26. April 2021 – Häuptling Abendwind…
Ich muss zugeben, dass ich durchaus etwas anderes erwartet hatte, als ich im Internet nach Inspirationen zum Thema „Abendwind“ von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ suchte. Als ich dann jedoch über das Theaterstück „Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Festmahl“ gestolpert bin, wusste ich: genau dazu möchte ich meine Collage machen!!!
Hier könnt ihr die Handlung und die Hintergründe genauer nachlesen. Im folgenden nur ganz kurz die wichtigsten Details: Johann Nestroy hat das skurille Stück mit viel schwarzem Humor 1862 für die Bühne geschrieben: Häuptling Abendwind der Sanfte hat den kriegerischen Häuptling Biberhahn zu einem Festmahl eingeladen, um über politische Angelegenheiten zu verhandeln. Leider ist kein Gefangener verfügbar, den man lecker zubereiten könnte. Da kommt der gestrandete Fremdling Arthur ganz recht, den Abendwinds Tochter am Strand aufgelesen hat. Der Koch Ho-Gu bekommt von Abendwind den Befehl, den nichtsahnenden Fremden auf die feinste Art zuzubereiten und ihn zum Festmahl zu servieren.
Während des Essens erzählt Biberhahn von seinem Sohn, der in Kürze – nach einem langen Auslandsaufenthalt – auf der Insel eintreffen soll. Als kurz darauf aus Biberhahns Bauch die Familienuhr ertönt, wird klar, dass Arthur der Sohn Biberhahns ist und wohl leider das Festmahl war. Am Ende wendet sich doch noch alles zum Guten, als sich rausstellt, dass Arthur den Koch mit einer neuen Frisur bestochen hat, statt ihm einen Bären zuzubereiten.
So ist eine kleine 15 cm × 15 cm Collage entstanden, die ziemlich sicher so überhaupt gar nichts mit Frau Nahtlusts Gedanken zu Abendwind zu tun hat…
Meine Nummer 17 kommt diesmal sehr makaber daher. Aber Abendwind ist halt nicht immer gleich Abendwind… 😉
Um dem Ganzen noch das I-Tüpfelchen aufzusetzen, habe ich die Collage auf einen Karton geklebt und mit Stickereien ergänzt. Nun ist sie das Titelblatt meines Kochordners für vegane Gerichte…
Guten Appetit!
19. April 2021 – Ich bau einen Kokon…
Erst war ich etwas überfordert mit dem Thema „Kokon“ beim „Jahr der Miniaturen“ von Frau Nahtlust. Aber dann habe ich einfach selber einen aus Märchenwolle gemacht und auf ein Blatt gesetzt:
All die Assoziationen, die ich zu dem Begriff Kokon hatte, habe ich auf Seidenpapier getippt. In einem Gespinst aus Juteband haben sie sich verfangen…
Eigentlich schön, so ein Kokon! Was der für Möglichkeiten bietet! Vielleicht sollte ich auch einen für mich bauen… 😉
Der schöne, rosafarbene Stoff ist übrigens mit Avocadokern gefärbt…
Die Karte selbst ist sehr rustikal aus Wellpappe.
Noch ist sie bei mir zu Hause, die Kokonkarte. Mal schauen, wann sie „schlüpft“ und davonfliegen darf…
12. April 2021 – Welch‘ schöner Schein…
…meiner kleinen Lichtlein! Diesmal habe ich Frau Nahtlusts Wochenthema beim „Jahr der Miniaturen“ – schöner Schein – wörtlich genommen und etwas ganz und gar „Scheinendes“ gewerkelt:
Ehrlich gesagt hatte ich in der letzten Zeit eine kleine Obsession für diese Plissee-Teilchen entwickelt – ausgelöst durch mein Kreativbuch im Februar „In Falten gelegt“. Ich wollte eine Alternative zu dem Glücksrad ausprobieren und bin bei Plisseekugeln hängengeblieben… Natürlich hat es zunächst einmal gar nicht geklappt und ich habe das Prinzip null gecheckt. Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, diese ganze Falterei aufzugeben – doch scheinbar verbindet mich mit dem Falten eine Art Hassliebe.
Irgendwann hat es dann doch klick gemacht und nach der Pflicht kam die Kür… sozusagen…
Bei einem Licht habe ich eine schmalere Faltung ausprobiert aber die andere gefiel mir doch besser:
Ich finde sie sehr schön, meine Lichter…
… und ganz besonders gefällt mir ihr schöner Schein! 😃
Noch eine Nacht – Noch ein Morgen – Noch eine Dunkelheit- Noch ein Licht
05. April 2021 – Webkunst
„Webkunst“ ist das Wochenthema von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen„. Zufällig bin ich auf eine Youtube Aufzeichnung von Vintage Page Designs gestoßen, in der die Papierkünstlerin Helen Hiebert in die Geheimnisse des „Paper Weavings“ einweiht. Schaut euch das mal an, sie macht tolle Sachen! Das Prinzip ist relativ einfach aber sehr wirkungsvoll:
Ein anderes Stück Papier wird in Streifen geschnitten, ebenfalls nicht gerade sondern gewollt ungleichmäßig.
Wie ihr es vom Weben kennt, werden diese Papierstreifen nun in das erste Papier eingewoben:
Soweit so gut – so unspektakulär. Aber nun werden kleine Fenster ausgeschnitten:
Hier seht ihr das erste entstandene Fenster:
Ich habe überall in mein graues Papier kleine Fenster hineingeschnitten und nun kommt das darunterliegende Gelliprintmotiv richtig toll zur Geltung:
Von hinten sieht das Papier einfach ganz normal gewebt aus:
Daraus ist wieder ein kleines Heftchen in den Maßen 15 cm × 15 cm entstanden:
Mit dem überaus dekorativen Kettenstich habe ich es zusammengenäht.
Auf der Rückseite sind drei Streifen Gelliprintpapier eingewebt.
Meine Nummer 14 im Jahr der Miniaturen!
Mir hat das so Spaß gemacht, dass ich gleich noch ein Exemplar gemacht habe:
Seht selbst, wie Aschenputtel zur Prinzessin wird:
Ich bin richtig begeistert! Leider kommt die tolle grüne Farbe mit den goldenen Sprenkeln auf den Fotos gar nicht richtig raus…
Hier seht ihr noch meinen ersten Versuch in dieser Technik. Daraus ist eine Klappkarte entstanden:
Diese Webkunst hat es mir sehr angetan!!!
