02. Dezember 2019 – Und wie du wieder aussiehst!

Alle guten Dinge sind drei. Deshalb gibt es zu den beiden bisher entstanden Nadelbriefen („Das tapfere Schneiderlein“ für meine Tochter Alina und „Upcycling“ für meine Tochter Leona) einen dritten: den für mich. Und was passt besser zu mir als „Xanthippe“ – das Nadelbriefthema von Woche 49 in Frau Nahtlusts Nadelbriefjahr?! 😂

Denn, ehrlich gesagt, schlummert manchmal schon eine kleine Xanthippe in mir… 😉

Einen wirklich guten Ruf hat sie ja nicht, die Ehefrau des Philosophen Sokrates. Ihr Name wird oft sprichwörtlich gebraucht und steht für eine übellaunige, streitsüchtige Frau. Schon in der Antike kursierten zahlreiche Anekdoten über Xanthippe. Eine davon ist die mit dem Nachttopf: Sokrates sagte, nachdem ihn die schimpfende Xanthippe mit dem Nachttopf übergossen hatte: „Seht ihr, wenn meine Frau donnert, spendet sie auch Regen!“

Ich fand das so witzig, deshalb ziert diese kleine Szene die Vorderseite meines Nadelbriefchens:

Das Bild habe ich direkt auf den Stoff transferiert, den Namen sowie den Nachttopfinhalt gestickt.

Sokrates stoische Reaktion auf Xanthippes Wutausbruch ist auf der Rückseite zu finden.

Der „Nadelparkplatz“ aus SnapPap auf der Innenseite ist mit einem ziemlich bekannten Ausspruch über Xanthippe bestempelt. Sie gilt ja als Inbegriff des zänkischen „Weibes“ und hat schließlich einen Ruf zu verteidigen!

Ansonsten habe ich Xanthippe zahlreiche Motzereien in den Mund gelegt, die ich auf Teebeutel getippt und dann mit Gelmedium auf den Stoff geklebt habe. Aufgestickte Blitze symbolisieren ihren Zorn auf den ewig herumsitzenden, nicht im Haushalt mithelfenden Sokrates…

Ein kleines Reißverschlusstäschchen habe ich auch noch eingenäht, um Schere und diverses anderes Kleinzeugs zu verstauen…

Ha, jetzt habe ich auch endlich einen Nadelbrief für mich ganz alleine. Noch dazu einen so passenden! 😉

7 Antworten

  1. Liebe Andrea, als Xanthippe kann ich mir dich nun gar nicht vorstellen! Ob der Nadelbrief also zu dir passt, wage ich etwas zu bezweifeln 😉 aber er ist wundervoll geworden! Was für ein schmunzelnder Blick auf Xanthippe und Sokrates und ich finde die Regenmacherin wundervoll bei dir! Ich habe ihr eher ein Hohelied gesunden…zeige ich Freitag wie gewohnt. Danke für die glorreichen Drei in deiner Sammlung! LG und eine schöne Adventszeit. Susanne

  2. ich lach mich schippelig! Oh wie klasse ist dieses Xanthippenbrieflein. (Ich bin eher Zeus im Kronleuchter, wenn ich donnere und wettere…) Ganz bewundernswert und zauberhaft knotterig! Ha! Liebe Grüße Eva

  3. Das ist ja sehr gelungen, die Blitze, Schimpfereien und dann noch das Totschlageargument schlechthin. Ja so kann ich mir das ewig zankende Weib durchaus vorstellen.
    LG Elke

  4. der faule sack von sokrates hat ja bei dir so richtig sein fett abbekommen ;))! ganz verdient, wie ich finde – schließlich musste frau xanthippe ja haus und drei kinder alleine versorgen, während sich ihr ehemann draußen herumtrieb und philosophieren musste! ob das verhalten von xanthippe allerdings zänkisch zu nennen ist oder vielleicht doch selbstverteidigung, daran streiten sich die geister (und teilen sich wahrscheinlich auf in männlein und weiblein!).
    jedenfalls ist dein nadelbrief köstlich geworden und wird dir sicher in zukunft noch viel spaß bereiten!! ich hab mich jedenfalls sehr darüber amüsiert!!
    liebe grüße
    mano

  5. danke für den herrlichen Blick auf dämliches Verhalten 🙂 oder sollte es besser anders rum heißen?
    Ich mag Xanthippe und kann sie leider nur allzu gut verstehen und fühle mich auch oft genug so, wenn Mann mal wieder gar nix verstehen möchte, wo er doch soo gebildet ist!
    Liebe Grüße
    Christiane

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