doch etwas zu kitschig war, habe ich diesen teilweise mit dünnem, weißem Stoff überklebt. Wie gut das jetzt passt, mit dem „fast verborgen“…

Über einen Teil der Karte und des Stoffes habe ich noch gestickt…

… und bin sehr zufrieden mit meinem Werk. Und auch mit Frau Nahtlusts Methode, Poesie entstehen zu lassen. Überraschend, spannend, faszinierend. Danke, Susanne!

08. Februar 2021 – herzallerliebst!

Diesmal habe ich für Frau NahtlustsJahr der Miniaturen“ eine herzallerliebste Schachtel gewerkelt. Passend zu ihrem Wochenthema „herzallerliebst“.

Von einer Faltschachtel, die ich daheim hatte, habe ich mir die gleiche nachgebaut und mit einem kleinen Magneten versehen.

Auf dem Foto unten ist mein „Unterbau“ zu sehen – also NEIN! Nicht meiner, sondern der für meine Schachtel! Bestehend aus vier Pappteilen. Die größeren sind etwas größer als der Boden der Schachtel, die beiden kleineren sind genauso breit, sollten aber nur die Höhe der Schachtel haben, ohne Zugabe. (Da ist mir leider ein kleiner Fehler passiert…)

Bezogen habe ich die Schachtel mit… NA KLAR! Mit Gelliprintpapier! Von meinem Gelliprint-Januar.

Innen ist Buchbindeleinen aufgeklebt, ebenso als „Gelenk“ zwischen den einzelnen Pappelementen.

Ein Magnet ist an der Schachtel – das Gegenstück am Unterteil befestigt…

Innen habe ich das Schächtelchen noch mit Elefantenpapier bezogen.

Nun noch am Unterteil festkleben…

… und „Herzallerliebst“ auf ein weißes Papier stempeln…

Fertig ist das kleine Werk. (Ich habe auch die Seitenteile etwas höher als die der Schachtel gemacht. Dadurch ist nun oben ein Spalt. Besser also die gleiche Höhe nehmen!)

Mich fasziniert an den Gelatinedrucken jedes Mal aufs Neue, dass sogar Drucke, die jetzt nicht so der Knaller sind, ganz toll wirken, wenn man nur kleine Ausschnitte davon verwendet.

In der Tat: eine herzallerliebste Aufbewahrung…

… für herzallerliebste Dinge!

Und sie ist mit den Maßen 8,5 cm × 6 cm (und 4 cm Höhe) definitiv eine Miniatur!

01. Februar 2021 – Don’t forget to rock!

Heute gibt es viele Fotos, denn ich habe für euch ein kleines Tutorial einer „wiederbefüllbaren“ Notizblockhülle gemacht. Für Susannes Jahr der Miniaturen und dem Wochenthema „Neon rockt“ wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. (Die benötigten Materialien und die Größenangaben habe ich euch ganz am Ende des Blogposts aufgeschrieben)

Die Notizblockhülle habe ich nach einer Anleitung von Vintage Page Designs gemacht. Hier ist ein Video dazu, falls euch meine Anleitung nicht reicht.

Mit einem Blatt Papier ermittelt ihr zunächst die Dicke eures Notizblocks

Zu diesem Maß kommen noch 6 mm dazu (es kommen IMMER 6 mm dazu – ganz unabhängig davon, wie dick euer Notizblock ist). Das Ganze übertragt ihr dann auf einen Papierstreifen:

Bei mir ist es Zufall, dass der Notizblock ebenfalls fast 6mm dick ist…

Auf ein Stück Buchbindeleinen (A) übertragt ihr nun die Breite des Papierstreifens. Und zwar genau in der Mitte des Buchbindeleinens:

Wichtig ist nur die obere und untere Markierung. Der mittlere Strich war nur meine Hilfslinie, um die Mitte des Buchbindeleinens zu markieren.

Ober- und unterhalb der beiden äußeren Striche tragt ihr Buchbindeleim auf und klebt die beiden Buchdeckel (hochkant) auf:

Die überstehenden Seiten rechts und links klappt ihr nach innen. Das sieht dann so aus:

Buchbindeleinen B wird nun zum Kaschieren aufgeklebt. Somit ist auch von innen kein grauer Karton mehr zu sehen:

Mit dem Falzbein gründlich, aber vorsichtig, den Spalt zwischen den Buchdeckeln von beiden Seiten „bearbeiten“.

Mit Bleistift habe ich an der Außenseite markiert, wo ich mein Bezugspapier ansetzen wollte. Der Abstand sollte natürlich von beiden Seiten gleich groß sein. Bei mir waren es 1 cm (vom oberen Ende des Buchdeckels aus gemessen…).

Das Bezugspapier wird dann auf die Vorderseite aufgeklebt und nach innen eingeschlagen. (Wie man eben Buchdeckel bezieht…) Für meine Bezugspapiere habe ich – wen wundert’s – Gelliprints verwendet, die ich mit neonpinkem Stickgarn bestickt habe. (Über meinen exzessiven Gelliprint-Januar habe ich hier berichtet.)

Die eine Seite habe ich von Hand bestickt, die andere mit der Nähmaschine „benäht“.

Innen wird ebenfalls ein Papier als „Spiegel“ aufgeklebt. Bei der Vorderseite ganz normal…

Auf dem Papier für die Innenseite des hinteren Buchdeckels müsst ihr erst ein Stück Buchbindeleinen (C) befestigen, das eure Einstecktasche bilden wird:

Ihr legt es zunächst auf die gewünschte Stelle eures Innenpapieres (irgendwo im unteren Drittel…).

Dann klebt ihr es auf der Rückseite fest. Aber NUR auf der Rückseite. Vorne muss alles offen bleiben, sonst könnt ihr ja euren Notizblock nicht mehr einstecken. Kleiner Tipp: Klebt das Buchbindeleinen nicht zu straff an. Bei mir hat der Notizblock nicht mehr gut durchgepasst und ich musste vom hinteren Karton des Blocks an den Seiten etwas abschneiden. War aber auch nicht schlimm…

Nachdem das Ganze kurz gepresst und getrocknet wurde, könnt ihr es auf die Innenseite des hinteren Buchdeckels kleben.

Fertig! Jetzt könnt ihr euer Werk im gesamten noch pressen. Aber vergesst nicht, Backpapier dazwischen zu legen. Nicht dass euch noch alles zusammenklebt!

So ein Notizblock dient ja dazu, nichts zu vergessen… Man sollte allerdings auch nicht vergessen, ab und zu mal ordentlich zu „rocken“!!!

Das ist die Rückseite meiner Notizblockhülle.

Der Block steckt nun in der Lasche…

… und kann ganz einfach ausgetauscht werden.

Meine Nummer 5!

Neon rockt!!! Im wahrsten Sinne des Wortes!

