Ja ja… mein Juni-Buch… Wenn ich nicht so mit Ölfarben verschmierte Hände gehabt hätte, ich hätte mir laufend die Haare gerauft!
Das Buch „In unsrer Küche wird gedruckt“ von Laura Sofie Hantke und Lucas Grassmann beschäftigt sich ganz und gar mit dem Vorgang der „Kitchen Lithografie“ – dem Verfahren, sich mit Alufolie und Cola eine Druckplatte herzustellen, mit der man künstlerische Kleinauflagen drucken kann. Das Prinzip ist relativ einfach:
Mit Ölkreide oder anderen fetthaltigen Stiften wird auf die matte Seite der Alufolie eine Zeichnung aufgetragen.
Das Ganze übergießt man ca. 4 Sekunden lang mit Cola. Die Phosphorsäure in der Cola bewirkt, dass überall da, wo keine Farbe ist, die Alufolie geätzt wird – also aufgeraut und somit „wasserliebend“ wird.
Um den Ätzvorgang zu stoppen, wird die Druckplatte unter fließendem Wasser abgespült. Anschließend wird die Platte vorsichtig getrocknet und mit Öl die Farbreste der Ölkreide entfernt. Das Öl wird anschließend vorsichtig mit Wasser weggewischt.
Dann wird die Druckplatte mit Wasser besprüht. Dort, wo die Druckplatte geätzt wurde, sammelt sich das Wasser. Mit einer, mit Ölfarbe eingefärbten Lackierrolle, rollt man nun leicht über die Druckplatte, bis alle Teile der Zeichnung gut mit Farbe bedeckt sind. Eigentlich sollte auf der mit Wasser benetzten Platte keine Farbe sein… Und das war das Problem: bei mir hat sich immer auch die Druckplatte mit eingefärbt…
Auch nach mehreren Versuchen habe ich es nicht hinbekommen. Obwohl… als ich mir vor ein paar Jahren das Buch gekauft hatte, da habe ich es mal kurz ausprobiert (seitdem stand das Buch ungenutzt in meinem Bücherregal) – und da ging es. Nicht perfekt aber immerhin. So, aber jetzt bin ich sauer! Das Buch muss weg!! Zu jemandem, der gerne tüftelt, herumexperimentiert, nachforscht, warum etwas nicht klappt, geduldig ist und eine relativ hohe Frustrationstoleranz hat. Alles nicht gerade Kernkompetenzen von mir. Wenn sich jemand von euch angesprochen fühlt und gerne experimentiert, dann schreibt mir das in einem Kommentar. Ich würde das Buch gerne verschenken, denn ich glaube, dass das Problem eher bei mir lag… 😉
Sollte es mehrere experimentierfreudige Menschen geben, entscheidet das Los. Bis 09.07.21 könnt ihr euren Wunsch kundtun – sonst schenke ich es unserer Bücherei.
Das Buch ist so aufgeteilt, dass zuerst genau beschrieben wird, wie das Ganze geht…
…dann, was man bei Fehlern tun könnte (dazu sage ich jetzt besser nix!)…
…und was man noch so alles in dem Bereich machen kann.
Nun ja… das war mein Ölfarbenverschmierter Juni. Mal schauen, was der Juli so mit sich bringt. 🙄 Da werde ich mich erst mal ans Papierschöpfen machen…
5 Antworten
Liebe Andy,
dem kann ich mich nur anschließen, das Buch muss weg… 😉
Wir hätten sicher noch ein „brauchbares“ Ergebnis produziert, aber wer braucht schon sooo viele Drucke. Und außerdem gibt es noch viele andere Bücher in Deinem Regal und Dinge zum Ausprobieren – Gute Entscheidung, tolles Buch – also meldet euch…
Tom
Ich habe vor längerer Zeit auch mal nach dem Buch gearbeitet und darüber im Blog geschrieben. Vor ein paar Monaten fand ich ein anderes Buch mit veränderter Herangehensweise, das 100 x besser funktioniert. Gerade sitze ich im wackeligen Zug und kann schlecht hin und her zappen, um den Link einzufügen. Vielleicht schreibe ich dir später Genaueres.
Liebe Grüße
Ela
ach je, wenn man schon 14 seiten über das „es hat nicht geklappt?“ schreiben muss, dann ist die methode wohl doch nicht so sinnig. nein, ich will es nicht haben!!
liebe grüße
mano
Jetzt weiß ich auch, warum ich zwar immer um dieses Buch herumgeschlichen bin, die Technik mich aber abgeschreckt hat. Danke für deinen ehrlichen Bericht und danke, ich brauche das Buch auch nicht.
Liebe Grüße
Michaela