29. Januar 2020 – Die Lini parabola

Das Thema des Mittwochsmix von Susanne und Michaela im Januar ist, wie inzwischen ja schon bekannt, „Weiß & Linie“.

Ich habe es heute folgendermaßen umgesetzt: Albrecht Dürer weiß alles über Linien. So, fertig, alles drin…

Spaaaaass!!! 😂

Aber irgendwie ja schon. Dass Albrecht Dürer nämlich nicht nur ein begabter Maler sondern auch ein begnadeter Mathematiker war, wusste nicht mal mein Tom (der sonst ja immer alles weiß… grins…). Dabei hat er so schöne Forschungen über Linien betrieben – also der Albrecht Dürer, nicht der Tom… 😉 Mit so netten Bezeichnungen wie die „Lini parabola“ und die „Schneckenlini“…

Und weil mir diese alten mathematischen Zeichnungen so gefallen haben, gibt es heute zum Abschluss noch ein Buch mit der „Secret Belgian Binding“: nämlich eines mit Dürers Linien (auf weißem Stoff – irgendwo muss ja schon noch das Weiß auftauchen)

Für den Einband habe ich eine Anregung aus Michaelas neuem Buch „Stoff trifft Papier“ ausprobiert: Nämlich mit dem Tintenstrahldrucker direkt auf Stoff zu drucken. (Der Stoff wird zuvor allerdings noch auf Freezerpaper aufgebügelt). Oben seht ihr das Ergebnis auf einem sehr dünnen Stoff. (Mit der Nähmaschine habe ich anschließend noch ein paar Linien nachgenäht…)

Und hier ist das Ergebnis auf etwas festerem Stoff (ähnlich wie ein Bettlaken). Auf dem festeren Stoff ist die Farbe nicht so verlaufen und der Druck ingesamt klarer. Ich bin begeistert von dieser für mich neuen Möglichkeit, Stoffe nicht nur durch Transfertechniken zu bedrucken!

Für den Vorsatz habe ich ebenfalls einen Auszug aus Dürers Mathebuch verwendet, diesmal auf Papier ausgedruckt, das ich aber anschließend noch von hinten mit dünnem Stoff beklebt habe, um es stabiler zu machen.

Hier habe ich ja schon mal über die „Secret Belgian Binding“ berichtet. Nach der gleichen Vorgehensweise habe ich auch das neue Buch gebunden:

Der Rücken ist mit schwarzem Buchbindeleinen bezogen; einige Linien habe ich mit rotem Garn nachgenäht.

Passend zum Thema „Linien“ habe ich diesmal kariertes Papier verwendet – aus sehr alten Rechenheften…

Der rote Buchbindezwirn zieht sich wie ein Pfad an der Innenseite entlang…

Und ganz besonders gut gefällt mir ja auf der Rückseite der Satz: “ Wie man die Linien gebührlich auf die Schneckenlini stellen soll.“

20. Januar 2020 – Geheime Buchbinderei…

Im Januar ist „The Secret Belgian Binding“ das neue Projekt meines Online Buchbindekurses (von dem ich ja schon mehrmals berichtet habe). Diese Bindung wurde vor etwa 30 Jahren von der belgischen Buchbinderin Anne Goy als eine Alternative zur japanischen Stabbindetechnik erfunden. Sie wollte, dass sich dabei das Buch flach aufschlagen lässt. Das besondere an dieser Bindung ist, dass es sich eigentlich um zwei seperate Bindungen handelt: Zuerst wird das Cover gebunden dann die Hefte eingebunden.

Aus diesen drei Teilen besteht das Cover: zwei Buchdeckel, eingebunden mit Kleisterpapier aus meinem Workshop Ende August und einem Buchrücken, bezogen mit schwarzem Buchbindeleinen.

Um die Buchdeckel und den Buchrücken miteinander zu verbinden, müssen sie erst mal mit Klammern fixiert werden. Es muss nämlich ein Spalt in der Dicke der verwendeten Graupappe zwischen ihnen sein.

Bei mir war das viel zu instabil; die Klammern haben nicht richtig gehalten und sind immer verrutscht. Ich bin dazu übergegangen, in die Lücken Graupappestückchen zu klemmen. Das hat super funktioniert und ich konnte die Bindung schön fest ziehen ohne den Spalt zu verkleinern.

So sieht das fertig gebundene Cover von vorne aus. (Wer genau hinschaut, sieht auch, dass die Bindung hier etwas anders ist als auf dem oberen Bild: der Stich am Rücken wird von den beiden am Buchdeckel quasi umschlossen. Das hatte ich zuerst falsch gemacht und ich musste alles wieder auftrennen).

Innen verläuft die Bindung wie ein Pfad von unten nach oben. (Die blauen Klebestückchen sind meine Markierung, wo oben ist, damit die Löcher in den Heften genau glwich sind). A propos Löcher: Um die Hefte genau im Falz zu lochen und nicht ein bisschen daneben, habe ich einen guten Tipp in meinem Kurs bekommen:

Man legt das Heft in die Mitte eines dicken Kataloges, dann die Schablone für die Löcher rein und wenn man dann mit der Ahle die Löcher reinpiekst, sind sie genau im Falz und man sticht weder in Tisch noch Hand etc.

Na ja und dann werden die Hefte einzeln in das Cover eingebunden indem man immer den doppelten Faden am Buchrücken umschlingt. Macht schon ein bisschen Arbeit aber ich finde das Ergebnis echt super!

Auch das Innenleben sieht durch die Bindung ganz interessant aus:

Wie man sieht, lässt sich das Büchlein schön flach aufschlagen und der Spalt zwischen den Heften ist auch nicht so groß. Bin sehr zufrieden!

Ein zweites Büchlein ist schon in Arbeit. Nächste Woche mehr…

15. Januar 2020 – …gar nicht geradlinig…

Der Mittwochsmix ist das neue Gemeinschaftsprojekt von Michaela und Susanne. Jeden Monat gibt es ein neues Thema zu zwei Begriffen, das man dann in irgendeiner Weise kreativ umsetzen kann. Ich finde das eine sehr schöne Idee und habe mir vorgenommen, mindestens einmal monatlich mitzumachen. Wenn es passt auch öfter, aber zumindest immer eine Seite für mein Büchlein, das ich am Ende des Jahres daraus binden möchte. Und da ich schlaue Sprüche und Zitate sehr liebe, fürchte ich fast, es wird eine Art philosophisches Büchlein;-)

Als Buchdeckel werde ich Holz (wie bei meinem Männernadelbrief verwendet) verwenden. Aus den Maßen der Holzstücke ergibt sich dann auch das Format für meine Seiten: 20 cm × 8 cm

Im Januar lautet das Thema „Weiß & Linie“.

Viele Menschen finden es besonders erstrebenswert, geradlinig zu leben und zu sein. Mir dagegen hat schon immer der Ausspruch von Hundertwasser gefallen: „Die gerade Linie ist gottlos.“

Ein Zitat mit ähnlicher Aussage von Eugène Delacroix habe ich mit der Schreibmaschine auf dünnen Chiffon getippt und aufgeklebt.

Nicht alles im Leben verläuft geradlinig, vorhersehbar, fehlerfrei. Manchmal muss man durchstreichen und neu beginnen, wie auf diesem Fitzelchen eines alten Briefes.

Gleichmäßig „gewebt“ und vorhersehbar verläuft ein Leben ja auch selten. Da gibt es Lücken, Risse, Verknuddeltes und Unordentliches… Aber oftmals scheint gerade dort etwas Besonderes und Wertvolles durch…

Und der berühmte rote Faden, den ich selbst so gerne als Orientierung habe, ist leider auch nicht immer durchgängig zu sehen. Aber: Er ist da. So ist es halt, das Leben!