Für die wiederbefüllbare Notizblockhülle benötigt ihr folgende Materialien:
Einen Notizblock in beliebiger Größe
2 Buchdeckel aus Karton mit folgenden Maßen:
Höhe: Höhe des Notizblocks + 6 mm; Breite: Breite des Notizblocks + 6 mm
Buchbindeleinen A (um die beiden Buchdeckel miteinander zu verbinden):
Höhe: 7,5 cm; Breite: Breite des Notizblocks + 5,7 cm (ich habe nur 5 cm genommen, da mein Notizblock relativ klein ist; aber das könnt ihr nach Belieben selber entscheiden…) Buchbindeleinen B (für die Innenseite der Verbindung der beiden Buchdeckel):
Höhe: 7,5 cm; Breite: die Breite eures Notizblocks
Buchbindeleinen C (für die Einstecktasche  eures Notizblocks):
Höhe: 5 cm (ich habe nur 3 cm genommen); Breite: Breite des Notizblocks + 5 cm (ich habe nur 4 cm genommen)
2 Bezugspapiere zum Beziehen der Buchdeckel (etwas größer als die Buchdeckel, damit ihr es gut umschlagen könnt)
2 Papiere als Vorsatzpapiere (bzw. für die Innenseite der Buchdeckel): diese haben die gleichen Maße wie der Notizblock

Viel Erfolg beim Werkeln!

29. Januar 2021 – Mein Gelliprint-Januar

Ich hatte ja schon berichtet, dass ich den Januar zu meinem „Gelliprint-Monat“ auserkoren habe. Entstanden ist der Gedanke ursprünglich aus meinem Vorhaben für 2021 jeden Monat unter ein Kreativthema zu stellen. Ich habe inzwischen so viele Kreativbücher – die meisten stehen nach dem ersten Anschauen unbenutzt im Bücherregal. So habe ich mir vorgenommen, mir jeden Monat eines davon zu schnappen und zwei/dreimal die Woche daraus etwas zu machen. Über Gelliprint habe ich nun zwar kein Buch, doch bei diesem Thema wollte ich einfach mal dranbleiben, ausprobieren, dazulernen. Begonnen habe ich mit einem Onlinekurs zu Gelliprints von Carla Sonheim…

Die Farben habe ich hier fast alle aus den drei Grundfarben selber gemischt

Schnell habe ich festgestellt, dass es so viele unterschiedliche Methoden gibt, mit der Gelatineplatte zu drucken und nicht alle sind das richtige für mich. Der Kurs von Carla war so gar nicht meins und ich habe bald gemerkt, dass ich andere Wege probieren muss.

An einigen meiner Drucktage entstanden nur so „Naja-Drucke“ und das hat mich oft frustriert.

Ich habe mit einer selbst hergestellten Gelatineplatte gedruckt, neu hergestellt nach dieser Anleitung, extra für mein Vorhaben. Die letzte hat unglaubliche zweieinhalb Jahre gehalten!!! Vielleicht lag es daran, dass die Platte so neu war oder ich hatte zu billige Farben. Auf jeden Fall sind die Farben oft so schnell getrocknet, dass ich gar nicht gut Muster oder Struktur auf die Farbe bringen konnte. Bei selbstgemischten Farben war es noch schlimmer. Gegen später hatte ich das Gefühl, dass es besser wurde.

Linoldruckfarben habe ich auch ausprobiert aber das Ergebnis hat mich nicht sehr überzeugt. Außerdem war es eine ziemliche Sauerei…

Was mir ziemlich gut gefallen hat war, aus Zeitschriften Figuren auszuschneiden und diese als Schablonen zu benutzen…

Von dieser Schablone habe ich irrsinnig viel Drucke gemacht.

Zur besseren Haltbarkeit der Schablonen werde ich sie noch auf Tyvek übertragen. Meine Schablonen hatte ich ursprünglich nur auf festeres Papier geklebt.

Diese Drucke sind auch von einer Zeitschriftenschablone

Ebenfalls gut gefallen hat mir, eine große Form mit einem Cutter aus einem Stück festeren Papier auszuschneiden und beide Teile zum Drucken zu benutzen.

Sieht ein bisschen wie Steine oder Planeten aus…

Geometrische Formen habe ich auch ausprobiert, aber dazu hatte ich nicht so Lust… das sieht man… 😉

Schwer fällt mir tatsächlich auch, die passenden Farben zusammenzustellen…
Oft sind die unkompliziertesten Drucke die schönsten…
Diesen Druck mag ich auch sehr…
…und diesen.

Ein Tipp von Carla war Gold wert und dadurch sind oft die schönsten Drucke ganz nebenbei entstanden: die Platte wird ja in der Regel zwischendurch nicht sauber gemacht, so dass immer wieder Farbe antrocknet. Ganz am Ende der Drucksession rollt man ein letztes Mal eine beliebige Farbe auf der Platte aus und legt ein Blatt Papier drauf. Dieses zieht man nicht ab sondern lässt es auf der Platte trocken. Ich habe in dieser Zeit immer meine ganzen Utensilien geputzt und aufgeräumt. Wenn man schließlich das Blatt abzieht, ist zum einen die Platte so gut wie sauber, zum anderen hat man oft einen ganz tollen Druck, auf dem alle darunter liegenden Schichten zu sehen sind.

Das Resultat von diesem wahnsinnigen Gelliprint-Monat sind natürlich sehr, sehr viele Drucke. Und was mich sehr fasziniert ist, dass selbst bei so „Naja-Drucken“ immer Elemente dabei sind, die im Kleinen ganz wunderbar wirken. So habe ich für meine kommenden Projekte mehr als genug Material!

Im Februar ist dann aber wirklich ein Buch aus meinem Bücherregal dran. Und zwar „In Falten gelegt – handgemachte Bücher und Papierobjekte“ von Hedi Kyle. Vielleicht berichte ich euch davon…

25. Januar 2021 – Aufbruch

Diese Woche ruft Frau Nahtlust bei ihrem Jahr der Miniaturen zum Aufbruch auf. Ich habe diesmal ein kleines Heft gemacht. Ein bisschen Abwechslung muss schon sein – nach zwei Karten hintereinander… Wobei Hefte jetzt auch nicht so DIE Abwechslung sind bei mir 😉 Mit einer Größe von 14,7 × 15 cm darf es sich auch gerade noch Miniatur nennen… 😉

Zuerst habe ich eine Collage mit Gelliprintelementen gemacht…

Wie ich ja schon mal erwähnt hatte, ist der Januar für mich mein „Gelliprint-Monat“. Zwei- dreimal die Woche geht’s ab an die Gelatineplatte… Dass ich inzwischen genug Drucke für bald das ganze Jahr habe, muss ich ja wohl nicht erwähnen, oder???

Aus der Collage ist dann der Umschlag für das Heft geworden. Hier die Vorderseite…
Und hier die Rückseite… Genäht habe ich es diesmal mit dem einfachen Heftstich.

Ein kleines Häuschen habe ich auch noch ausgeschnitten. Von dort brechen die zwei Alten auf…

… in ein unbekanntes Abenteuer! Immer der Sonne entgegen…

Auf der Innenseite prangt meine Nummer 4.