Ich werde bestimmt öfter mal etwas in dieser Richtung machen!
31. März 2021 – Collagenmärz
Folgender Beitrag enthält, wenn man es so sehen will, unbezahlte Werbung, da ich im folgenden verschiedene Bücher nenne und beschreibe. Lasst euch davon nicht stören… 😉
Im März haben mich gleich zwei Bücher aus meinem Bücherregal beschäftigt. Beide drehen sich um das Thema „Collagen“. Wie ihr wisst, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, mich jeden Monat mit einem Kreativbuch aus meinem Bücherregal näher zu beschäftigen. Ich habe es diesen Monat tatsächlich geschafft, fast jeden Tag zwei „Übungen“ aus den Büchern zu machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (ich hab mir viel zu viele Gedanken bei den einzelnen Collagen gemacht, sehr lange dafür gebraucht…) hat mir das Collagieren so richtig Spaß gemacht und ich bin oft völlig im „Collagenflow“ gewesen.
Das Buch von Randel Plowman hat mich auf den ersten Blick sehr angesprochen, da mir die Collagen von Plowman gut gefallen. Im ersten Teil des Buches sind Tipps zu Materialien, gestalterische Grundlagen und diverse Techniken vorgestellt. Dann kommen 50 kleinere Übungen für Collagen mit verschiedenen Themenschwerpunkten.
Alle meine März-Collagen sind nun in einem meiner selbstgebundenen Bücher versammelt und es ist solch eine Freude, jetzt am Monatsende durch das Büchlein zu blättern. Ein paar Seiten daraus stelle ich euch vor:
Unten links seht ihr die Aufgabe, eine geheime Botschaft zu erstellen, rechts meine Umsetzung im Collagenbüchlein.
Bei dieser Übung sollten Stempel verwendet werden…
… und hier mit Teilen von alten Büchern gearbeitet werden.
Diese Übung hatte Landkarten, Stadtpläne etc. zum Thema:
Ich denke, ihr habt nun einen kleinen Einblick bekommen. Weiter geht es mit dem zweiten Buch:
Das Buch von Andrea d’Aquino besteht aus zwei Teilen: dem Buch als solches und einem kleinen Block mit vielen Collagenpapieren (Bildern, Hintergründen etc.). So schnell ich manchmal bin, wenn ich ein Buch haben möchte, so schnell bin ich beim Aussortieren. Nach dem ersten (und zweiten) Durchblättern dachte ich wirklich ernsthaft daran, das Buch unserer Stadtbücherei zu vermachen. Ich konnte so gar nichts damit anfangen… Wie gut, dass ich dem Buch durch meine „Challenge“ nochmal eine Chance gegeben habe!!!Auch bei diesem Buch kommen nach einem theoretischen Teil (der hier aber viel allgemeiner gehalten ist und nicht so konkrete Tipps enthält wie bei Randel Plowman) praktische Übungen:
Eine andere schöne Übung war, eine Collage zu „flechten“. Links seht ihr meine Collage, rechts die Aufgabenstellung im Buch.
Hier unten sollte nur eine Farbe (in ihren verschiedenen Abstufungen) verwendet werden. Links wieder mein Ergebnis.
Richtig gut gefallen hat mir auch diese Übung:
Sehr viel Spaß habe ich immer an etwas skurrilen Kombinationen:
Das war jetzt nur ein kleiner Ausschnitt meiner Märzcollagen. Mir hat das Werkeln diesen Monat so richtig Spaß gemacht!!! Beide Bücher gefallen mir auf ihre Art sehr gut. Die Ideen und Anregungen sind auf jeden Fall eine gute Inspiration.
Ähm, und dann ist mir noch was Ungeplantes passiert… Ich wollte ja vorerst keine neuen Bücher anschaffen… Aber ganz aus Versehen habe ich mir dann doch dieses Buch bestellt (bei unserer lokalen Buchhandlung – und deswegen ist das ja eigentlich eine gute Tat!!!):
Wer weiß, vielleicht berichte ich in diesem Jahr mal darüber. Bis jetzt habe ich es nur kurz durchgeblättert. Sieht aber ganz vielversprechend aus. Jetzt suche ich mir erstmal ein Buch heraus, das mich im April begleiten wird…
29. März 2021 – stilvoll naschen
Ein Ausspruch meiner lieben Mama sorgt noch heute bei meinen Kindern für Erheiterung: „Wenn schon naschen, dann gesund naschen!“ Für das Wochenthema „Schokolade“ bei Susannes „Jahr der Miniaturen“ habe ich diesen Satz etwas umgeändert in: „Wenn schon naschen, dann stilvoll naschen“. Und für dieses stilvolle Naschen habe ich Hüllen gezaubert. Kleine Hüllen, für kleine Schokolädchen – wir sind ja hier bei den Miniaturen! Das ist jetzt übrigens unbezahlte Werbung! Natürlich kann man auch jede andere Schokolade verschönern…
Aus meinem unendlichen Vorrat an Gellidrucken (und anderen Papieren) habe ich Hüllen gebastelt und darauf passende Wörter bzw. Sätze aus Büchern geklebt.
Also…ähem…es sind viele Hüllen geworden…
…wirklich viele! Ich dachte mir, in diesen schwierigen Zeiten sollte man dringend stilvoll naschen!!!
Richtig viel naschen!!! Und andere zum Naschen verführen!
Ihr seht schon, ich war so richtig in Fahrt… Und wo ich schon dabei war, habe ich für die großen Tafeln auch noch gleich Hüllen gemacht. Die sind übrigens ebenfalls (gerade noch so) Miniaturen!
Bei den großen Tafeln habe ich aber nicht ganz so übertrieben…
Dafür hat mich aber noch ein kleines Teufelchen geritten… In meinen alten „Ratgeber für Haus und Familie“-Heften aus den 60er Jahren habe ich immer mal wieder Werbung für „Darmol Abführschokolade“ gesehen. Leute, ich könnte mich da wirklich wegschmeißen!!! Wer denkt denn bitte bei Schokolade an Abführmittel??? Und so musste ich einfach zwei Collagen daraus machen:
Na, hoffentlich nascht sie mal nicht zu viel davon, die Dame!
Das ist also mein Herzblatt! Meine Nummer 13!
22. März 2021 – Mit dem Papierflieger nach London…
„Hände“ ist das Thema der Woche bei Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen„. Bei meiner kleinen Karte heute ist es zwar nur eine Hand, aber ich denke, das gilt trotzdem… 😉
So gerne würde ich mal wieder London besuchen. Ist ja leider etwas schwierig zur Zeit… Aber mit dem Papierflieger – das wäre doch mal eine Idee!