(Auf diesem Foto glitzert das Blattgold zwar nicht so schön aber die Farben sind eher so wie in Wirklichkeit. Die anderen Fotos sind ein wenig orangestichig…)

08. Januar 2020 – Nur für echte Kerle…

Kaum ist Susannes Nadelbriefjahr zu Ende, komme ich auf den Geschmack… 😉

Vom Basteln der Patengeschenke war noch Holz übrig: Teile von Brettern eines alten Weinfasses. Irgendwie kam mir der Gedanke, daraus einen ganz ungewöhnlichen Nadelbrief zu machen. Mit der koptischen Bindung, dachte ich mir. Und während des Ideensammelns, Ausprobierens und Kreierens habe ich in meinem Kopf auch noch das Januarthema „Linie und Weiß“ von Susannes und Michaelas neuem Mittwochsmix gewälzt. Tja und irgendwann ist dann alles zusammengerutscht: mein Männernadelbrief und der Mittwochsmix. Da ich für die koptische Bindung mindestens drei Lagen gebraucht habe, ist dieser Nadelbrief etwas umfangreicher geworden. Die einzelnen Lagen bestehen aber immer nur aus einem „Heft“. Ich wollte dann doch keinen „Nadelroman“ gestalten;-)

Die Buchdeckel sind wie gesagt aus Holz, in das ich Löcher für die Bindung gebohrt habe. Da ist noch nix mit Weiß und mit Linie…

Die erste Lage/Heft (was auch immer…) besteht aus SnapPap, das ich mit Kaffee eingefärbt habe. Darauf habe ich ein altes Schnittmusterbild aus den 50er Jahren transferiert und mit weißer Acryltusche weiße Linien drumherum gezogen, um dem Ganzen eine Art Rahmen zu geben. Für wen dieser Nadelbrief gedacht ist, habe ich auch aufgestempelt: „Nur für echte Kerle!“ (Schrift besteht genau genommen ja auch aus Linien; nur weiß sind sie in dem Fall nicht…)

Auf der nächsten Doppelseite habe ich links kreuz und quer zarte, weiße Linien gestempelt. Darüber dann wieder ein kurzer Spruch… Rechts habe ich aus Tetrapack ein kleines Täschen für die Schere aufgenäht. Mit weißem Zickzackstich. (Schließlich gibt es ja auch Zickzacklinien…)

Die nächste Seite hat ebenfalls ein mit Zickzacklinien festgenähtes Tetrapacktäschchen; diesmal für Nähgarn. Und weiße Kreise – die Kreislinien sozusagen…

Die nächste Lage ist eine Art „Tetrapackcollage“. Da tauchen die weißen Linien wieder als Nähte auf, mit denen ich die Einzelteile zusammengenäht habe.

Auf der Innenseite habe ich es dann mal andersherum gemacht: Der Hintergrund ist weiß, die Linien nicht. Auf weißen Stoff habe ich den Ausdruck eines Schnittmusters transferiert. (Das wird dann der „Nadelhalter“) Da gibt es übrigens viele Linien auf so einem Schnittmuster: Anstoßlinie, Ansatzlinie, Stepplinie…)

Ein ganz dünnes, weißes Schnittmusterpapier habe ich auf die Alurückseite der Tetrapackcollage geklebt. Da sind auch wieder einige Linien zu sehen…

Die Rückseite ist dann wieder eine Tetrapackcollage…

Die letzte Lage besteht aus SnapPap, auf das ich Teile des gleichen Schnittmusters von oben transferiert habe. Ein paar der Linien habe ich nachgestickt – auch mal als gestrichelte Linie…

Die Innenseite ist ein Mix aus schon Bekanntem. (Auf den Stoff kommen noch Ersatzknöpfe…)

Auf der letzten Seite sind zwei Bilder übereinander transferiert: Erst das Schnittmuster, dann das Pyjamabild aus den 50er Jahren…

Übrigens ist dies eine ganz wichtige Seite: Da wird nämlich der „echte Kerl“ gelobt, dass er seine Näharbeiten so gut gemacht hat. „Putz- und Flickstunde“ würde mein Tom dazu sagen. 😉 Und für ihn ist auch dieser Männernadelbrief…

Nur noch schnell alles mit der koptischen Bindung zusammengebunden und dann dürft ihr mit mir durch den fertigen Nadelbrief blättern:

(Diese Seite habe ich nach dem Nähen noch etwas verändert…)

Es ist doch ein ganz schön dicker Schinken geworden. Aber Männer lieben ja Schinken… 😉

18. Dezember 2019- Umlaufbahn – abstrakt…

Das muntere Buchbinden geht weiter… diesmal mit dem „Long stitch with slit cover“.

Es sollte laut Ali, die diesen Online „Handmade book“ Kurs anbietet, eine leichte Bindung sein… so ganz das Richtige für einen entspannten Dezember. Dem kann ich nicht wirklich zustimmen. Ich fand es ziemlich unentspannt und es ging mir gar nicht leicht von der Hand…

Der Einband ist eher ein „Softcover“. Man konnte SnapPap nehmen, Leder, festen Karton etc. Für die Bindung wurde der Buchrücken geschlitzt, daher der Name.

Mein erstes Büchlein war klein (9,5cm × 15cm) und nur aus Kleisterpapier, das ich auf etwas dickeres Papier geklebt hatte. Ich glaube, ich habe meine Abstände der Schlitze nicht so günstig gewählt; es ist eher unstabil und in sich sehr wackelig. Hmpf…

Obwohl ich die Bindung ja eigentlich total doof fand, konnte ich keine Ruhe geben. Ich wollte wissen, ob ich das nicht doch noch besser hinbekomme (wenn das Material fester und das Büchlein größer ist…).

Diesmal habe ich zu meinem Lieblingsmaterial, alten Tetrapacktüten (hier habe ich die Vorgehensweise genauer erklärt), gegriffen, diese zusammengenäht und eine alte Zeichnung der Umlaufbahn mit Gelmedium drauftransferiert. Die Umlaufbahnen habe ich mit schwarzem Faden nachgenäht und etwas goldenen Sternenstaub (oder Weltraumschrott – sucht euch’s aus…) angebracht. Ein Knopf(planet) verschließt das Büchlein (16cm × 11cm) mit Hilfe eines Gummibandes.

Die Planeten habe ich kurzerhand mit Gelliprintkreisen überklebt…

… so dass das Ganze nun eine eher abstrakte Umlaufbahn geworden ist. 😉

Das Binden hat mich immer noch genervt, aber das Ergebnis gefällt mir viel besser! Dieses Tetrapackzeugs ist einfach genial! Ach so, ich vergaß zu erwähnen, dass ich die fertige Tetrapackcollage mit Buchbinderleim auf SnapPap geklebt und anschließend umnäht habe. So wird das Ganze schön stabil.

Das weiße SnapPap habe ich davor mit Kaffee und Gesso und ganz wenig Goldfarbe eingefärbt. Eingebunden sind in das Büchlein 8 Hefte, die aus Packpapier bestehen. Um jedes Heftchen habe ich einen Umschlag aus geweißten und zusammengenähten Buchseiten gemacht.

Das Monatsmotto von Andrea, alias die Zitronenfalterin, ist Sterne. Planeten sind ja bekanntlich Sterne… vielleicht dürfen meine ja auch in ihrer Linkliste Platz nehmen, auch wenn sie etwas abstrakt sind…

02. Dezember 2019 – Und wie du wieder aussiehst!

Alle guten Dinge sind drei. Deshalb gibt es zu den beiden bisher entstanden Nadelbriefen („Das tapfere Schneiderlein“ für meine Tochter Alina und „Upcycling“ für meine Tochter Leona) einen dritten: den für mich. Und was passt besser zu mir als „Xanthippe“ – das Nadelbriefthema von Woche 49 in Frau Nahtlusts Nadelbriefjahr?! 😂

Denn, ehrlich gesagt, schlummert manchmal schon eine kleine Xanthippe in mir… 😉

Einen wirklich guten Ruf hat sie ja nicht, die Ehefrau des Philosophen Sokrates. Ihr Name wird oft sprichwörtlich gebraucht und steht für eine übellaunige, streitsüchtige Frau. Schon in der Antike kursierten zahlreiche Anekdoten über Xanthippe. Eine davon ist die mit dem Nachttopf: Sokrates sagte, nachdem ihn die schimpfende Xanthippe mit dem Nachttopf übergossen hatte: „Seht ihr, wenn meine Frau donnert, spendet sie auch Regen!“

Ich fand das so witzig, deshalb ziert diese kleine Szene die Vorderseite meines Nadelbriefchens:

Das Bild habe ich direkt auf den Stoff transferiert, den Namen sowie den Nachttopfinhalt gestickt.

Sokrates stoische Reaktion auf Xanthippes Wutausbruch ist auf der Rückseite zu finden.

Der „Nadelparkplatz“ aus SnapPap auf der Innenseite ist mit einem ziemlich bekannten Ausspruch über Xanthippe bestempelt. Sie gilt ja als Inbegriff des zänkischen „Weibes“ und hat schließlich einen Ruf zu verteidigen!