Ach, ich mag meine zwei Aufbrechenden! Mal sehen, zu was für Abenteuern sie mich inspirieren…

20. Januar 2021 – Einfach mal abtauchen…

„Foto &neu“ – das ist das Thema des MittwochsMix von Michaela und Susanne im Januar. Ursprünglich wollte ich ein wirkliches Foto nehmen, nun ist es doch eines aus einer Zeitschrift geworden… Aber naja… Foto ist Foto.

Aus diesem Zeitschriftenfoto habe ich nun zwei neue Hefte entstehen lassen. Und zwar mit zwei unterschiedlichen Transfertechniken:

Links ist das Zeitschriftenfoto, das mir als Vorlage diente. Daneben ein Transfer mit Gelmedium und einer mit Lavendeldruck auf Stoff.

Den Gelmediumtransfer habe ich mit einem Stückchen des Lavendeldruckes ergänzt und das Ganze bestickt… Alles zusammen habe ich auf eine geweißte Buchseite genäht.

Die Vorderseite von Heft 1

Das Gedicht von Janosch habe ich schon für meinen Kalender verwendet. Es gefällt mir so gut, dass es nun auch die Rückseite meines Heftes zieren darf:

Handgeschöpftes Papier auf Blubberpapier… eine gute Kombination!

Die Grundlage meines zweiten Heftes ist eine Collage aus den unterschiedlichsten Papieren, auf denen ein Teil des Stoff-Lavendeldrucks angebracht ist.

Vorderseite von Heft 2

Die Rückseite ist relativ schlicht – nur eine Papiercollage:

Zusammengenäht habe ich die Hefte wieder mit dem Kettenstich. Das sieht so hübsch aus, finde ich!

Mir gefällt, wie aus einem Foto zwei sehr unterschiedliche Drucke entstehen: der eine ganz genau, fast wie das Foto selbst, der andere eher grob und etwas verschwommen.

So, jetzt tauchen die zwei mal ab zum MittwochsMix!

18. Januar 2021 – Stille

Nun hat schon die dritte Woche bei Frau Nahtlusts Jahresprojekt „Jahr der Miniaturen“ begonnen. Diesmal zum Thema „Stille“. Und es ist wieder eine Karte geworden. Das kommt meinem Bestreben, etwas „Verwertbares“ zu machen, sehr entgegen. 😉

Schweigend, friedvoll, still…

Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, mich jeden Monat einem anderen Kreativthema zu widmen. Ich bin ja sonst eher flatterhaft unterwegs und möchte in diesem Jahr gerne über einen längeren Zeitraum hinweg an einem Thema dranbleiben. Im Januar ist es das Drucken mit der Gelatineplatte. Das habe ich ja schon öfters getan aber nur ab und zu. Und diesmal möchte ich ein wenig mehr ausprobieren, dazulernen, schauen, was geht… Für meine Karte habe ich jedenfalls eine Collage aus diversen Gelatinedrucken gestaltet und diese anschließend weiter bearbeitet.

Ein wenig Märchenwolle angeklebt und mit Stickstichen befestigt…

In alten Büchern findet man oft so schöne Satzschnipsel. Die durften auch auf meine Karte.

Ursprünglich sollte gar nichts Gegenständliches entstehen, doch beim Werkeln entwickelte sich aus den Einzelteilen irgendwann ein Baum an einem eiskalten Wintertag. Und wenn ich es mir recht überlege, dann assoziiere ich genau das mit Stille…

Meine Nummer Drei beim Jahr der Miniaturen… Falls ich mal den Überblick verliere… 😉

Ein kalter Wintertag: Wie einfach und wie schön. Schweigend, friedvoll, still.

11. Januar 2020 – Was tun Sie gegen Ärger?

Diese Woche steht bei Frau Nahtlusts Jahr der Miniaturen „Kinderspiel“ auf der Themenliste. Na, wenn das mal kein Kinderspiel für mich ist… 😉

Die Nummer 2 der Miniaturen ist zumindest schon mal geschafft!

Oder gibt das etwa wieder Ärger? Wenn ja:

Ein sehr altes und sehr beliebtes Kinderspiel ist ja „Himmel und Hölle“. Ich dachte mir, das sei vielleicht eine gute Abwechslung für die arme, gestresste Hausfrau… Und so darf sie sich auf meiner Karte nach Herzenslust den Ärger von der Seele hopsen.

Die Hüpfkästchen auf meiner Collage sind gestickt…
… die Karte noch mit der Nähmaschine umnäht…

Das war’s, kurz und knackig. Wie schon gesagt: ein Kinderspiel…

04. Januar 2021 – Flügel im Kopf

Für das neue Jahr 2021 hat sich Susanne (alias Frau Nahtlust) ein tolles neues Projekt ausgedacht: Das Jahr der Miniaturen. Woche für Woche steht ein anderes Thema im Vordergrund. Was gewerkelt wird, steht jedem frei; die einzige Vorgabe ist, dass das fertige Werk nicht größer als 15 cm × 15 cm sein soll. Das Thema dieser ersten Woche lautet „Flügel „.

Mich hat die traurige Geschichte des „Schneiders aus Ulm“ dazu inspiriert, ein Büchlein mit dem Titel „Flügel im Kopf“ zu binden:

Das Frontcover ist eine Collage mit einem Zeitungsbild des gleichnamigen Films.

Der Schneider von Ulm hieß eigentlich Albrecht Berblinger und war ein sehr helles Köpfchen. Er hatte wahrlich „Flügel im Kopf“ – sprich, sehr innovative und tollkühne Ideen. Eine davon war, ein funktionsfähiges Fluggerät zu bauen.

Auf der Rückseite meines Büchleins sieht man eine Zeichnung seiner Flugmaschine – als Transfer über einer wilden Acrylmalerei.

Er hat dann auch tatsächlich eine funktionierende Flugmaschine gebaut und diese mit Erfolg am Michelsberg bei Ulm getestet. Doch bei der Demonstration vor dem König ging leider alles schief:  Da man dem dicken König die Fahrt vor die Tore der Stadt nicht zumuten wollte, musste Berblinger von der Adlerbastei aus starten. Durch die besondere Thermik am Ufer der Donau fehlten ihm jedoch die Aufwinde, die er zum Gleiten brauchte und er stürzte unter Hohn und Spott der Zuschauer in die Donau. Von da an ging es für ihn nur noch bergab. Inzwischen ist er als Erfinder längst rehabilitiert und auch bei mir hat er, wie man sieht, Eindruck hinterlassen. Deshalb das Büchlein… 😉

Hier sieht man die beiden Buchcover, noch bevor die Hefte eingenäht wurden.

Gebunden habe ich das Büchlein, das mit seinen 15 cm × 15 cm übrigens gerade noch so als Miniatur durchgeht, mit der Secret Belgian Binding, eine Bindung, die ich hier schon einmal beschrieben habe. Das besondere an dieser Bindung ist, dass zunächst das Cover gebunden wird und erst danach die Hefte eingenäht werden.

Hier sieht man, wie die Buchdeckel mit dem Buchrücken zusammengenäht wurden.

Für meine acht Hefte habe ich kariertes Papier von alten Matheheften genommen. Als Umschlag haben sie entweder den Heftumschlag bekommen oder eine Seite aus einem alten Mathebuch. Ich dachte mir, das passt zu meinem Erfinder..