Eine kleine, unspektakuläre Miniatur heute.
Gut festhalten, gleich hebt er ab!
Im Zuge meines Jahresprojektes, mich jeden Monat mit einem anderen – mehr oder weniger ungelesenen – Kreativbuch aus meinem Bücherregal zu beschäftigen, sind außerdem noch folgende Collagen entstanden, die zum Thema „Hände“ passen:
Aufgabe war es, ein Zeitschriftenbild in zwei Teile zu zerschneiden und aus jedem eine eigenständige Collage zu machen. (Richtig geraten, im März begleiten mich zwei Collagenbücher.)
Beide Collagen kleben nun in meinem kleinen Collagenbüchlein, das ich euch Ende des Monats vorstellen werde – mitsamt dem Bericht, wie es mir mit den beiden Kreativbüchern ergangen ist.
15. März 2021 – Wanderlust
„Das Wandern ist des Müllers Lust“ – so oder so ähnlich wird es diese Woche in der Linkliste von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ ertönen. „Wanderlust“ lautet nämlich das Thema der Woche. Wie passend, wo Tom und ich doch das Wandern für uns entdeckt haben. Höchste Zeit also, mal ein Büchlein zu machen, in dem ich unsere Touren sammeln kann:
Auf eine geweißte Wanderkarte kam mit Hilfe des Gelmediumtransfers der flotte Wandersmann. Ein angenähtes Stückchen Holz – beim Wandern gefunden – dient als Verschluss.
Der Spiegel der beiden Buchdeckel ist ebenfalls ein Stückchen Wanderkarte.
Die Innenseiten, auf denen ich unsere Touren sammeln werde, sind mit Fußspuren verziert. Das war die Idee meines lieben Wanderkumpanen Tom… Danke!
Die Fußspuren führen durchs ganze Büchlein…
Die letzte Seite ist wieder poetisch:
Auf dem hinteren Buchdeckel ist ein Fototransfer von Toms und meinen Wanderschuhen…
08. März 2021 – Anders als die Vielen…
„Skurril“ ist das Wochenthema von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen„. Was soll ich sagen: Ich liebe skurrile Dinge!!! Eigenwillig, bizarr oder seltsam – dies alles sind Synonyme für skurril. Und das alles ist durchaus positiv besetzt bei mir. Vor etwa dreizehn Jahren hat Tom diese Fotos von unseren Kindern aufgenommen und daraus Karten gemacht, die er mir zum Geburtstag geschenkt hat:
Mein Plan war, eine Collagenkarte daraus zu machen und diesmal mit Farben über das Bild malen anstatt die Elemente auszuschneiden. Das war mein Ausgangspunkt:
Irgendwie hat es aber nicht so funktioniert wie ich dachte. Ich war unzufrieden, habe übermalt, es ist immer schlimmer geworden … Schließlich habe ich die unfertige Karte zur Seite gelegt…
Also ein neuer Versuch mit dem anderen Foto. Diesmal eine Collage in gewohnter Weise. Auf und mit Gelliprintpapier. Das hat mir richtig gut gefallen und da die Collage größer wurde (15 cm × 15 cm) habe ich statt einer Karte ein Heft draus gemacht.
Der Text von Carl Spitteler, der schon auf dem Foto stand, musste unbedingt ebenfalls auf meine Collage. Ist er doch sozusagen meine Hommage an das “ anders sein“ – an das skurril sein.
Lasst uns doch alle einen kleinen Vogel haben!
Für die Rückseite habe ich ganz einfach Häuschen aus geweißten Buchseiten geschnitten und die Collage aus Gelliprints damit vervollständigt:
Gebunden habe ich mein Heft mit der Kettenstichheftung. Der rote Zwirn macht sich auf dem schwarzen Papier sehr gut.
Naja… und weil ich auch etwas seltsam, bizarr und skurril bin, konnte ich es nicht lassen, an meiner „Murkskarte“ weiter rumzuwurschteln. Und irgendwann passierte das, was so oft passiert: am Ende wird alles gut – und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende… 😉
Ach, ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass ich in meiner Verzweiflung noch eine zweite Karte begonnen hatte – bevor ich das Heft gemacht habe. Aber die habe ich auch frustriert zur Seite gelegt. Und auch die ist am Ende gut geworden. Für mich zumindest.
Reichlich viel Skurriles heute! Ich fürchte fast, es wird nicht bei diesen Kuriositäten (auch so ein schönes Wort!) bleiben… Bizarre Grüße sendet euch Andrea 😉
01. März 2021 – Ich fürchte mich vor gar nichts mehr!
„Rosa Luxemburg“ ist das Thema dieser Woche bei Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen„. 150 Jahre alt wäre sie am 05. März geworden, die gute Rosa Luxemburg. Mich interessieren bei berühmten Frauen immer sehr die Geschichten hinter den Personen und so habe ich vor etwa zehn Jahren das Buch „Ich fürchte mich vor gar nichts mehr“ gelesen – die Biografie über eine wirklich bemerkenswerte Persönlichkeit. Ganz besonders gefällt mir an Rosa Luxemburg, dass sie trotz ihrer hohen politischen Ziele nie den Blick für das Wesentliche und für die Schönheit des Augenblicks verloren hat. Sie konnte sehr gut mit Sprache umgehen und es stammen wunderbare Zitate von ihr. Für die „schönsten“ wollte ich ein kleines Büchlein werkeln.
Im Internet habe ich eine Faltung für ein besonderes Akkordeonbuch entdeckt und das wollte ich unbedingt nachbauen. Ein wenig tüfteln musste ich schon dabei, denn es gab keine Anleitung dazu.
Beide Akkordeonblätter habe ich mit mehreren Schichten Farbe „behandelt“ – ganz im Stile von „the layered page“, wie hier schon mal beschrieben.
In eines der „Akkordeons“ habe ich vier Fenster geschnitten. Der Text kam dann auf das dahinter liegende „Akkordeon“ ohne Fenster. Damit die beiden Akkordeonteile schön an Ort und Stelle bleiben, habe ich sie an den Falzen, an denen sie aneinanderstoßen, zusammengenäht. An beiden Enden sind Buchdeckel befestigt.