Ansonsten habe ich Xanthippe zahlreiche Motzereien in den Mund gelegt, die ich auf Teebeutel getippt und dann mit Gelmedium auf den Stoff geklebt habe. Aufgestickte Blitze symbolisieren ihren Zorn auf den ewig herumsitzenden, nicht im Haushalt mithelfenden Sokrates…

Ein kleines Reißverschlusstäschchen habe ich auch noch eingenäht, um Schere und diverses anderes Kleinzeugs zu verstauen…

Ha, jetzt habe ich auch endlich einen Nadelbrief für mich ganz alleine. Noch dazu einen so passenden! 😉

23. Oktober 2019 – Kleine Buchbinderei…

Bei meinem Kleisterpapierworkshop in Homburg Anfang September ist auch allerlei Schnörkeliges bzw. Spiraliges entstanden…

Ehrlich gesagt waren das auch die Muster, die mir am leichtesten von der Hand gingen und immer wieder ganz automatisch entstanden… (Ich habe es einfach nicht geschafft, das Grün und das Gelb richtig zu fotografieren… Die Farben sind in Wirklichkeit viel schöner und kräftiger…)

Eine Weile lagen die Papiere bei mir einfach so herum… Nun bekommen sie ihren Auftritt: Da ich zur Zeit Lust auf Buchbinden habe, habe ich mich zu einem Online Buchbindekurs angemeldet. Jeden Monat gibt es ein neues Buchprojekt…

Im Oktober ist es die koptische Bindung. Genauer gesagt die “ Two Needle Coptic Binding“. Ich habe die koptische Bindung schon zuvor ein paar Mal ausprobiert; diese Variante gefällt mir aber auch ganz gut:

Außer den zwei sichtbaren Löchern wird in den Rand des Buchrückens ein „diagonales“ gestochen. Ist ein wenig schwer zu erklären, hat aber erstaunlich gut funktioniert…

Für mein erstes Buch habe ich einfach Stickgarn gewachst, da ich keinen farbigen Buchbindezwirn hatte. Das hat jetzt nicht sooo schlecht funktioniert aber eben auch nicht perfekt; deshalb ist der Stich auf der rechten Seite (bzw. unten) ein wenig „verwurstelt“…

Bei dem Buch hat das Fotografieren des Grün übrigens besser funktioniert.

Das „Level up“ Projekt war dann die koptische Bindung mit 4 Nadeln. Hab ich natürlich auch ausprobiert. mit dem anderen „spiraligen“ Kleisterpapier.

Hier sieht man, warum diese Bindung „Four Needle Coptic Binding“ heißt: zwei Stränge Buchbinderzwirn werden an jedem Ende in eine Nadel eingefädelt. Mit diesen 4 Nadeln näht man dann die einzelnen Lagen an die Buchdeckel. Da soll jetzt absolut keine Anleitung sein, denn das wäre viel zu aufwändig. (Ich musste das Video des Onlinekurses mehrere Male anschauen, ehe ich raushatte, was ich machen muss…) Nur, dass ihr so ungefähr eine Vorstellung davon habt, was ich meine… 😉

Auf diesem Bild sieht man, glaube ich, ganz gut, was ich mit dem „zusätzlichen Loch am Rand des Buchdeckels“ gemeint habe…

Das mit vier Nadeln genähte Buch ist bei mir instabiler geworden als das mit zwei Nadeln genähte… Vielleicht habe ich beim Buchdeckel annähen den Zwirn nicht straff genug gezogen… (obwohl er mir dabei sogar gerissen ist…grrrrrr)

Egal, soll ja eine Übung für mich sein… Und dafür ist es mir nicht sooo schlecht gelungen.

Ein Vorteil der koptischen Bindung ist, dass man das Buch ganz flach aufklappen kann.

Meine beiden Schnörkel- oder Spiral- oder „was auch immer“- Bücher schicke ich jetzt noch schnell zu Michaelas Mustermittwoch. Diesen Monat noch sammelt sie Schnörkel- und Spiralmuster.

9. Oktober 2019 – Stempelworkshop

Der folgende Beitrag enthält „unbezahlte Werbung“, da ich von einem Kurs, den ich gemacht habe, berichte…

Am letzten Septemberwochenende habe ich einen zweitägigen Stempelkurs bei Jeromin in Mannheim besucht. Durchgeführt hat ihn die ungekrönte Meisterin des Stempelschnitzens: Andie (@regnitzflimmern).

Hier sieht man sie bei der Demonstration,wie man einen Abdruck von einer größeren Stempelplatte macht. Man sieht auch, denke ich, wie fein und filigran Andie ihre Stempel geschnitzt hat. In einer Pefektion, die ich nicht einmal annähernd erreichen werde…

Meine Stempel sind natürich viel „grober “ ausgefallen. Sie gefallen mir trotzdem, vor allem, wenn aus den aneinandergesetzten Abdrücken ein Muster entsteht.

An diesem Wochenende sind einige Stempel entstanden. Gesammelt habe ich sie in einem Büchlein, das wir am Schluss noch gemeinsam mit Andie „gebunden“ haben. Wobei die Bindung, Kronenbindung genannt, eigentlich eher eine Faltung ist:

Zwei Buchdeckel sind über eine bestimmte Form der Ziehharmonikafaltung miteinander verbunden. Ganz unten im Beitrag, erkläre ich, wie es geht…

In die einzelnen Falten kann man nun Karten hineinlegen…

Wenn man die kleinen Spitzen oben und unten einklappt, sind die Karten richtig schön eingehängt und fallen nicht mehr heraus:

Ich habe von meinen Stempeln, die im Kurs entstandenen sind, verschiedenste Mustervariationen auf Karten gestempelt und diese in dem Büchlein gesammelt:

Auf der ersten Karte habe ich von allen Kursteilnehmerinnen jeweils einen Stempelabdruck gesammelt (die anderen sind auf der Rückseite):

Faszinierend finde ich, wie unterschiedlich der gleiche Stempel wirkt, wenn er in verschiedenen Farben oder Anordnungen gemustert wird.

Auf den Fotos (und eigentlich auch im Büchlein) kann man nur die Innenseiten der Karten bewundern. Durch diese besondere Bindung sieht man die Außenseite nicht auf den ersten Blick sondern muss die Karten erst etwas auseinanderziehen…

Die Buchdeckel meines Büchleins ziert ein kleiner Schnörkelstempel:

Und da Schnörkel und Spiralen das Oktoberthema von Michaelas Mustermittwoch sind, schicke ich mein Stempelbüchlein noch schnell zu ihr…

So, und da ein paar in den Kommentaren wissen wollten, wie die Bindung geht, erkläre ich es hier genauer:

Ausgangspunkt ist ein Blatt mit den Maßen 29,4 cm × 18,6 cm. Es wird zu einem Ziehharmonikafalz mit 16 Abschnitten gefaltet:

Diesen legt man zusammengefaltet vor sich hin, mit der offenen Seite nach rechts: (Hier ist der Falz noch nicht richtig zusammengelegt; man sollte die offene rechte Seite sehen 😉 )

Die Ecken des ersten Abschnittes werden nun rechtwinklig zur linken Bruchkante gefaltet:

Das Gleiche macht man auch an der Unterseite…

Das gefaltete Dreieck wird wieder aufgeklappt und der Abschnitt nach links umgefaltet:

Alle Ecken der folgenden Abschnitte werden auf diese Weise zuerst nach links umgefaltet, wieder aufgefaltet und der Abschnitt nach links umgeklappt.

Wenn man den Falz nun wieder auffaltet, sieht es unten und oben so aus:

Das Blatt so hinlegen, dass die erste Falte eine Talfalte ist. Dann die Ecken bei den Bergfalten wie abgebildet hinunterdrücken (oben und unten):

Dies bei allen Bergfalten wiederholen.

Wenn man alles richtig gemacht hat, müsste es so aussehen:

Also unten und oben!

Zusammengefaltet sieht es so aus (offene Seite wieder rechts):

Wenn der erste Abschnitt nach links umgeklappt wird, ist oben und unten ein Dreieck:

Dieses wird nun hinuntergefaltet (bzw. das untere hochgefaltet):

Den Abschnitt wieder nach links umfalten und mit den verbleibenden Abschnitten ebenso verfahren:

So sieht das dann aus:

Wie die Karten eingehängt werden, habe ich weiter oben ja schon erklärt…

23. September 2019 – Papierliebe am Samstag

Statt eines „Papierliebe am Montag„- Beitrags gibt es heute von mir einen Bericht über die „Papierliebe am Samstag“: Schon zum zweiten Mal fand vergangenen Samstag dieses schöne Treffen von acht kreativen Frauen bei Carmen (@mein_wintergartenatelier) in der Nähe von Pforzheim statt. Gemeinsam mit Susanne hat sie wieder ein neues Buchprojekt ausgetüftelt und uns zum gemeinsamen Werkeln ihr wunderschönes Wintergartenatelier zur Verfügung gestellt.