Fertig eingebunden sehen die Hefte dann so aus:

Man kann das Büchlein ganz flach aufschlagen. Innen sind die Hefte, wie schon geschrieben aus kariertem Papier.
An den Buchdeckeln ist der Stich doppelt, am Buchrücken nur einfach.
Gut gefällt es mir, mein Büchlein. Und ich habe mal wieder feststellt, dass das eine tolle Bindung ist, die Secret Belgian Binding.
So, das war meine Nummer 1 beim Jahr der Miniaturen.

Schaun wir mal, wie viele es am Ende des Jahres sein werden…

23. Dezember 2020 – ein kleines Weihnachtsrätsel…

Bevor ich mich in die Weihnachtsferien verabschiede, gibt es noch einen letzten, kleinen Beitrag in diesem Jahr. Und, was für ein Zufall, er passt sogar zu Michaelas und Susannes Dezemberthema des MittwochsMix: „Gold & weich“. 😉

Fangen wir mal mit einem Rätsel an:

Was versteckt sich wohl darunter???
Also, es ist weich (weil aus Stoff) und schwarz…

Schwarz, wie das Jahr 2020 ja leider teilweise schon war und immer noch ist. Gerade jetzt, zum Jahresende, hat sich die ganze Situation ja nochmal ziemlich verschärft.

Es hat goldene, gestickte Sternchen, die sich leider weigern, auf dem Foto so schön zu funkeln wie in echt…

Goldene Sternchen, die für die schönen Momente stehen, die das Jahr 2020 auch bereitgehalten hat: ein schöner, ereignisreicher, entschleunigter Sommerurlaub im Ländle; neue Rituale, die mangels anderweitiger kultureller Veranstaltungen im Hause Klawitter Einzug gehalten haben: Tom und ich veranstalten etwa zweimal wöchentlich eine kleine Hörbuchsession. Wärmstens empfehlen kann ich euch – ACHTUNG, UNBEZAHLTE WERBUNG! – „Achtsam morden“ von Karsten Dusse. Es ist sehr unterhaltsam, mit viel tiefschwarzem Humor, spannend aber auch tiefgründig und ein super „Achtsamkeitsratgeber“. Außerdem haben wir eine tolle Serie entdeckt, die sogar von der ZEIT empfohlen wurde: „The marvelous Mrs Maisel„. Ich, die ich eigentlich gar nicht so gerne fernsehe, entwickle mich noch zum Serienjunkie! Genug geplaudert. Weiter geht das muntere Rätselraten!

Ein Gummiband ist auch dran. Das steht für das Hin und Her in diesem Jahr: mal locker, mal unendlich gespannt…

Jetzt wisst ihr bestimmt eh schon, was es ist: das Teil, das für alle Zeit unwiderruflich mit dem Jahr 2020 verbunden sein wird: ein Mundschutz!

Ich habe mir eine „Feiertagsedition“ genäht und mit goldenem Stickgarn bestickt.

Trotzalledem oder vielleicht gerade deshalb… Auf jeden Fall wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest- wenn auch ganz anders als bisher. Macht was draus! Und im neuen Jahr sehen/ lesen wir uns hoffentlich alle gesund wieder!

16. Dezember 2020 – Die letzte Seite!

Es ist vollbracht! Die letzte Seite für mein MittwochsMix-Büchlein ist fertig! Diesmal zum Thema „Gold & weich“, das sich Michaela und Susanne für den Dezember ausgesucht haben.

Grundlage für die Dezemberseite war ein in Stücke geschnittenes Kalenderblatt. Ihr seht hier zwei der drei verwendeten Bildausschnitte.

Da ich mich anfangs nicht für einen entscheiden konnte, habe ich drei Bildausschnitte parallel bearbeitet: zuerst mit Acrylfarbe übermalt, Strukturen entstehen lassen, wieder weggewischt… Außer jeweils einem kleinen Detail ist von dem ursprünglichen Bild eigentlich nichts mehr zu sehen:

Alle drei Bilder habe ich dann an verschiedenen Stellen auseinander geschnitten…

… mit Stickstichen wieder zusammengenäht und mit Ölkreiden sowie etwas Goldfarbe weiter bearbeitet:

Hier seht ihr das Bild, das ich schließlich für mein Büchlein ausgewählt habe.
Ein kleiner Satz aus einem alten Buch vervollständigt das Werk.

Ein bisschen weiße Märchenwolle habe ich ebenfalls auf die Seite geklebt:

Golden und weich…
Es ist ziemlich schwierig, die Wolle auf dem Foto zu erkennen…

Aus den beiden anderen Bildern sind zwei Karten entstanden:

Auch mit Gold – aber das sieht man auf dem Foto so schlecht…

Nun musste ich nur noch meine zwölf „Monatsseiten“ wie geplant zu einem Büchlein binden. Das habe ich nach dieser Anleitung getan.

Und so sieht das fertige MittwochsMix-Buch aus.

Die Buchdeckel sind aus Holz (von einem alten Sauerkrautfass…).

Durch diese Art der Bindung kann man das Büchlein flach aufschlagen und alle Seiten sind gut zu sehen.
Hier nochmal meine letzte Seite…
Beim hinteren Buchdeckel ist ein Stückchen Holz herausgebrochen. Genau das macht aber den Reiz aus, finde ich!
Ein Jahr MittwochsMix geht zu Ende… Was für eine schöne Erinnerung mein Büchlein doch ist!

Danke an Susanne und Michaela für ihre Inspirationen und ihre tollen Ideen! Auf ein Neues im neuen Jahr!!!

09. Dezember 2020 – goldige Weihnachtspost

Gold & Weich“ – das ist das MittwochsMix-Thema im Dezember von Susanne und Michaela. Meine kreative Energie neigt sich so langsam dem Jahresende zu und steht wohl gerade mehr auf kuschelige Gemütlichkeit. Nichtsdestotrotz habe ich dann doch ein paar Weihnachtskarten mit Umschlägen für den MittwochsMix gemacht – Weihnachtskarten gehen schließlich immer!

Weich ist der Stoff (wieder ein Stückchen des mit Avocadokern rosa gefärbten…) und golden das Blattgold darauf…

Insgesamt sind vier Karten entstanden, die sich sehr ähneln…

Die Sterne sind aus alten Buchseiten ausgeschnitten und mit der Nähmaschine umnäht…

Zwei Karten mit großem Stern…

… ubd zwei mit kleinen Sternen.

Auf dem braunen Karton sieht das ganz nett aus.

Vier passende Umschläge gibt es auch noch dazu…

Da steht ja der Weihnachtspost nichts mehr im Weg! Und falls ich Nachschub brauche, ist dieser schnell gemacht!

Eine schöne Adventszeit wünsche ich euch!

25. November 2020 – strukturierte Aufbewahrung…

So, heute gibt es zum letzten Mal etwas zu „Struktur & Oval“ – dem MittwochsMix-Thema von Michaela und Susanne.