Aufgefaltet kann man nun durch die vier Fenster die Zitate von Rosa Luxemburg lesen:
Wartet mal, ich lass euch mal näher ran… 😉
Diesen Text hat Rosa Luxemburg aus dem Gefängnis an ihren guten Freund Hans Diefenbach geschrieben.
Ich mag sie so gerne, diese Worte. Das Leben annehmen und genießen – so gut es eben geht und trotz alledem.
Sicher kann mein Büchlein nicht wirklich Rosa Luxemburg gerecht werden und hat sein Augenmerk nur auf einem winzigen Aspekt ihrer Persönlichkeit.
Aber es ist genau dieser Aspekt, der mich so fasziniert und berührt.
Und so ist dies „Rosa Luxemburg“ – Büchlein meine Nummer 9 geworden.
Die Buchdeckel sind mit Gelliprintpapier bezogen, das noch einen Hauch Gold abbekam.
Ich weiß meinen großen Vorrat an Gellidrucken wirklich sehr zu schätzen. Es sind so unterschiedliche Drucke dabei und viele sind als Bezugspapier wunderbar geeignet.
Mir gefällt diese Konstruktion des Akkordeonbuches sehr und werde bestimmt irgendwann mal noch eines davon machen.
26. Februar 2021 – Februar in Falten
Für dieses Jahr habe ich mir ja vorgenommen, mich jeden Monat einer Technik genauer zu widmen, vor allem mit dem Ziel, meine vielen Kreativbücher, die bei mir einfach nur im Regal stehen, „unter die Lupe zu nehmen „. Im Januar habe ich mich viel mit dem Drucken mit der Gelatineplatte beschäftigt. Da hatte ich zwar kein Buch drüber, wollte aber mal mehr in diesem Bereich ausprobieren. Im Februar nun hat mich wirklich ein Buch begleitet:
Ich frage mich wirklich, warum ich dies Buch damals unbedingt haben wollte. Ich mache zwar sehr gerne Bücher aber eigentlich gar nicht so gerne Faltbücher – und darum geht es ja hauptsächlich in diesem Buch. Steht ja auch drauf… Die erste Herausforderung war dann auch, zu entscheiden, welche Projekte ich überhaupt aus dem Buch ausprobieren wollte. Von den 33 vorgestellten Projekten waren tatsächlich nur sieben dabei, die mir wenigstens ansatzweise „nachbauenswert“ erschienen, ich nicht zu großes Papier benötigt hätte (manche Papierformate waren an die 90 cm oder mehr groß) oder spezielles Werkzeug, wie eine Rillvorlage…
Gleich von meinem ersten Projekt war ich ziemlich genervt. Auch da war das Papier sehr groß (76 cm breit) und mir ist es dadurch schwer gefallen, genau zu falten. Vielleicht hätte ich auch die Anleitung vorher genauer lesen sollen, denn das Buch ist mit seinen fünf aneinandergefügten Ziehharmonikastreifen fast 4 Meter lang!!! Ehrlich gesagt, brauche ich gar kein so langes Buch… Also…ähem…lesen wäre tatsächlich manchmal von Vorteil.
Das zweite Büchlein wiederum fand ich ziemlich gut. Es hat einen separaten Einband, sogar mit Buchrücken! Die vier Einstecktaschen kann man mit schönen Kleinigkeiten (Gutscheinen, Fotos, lieben Grüße etc.) füllen. Das werde ich bestimmt wieder einmal falten.
Dieses Ziehharmonikabuch, mein drittes Projekt, war im Vergleich zum vorherigen komplizierter zu falten und längst nicht so schön. Ist also nicht wirklich eine Alternative für mich.
Tja, das Flaggenbuch, das ist schon ein kleines Kunstwerk! Es hat feste Buchdeckel, was mir sowieso immer sehr gut gefällt. Für meine Projekte aus dem Buch habe ich ja nur die Technik an sich ausprobiert. Deshalb sind die Flaggen auch einfach nur weiß. Sie können aber natürlich ausgestaltet werden. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich die Flaggen gestalten könnte aber das Buch an sich gefällt mir schon mal sehr gut.
Das fünfte Projekt, die „verwobenen Laschen“ wiederum habe ich mir irgendwie spektakulärer vorgestellt. Das ist jetzt auch kein Projekt, das ich unbedingt nochmal machen muss…
Das Glücksrad ist kein Buch sondern ein „Faltobjekt“ und gar nicht so schwer herzustellen. Ich habe dafür Papier genommen, das ich mit Rasierschaum eingefärbt hatte. Die drei Glücksräder hängen nun bei mir am Fenster.
Das letzte Projekt, das Blizzardbuch, habe ich kleiner gemacht, als angegeben. Ich habe schon das größte Papier genommen, das ich hatte, die Breite eines A2 Blattes, doch ich hätte 90 cm benötigt. Nun ist es eher winzig geworden, das Blizzardbuch mit seinen Einstecktaschen. Ich finde das Buch meines 2. Projektes als Einsteckbuch immer noch am besten.
Ihr seht schon, das Resümee zum faltigen Februar fällt etwas dürftig aus. Ich denke, die Vorlieben sind ja bei jedem anders. Für mich persönlich hat sich die Anschaffung dieses Buches nicht so gelohnt. Allerdings finde ich, dass die Anleitungen und Erklärungen in dem Buch gut beschrieben sind. Das ist ein Pluspunkt. Und bestimmt gibt es Menschen, die falten über alles lieben und riesengroße Papiere daheim haben… 😉
22. Februar 2021 – Wie schnell fährt Otto?
Das war ja mal eine lustige Herausforderung! Ich und Mathematik! Aber da das nun mal das Thema der Woche von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ ist, blieb mir nichts anderes übrig. Ach, wie gut, dass ich ein altes, altes Mathematikbuch habe, in dem ich auch gleich eine geeignete Textaufgabe gefunden habe:
Auf dieses Stückchen Buchseite habe ich ein Foto transferiert, anschließend die Umrisse ausgeschnitten und dann das Ganze auf eine alte Rechenheftseite geklebt.
Was meint ihr, was bringt den kleinen Kerl so ins Grübeln? Die schwierige Aufgabe oder das kaputte Rad?
Unten ist die Karte im Ganzen zu sehen. Mit Avocado gefärbtem Stoff, Collagenelementen und Stickerei.
Und ganz rustikal klebt die Collage auf einem Stück altem Karton.