Wie schon beim letzten Mal bin ich nicht ganz fertig geworden und hätte auf meinen Seiten gerne noch das ein oder andere ergänzt. (Ich brauche einfach ziemlich lange, bis ich einen Plan habe und wälze die Ideen in meinem Kopf hin und her… und schwups… reicht mir die Zeit nicht mehr…. ) So hatte ich natürlich überhaupt keine Zeit, vom Werkelprozess oder von unserer tollen Location Fotos zu machen. Aber auf Instagram könnt ihr bei meinen Mitstreiterinnen sicher das ein oder andere Werkelfoto bewundern 😉

Hier gibt es also nur das fertige Werk zu sehen. Ein kleines Büchlein, bestehend aus acht Seiten im Format 15 cm × 15 cm, die alle so zugeschnitten und gefaltet werden:

(Nachtrag: Da in den Kommentaren nach der genauen Faltanleitung gefrag wurde, habe ich am Ende des Beitrags die Faltschritte noch etwas genauer erklärt)

An der Lasche wird das Blatt dann zusammengeklebt, so dass das fertige Einzelblatt im Prinzip folgendermaßen aussieht (Das Muster ist eines meiner vielen Versuchsblätter…):

Jede von uns hat sieben solche Einzelblätter zum Thema „Schrift“ gestaltet. Sechs wurden an die Mitwerklerinnen verschenkt, eines wurde behalten. Die sieben Einzelblätter wurden an den Seiten zusmmengeklebt, so dass ein auffaltbares Büchlein entstanden ist.

Susanne, alias Frau Nahtlust, hat dieses Blatt für mich gestaltet:

Meine Seite hätte ich, wie schon erwähnt, noch gerne weiterbearbeitet. Da aber meine verschenkten Seiten mangels Zeit ebn so aussahen,wollte ich die in meinem Büchlein auch nicht mehr verändern…

Von Carmen (@mein_wintergartenatelier) erhielt ich diese Seite:

Bhupali (@bhupaligupte) hat mir diese Collage geschenkt:

Von Sandra (@spielsandra) kam dieses Werk:

Und von Bärbel (@snigelpapper) dieses:

Heike (@buntewerkelei) machte diese Collagenseite:

Die Buchdeckel (in der Größe 8cm × 8cm) habe ich dann daheim auf das fertige Büchlein geklebt. Davor habe ich noch ein Band zum Verschließen gestaltet.

Die Vorderseite…

…und die Rückseite.

Es war ein sehr schöner Tag mit sehr, sehr netten Frauen. Außer dem gemeinsamen Werkeln hatten wir auch viel Zeit zum Austausch. Ich freu mich schon auf nächstes Mal!!!

Das Einbandpapier meines Büchleins stammt übrigens aus dem Kleisterpapierkurs, den ich Anfang September in Homburg besucht habe.

Es sind dort sehr schöne Papiere entstanden, aber da leider ein totales Fotografierverbot – sogar des eigenen Werktisches – bestand, gibt es dazu leider keinen Bericht, nur einen kleinen Einblick in einige der schönen Kleisterpapiere, die ich dort gemacht habe:

Nachtrag: Die Faltung der Seiten für das Büchlein geht folgendermaßen:

Ein Blatt (15cm × 15cm) zur Hälfte falten (es entsteht eine Talfalte):

Dann nochmals zur anderen Hälfte falten (wieder eine Talfalte):

Das Blatt wenden und diagonal falten. Wenn man es dann wieder umdreht, an zwei Talfalten und eine diagonale Bergfalte:

Ein Teil des Blattes wird nun weggeschnitten (wie aus der Skizze ersichtlich, wird der schraffierte Teil weggeschnitten; nur eine kleine Klebelasche bleibt bestehen):

Also, das sieht dann so aus:

Dann wird das Blatt gestaltet und erst wenn es fertig ist an der Klebelasche zusammengeklebt. Wie es dann weitergeht, habe ich oben ja beschrieben… 😉

17. Juni 2019 – little China girl…

„Asien“ ist das Papierliebe am Montag Thema im Juni. Irgendwie hat’s ein bisserl gedauert, bis ich einen Plan hatte und dann noch ein bisserl, bis ich Lust hatte, diesen umzusetzen… 😉

Gelatinedruck wollte ich mal wieder machen. Passend zu Asien mit der „Asienpflanze“ schlechthin: Bambus

Diverse Drucke sind so enstanden:

Und aus einigen wiederum Collagekarten mit passenden Umschlägen:

Set 1

Für das „little China girl“ habe ich mit verschiedenen Transfertechniken experimentiert… Hier war es Gelmedium auf Papier. Blattgold darf auf Asia-Karten natürlich auch nicht fehlen…

Eine nette Übersetzung aus einem deutsch-chinesischen Wörterbuch taucht sowohl auf Karten als auf Umschlägen auf.

Die Rückseite des Umschlages…

Set 2

Diesmal stammt das „little China girl“ aus der Zeitung und ist teilweise von einem Obstnetz bedeckt. Die Bambusblätter sind echt und vergoldet.

Das ist mein Lieblingsumschlag! Unter anderem mit gefärbter Mullbinde, Buchseite, Gold…

Mit einem bisschen Leinwand wird der Umschlag verschlossen.

Set 3

Wieder ein Transferdruck des Chinesenmädchens; diesmal auf einer Seite des chinesischen Wörterbuchs. Umnäht mit Stickgarn.

Die Vorderseite des Umschlags ist ganz schlicht, nur mit einer Wörterbuchseite.

Die Rückseite ist ganz ähnlich, zusätzlich aufgepimt mit einem Transfer auf Stoff.

So, das waren meine drei Briefsets. Schön war’s, Spaß hat’s gemacht… alles gut also 😉

Jetzt sind noch einige Bambusprints übrig. Mal schauen, was aus ihnen entsteht…

27. Mai 2019 – Mach das Leben schön!

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für ein sehr schönes Lied 😉

Schon seit geraumer Zeit befinde ich mich in einer mittelgroßen (Kreativitäts-)krise… Ich habe selten Lust etwas zu werkeln, meist fällt mir auch gar nichts ein. Meine kreativen Ideen, die sonst nur so sprudeln, lungern eher in einem modrigen Tümpel vor sich hin… Und mein Versuch, mich ein wenig zum Tun zu zwingen (beispielsweise durch den Sketchbook Revival Online Kurs…) hat auch nicht wirklich geklappt. Kreativität und Zwang passen irgendwie so gar nicht zusammen… Bleibt noch, diesen Zustand zu akzeptieren, was mir aber auch nicht wirklich leicht fällt, da bisher das kreative Tun ein sehr großer und wichtiger Bestandteil meines Lebens war… Blöd irgendwie…

Aber keine Krise dauert ewig und letztendlich habe ich ein wenig meinen Frieden damit gemacht, grad nicht so viel zu produzieren, Pause zu machen, nur zu werkeln, wenn ich wirklich Freude daran habe. Das ist dann halt nicht mehr ganz so oft, wie ich es gerne hätte…

Diese ganzen widersprüchlichen Gefühle spiegeln sich in meiner Collage wieder, die ich so peu à peu für die noch leere Seite meines Heftes zum Thema „Anfangen“gemacht habe, das ich euch hier schon mal vorgestellt habe. (Eigentlich waren noch zwei Seiten frei; eine davon hat mir so gar nicht gefallen, deshalb ist sie jetzt weg…)

Ganz unterschiedliche Materialien habe ich verwendet: eingefärbte Mullbinden, Stoffstücke (beschrieben oder bedruckt), Obstnetz, Fäden… Ich habe geklebt, gewebt, gemalt, gedruckt…

Eigentlich war die Seite schon fertig… dann war ich mit meinem Tom auf einem Konzert von Lüül und dort habe ich mein „Lieblingslied at the moment“ gehört: Mach das Leben schön

Na, wenn das mal nicht passt! Und darum musste dieser Satz auch noch auf meine letzte Seite und zwar in Rot!

Ebenfalls rot ist das Fitzelchen Obstnetz. Der Rest meiner Collage ist eher pink – aber dafür braucht man ja schließlich auch Rot 😉 – und etwas Silber für den Glamour.

Rot ist auch das Maithema der Papierliebe am Montag, zu der ich meine Seite nun schnell schicke.