Ein kleines Mäppchen für die Handtasche sollte es diesmal werden, für Lippenstift, Kaugummis und weiteren Kleinkram. Sehr gerne wollte ich mal wieder mit Tetrapack arbeiten. Gedacht, getan…

Zuerst habe ich eine leere Klopapierrolle „in Form gedrückt“ und damit weiße Ovale auf mein Tetrapack gestempelt.

Nach dem Trocknen habe ich das Papier mit Gelmedium bestrichen, um es etwas zu „imprägnieren“. (Wie ich dieses Tetrapackpapier mache, habe ich übrigens hier schon mal ausführlicher beschrieben.)

Gelliprints auf Tetrapack

Dann gab es eine kleine Gelliprintsession auf den Tetrapacks. Das funktioniert super auf diesem Material und ergibt durch die vielen Knicke im Papier eine besondere Struktur.

Zwei kleine Stückchen der Gelliprints (auch diese habe ich zuvor mit Gelmedium bestrichen) habe ich mit ein wenig Buchbindeleim auf meine zwei „Mäppchenstücke“ festgeklebt und anschließend mit Zickzackstich umnäht. Dazu kam noch ein kleines Stückchen -mit Avocadokern rosa gefärbter – Stoff.

Noch ein wenig Stickerei dazu…
So sieht das Ganze von hinten aus…

Daraus habe ich dann nach meinem bewährten Mäppchenschnitt ein kleines, süßes Handtaschenmäppchen genäht. Das Wenden des Täschchens war durch das feste Tetrapackpapier etwas schwierig, hat aber dann doch funktioniert.

Die eine Seite…
… und die andere Seite.

Die Ovale sind zum Teil schon wieder etwas verdeckt aber es gibt auf jeden Fall schöne Strukturen!

Außerdem habe ich aus einem Stückchen Gelliprintpapier noch eine ovale Perle gemacht…

Flugs noch mein Mäppchen befüllt- schon habe ich eine strukturierte Aufbewahrung!

18. November 2020 – Das Novemberblatt…

Struktur & Oval“ – so lautet das Novemberthema von Susannes und Michaelas MittwochsMix. Etwas, das eine wunderschöne Struktur hat und (fast) oval ist, sind diese Blätter:

Schon ganz lange wollte ich mal wieder Blattabdrucke mit Ölfarbe ausprobieren. Ende 2018 habe ich das in dem Kurs „Stille Gärten, heitere Orte“ bei Jeromin zum ersten Mal gemacht und seitdem nie wieder.

Dabei ist es gar nicht schwierig: Ölfarbe wird dünn ausgerollt und mit der Walze auf die Blattunterseite aufgetragen. Mit dem eingefärbten Blatt kann man tolle Abdrucke erzielen:

Je nach Blattart fallen die Abdrucke ganz unterschiedlich aus…

Die ganz ovalen Blätter haben nicht sooo schöne Ergebnisse ergeben; aber seht nur, wie wunderbar sich die feine Blattstruktur des etwas spitzeren Blattes abzeichnet!

Ich habe auf Stoff, auf festem handgeschöpftem Papier und auf dem ganz dünnen Wenzhou Papier gedruckt…
Auf farbigen Gelliprints sieht der Abdruck auch sehr schön aus…
…ebenso auf Buchseiten.

Mein kleines Experiment hat zu dem Novemberblatt (diesmal sogar im doppelten Sinne…) für mein MittwochsMix-Büchlein geführt:

Es ist diesmal wieder relativ schlicht geworden, doch ich wollte der schönen, ovalen Blattstruktur nicht die Show stehlen…

Zwei gegensätzliche Strukturen: die grobe Jute und das feine Teefilterpapier…
Auf dem festen, handgeschöpftem Papier sieht man den Abdruck besonders gut…

Die rosa Farbe des darunterliegenden Papieres gefällt mir sooo gut! Ich habe dafür ein Blatt Kopierpapier mit einem (zuvor abgewaschenen!) Avocadokern 1 Stunde köcheln lassen… Nach dem Trocknen habe ich das Papier sehr lange zerknittert, bis es fast eine stoffliche Struktur bekommen hat. Gefällt mir sehr gut! Stoff kann man übrigens auch auf diese Art färben. Das habe ich für die Collage hier so gemacht.

So, der Schwerpunkt lag heute eher bei Struktur aber ein bisschen oval gab es ja doch… 😉

11. November 2020 – Love letter for Alina

Die Inspiration zu dieser kleinen Collage bekam ich durch den kostenlosen Onlinekurs „Love letters“ von Renee Mueller. Ihre Version habe ich ein wenig abgewandelt und für mich passend gemacht. Da meine älteste Tochter Alina am Sonntag Geburtstag hatte, habe ich für sie diesen „Liebesbrief“ erwerkelt:

Eigentlich ist das Ganze ja vielmehr eine Collage als ein Liebesbrief; durch das liebevolle Zusammentragen der einzelnen Elemente ist er sozusagen ein erwerkelter Liebesbrief 😉

Da ist die Kalenderseite vom 8. November 1998 zu finden, dem Tag, an dem mein Sonntagskind auf die Welt kam…
Ein transferiertes Bild von Alina im Kettenkarussell.

Leider ist die darunterliegende Collage nicht so gut zu erkennen wie erhofft.  Wer genau schaut, entdeckt dennoch Alinas Geburtsgewicht, ihre Größe und ihre Geburtsstunde…

Von Alina 2006 geschrieben, mit acht Jahren. Es ist Teil eines Bildes, das sie gemalt hat: „Die Herzfamilie“.
Von mir mit Bleistift auf den Buchdeckel, der die Unterlage des „love letters“ bildet, hingeschrieben.

Diese unbändige Lebenslust und Lebensfreude bewundere ich sehr an Alina!

Für die Collage habe ich noch mit Avocadokern gefärbten Stoff (und Papier) verwendet, diverse Papierrestchen und Mullbindenteilchen.

Die Rückseite der Collage…

Wie schon erwähnt, habe ich die Collage auf der Rückseite eines alten Buchdeckels erstellt . Ein Blatt Transparentpapier ist mit Washitape daran befestigt…

… darauf ein wunderschönes Gedicht von Mascha Kaléko. Das passt so gut zu Alina!

Mein „love letter“ reiht sich nun in die Linkliste von Michaelas und Susannes MittwochsMix ein. Passenderweise lautet dort das Novemberthema „Struktur & Oval“. Meine Collage beinhaltet ja beides und gesellt sich zu den anderen, tollen Beiträgen des MittwochsMix.

04. November 2020 – Höchst strukturiert…

„Struktur & Oval“ ist das MittwochsMix-Thema von Michaela und Susanne im November. Unter Struktur hatte ich eigentlich immer eine bestimmte Oberflächenbeschaffenheit verstanden, vor allem, wenn diese nicht gleichmäßig aussieht sondern eine gewisse „Struktur“ aufweist…

Etwa so wie hier…

Aber je mehr ich mich mit Struktur beschäftigt und nach der richtigen Definition dafür gesucht habe, desto schwieriger war diese für mich zu fassen. Eigentlich bedeutet Struktur ja einfach „Aufbau: bzw. „ein Gefüge aus voneinander abhängigen Teilen“. Also hat ja irgendwie alles  Struktur…

Na, wenn das so ist, dann habe ich in meinem Onlinekurs von Kellee Wynne „The layered page„, den ich in den Herbstferien gemacht habe, sehr viel Struktur geschaffen:

Vier Blätter im A3 Format habe ich jeweils auf der Vorder- und Rückseite bearbeitet: Mit diversen Schichten aus Ölpastellkritzeleien, Farbe, in die ich Muster „gezeichnet“ habe..