Also, um nun zum Ergebnis der Rechenaufgabe zu kommen: Die Geschwindigkeit von Otto war ja gefragt … also… hmmm, dem Zustand seines Rades nach zu urteilen, würde ich sagen, er war zu schnell!!! 😉
15. Februar 2021 – Nachtschmetterlinge
Das Thema von Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ ist in dieser Woche „Insekten“. Das Wort „Nachtschmetterlinge“ aus einem alten Buch sollte der Ausgangspunkt für meine Karte werden. Und dieses Mal wollte ich die Methode der „poetry reduced“ ausprobieren, die Frau Nahtlust hier vorgestellt hat. Normalerweise habe ich die Wörter ganz genau im Kopf, die ich in meinen alten Büchern suche. Das ist natürlich sehr zeitaufwendig und selten von Erfolg gekrönt. Was für ein Zufall ist es auch, ein ganz bestimmtes Wort, das man unbedingt verwenden möchte, zu finden. Diesmal habe ich also eine andere Methode ausprobiert: eine beliebige Buchseite nehmen und die Wörter, die mich ansprechen, ausschneiden:
Auf ein Stück Gelliprintpapier (ich habe ja jetzt ausgesorgt…) habe ich die Wörter grob platziert und auch die Stelle festgelegt, auf die ich meinen Nachtschmetterling (es ist wirklich einer und heißt „Rotes Ordensband“) transferieren wollte.
Auf der fertigen Karte habe ich einige Wörter weggelassen, da mir der Text dann doch zu lang war.
Der Mond ist weiß geworden und etwas Blattsilber kam dazu – für den Schimmer des Mondlichts.
Und da mir das Bild vom Schmetterling so pur dann doch etwas zu kitschig war, habe ich diesen teilweise mit dünnem, weißem Stoff überklebt. Wie gut das jetzt passt, mit dem „fast verborgen“…
Über einen Teil der Karte und des Stoffes habe ich noch gestickt…
… und bin sehr zufrieden mit meinem Werk. Und auch mit Frau Nahtlusts Methode, Poesie entstehen zu lassen. Überraschend, spannend, faszinierend. Danke, Susanne!
08. Februar 2021 – herzallerliebst!
Diesmal habe ich für Frau Nahtlusts „Jahr der Miniaturen“ eine herzallerliebste Schachtel gewerkelt. Passend zu ihrem Wochenthema „herzallerliebst“.
Auf dem Foto unten ist mein „Unterbau“ zu sehen – also NEIN! Nicht meiner, sondern der für meine Schachtel! Bestehend aus vier Pappteilen. Die größeren sind etwas größer als der Boden der Schachtel, die beiden kleineren sind genauso breit, sollten aber nur die Höhe der Schachtel haben, ohne Zugabe. (Da ist mir leider ein kleiner Fehler passiert…)
Innen ist Buchbindeleinen aufgeklebt, ebenso als „Gelenk“ zwischen den einzelnen Pappelementen.
Innen habe ich das Schächtelchen noch mit Elefantenpapier bezogen.
… und „Herzallerliebst“ auf ein weißes Papier stempeln…
Fertig ist das kleine Werk. (Ich habe auch die Seitenteile etwas höher als die der Schachtel gemacht. Dadurch ist nun oben ein Spalt. Besser also die gleiche Höhe nehmen!)
Mich fasziniert an den Gelatinedrucken jedes Mal aufs Neue, dass sogar Drucke, die jetzt nicht so der Knaller sind, ganz toll wirken, wenn man nur kleine Ausschnitte davon verwendet.
In der Tat: eine herzallerliebste Aufbewahrung…
… für herzallerliebste Dinge!
Und sie ist mit den Maßen 8,5 cm × 6 cm (und 4 cm Höhe) definitiv eine Miniatur!
01. Februar 2021 – Don’t forget to rock!
Heute gibt es viele Fotos, denn ich habe für euch ein kleines Tutorial einer „wiederbefüllbaren“ Notizblockhülle gemacht. Für Susannes Jahr der Miniaturen und dem Wochenthema „Neon rockt“ wollte ich mal etwas Neues ausprobieren. (Die benötigten Materialien und die Größenangaben habe ich euch ganz am Ende des Blogposts aufgeschrieben)
Die Notizblockhülle habe ich nach einer Anleitung von Vintage Page Designs gemacht. Hier ist ein Video dazu, falls euch meine Anleitung nicht reicht.
Zu diesem Maß kommen noch 6 mm dazu (es kommen IMMER 6 mm dazu – ganz unabhängig davon, wie dick euer Notizblock ist). Das Ganze übertragt ihr dann auf einen Papierstreifen:
Auf ein Stück Buchbindeleinen (A) übertragt ihr nun die Breite des Papierstreifens. Und zwar genau in der Mitte des Buchbindeleinens:
Ober- und unterhalb der beiden äußeren Striche tragt ihr Buchbindeleim auf und klebt die beiden Buchdeckel (hochkant) auf:
Die überstehenden Seiten rechts und links klappt ihr nach innen. Das sieht dann so aus:
Buchbindeleinen B wird nun zum Kaschieren aufgeklebt. Somit ist auch von innen kein grauer Karton mehr zu sehen:
Mit Bleistift habe ich an der Außenseite markiert, wo ich mein Bezugspapier ansetzen wollte. Der Abstand sollte natürlich von beiden Seiten gleich groß sein. Bei mir waren es 1 cm (vom oberen Ende des Buchdeckels aus gemessen…).
Das Bezugspapier wird dann auf die Vorderseite aufgeklebt und nach innen eingeschlagen. (Wie man eben Buchdeckel bezieht…) Für meine Bezugspapiere habe ich – wen wundert’s – Gelliprints verwendet, die ich mit neonpinkem Stickgarn bestickt habe. (Über meinen exzessiven Gelliprint-Januar habe ich hier berichtet.)
Innen wird ebenfalls ein Papier als „Spiegel“ aufgeklebt. Bei der Vorderseite ganz normal…
Auf dem Papier für die Innenseite des hinteren Buchdeckels müsst ihr erst ein Stück Buchbindeleinen (C) befestigen, das eure Einstecktasche bilden wird:
Ihr legt es zunächst auf die gewünschte Stelle eures Innenpapieres (irgendwo im unteren Drittel…).
Dann klebt ihr es auf der Rückseite fest. Aber NUR auf der Rückseite. Vorne muss alles offen bleiben, sonst könnt ihr ja euren Notizblock nicht mehr einstecken. Kleiner Tipp: Klebt das Buchbindeleinen nicht zu straff an. Bei mir hat der Notizblock nicht mehr gut durchgepasst und ich musste vom hinteren Karton des Blocks an den Seiten etwas abschneiden. War aber auch nicht schlimm…
Nachdem das Ganze kurz gepresst und getrocknet wurde, könnt ihr es auf die Innenseite des hinteren Buchdeckels kleben.