So, und ich warte jetzt mal ab, wann mich die Muse wieder küsst. Bis dahin küsst mich eben mein Tom…

Habt es fein und:

Macht das Leben schön!

15. Mai 2019 – Ohne Kuchen und Gebäck…

…hat das Leben keinen Zweck!

Diesen Spruch (oder so ähnlich) haben wir auf dem Schaufenster eines Cafés entdeckt, als wir unseren Sohn in der Reha besucht haben.

Meiner älteren Tochter Alina spricht er aus tiefstem Herzen! Und als sie sich gewünscht hatte, dass ich ihr einen Brotbeutel nähe, war klar, dass dieser Spruch darauf auftauchen muss!

Und natürlich auch etwas von dem leckeren Gebäck. So habe ich zwei Muffinstempel geschnitzt und damit weißen Leinenstoff bedruckt:

Der Außenstoff mit einem roten Klettband für den Verschluss…

…und das Innenfutter mit einem Brot- und Brezelstempel bedruckt.

Genäht habe ich die Brottasche so ähnlich wie die lunchbag aus dieser Anleitung:

https://www.pattydoo.de/schnittmuster-lunchbag

Die Maße sind angepasst an eine große Bäckerpapiertüte.

Die fertige Tasche…

…kann man mit dem Klettband verschließen.

Das ist die andere Seite…

…und hier die inneren Werte.

Steht ganz gut da, das Täschle. Und darf deshalb auch zum Mustermittwoch, der im Mai das Thema „Taschen“ hat.

Also, eine Tasche ist es und gemustert ist sie auch. Was will man mehr?

Naja… vielleicht noch einen Brotkorb… 😉

Gut gefüllt zum Muttertagsfrühstück. Anschließend reist das Brottäschlein nach Augsburg…

24. April 2019 – noch mehr Kleisterkarten…

Vor einer Woche habe ich schon ein paar meiner Kleisterpapierkarten und -umschläge vorgestellt. Obwohl ich, wie schon erwähnt, diesmal nicht bei der Frühlingspost mitmache, konnte ich es dennoch nicht lassen, ein wenig rumzuprobieren. Mir macht das gerade viel Spaß und so sind neue Kartenvariationen entstanden.

Ausgangspapiere waren unter anderem diese zwei Papiere.

Beide habe ich mit einem Zahnspachtel „bearbeitet“, nachdem ich sie, wie alle anderen Kleisterpapiere, zuvor mit selbstgemachtem und eingefärbtem Kleister bestrichen habe.

Zwei ganz unterschiedliche Varianten sind entstanden.

Auf graues Papier, das eine sehr schöne, stoffähnliche Struktur hat, habe ich von jedem der zwei Kleisterpapiere ein Element aufgenäht. Links ist der Umschlag, rechts die Karte.

Als besonderen Clou lässt sich der Umschlag mit einem Magnetverschluss schließen.

Fpr diese frühlingshafte Karte habe die Karte mit grünem Seidenpapier beklebt. Das Kleisterpapier habe ich „nur“ für die Blütenblätter genutzt und anschließend Umschlag sowie Karte bestickt.

Da mir das grüne Seidenpapier alleine zu langweilig war – vor allem auf den Rückseiten – habe ich mit eingefärbter Luftpolsterfolie gelbe Akzente gesetzt.

Dieses Kleisterpapier ist mit einem Stempel entstanden. Hat gar nicht so schlecht funktioniert. Und in ähnlichen Farben wieder eines mit dem Hin und Her des Zahnspachtels:

Da ich schon letzten Monat beim Mustermittwoch ausgesetzt hatte, wollte ich wenigstens für das Aprilthema „Ovale Muster“ noch etwas herstellen.

Wobei… ehrlich gesagt habe ich jetzt vielleicht ein wenig geschummelt. Ovale Muster sind das ja nicht wirklich. Aber immerhin sind die Ovale gemustert;-) Besser habe ich es diesen Monat nicht geschafft. Ich hoffe, die Mustermittwoch-Queen verzeiht mir.

Ein kluger Spruch musste diesmal auch wieder drauf. Einmal von Hand geschrieben, einmal am Computer: „Our heads are round, so our thoughts can change direction.“

Da mir die akkuraten Ovale zu streng und perfekt waren, habe ich sie ganz unperfekt mit der Nähmaschine umnäht. So gefällt mir das besser…

Bei dieser Variante habe ich die „Spachtellinie“ nachgestickt. Der Umschlag liegt allerdings verkehrt herum. Das Kleisterpapier ist eigentlich auf der linken Seite…

Dieses Papier ist auch mit einem Stempel bearbeitet. Ich habe für meine Karten Origamiherzen daraus gefaltet…

…und eine Zeile aus Erich Frieds Gedicht „Was es ist“ auf Transparentpapier getippt.


So, jetzt ist es aber genug mit Kleisterpapierkarten. Die ovalen dürfen noch schnell zum Mustermittwoch eilen, die anderen warten darauf, beschrieben zu werden…

15. April 2019 – rumgekleistert…

„Kleisterpapier“ ist ja das Thema der diesjährigen Frühlingspost. Und obwohl ich diesmal nicht daran teilnehme, wollte ich mich ein wenig daran versuchen. Den Kleister dazu habe ich aus Mehl und Wasser selbst „gekocht“…

Mich hat diese Technik sehr fasziniert und angesprochen. Deshalb habe ich mich nach einigem Überlegen dazu entschlossen, im Herbst einen Kurs bei der „Koryphäe“ des Kleisterpapiers zu machen. Aber auch meine erkleisterten Papiere fand ich nicht sooo schlecht:

Wild gemustert, viele Farben übereinander…

…mit dem Finger Spuren gezogen…

…oder nochmal mit dem Zahnspachtel…

…mit einem Glas gemustert…

…reinstempeln geht auch…

Das war jetzt nur eine kleine Auswahl meiner erwerkelten Papiere.

Tja, und dann wollte ich mich ja auch noch an Karten und Umschlägen versuchen, die ebenfalls im Rahmen der Frühlingspost entstehen sollten.

Aber einfach nur so Umschläge aus dem Kleisterpapier falten, gefiel mir im Ergebnis gar nicht. Außerdem war das Papier total faltig und wellig. Also habe ich es ein wenig eingeölt und anschließend gebügelt. Dann habe ich mich an dem Prinzip „weniger ist mehr“ orientiert und nur noch Papierteile verwendet:

Das sind die Karten und Umschläge, die aus dem ersten Papier entstanden sind. Das schöne war, dass ich nicht zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anzahl fertigstellen musste. So habe ich ohne Druck die verschiedensten Varianten ausprobiert.

Hier kommt das Aprilthema von Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag “ ins Spiel: Seidenpapier. Das habe ich unter die ausgestanzten Kleisterpapierkreise geklebt und mit Stickgarn festgenäht. Eine Banderole aus Transparentpapier mit aufgetipptem Spruch umfasst die Karte…

Hier habe ich Rechtecke auf Seidenpapier geklebt und mit der Nähmaschine festgenäht.

Nun noch eine Karte ohne Seidenpapier. Dafür habe ich das Kleisterpapier einfach in Streifen gerissen und am Rand festgenäht.

Bei dem zweiten Bogen musste ich unwillkürlich an das Gedicht „Frühling lässt sein blaues Band…“ von Eduard Mörike denken. Deshalb taucht der Text auf jeder meiner Kartenvariationen auf:

Zwei Exemplare aus hellgrauer Tapete.

Hier habe ich den Text von Hand in die „Bänder“ geschrieben und das Kleisterpapier auf die Tapetenkarten bzw. -umschläge genäht.

Und hier habe ich den Text auf Transparentpapier geklebt und festgenäht.

Neue Versuche auf blauer Tapete. Da man auf Tapete nicht so gut schreiben kann, habe ich aus Transparentpapier ein Adressfeld aufgenäht:

Hier kommt wieder ein Seidenpapierexemplar. Diesmal habe ich den Text auf weißes Seidenpapier getippt und auf das Kleisterpapier geklebt:

Die zweite Variante ist aus ausgestanzten Kreisen, mit einem blauen Band, das den Frühling ankündigt:

Alle „Frühling“ Umschläge werden mit zwei „Kleisterpapierknöpfen“ und einem blauen Band (was denn sonst?) verschlossen.:

So, dieses war der erste Streich. Doch der zweite folgt sogleich. (Also in einer Woche…)

Ich habe nämlich grad so richtig viel Freude daran, mir neue Kartenvariationen mit meinen Kleisterpapieren auszudenken…

08. April 2019 – Meister des Upcyclings…

„Upcycling“ – so lautet das Nadelbriefthema von Frau Nahtlust diese Woche. Ein wahrer Meister des Upcyclings war definitiv der gute Schneider Böck aus Wilhelm Busch’s Max und Moritz!