… darüber schabloniert…

… zum Teil wieder mit Gesso „abgemildert“, mit Papierschnipseln beklebt, wieder drübergemalt und so fort. Um euch nicht mit Fotos zuzuspamen, gibt es diesmal keine „Schritt für Schritt“- Fotos sondern nur die fertigen Ergebnisse. In dem Kurs hat Kellee aus ihren Blättern kleine Art Journals gebunden. Ich war mal wieder ergebnisorientierter und habe beschlossen, aus meinen Blättern Hefteinbände zu machen.

Aus den vier großen Bögen sind viele Hefte im A5 und A6 Format entstanden.

Bei den meisten werdet ihr auch das ein oder andere „Oval“ finden:

Hier sehr offensichtlich ein aufgenähtes, ovales Bild.
Hier habe ich den Textstempel eher „wild oval“ umnäht…
Das Thema hätte auch Oval & Nähen heißen können… 😉
In diesem Bild hat sich ein kleines Oval versteckt. Finde es!
Auch hier gilt: wer suchet, der findet…
Okay, hier braucht ihr nicht zu suchen. Da hatte ich keine Lust mehr auf Oval…
Dafür gibt es eine umso schönere Struktur…

Toll an diesen Heftchen ist, dass auch die Innenseiten schon wie „von selbst“ schön gestaltet sind:

Das ist dann einfach die ebenfalls gestaltete Rückseite von den Blättern…

Gebunden habe ich die A5 Hefte alle mit der Kettenstich-Heftung, die A6 Hefte bis auf eine Ausnahme mit einer einfachen 3 Loch Heftung:

So, jetzt habe ich aber erst mal genug Heftchen. Ab mit ihnen zum MittwochsMix!

28. Oktober 2020 – sich auf dem Holzweg entfalten…

Entfalten kann man sich ja fast überall – warum also nicht auch auf dem Holzweg? Passt dies doch so wunderbar zu Michaelas und Susannes Oktoberthema „Holz & Falte“ vom MittwochsMix. Mein erster Beitrag dazu war ja leicht geschummelt – oder eben eher „um die Ecke gedacht“. Heute kommen wirklich und tatsächlich Holz und Falte vor, nicht nur im Titel:

Tadaa! Das Holz!

Heute ist ja die letzte Gelegenheit für dieses Thema – also höchste Eisenbahn für die Oktoberseite meines Holzbüchleins! Das Holzstückchen, das ich mit ein paar Stichen festgenäht habe, stammt ebenfalls von dem alten Fass, das ich später für die Buchdeckel verwenden werde.

Und hier eine waschechte Falte!

Die Falte habe ich in ein Stückchen Leinenstoff gelegt und mit rotem Garn zusammengestickt.

Die Karte selber habe ich mit Kaffee eingefärbt, was einen sehr schönen Farbverlauf ergibt – finde ich. Da braucht es nicht mehr viel: ein Stückchen Papier (von Moni vom digitalen „Papierliebe am Samstag„-Treffen) und ein bisschen Schrift. Das war’s. Da kann man sich auch auf dem Holzweg voll entfalten! 😂

19. Oktober 2020 – Papierliebe am Samstag

Vergangenen Samstag fand sie zum vierten Mal statt – die Papierliebe am Samstag. Diesmal (leider) nur digital – aus bekannten Gründen… Wobei es sehr, sehr schön war, all die lieben Kreativistas zumindest per Zoom zu treffen und gemeinsam mit ihnen zu werkeln. An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an Susanne und Carmen (Instagram: mein_wintergartenatelier) für’s Organisieren!!!

Ein bisschen neugierig habe ich euch ja schon gemacht, als ich meine Umschläge gezeigt habe, die ich an die anderen acht Teilnehmerinnen geschickt hatte…

Und nun verrate ich euch auch, was drin war:

Viele, viele kleine und größere Schnipsel. Nicht alle ganz gleich aber ähnlich.

Bei dieser digitalen Papierliebe sollten wir nämlich 9 Collagen im Postkartenformat aus dem Material erwerkeln, das wir von den anderen zugeschickt bekamen (und natürlich unserem eigenen). Die Umschläge, die in den vergangenen Wochen eintrudelten, haben wir aber erstmal ganz brav ungeöffnet zur Seite gelegt. Erst bei unserem Zoommeeting am Samstagvormittag haben wir sie gemeinsam geöffnet:

Hier öffnen wir gerade alle Carmens Umschlag.

Dann ging es an die Arbeit. Unser Esszimmertisch war an diesem Tag völlig in meiner Gewalt 😂!

Ich habe parallel an mehreren Collagen gearbeitet und mich völlig ausgebreitet.

Wollt ihr sehen, was entstanden ist? Na, dann los! Ich zeige euch immer erst den Umschlag mit Inhalt und anschließend meine Collage daraus.

Der Umschlag von Susanne…
… und meine Collage daraus.
Der Umschlag von Carmen…
… und meine Collage.
Der Umschlag von Evelyn (Instagram: beerenrosa)…
… und meine Collage.
Der Umschlag von Heike (Instagram: buntewerkelei)…
… und meine Collage.
Der Umschlag von Christiane (Instagram: momi_machts)…
… und meine Collage.
Der Umschlag von Moni
Und meine Collage.
Der Umschlag von Bhupali (Instagram: bhupaligupte)…
… und meine Collage.
Der Umschlag von Sandra (Instagram: spielsandra)…
… und meine Collage.
Meinen Umschlaginhalt kennt ihr ja schon…
… und das ist meine Collage dazu.
Oh, wie schön, dass ihr alle hier seid!

Wie schön, dass wir uns alle zumindest auf diesem Weg sehen konnten!!!

07. Oktober 2020 – Holz in Falten…

… geht das? Ja, das geht! Naja, zumindest zum Teil; indem man nämlich einfach Papier faltet! Dieses wird aus Faserstoffen hergestellt, die heutzutage hauptsächlich aus dem Rohstoff Holz gewonnen werden.

Und dies war dann auch tatsächlich mein erster Gedanke zu Michaelas und Susannes neuem Thema für den MittwochsMix, „Holz und Falte„: Papier zu falten…

Die Rückseite meines Umschlags…

Für die Papierliebe am Samstag, die am 17. Oktober nun schon zum vierten Mal – und diesmal coronabedingt digital – stattfindet, wollte ich Umschläge aus alten Buchseiten falten. Dafür habe ich jeweils drei große Buchseiten mit Gesso geweißt, zusammengenäht, entsprechend ausgeschnitten und dann zu Umschlägen gefaltet.