Fertig! Jetzt könnt ihr euer Werk im gesamten noch pressen. Aber vergesst nicht, Backpapier dazwischen zu legen. Nicht dass euch noch alles zusammenklebt!
So ein Notizblock dient ja dazu, nichts zu vergessen… Man sollte allerdings auch nicht vergessen, ab und zu mal ordentlich zu „rocken“!!!
Das ist die Rückseite meiner Notizblockhülle.
Der Block steckt nun in der Lasche…
… und kann ganz einfach ausgetauscht werden.
Neon rockt!!! Im wahrsten Sinne des Wortes!
Für die wiederbefüllbare Notizblockhülle benötigt ihr folgende Materialien:
Einen Notizblock in beliebiger Größe
2 Buchdeckel aus Karton mit folgenden Maßen:
Höhe: Höhe des Notizblocks + 6 mm; Breite: Breite des Notizblocks + 6 mm
Buchbindeleinen A (um die beiden Buchdeckel miteinander zu verbinden):
Höhe: 7,5 cm; Breite: Breite des Notizblocks + 5,7 cm (ich habe nur 5 cm genommen, da mein Notizblock relativ klein ist; aber das könnt ihr nach Belieben selber entscheiden…) Buchbindeleinen B (für die Innenseite der Verbindung der beiden Buchdeckel):
Höhe: 7,5 cm; Breite: die Breite eures Notizblocks
Buchbindeleinen C (für die Einstecktasche eures Notizblocks):
Höhe: 5 cm (ich habe nur 3 cm genommen); Breite: Breite des Notizblocks + 5 cm (ich habe nur 4 cm genommen)
2 Bezugspapiere zum Beziehen der Buchdeckel (etwas größer als die Buchdeckel, damit ihr es gut umschlagen könnt)
2 Papiere als Vorsatzpapiere (bzw. für die Innenseite der Buchdeckel): diese haben die gleichen Maße wie der Notizblock
Viel Erfolg beim Werkeln!
29. Januar 2021 – Mein Gelliprint-Januar
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich den Januar zu meinem „Gelliprint-Monat“ auserkoren habe. Entstanden ist der Gedanke ursprünglich aus meinem Vorhaben für 2021 jeden Monat unter ein Kreativthema zu stellen. Ich habe inzwischen so viele Kreativbücher – die meisten stehen nach dem ersten Anschauen unbenutzt im Bücherregal. So habe ich mir vorgenommen, mir jeden Monat eines davon zu schnappen und zwei/dreimal die Woche daraus etwas zu machen. Über Gelliprint habe ich nun zwar kein Buch, doch bei diesem Thema wollte ich einfach mal dranbleiben, ausprobieren, dazulernen. Begonnen habe ich mit einem Onlinekurs zu Gelliprints von Carla Sonheim…
Schnell habe ich festgestellt, dass es so viele unterschiedliche Methoden gibt, mit der Gelatineplatte zu drucken und nicht alle sind das richtige für mich. Der Kurs von Carla war so gar nicht meins und ich habe bald gemerkt, dass ich andere Wege probieren muss.
Ich habe mit einer selbst hergestellten Gelatineplatte gedruckt, neu hergestellt nach dieser Anleitung, extra für mein Vorhaben. Die letzte hat unglaubliche zweieinhalb Jahre gehalten!!! Vielleicht lag es daran, dass die Platte so neu war oder ich hatte zu billige Farben. Auf jeden Fall sind die Farben oft so schnell getrocknet, dass ich gar nicht gut Muster oder Struktur auf die Farbe bringen konnte. Bei selbstgemischten Farben war es noch schlimmer. Gegen später hatte ich das Gefühl, dass es besser wurde.
Was mir ziemlich gut gefallen hat war, aus Zeitschriften Figuren auszuschneiden und diese als Schablonen zu benutzen…
Zur besseren Haltbarkeit der Schablonen werde ich sie noch auf Tyvek übertragen. Meine Schablonen hatte ich ursprünglich nur auf festeres Papier geklebt.
Ebenfalls gut gefallen hat mir, eine große Form mit einem Cutter aus einem Stück festeren Papier auszuschneiden und beide Teile zum Drucken zu benutzen.
Geometrische Formen habe ich auch ausprobiert, aber dazu hatte ich nicht so Lust… das sieht man… 😉
Ein Tipp von Carla war Gold wert und dadurch sind oft die schönsten Drucke ganz nebenbei entstanden: die Platte wird ja in der Regel zwischendurch nicht sauber gemacht, so dass immer wieder Farbe antrocknet. Ganz am Ende der Drucksession rollt man ein letztes Mal eine beliebige Farbe auf der Platte aus und legt ein Blatt Papier drauf. Dieses zieht man nicht ab sondern lässt es auf der Platte trocken. Ich habe in dieser Zeit immer meine ganzen Utensilien geputzt und aufgeräumt. Wenn man schließlich das Blatt abzieht, ist zum einen die Platte so gut wie sauber, zum anderen hat man oft einen ganz tollen Druck, auf dem alle darunter liegenden Schichten zu sehen sind.
Das Resultat von diesem wahnsinnigen Gelliprint-Monat sind natürlich sehr, sehr viele Drucke. Und was mich sehr fasziniert ist, dass selbst bei so „Naja-Drucken“ immer Elemente dabei sind, die im Kleinen ganz wunderbar wirken. So habe ich für meine kommenden Projekte mehr als genug Material!
Im Februar ist dann aber wirklich ein Buch aus meinem Bücherregal dran. Und zwar „In Falten gelegt – handgemachte Bücher und Papierobjekte“ von Hedi Kyle. Vielleicht berichte ich euch davon…
25. Januar 2021 – Aufbruch
Diese Woche ruft Frau Nahtlust bei ihrem Jahr der Miniaturen zum Aufbruch auf. Ich habe diesmal ein kleines Heft gemacht. Ein bisschen Abwechslung muss schon sein – nach zwei Karten hintereinander… Wobei Hefte jetzt auch nicht so DIE Abwechslung sind bei mir 😉 Mit einer Größe von 14,7 × 15 cm darf es sich auch gerade noch Miniatur nennen… 😉
Wie ich ja schon mal erwähnt hatte, ist der Januar für mich mein „Gelliprint-Monat“. Zwei- dreimal die Woche geht’s ab an die Gelatineplatte… Dass ich inzwischen genug Drucke für bald das ganze Jahr habe, muss ich ja wohl nicht erwähnen, oder???