Schließlich fertigte er nicht nur jegliche Art von Kleidung an, sondern besserte aus, reparierte und bestimmt „upcycelte“ er auch. Wegwerfen ging ja gar nicht!

So ist mein zweiter Nadelbrief dem werten Meister Böck gewidmet und ganz und gar upgecycelt: nämlich aus alten Tetrapacks. Ich liebe diese Verpackungsteilchen und habe schon dies und das damit gewerkelt. Hier habe ich die Vorgehensweise genauer beschrieben.

Für mein Nadelbriefchen habe ich einzelne Elemente des Tetrapacks (braun, silber, weiß) mit Zickzackstich zusammengenäht.

Den Textauszug von Max und Moritz, in dem Meister Böck vorkommt, habe ich mit der Schreibmaschine auf ein weißes Tetrapackelement getippt. Außenseite und Innenseite habe ich jeweils separat angefertigt und später zusammengenäht.

Schließen lässt sich mein Nadelbriefchen mit einem Magnetverschluß, der sich unter Meister Böcks Konterfei verbirgt…

Außer Nadeln, die auf einem eingenähten Stoffstreifen auf ihren Einsatz warten, dürfen weitere wichtige Helferlein nicht fehlen:

Verschiedenfarbiges Garn für den losen Knopf…

…sowie eine kleine Schere.

Nachdem Alina meinen ersten erwerkelten Nadelbrief erhalten hat, bekommt nun Leona als zweites Töchterlein die Upcycling-Variante. (Man weiß ja nie, was es in Zukunft alles zu flicken oder festzunähen gibt…)

Vielleicht war’s das dann jetzt auch schon mit der Klawitter’schen Nadelbriefreihe… Joscha, mein Jüngster, ist fünfzehn, mitten in der Pubertät und hat für Nadelbriefe denkbar wenig übrig! 😂

– obwohl, mir selbst könnte ich ja eigentlich auch noch einen nähen… 😉

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25. März 2019 – Ein seriöses Büchlein ;-)

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Es war einmal ein Stück Packpapier…

… das habe ich in der Hälfte gefaltet…

… dann noch einmal.

Das Blatt umdrehen, so dass aus den Talfalten Bergfalten werden und das Papier zum Dreieck falten:

Das Papier erneut umdrehen, so dass die eben gefaltete Diagonale eine Bergfalte wird.

Dann so einklappen, dass ein kleines Quadrat entsteht. Hier ist es besser erklärt…

Noch vier weitere Quadrate in derselben Art und Weise herstellen und diese aneinanderkleben.

Hurra! Ein kleines Packpapierorigamibüchlein mit 5 Seiten ist so entstanden.

Diese wollen nun natürlich noch gestaltet werden.

Zur Zeit lese ich den Fastenkalender „wandeln“. Sehr schöne Zitate zu den Themen „Anfangen“, „Neues wagen, „seine Komfortzone verlassen“… habe ich dort entdeckt.

Zu drei Zitaten habe ich Collagen in meinem Büchlein gestaltet.

Ganz unterschiedlich sind sie geworden. Das ist gut so.

Zwei Seiten habe ich noch freigelassen. Ich möchte noch Platz lassen für weitere schöne Gedanken, die ich ausgestalten werde. (Aber die müssen erst zu mir kommen, die zwei, die noch in mein Büchlein sollen…)

Aus dünnem Karton entstanden die zwei Buchdeckel, die ich mit schwarzem und braunem Packpapier beklebt habe. Ein bisschen Farbe, etwas Siberglamour und ein Fitzelchen aus einem chinesischen Wörterbuch – passend zum Thema „Anfangen“ kamen noch dazu… Sodele… fertig!


Frau Nahtlust sammelt diesen Monat noch Packpapier in ihrer „Papierliebe am Montag„. Diesmal bekommt sie keinen Tüddelkram von mir sondern ein seriöses Büchlein 😂.

11. März 2019 – Tüddelkram..

Heute gibt’s mal Tüddelkram bei mir… Das war nämlich das erste, was mir zu Frau Nahtlusts neuem Monatsthema der „Papierliebe am Montag„, nämlich Packpapier, eingefallen ist.

Packpapier gibt es ja nicht nur im bewährten Braun sondern unter anderem auch in Weiß und Schwarz. Aus diesen beiden Farben – und aus Seiten eines chinesischen Lexikons – habe ich kleine Blümchen gebastelt. Das ist ziemlich simpel, bestimmt auch schon sehr bekannt, aber ich zeige es euch trotzdem kurz:

Kreis ausschneiden…

Spiralförmig einschneiden und dann von außen nach innen einwickeln und unten festkleben.

So entstehen relativ schnell und unkompliziert kleine Blüten (Röschen, Ranunkeln, was ihr wollt…).

Auf Draht gesteckt, habe ich sie um einen durchlöcherten Stein aus dem letzten Kroatienurlaub gewickelt bzw. mit Heißkleber festgeklebt.

„Tüddelkram“, meinte mein Tom 😉

Haja, auch das muss mal sein. Das nächste Packpapier-Projekt ist schon in Arbeit und nicht ganz so tüddelig…

Bis denne!

04. März 2019 – Papierliebe am Samstag

Statt der „Papierliebe am Montag“ gibt es heute einen Bericht über die „Papierliebe am Samstag“, die vorgestern in Öschelbronn stattgefunden hat. Susanne (alias Frau Nahtlust) und Carmen (Instagram: mein_wintergartenatelier) hatten schon vor einiger Zeit dazu eingeladen. Mit dabei waren noch Moni, Angelika, Heike (Instagram: buntewerkelei), Sandra (Instagram: spielsandra) und Marina (Instagram: muebbelchen).

Einen ganzen Tag lang hatten wir Zeit, uns auszutauschen, zu werkeln und an einem „Mitbringbuffet“ zu schlemmen. Vor lauter beglücktem „Im-Tun-Sein“, habe ich ganz versäumt, Fotos von der munteren Werkelei zu machen. Nur das Endergebnis kann ich euch zeigen:

Ein Leporellobüchlein mit Einstecktaschen ist entstanden.

Innen drin schlummern acht Collagen…

Zunächst haben wir jedoch aus einem großen Bogen Naturpapier das Leporello gefaltet und anschließen die Buchdeckel bezogen. Während das Leporello trocknete, haben wir acht Kreativistas je acht Collagen erwerkelt. Dazu sollte jede acht Zeilen Text mitbringen. (Entweder als ein zusammenhängender Text oder einfach nur „Satzfetzen“) Diese Zeilen wurden an die anderen verteilt, mit der Aufgabe, diese für die Collagen zu verwenden. Am Schluss sollte jede wieder ihre eigenen Zeilen erhalten, eingearbeitet in eine Collage.

So hatte jede von uns am Ende acht ganz verschiedene Collagen in ihrem Leporello stecken. Eine wunderbare Erinnerung an diesen tollen, außerordentlichen und inspirierenden Papierliebesamstag!

Ich habe für meine Zeilen ein vierzeiliges Gedicht von Paul Celan gewählt:

Hier seht ihr sie in den verschiedenen Collagen auftauchen, die ich erhalten habe:

Von Moni

Von Susanne

Von Carmen… (Instagram:mein_wintergartenatelier)

Von Angelika

Für die restlichen vier Zeilen habe ich mir den Schluss dieses ebenfalls wunderschönen Gedichtes von Rose Ausländer ausgesucht:

Von Marina (Instagram: muebbelchen):

Von Sandra (Instagram: spielsandra):

Von Heike (Instagram: buntewerkelei):

Und meine eigene Collage:

Sehr passend dazu die Zeile: „Nicht fertig werden“…

Ich bin nämlich tatsächlich nicht fertig geworden… Schon irgendwie, aber doch nicht ganz. So gerne hätte ich noch ein paar Stickelemente oder andere i-Tüpfelchen auf meine erwerkelten Collagen angebracht… die Zeit hat aber einfach nicht mehr gereicht…

So sind sie dann eben geworden, meine Collagen, die inzwischen in den anderen Leporellos stecken: (an der Collage, die ich behalten habe, seht ihr, dass sie am Samstag noch „unfertig“ war. Daheim habe ich sie noch ein wenig weitergestaltet, ebenso das Leporello)

Jetzt noch mal einzeln, im Schnelldurchlauf 😉

Es war ein wunderschöner Tag!!! Tausend Dank an Susanne und Carmen für die Idee, die Organisation und einfach alles!!! Es war total schön, die anderen kennenzulernen bzw. wiederzutreffen und gemeinsam zu werkeln.