Bevor ich sie zusammengeklebt habe, habe ich noch Vorder- und Rückseite gestaltet. Diesmal gar nicht so viel: ein Transfer des jeweiligen Anfangsbuchstaben in Gebärdensprache, ein wenig Gesticktes in Neonpink und ein paar Kreise. Das war’s schon.

Für mich gibt es natürlich auch einen Umschlag 😉
Auf der Rückseite ist wieder der jeweilige Anfangsbuchstabe…

Carmen und Susanne organisieren dieses tolle Treffen etwa zweimal im Jahr. Am 17. Oktober, bei unserer ersten digitalen Papierliebe, sind wir zu neunt. Jede verschickt diesmal an jede Teilnehmerin einen Umschlag mit… Na, lasst euch überraschen! Ich werde berichten, was drin war und was wir gewerkelt haben.

Ich gebe zu, ich hab es mir diesmal sehr einfach gemacht… Aber glaubt’s mir: ich habe wirklich Holz gefaltet! Wenn auch nicht in seiner Urform. Hihi…

30. September 2020 – Die Zeit des Nervenzusammenbruchs…

Heute ist der letzte Mittwoch im September und damit meine letzte Chance, euch das Septemberblatt für mein MittwochsMix-Buch zu zeigen! Michaela und Susanne haben ja das Thema „Zeit & Hülle“ vorgegeben und um die dreht es sich auch bei diesem Beitrag.

Diesmal ist es ein Transfer über einer Schriftcollage geworden. Leider habe ich aus Versehen das Foto von Schritt 1 (vor dem Transfer) gelöscht. Auf dem war besser zu sehen, welche „Zeitsätze“ ich aus Zeitungswörtern zusammengebastelt habe. Jetzt müsst ihr ziemlich genau schauen, um sie noch erkennen zu können. Über dieses Satzpuzzle habe ich dann einen Transfer von diesem bekannten Foto gemacht.

Die Hüllen sind ganz profan zum „drüberstülpen“ aus Transparentpapier – mit Textauszügen betippt (aus dem Buch „Wie man die Zeit anhält“ von Matt Haig. Das habe ich gerade fertiggelesen. Lustiger Zufall…).

So sieht sie nun aus, meine Karte. Ganz zufrieden bin ich nicht. Ist mir irgendwie zu wenig „Eigenes“ dabei… Aber besser ging’s eben nicht, diesen Monat…

23. September 2020 – zeitnah

Ende Januar diesen Jahres – und gefühlt in einem anderen Leben, so anders war da noch alles – war ich in Mannheim bei einem Kurs von Kristina Schaper: „Fläche & Linie“ hieß er und ich habe hier schon davon berichtet. Kristina hat uns eine Art „Abpausmethode“ mit schwarzer Linoldruckfarbe gezeigt und unter anderem ist dabei ein Mann mit Melone entstanden; unfertig, nur ein Fragment… ein „mal schauen, was daraus wird“ – Teil… Erinnert hat er mich von Anfang an irgendwie an die grauen Herren aus Michael Endes Kinderbuch „Momo“.
Als sich dann Michaela und Susanne das Thema „Zeit & Hülle“ für ihren Mittwochsmix ausgesucht haben, bekam der graue Herr seine Chance und ziert nun die Hülle eines neuen Heftes!Zuvor habe ich ihn mit einer Seite aus einem chinesischen Wörterbuch eingekleidet und lustigerweise passen die Wörter darauf ziemlich gut zu ihm. (Finde ich zumindest.) Irgendwie ist er ja auch nur eine Marionette der Zeit und bestrebt, alles zeitnah zu erledigen.Aber keine Sorge, die grauen Zeitdiebe behalten nicht die Überhand; auf der Rückseite meines Heftes hält schon die bunte Welt der Müßiggänger Einzug.Für alle, die noch daran zweifeln, hat Beppo Straßenkehrer auf der inneren Umschlagseite einen weisen Ratschlag:In diesem Sinne: „No ned hudla!“(Das war jetzt die schwäbische Version… 😉)

16. September 2020 – verdammt schöne Zeithülle…

„Zeit & Hülle“ – das ist das MittwochsMix-Thema von Susanne und Michaela im September. Nach meinem unendlich langen Beitrag letzte Woche ist dieser hier kurz und knackig:

Ich habe wieder eine „Zeithülle“ gemacht, sprich das Cover (Hülle!) gestaltet für meinen neuen Kalender 2021 (Zeit!).

Ich liebe und brauche Kalender. Termine trage ich grundsätzlich nur schriftlich und niemals digital ein. Deshalb ist mein Kalender auch mein treuster Begleiter und stets bei mir. Keine Frage also, dass er schön sein muss.

Schon vor einer Weile bin ich auf Janoschs Text „Verdammt schön“ gestoßen und fand ihn so schön! Irgendwas wollte ich unbedingt damit machen. Das kam dabei raus:

Die Vorderseite meines vormals schwarzen Kalenders, bildet eine Minicollage auf geweißter Buchseite mit Gelmediumtransfer, Blattsilber und einem Textauszug, den ich auf Teebeutelpapier gestempelt und aufgeklebt habe . Zum Schutz kamen noch Buchecken dran.

Der Spiegel ist mein Blubberpapier vom blauen Sehnsuchtsjuli.

Auf der Rückseite steht, ebenfalls auf einer geweißten Buchseite, der ganze Text – mit Schreibmaschine getippt.

Das war’s schon! Kurz und knackig, wie versprochen! 😉

09. September 2020 – So ist es, das Leben…

Endlich ist es fertig, mein Werk zum Thema „Hülle & Zeit“. (Das ist das MittwochsMix-Thema von Michaela und Susanne im September.) Zeit braucht ihr auch, um diesen Beitrag zu lesen, er ist nämlich ziemlich lang… Verhüllen hingegen müsst ihr euch nicht 😉

Diesmal ist es wieder ein Büchlein geworden und zwar eines, in dem ich im nächsten Jahr Augenblicke sammeln möchte. Gewissermaßen eine Hülle für (schöne, erinnernswerte, wertvolle…) Zeit. Ich habe dafür die „Piano Hinge Binding“ – die Juli-Bindetechnik meines Online-Buchbindekurses – ausprobiert.

„So ist es das Leben“ – zumindest ein Teil von meinem Leben…
Das Büchlein besteht aus 7 Doppelseiten aus Karton, von denen zwei jeweils als Front- und Backcover zusammengeklebt wurden. Zusammengehalten wird mein Büchlein mit 6 Aststückchen eines Haselnussstrauches.
Wen es interessiert: ganz unten im Beitrag habe ich beschrieben, wie die Bindung gemacht wird.

Die erste Seite soll mich daran erinnern, dass nicht alles im Leben perfekt sein muss. Es darf in Zukunft ruhig etwas mehr „Wabi Sabi“ einziehen.

Auf der nächsten Seite werden meine Wabi Sabi-Momente gesammelt.

Und zwar auf einer Karte, die man hinter den pinkfarbenen Gummi einklemmen kann.
Ich möchte alle meine „Augenblicke“ auf solchen Karten sammeln und am Ende des Jahres ganz unkompliziert mit Buchringen zusammenbinden. So kann ich mein Büchlein auch die kommenden Jahre als „Zeithülle“ nutzen.

Die dritte Seite ist eine Ermunterung zu neuen Abenteuern.

In der aufgenähten Tasche haben meine „Mutausbrüche“ Platz.

Tom und ich haben in diesem Jahr das Wandern für uns wiederentdeckt. Manchmal führen uns die Wege auch hoch hinaus…

Hinter dem neonpinken Chiffonband werde ich unsere kleinen und großen Touren im nächsten Jahr  sammeln.

Es gibt so vieles, was mein Leben reicher macht: schöne Musik, tolle Bücher, nette Kreativtreffen, wie die Papierliebe am Samstag, leckere, neue Rezepte, schöne Veranstaltungen aller Art…

All das kommt in die weiße Tasche aus handgeschöpftem Papier.

Ach ja, die Bücher… so schöne, inspirierende Zitate und Aussprüche finden sich oft in ihnen.

Damit ich sie nicht vergesse, sammle ich sie hinter dem Chiffonband.

Hier sieht man die Seite ein bisschen größer…

Und hier die daneben…

Die letzte Seite ist, wie das Leben überhaupt, eine Wendeltreppe ins Wagnis.

Und so sieht mein Büchlein von hinten aus.

Wer jetzt wissen möchte, wie man die „Piano Hindge“-Bindung macht, liest weiter.
Sie ist nicht wirklich schwer, nur ein wenig schwierig für mich zu erklären.
Ihr braucht festes Papier (SnapPap, Tonkarton etc.) aus dem ihr die Seiten und die Buchdeckel macht. Ich habe Versandtaschen aus Karton verwendet, was sich im Nachhinein nicht als die günstigste Wahl herausgestellt hat.
Meine Seiten hatten aufgeklappt das Maß 34 cm × 11,5 cm.

Dann braucht ihr so viele dünne Stöckchen (Schaschlikspieße, Holzstäbchen etc. – sie sollten eine einigermaßen glatte Oberfläche haben) wie ihr Heftseiten habt und noch eines zusätzlich. (Die zwei Seiten, die die Buchdeckel ergeben, werden nicht als Heftseiten gezählt.)

Zuerst wird der Umfang des Stöckchens, wie auf dem Foto zu sehen, mit Hilfe eines Stückchen Papieres ermittelt.

In meinem Fall waren es 2 cm. Ich habe eine Pappschablone mit etwas Zugabe gemacht, also mit 2,5 cm.

Diese Schablone legt man erst rechts und dann links an den Rand des Papieres, das die Seite bilden soll, und macht eine kleine Markierung.

Jeder Rand wird nun zu der gegenüberliegenden Markierung gefaltet, so dass in der Mitte nun zwei Knicke sind, die die Breite des Buchrückens darstellen. Im Bild unten kann man diese Markierungen noch ein wenig sehen. Zwischen ihnen sind die Schlitze, durch die die Stöckchen gesteckt werden:

Ich habe sechs Schlitze gemacht, man kann auch mehr oder weniger Schlitze machen als ich. Wichtig ist nur, dass es eine gerade Anzahl von Schlitzen ist.
Der obere und der untere Schlitz sind jeweils 1,3 cm vom Rand entfernt. Die anderen werden gleichmäßig über die verbleibende Länge verteilt. Die Breite der Schlitze richtet sich nach eurer Faltmarkierung von oben, also der Breite des Buchrückens.

Ich hatte für meine Seiten Karton von Versandtaschen genommen, den ich mit Buchseiten beklebt hatte. Wie ihr seht, hat der Rücken das viele Knicken nicht gut überstanden und das Papier der Buchseiten ist gebrochen. Ich habe dann einfach einen Streifen Buchbindeleinen darübergeklebt und dann war es super.
Beim nächsten Mal würde ich es gleich so machen. (Oder anderes Papier verwenden, das nicht so leicht bricht)

Man klappt nun die Seite zusammen und faltet die geschlitzten Abschnitte des Rückens wie folgt: den ersten nach vorne, den zweiten nach hinten, den dritten nach vorne usw. In meinem Fall sind nun, wie auf dem Foto zu sehen, vier Abschnitte nach vorne geknickt und drei nach hinten.

Die beiden Seiten für die Buchdeckel werden erst noch beiseite gelegt.
Wir starten mit Seite eins. Diese liegt auf meinem Bild links und wird umgedreht, so dass die Vorderseite mit den vier Abschnitten nach unten zeigt. Die Rückseite mit den drei Abschnitten liegt oben. Die zweite Seite (sie liegt auf dem Foto rechts) liegt mit der Vorderseite nach oben, so dass die vier geknickten Abschnitte nun das Gegenstück zu denen der Seite eins bilden.

Durch diese einzelnen Abschnitte wird nun das Stöckchen gesteckt. Die vier Abschnitte von Seite eins, die nach hinten zeigen brauchen wir erst mal nicht. Wenn man jetzt Seite zwei sozusagen „umblättert“, liegen die verbleibenden drei Abschnitte oben und bilden nun das Gegenstück zu den vier Abschnitten von Seite drei. Auf die gleiche Art und Weise werden die Seiten weiter ineinandergestesteckt, bis man bei der letzten Seite angelangt ist. (Noch nicht beim hinteren Deckel!)

Da man als Gegenstück für die letzte Seite ja nur die vier Abschnitte des Buchdeckels benötigt, die nach vorne geklappt sind, werden die drei, die nicht benötigt werden, nach innen geklappt, wie auf dem Foto zu sehen. Später wird der Buchdeckel zusammengeklebt und die drei versteckten Laschen verschwinden.

Beim vorderen Buchdeckel ist es genau umgekehrt: Man benötigt als Gegenstück zu Seite eins drei Abschnitte und die vier verbleibenden werden nach innen geklappt. (Siehe Foto)

Der vordere Buchdeckel wird nun mit einem Stöckchen mit Seite eins verbunden, der hintere Buchdeckel mit der letzten Seite.

Sowohl der vordere als auch der hintere Buchdeckel werden nun mit Buchbindeleim zusammengeklebt. Auf dem Foto klebe ich gerade den hinteren zusammen.

Am besten ist es, man klebt erst den einen Buchdeckel zusammen und presst ihn eine Weile, bevor man sich dem zweiten widmet. Ich habe mir für das Pressen eine Konstruktion gebastelt 😉

Der Versandtaschenkarton hat sich auch beim Durchstecken der Stöcke nicht als günstig erwiesen, zumal meine Aststückchen nicht total ebenmäßig waren. Manche Seiten sind innen einigermaßen heil geblieben, andere habe ich ziemlich beschädigt. War jetzt nicht weiter schlimm, da ich diese Stellen beim Gestalten meiner Innenseiten einfach kaschiert habe. Aber wenn man andere Materialien verwendet, passiert dies nicht – und das ist ja auch nicht schlecht…
Also, falls ihr diese Technik mal ausprobieren wollt: viel Spaß damit!