Ein kleines Häuschen habe ich auch noch ausgeschnitten. Von dort brechen die zwei Alten auf…
… in ein unbekanntes Abenteuer! Immer der Sonne entgegen…
Auf der Innenseite prangt meine Nummer 4.
Ach, ich mag meine zwei Aufbrechenden! Mal sehen, zu was für Abenteuern sie mich inspirieren…
20. Januar 2021 – Einfach mal abtauchen…
„Foto &neu“ – das ist das Thema des MittwochsMix von Michaela und Susanne im Januar. Ursprünglich wollte ich ein wirkliches Foto nehmen, nun ist es doch eines aus einer Zeitschrift geworden… Aber naja… Foto ist Foto.
Aus diesem Zeitschriftenfoto habe ich nun zwei neue Hefte entstehen lassen. Und zwar mit zwei unterschiedlichen Transfertechniken:
Den Gelmediumtransfer habe ich mit einem Stückchen des Lavendeldruckes ergänzt und das Ganze bestickt… Alles zusammen habe ich auf eine geweißte Buchseite genäht.
Das Gedicht von Janosch habe ich schon für meinen Kalender verwendet. Es gefällt mir so gut, dass es nun auch die Rückseite meines Heftes zieren darf:
Die Grundlage meines zweiten Heftes ist eine Collage aus den unterschiedlichsten Papieren, auf denen ein Teil des Stoff-Lavendeldrucks angebracht ist.
Die Rückseite ist relativ schlicht – nur eine Papiercollage:
Zusammengenäht habe ich die Hefte wieder mit dem Kettenstich. Das sieht so hübsch aus, finde ich!
Mir gefällt, wie aus einem Foto zwei sehr unterschiedliche Drucke entstehen: der eine ganz genau, fast wie das Foto selbst, der andere eher grob und etwas verschwommen.
So, jetzt tauchen die zwei mal ab zum MittwochsMix!
18. Januar 2021 – Stille
Nun hat schon die dritte Woche bei Frau Nahtlusts Jahresprojekt „Jahr der Miniaturen“ begonnen. Diesmal zum Thema „Stille“. Und es ist wieder eine Karte geworden. Das kommt meinem Bestreben, etwas „Verwertbares“ zu machen, sehr entgegen. 😉
Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, mich jeden Monat einem anderen Kreativthema zu widmen. Ich bin ja sonst eher flatterhaft unterwegs und möchte in diesem Jahr gerne über einen längeren Zeitraum hinweg an einem Thema dranbleiben. Im Januar ist es das Drucken mit der Gelatineplatte. Das habe ich ja schon öfters getan aber nur ab und zu. Und diesmal möchte ich ein wenig mehr ausprobieren, dazulernen, schauen, was geht… Für meine Karte habe ich jedenfalls eine Collage aus diversen Gelatinedrucken gestaltet und diese anschließend weiter bearbeitet.
In alten Büchern findet man oft so schöne Satzschnipsel. Die durften auch auf meine Karte.
Ursprünglich sollte gar nichts Gegenständliches entstehen, doch beim Werkeln entwickelte sich aus den Einzelteilen irgendwann ein Baum an einem eiskalten Wintertag. Und wenn ich es mir recht überlege, dann assoziiere ich genau das mit Stille…
Ein kalter Wintertag: Wie einfach und wie schön. Schweigend, friedvoll, still.
11. Januar 2020 – Was tun Sie gegen Ärger?
Diese Woche steht bei Frau Nahtlusts Jahr der Miniaturen „Kinderspiel“ auf der Themenliste. Na, wenn das mal kein Kinderspiel für mich ist… 😉
Oder gibt das etwa wieder Ärger? Wenn ja:
Ein sehr altes und sehr beliebtes Kinderspiel ist ja „Himmel und Hölle“. Ich dachte mir, das sei vielleicht eine gute Abwechslung für die arme, gestresste Hausfrau… Und so darf sie sich auf meiner Karte nach Herzenslust den Ärger von der Seele hopsen.
Das war’s, kurz und knackig. Wie schon gesagt: ein Kinderspiel…
04. Januar 2021 – Flügel im Kopf
Für das neue Jahr 2021 hat sich Susanne (alias Frau Nahtlust) ein tolles neues Projekt ausgedacht: Das Jahr der Miniaturen. Woche für Woche steht ein anderes Thema im Vordergrund. Was gewerkelt wird, steht jedem frei; die einzige Vorgabe ist, dass das fertige Werk nicht größer als 15 cm × 15 cm sein soll. Das Thema dieser ersten Woche lautet „Flügel „.
Mich hat die traurige Geschichte des „Schneiders aus Ulm“ dazu inspiriert, ein Büchlein mit dem Titel „Flügel im Kopf“ zu binden:
Der Schneider von Ulm hieß eigentlich Albrecht Berblinger und war ein sehr helles Köpfchen. Er hatte wahrlich „Flügel im Kopf“ – sprich, sehr innovative und tollkühne Ideen. Eine davon war, ein funktionsfähiges Fluggerät zu bauen.
Er hat dann auch tatsächlich eine funktionierende Flugmaschine gebaut und diese mit Erfolg am Michelsberg bei Ulm getestet. Doch bei der Demonstration vor dem König ging leider alles schief: Da man dem dicken König die Fahrt vor die Tore der Stadt nicht zumuten wollte, musste Berblinger von der Adlerbastei aus starten. Durch die besondere Thermik am Ufer der Donau fehlten ihm jedoch die Aufwinde, die er zum Gleiten brauchte und er stürzte unter Hohn und Spott der Zuschauer in die Donau. Von da an ging es für ihn nur noch bergab. Inzwischen ist er als Erfinder längst rehabilitiert und auch bei mir hat er, wie man sieht, Eindruck hinterlassen. Deshalb das Büchlein… 😉
Gebunden habe ich das Büchlein, das mit seinen 15 cm × 15 cm übrigens gerade noch so als Miniatur durchgeht, mit der Secret Belgian Binding, eine Bindung, die ich hier schon einmal beschrieben habe. Das besondere an dieser Bindung ist, dass zunächst das Cover gebunden wird und erst danach die Hefte eingenäht werden.