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27. Februar 2019 – Im Zeichen des Fisches…

Im Februar wird bei Michaela zum Mustermittwoch „Fisch“ serviert. Beim Motivsuchen bin ich in einem alten Tierlexikon auf diesen Igelfisch gestoßen:

Herrlich! Der sieht aus wie ich, morgens kurz nach dem Aufstehen. 😂 Allerdings würde statt des lateinischen Namens „Diodon hystrix“ der Name „Diodon hysterix“ viel besser zu mir passen 😉

So habe ich mir meinen Diodon hysterix eben einfach selber geschnitzt:

Hier schwimmt er davon…

Zuerst kam er auf eine, mit Kleistertechnik blau gefärbte, Registerseite aus einem alten Atlas…

Dann noch auf eine weiß grundierte Buchseite…

Daraus sind dann vier Karten entstanden:

Auf den verschiedenen Untergründen kommen die Drucke jeweils ganz unterschiedlich zur Geltung.

Bei den weißen Karten habe ich noch Wellen dazu gestickt:

Die vierte Karte ist als Geburtstagspost schon nach Wien geschwommen, zu meiner lieben Tante, die wie ich ein Februarfischlein ist:

Eine weitere fischige Idee hat leider nicht so das erhoffte Ergebnis gebracht:

Aus Laminierfolie habe ich mir Fischschablonen gemacht und mit ihnen auf blaues, ebenfalls mit der Kleistertechnik gefärbtes, Papier Fische gedruckt.

Die sollten anschließend verschiedene Muster bekommen.

Wieder mit der Schablone als Hilfe…

So sind karierte,

gestreifte…

…und gepunktete Fische entstanden.

Aber so richtig gut gefällt mir das Ergebnis der Schablonenfische nicht. Ist so eher eine Kindergartenbastelei geworden. Wird vielleicht ein Geschenkpapier daraus.

Ach, ich habe in meinem Artikel ja mehrmals das „Kleisterpapier“ erwähnt. Dies ist das Thema der diesjährigen Frühlingspost. Ich wollte diese Kleistertechnik mal ein wenig ausprobieren. Sie ist ganz interessant und ich werde mich bestimmt noch weiter mit ihr beschäftigen. Allerdings habe ich mich diesmal nicht zur Frühlingspost angemeldet. Der Entschluss ist mir nicht leicht gefallen, aber im Augenblick ist mir das zu viel Druck: in einem bestimmten Zeitrahmen für mich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. (Bin grad etwas „außermittig“… )

Aber für mich, in meinem eigenen Tempo, werde ich bestimmt noch ein wenig weiter herumkleistern… Schaun wir mal.

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18. Februar 2019 – Das tapfere Schneiderlein…

Bei Susanne vom Blog „Nahtlust“ ist 2019 das große Jahr der Nadelbriefchen angebrochen. Bis jetzt habe ich noch nie einen Nadelbrief besessen und auch nicht wirklich das Gefühl gehabt, einen solchen zu vermissen…

Aber sehr hübsch sehen sie ja schon aus, die „Kleinen“… vor allem hat Susanne richtig coole Themen für die Nadelbriefe ausgesucht!

Najaaaa, vielleicht könnte ich ja doch so ein Teilchen gebrauchen bzw. verschenken. An meine Tochter Alina zum Beispiel. Als frischgebackene Studentin sollte man eigentlich schon ein paar Nähutensilien besitzen. Für den Notfall sozusagen. Tja, und so darf mein erster Nadelbrief, „das tapfere Schneiderlein“, nun nach Augsburg reisen.

Das Bild vom „tapferen Schneiderlein“ habe ich mit Heat n‘ Bond versiegelt und wild aufgenäht. Passend zum Thema wird der Verschluss mit Nadel (und Faden) verschlossen, die um den Knopf gewickelt wird 😉

Sieben „überlebenswichtige“ Nähutensilien finden in dem Nadelbriefchen Platz:

„Sieben auf einen Streich“ im wahrsten Sinne des Wortes…

Dreimal Nähgarn in verschiedenen Farben sowie zwei Sicherheitsnadeln…

Eine Einfädelhilfe und eine Minischere.

Die Nadeln dürfen in einem Nadelbrief natürlich auch nicht fehlen.

Und weil das Märchen vom tapferen Schneiderlein so nett ist, muss zumindest der Anfang davon in den Nadelbrief. (Ebenfalls mit Heat n‘ Bond versiegelt…)

Bevor sich das Nadelbriefchen zu meinem tapferen Schneiderlein, ähhh, Studentlein, aufmacht, darf es aber noch kurz bei Andrea, der Zitronenfalterin, vorbeischauen. Die sammelt im Februar nämlich Märchenhaftes… Wie geschickt;-)

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11. Februar 2019 – Ganz schön kleinkariert …

Ich mag es sehr, in meinen alten Ausgaben von „Ratgeber für Haus und Familie“ aus den frühen 60ern zu blättern und amüsiere mich immer köstlich über die Artikel, die Werbung usw.

Ehrlich gesagt, bin ich jedoch ganz schön froh, dass ich das aus sicherer (Zeit-) entfernung genießen kann. Denn diese kleinen Zeitschriften sind für mich eigentlich der Inbegriff von Spießigkeit und Kleinbürgertum. Alles musste schön geregelt und anständig sein und es durfte ja niemand aus dem Rahmen fallen… Ganz schön kleinkariert!

„Kariert“ ist ja nun auch auch das Februarthema der Papierliebe am Montag. Also habe ich drei ganz und gar kleinkarierte Notizheftchen erwerkelt:

Inklusive kleinkariertem Frauenbild… (Haushalt, Haushalt über alles…) Okay, im Büro durfte man ausnahmsweise auch noch arbeiten…

Das ist die Vorderseite von Büchlein Nr.1…

Und das die Rückseite…

Auf jeden Block habe ich mit der Nähmaschine Klein- (und manchmal auch Groß-) Kariertes aufgenäht.

Heft Nr.2 eignet sich hervorragend zum Abrechnen des Haugeldes 😉

Eine gute Haushaltsführung ist eben das A und O…

Mit Heft Nr.3 werde ich nun, als moderne Frau, meine Probleme lösen…

…damit mir die Arbeit leicht und gut von der Hand geht!

Das Innenleben meiner Notizblöcke ist selbstverständlich ebenfalls absolut kleinkariert!

Und jetzt husch, husch ab damit zu Frau Nahtlust. Dort findet es sich in bester Karo-Gesellschaft wieder 😉

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28. Januar 2019 – Ich könnte ja mal…

…Waldbaden!

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Anfang Januar, habe ich in SWR3 einen Bericht über das „Waldbaden“ gehört. Klang ganz interessant aber was ist das eigentlich genau: „Waldbaden“? Muss man sich da jetzt nackig im Laub wälzen? Noch dazu im JANUAR!!! Und was ist da überhaupt groß der Unterschied zum normalen Spaziergang oder der Wanderung? Neuer Name für Altbekanntes? Also mal schnell gegoogelt. Und hier was darüber gefunden. Manche Sachen sollte man aber einfach selber mal ausprobieren, um darüber zu urteilen. So wie Marina Abramovic schon sagte: „Es ändert sich nichts, wenn Sie die Dinge immer auf dieselbe Weise tun…“ Deren Zitat habe ich vergangenen Januar auf meinen Riesenkalender gestempelt:

Und so habe ich mich dazu entschlossen, einen Monat lang das Waldbaden zu testen. Immer samstag und sonntags.

Geislingen ist als Fünftälerstadt zwar von Wäldern umgeben… Dennoch war es gar nicht so einfach, den „passenden“ Wald zu finden. Ich wollte nämlich weder eine Riesenwanderung machen, noch nach 15 Minuten wieder außerhalb des Waldes stehen. Schließlich habe ich zwei Wäldchen gefunden, die für meine Bedürfnisse richtig gut waren. Letztendlich geht aber natürlich jeder Wald…

Mir hat das Waldbaden sehr gut getan. Ich finde definitiv, dass es etwas anderes ist, als nur spazieren zu gehen oder zu wandern. Der Weg ist dabei nämlich überhaupt nicht das Ziel (eigentlich ist es völlig egal, wohin man geht…) sondern das im Wald SEIN. Dafür habe ich mir dann auch sehr viel Zeit genommen. Zum Schauen, Entdecken, die Bäume ganz genau anzusehen, achtsam für alles Mögliche zu sein. Selbst jetzt im Winter, im oftmals verschneiten Wald, ist mir dieses „langsame Staunen“ nicht langweilig geworden. Das fand ich sehr schön!