Für meine acht Hefte habe ich kariertes Papier von alten Matheheften genommen. Als Umschlag haben sie entweder den Heftumschlag bekommen oder eine Seite aus einem alten Mathebuch. Ich dachte mir, das passt zu meinem Erfinder..
Fertig eingebunden sehen die Hefte dann so aus:
Schaun wir mal, wie viele es am Ende des Jahres sein werden…
23. Dezember 2020 – ein kleines Weihnachtsrätsel…
Bevor ich mich in die Weihnachtsferien verabschiede, gibt es noch einen letzten, kleinen Beitrag in diesem Jahr. Und, was für ein Zufall, er passt sogar zu Michaelas und Susannes Dezemberthema des MittwochsMix: „Gold & weich“. 😉
Fangen wir mal mit einem Rätsel an:
Schwarz, wie das Jahr 2020 ja leider teilweise schon war und immer noch ist. Gerade jetzt, zum Jahresende, hat sich die ganze Situation ja nochmal ziemlich verschärft.
Goldene Sternchen, die für die schönen Momente stehen, die das Jahr 2020 auch bereitgehalten hat: ein schöner, ereignisreicher, entschleunigter Sommerurlaub im Ländle; neue Rituale, die mangels anderweitiger kultureller Veranstaltungen im Hause Klawitter Einzug gehalten haben: Tom und ich veranstalten etwa zweimal wöchentlich eine kleine Hörbuchsession. Wärmstens empfehlen kann ich euch – ACHTUNG, UNBEZAHLTE WERBUNG! – „Achtsam morden“ von Karsten Dusse. Es ist sehr unterhaltsam, mit viel tiefschwarzem Humor, spannend aber auch tiefgründig und ein super „Achtsamkeitsratgeber“. Außerdem haben wir eine tolle Serie entdeckt, die sogar von der ZEIT empfohlen wurde: „The marvelous Mrs Maisel„. Ich, die ich eigentlich gar nicht so gerne fernsehe, entwickle mich noch zum Serienjunkie! Genug geplaudert. Weiter geht das muntere Rätselraten!
Jetzt wisst ihr bestimmt eh schon, was es ist: das Teil, das für alle Zeit unwiderruflich mit dem Jahr 2020 verbunden sein wird: ein Mundschutz!
Trotzalledem oder vielleicht gerade deshalb… Auf jeden Fall wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest- wenn auch ganz anders als bisher. Macht was draus! Und im neuen Jahr sehen/ lesen wir uns hoffentlich alle gesund wieder!
16. Dezember 2020 – Die letzte Seite!
Es ist vollbracht! Die letzte Seite für mein MittwochsMix-Büchlein ist fertig! Diesmal zum Thema „Gold & weich“, das sich Michaela und Susanne für den Dezember ausgesucht haben.
Da ich mich anfangs nicht für einen entscheiden konnte, habe ich drei Bildausschnitte parallel bearbeitet: zuerst mit Acrylfarbe übermalt, Strukturen entstehen lassen, wieder weggewischt… Außer jeweils einem kleinen Detail ist von dem ursprünglichen Bild eigentlich nichts mehr zu sehen:
… mit Stickstichen wieder zusammengenäht und mit Ölkreiden sowie etwas Goldfarbe weiter bearbeitet:
Ein bisschen weiße Märchenwolle habe ich ebenfalls auf die Seite geklebt:
Aus den beiden anderen Bildern sind zwei Karten entstanden:
Nun musste ich nur noch meine zwölf „Monatsseiten“ wie geplant zu einem Büchlein binden. Das habe ich nach dieser Anleitung getan.
Die Buchdeckel sind aus Holz (von einem alten Sauerkrautfass…).
Danke an Susanne und Michaela für ihre Inspirationen und ihre tollen Ideen! Auf ein Neues im neuen Jahr!!!
09. Dezember 2020 – goldige Weihnachtspost
„Gold & Weich“ – das ist das MittwochsMix-Thema im Dezember von Susanne und Michaela. Meine kreative Energie neigt sich so langsam dem Jahresende zu und steht wohl gerade mehr auf kuschelige Gemütlichkeit. Nichtsdestotrotz habe ich dann doch ein paar Weihnachtskarten mit Umschlägen für den MittwochsMix gemacht – Weihnachtskarten gehen schließlich immer!
Insgesamt sind vier Karten entstanden, die sich sehr ähneln…
Zwei Karten mit großem Stern…
… ubd zwei mit kleinen Sternen.
Auf dem braunen Karton sieht das ganz nett aus.
Vier passende Umschläge gibt es auch noch dazu…
Da steht ja der Weihnachtspost nichts mehr im Weg! Und falls ich Nachschub brauche, ist dieser schnell gemacht!
Eine schöne Adventszeit wünsche ich euch!
25. November 2020 – strukturierte Aufbewahrung…
So, heute gibt es zum letzten Mal etwas zu „Struktur & Oval“ – dem MittwochsMix-Thema von Michaela und Susanne.
Ein kleines Mäppchen für die Handtasche sollte es diesmal werden, für Lippenstift, Kaugummis und weiteren Kleinkram. Sehr gerne wollte ich mal wieder mit Tetrapack arbeiten. Gedacht, getan…
Nach dem Trocknen habe ich das Papier mit Gelmedium bestrichen, um es etwas zu „imprägnieren“. (Wie ich dieses Tetrapackpapier mache, habe ich übrigens hier schon mal ausführlicher beschrieben.)
Dann gab es eine kleine Gelliprintsession auf den Tetrapacks. Das funktioniert super auf diesem Material und ergibt durch die vielen Knicke im Papier eine besondere Struktur.
Zwei kleine Stückchen der Gelliprints (auch diese habe ich zuvor mit Gelmedium bestrichen) habe ich mit ein wenig Buchbindeleim auf meine zwei „Mäppchenstücke“ festgeklebt und anschließend mit Zickzackstich umnäht. Dazu kam noch ein kleines Stückchen -mit Avocadokern rosa gefärbter – Stoff.
Daraus habe ich dann nach meinem bewährten Mäppchenschnitt ein kleines, süßes Handtaschenmäppchen genäht. Das Wenden des Täschchens war durch das feste Tetrapackpapier etwas schwierig, hat aber dann doch funktioniert.
Die Ovale sind zum Teil schon wieder etwas verdeckt aber es gibt auf jeden Fall schöne Strukturen!
Flugs noch mein Mäppchen befüllt- schon habe ich eine strukturierte Aufbewahrung!