Wichtig war für mich auch die Stille, das „sich ganz auf den Wald einlassen“, sich nicht durch sogenannte wichtige Gespräche ablenken zu lassen. Und auch nicht über Dinge zu grübeln, sondern wirklich einfach nur DA ZU SEIN. Nicht wie sonst immer von Ziel zu Ziel zu hetzen sondern bei mir anzukommen. Nicht zu suchen, sondern zu finden – Ruhe, Frieden, meine Mitte, viele Eindrücke… Aber auch meinen ganz eigenen Lebensrhythmus – und der ist viel langsamer als vermutet, wenn ich ihn nicht dauernd durch „vorgegebene“ Rhythmen überdecke.

Das hat natürlich nicht jedes Mal gleich gut geklappt, aber das ist beim richtigen Baden ja auch so, dass es nicht immer gleich entspannend ist.

Der Wald hat sich definitiv als Kraftquelle für mich entpuppt, die ich auch weiterhin nutzen möchte. Nicht jeden Tag am Wochenende, denn dann bleibt relativ wenig Zeit für andere Kraftquellen, aber vielleicht einmal am Wochenende.

Tja, das könnte man natürlich auch machen… barfuß durch den Wald zu stapfen… aber das war dann doch nur für das Foto… 😉

Und etwas Kreatives ist dann auch noch entstanden. In Zusammenarbeit mit einem mir unbekannten Vögelchen. Dessen altes Nest habe ich bei einem meiner „Badeevents“ im Gebüsch gefunden und ein klein wenig weiterbearbeitet:

Mit der Schreibmaschine kurze Sätze getippt…

…und mit ein paar Stichen an das Nest genäht.

Ein Vogelbild kreisrund ausgestanzt und mit ein paar Eiern ins Nest gesetzt. Fertig…

Andrea, vom Blog „Zitronenfalter„, sammelt im Januar Beiträge zu ihrem Monatsmotto „Den Rhythmus finden“. Da ich bei meinem Waldbadenexperiment eine Möglichkeit entdeckt habe, meinen ganz persönlichen Rhythmus zu finden, schicke ich diesen Beitrag in Andreas Linkliste…

Und weil etwas „Gefiedertes“ das Nest gebaut hat, darf es auch zu Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ 😉

Ach, und im Februar möchte ich etwas ganz anderes ausprobieren: Ich könnte ja mal…

… mit nur 30 Kleidungsstücken auskommen. „Capsule Wardrobe“ wird das auch genannt… Let’s try…

14. Januar 2019 – Nicht müde werden…

„Gefiedertes“ möchte sie diesen Monat bei der „Papierliebe am Montag“ sehen, die liebe Frau Nahtlust. Und das soll sie auch bekommen! Diesmal nicht in Form einer echten Feder sondern als Vögelchen, das auf meiner Tetrapackvase Platz nehmen durfte. Schon des öfteren habe ich mit Tetrapacks gearbeitet und bin davon sehr begeistert. Das Prinzip ist immer gleich: Die Tetrapacks von Säften oder dergleichen auswaschen, aufschneiden (oder auch nicht) und so lange knüllen, bis sich die einzelnen Lagen voneinander lösen.

Hier habe ich die Vorgehensweise genauer beschrieben. In diesem Fall habe ich das Tetrapack nur oben aufgeschnittenen, da ich die Tütenform erhalten wollte. Die Papierschicht über der silbernen Schicht war diesmal weiß (manchmal ist sie auch braun). Das sah auch ganz schön aus doch ich wollte diesmal einen etwas anderen Stil, deshalb habe ich die Tüte mit dem dünnen, bemalten Japanpapier, das ich in diesem Kurs gemacht habe, bezogen.

Zuvor habe ich noch einzelne Elemente, wie den Vogel und die Textstückchen aufgenäht.

Dann noch den oberen Rand umklappen – fertig!

Ich fand das Gedicht von Hilde Domin „Nicht müde werden“ sehr schön und passend für meine Vase.

In das Väschen dürfen nun ein paar Sachen hinein, die ich beim „Waldbaden“ gefunden habe.

„Waldbaden“??? Na, vielleicht erzähle ich euch demnächst davon 😉

07. Januar 2019 – Allerlei Gefiedertes…

… und Ungefiedertes.

(Dieser Beitrag enthält wohl unentgeltliche Werbung, da ich einen Online Kreativkurs erwähne.)

An den Tagen vor Weihnachten und an den Feiertagen habe ich ein wenig Zeit mit einem Online Kreativkurs von Laura Horn verbracht: „Minimal magic“ – mit wenig Farben und wenig Materialien einfache, eher minimalistische Collagen herstellen.

Der Kurs war jetzt nicht mega anspruchsvoll aber ein paar nette kleine Anregungen habe ich doch bekommen. Da er in verschiedene, kurze Einheiten unterteilt war, konnte ich mir das Ganze wunderbar einteilen und jeden Tag ein wenig werkeln… Zur Festtagsentspannung sozusagen 😉

Herausgekommen sind diese Collagen:

Die erdigen Farben sind ganz untypisch für mich. Gefallen mir aber sehr gut!

Einfache Formen dominieren.

Hat Spaß gemacht, das Farben mischen und Kleben…

Zwei der A5 Collagen kleben nun auf meinem neuen, „selbst gekauften“ Kalender für 2019, den ich dann doch noch ein wenig „aufpimpen“ wollte:

Vorder- und Rückseite…

Außerdem sind noch diese vier Karten entstanden:

Gerade noch rechtzeitig ist mir eingefallen, dass Frau Nahtlust’s Januarmotto der Papierliebe am Montag „Gefiedertes“ lautet… 😉

Da meine Collagen und Karten farblich in so schönen Erdtönen gehalten waren, passten die Federn ganz wunderbar dazu!

Ich habe sie zum Teil angenäht (die oberen zwei), zum Teil festgeklebt (die unteren zwei) .

Sie gefallen mir ganz gut, meine gefiederten und ungefiederten Werke. Vor allen Dingen hat es Spaß gemacht, sie mit viel Zeit und Muße zu kreieren.

31. Dezember 2018 – Geschafft!!!

Jetzt ist er fertig! Mein Riesenkalender! Ein ganzes Jahr lang habe ich nun an ihm gearbeitet und Monat für Monat ein Blatt in der Größe 87 cm × 68 cm gestaltet. Oft bin ich erst am Monatsende, auf den letzten Drücker, fertig geworden…

Im Dezember ist mein Kalenderblatt vergleichsweise ruhig geraten.

Von meinem Kurs „Stille Gärten, heitere Orte„, den ich Anfang Dezember bei Jeromin in Mannheim besucht hatte, waren noch viele selbstgestaltete Papiere übrig. Diese bildeten die Basis für das Dezemberblatt, in dem ich sie collagenartig auf die Seite geklebt habe.

Um in das Ganze noch mehr Ruhe zu bringen, habe ich zum Schluss eine dünne Schicht Gesso über alles gepinselt. Mit Blattsilber kamen ein paar silberne Akzente hinzu. Mit weißer Acrylfarbe bestrichene Blätter ergaben schöne, natürliche Blattstempel

Auf den Fotos sieht man die Details leider nicht wirklich gut… „Live und in Farbe“ finde ich das Dezemberblatt aber sehr schön und dem Monat Dezember angemessen.

Mit der Feder habe ich noch dies wunderschöne Gedicht von Rilke auf mein Werk geschrieben.

Nun hängt er an der Wand, mein Kalender, und wartet darauf, dass ich ihn im neuen Jahr Monat für Monat so richtig genießen kann.

Da er – ganz anders als die Monate davor- sehr reduziert daherkommt, verlinke ich ihn mit Frau Nahtlust’s „Papierliebe am Montag“ zum Thema „Reduktion“.

Und da diesmal weniger mehr war, darf er auch zu Andrea, der Zitronenfalterin, mit ihrem Dezembermotto „Bitte ein bisschen weniger!“

Ein gutes neues Jahr euch allen!

Auf Irinas Anregung hin, habe ich jetzt alle 12 Kalenderblätter nochmal untereinander eingefügt…

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember