11. Juni 2018 – Diamonds are a girls best friend…
Ha, diesmal bin ich unter die Schmuckdesigner gegangen! Aber, wer braucht schon Diamanten, wenn es doch alte Buchseiten gibt!!! Und alles natürlich in „Rund“, weil „Rund“ doch Susannes „Papierliebe am Montag„-Thema im Juni ist.
Ich spreche wirr? Na, dann schaut mal her:
Zuerst waren da viele, viele ausgestanzte Kreise…
…die ich Stück für Stück (etwa 30) mit Holzleim zusammengeklebt und über Nacht mit einer Schraubzwinge gepresst habe. Am nächsten Tag war das Ganze hart wie Holz und ich habe die Kanten mit dem Dremel rundherum schön glatt geschliffen.
Nur noch ein Loch reinbohren, mit mattem Klarlack versiegeln, ein Lederband dranbinden, fertig ist mein „Collier“. (Mit kurzem oder langem Lederband – je nach Laune…)
Diese Ohrringe wollte ich schon lange wegschmeißen. Doch halt!
Schnell die gleiche Prozedur, nur mit kleineren Kreisen und einem eingeklebten Drahtaufhänger, schon sind neue Ohrringe entstanden!
Was für ein tolles Upcycling! Ich bin hocherfreut!
Zusammen mit Kette. (Wenn ich einen besonders belesenen Eindruck machen möchte 😉.)
Fehlt eigentlich nur noch ein Ring!
Vor vielen Jahren habe ich mir mal einen „Charlotte“ Ring gekauft, den man mit zahlreichen Aufsätzen immer neu bestücken kann. Einen aus Buchseiten hatte ich noch nicht. Hab ich natürlich sofort nachgeholt!
Mein neues Schmuckstück!!!
Und da ich nun so richtig in Fahrt war, habe ich es mal mit schwarzen und roten Unterschichten probiert. Daraus ist auch ein Ring geworden, den ich diesmal mit Zwei-Komponenten-Kleber auf einem Ringrohling befestigt habe:
Ach, und weil’s so schön war, habe ich mir zu guter Letzt noch einen Riesenanhänger gemacht:
04. Juni 2018 – Ja mei…
Ja mei, der Mai war nicht ganz einfach für mich… (zumindest beim Erstellen des Kalenderblatts für meinen Riesenkalender).
Da ich im Mai mal wieder öfters mit der Gelatineplatte gedruckt habe und ich ausprobieren wollte, wie man die runden Platten als Stempel benutzen könnte, ist dieser „psychedelische Traum“ entstanden: 😂
Ja mei, selbst mir war das dann ein kleines bisschen zu vogelwild…
Also irgendwie „abdämpfen“… vielleicht indem ich eine Lage von einer Serviette draufklebe, wie bei meinem „zerrissenen Traum„…
Besser! Da ich nun die Serviettenränder kaschieren wollte, habe ich weiße und morgentauähnliche Farbe mit einer mit Frischhaltefolie umwickelten Fusselrolle aufgetragen (diese Idee habe ich von Beatrix):
Das Ergebnis war: „Ja mei!!!“
Diesmal war die bayerische Toleranzformel mit den vielen Bedeutungen ein Ausdruck hilfloser Anteilnahme („Ja mei, wos soll ma do no sogn?“ oder „Ja mei, des werd scho wieda!“)
Ich hatte meinen farbenfrohen, psychedelischen Traum zerstört! Zu einem verwaschenen, grauen Etwas😭
Aber, wie Hermann Hesse so schön sagte, man darf seinen Traum nicht festhalten wollen; jeden löst ein neuer ab…
Also habe ich weiter experimentiert: mit Babyöl, pinkfarbener Schablonenschrift und Wachsmalstiften und siehe da: ein neuer Traum ist entstanden!
Ja mei, is des schee!
Ha!!! Und wie es der Zufall will, ist Rund“ das neue „Papierliebe am Montag“ Thema der lieben Frau Nahtlust. Da würde ich doch sagen, schicke ich mein Kalenderblatt gleich mal zu ihr auf die Reise! Ja mei… 😉
30. Mai 2018 – völlig losgelöst…
…vom Gegenständlichen werden in der abstrakten Kunst die Gegenstände oft nur angedeutet. Einzelheiten werden weggelassen, etwas Allgemeineres oder Einfacheres entsteht. Einfach… hört sich gut an!
So war mein Plan für den Mustermittwoch im Mai (der das Thema „Frühlingsbäume“ hat), die Baumform ebenfalls nur anzudeuten.
Da mich das Thema der diesjährigen Frühlingspost „Walzendruck“ noch nicht ganz losgelassen hat, habe ich verschiedene Baumkronenformen aus Moosgummi auf eine Fusselrolle geklebt. In die Löcher wollte ich später Blüten stempeln. So der Plan…
Die leeren, durchlöcherten Baumkronen sahen ein wenig aus wie Käse… Frühlingskäse… Bärlauchkäse?
Mit den hinein gestempelten Blüten hat es mir jedoch auch nicht wirklich gefallen. Also habe ich beschlossen, die Abstraktion noch weiter zu führen und nur die Baumformen zu stempeln:
Mir war dabei vor allem das helle Maigrün, welches für mich so typisch für den Frühling ist, wichtig.
Die Moosgummiformen waren denkbar einfach gehalten. Statt Bumkronen könnten es durchaus auch Steine sein… sehr universell einsetzbar 😉
In rosa sind es eben blühende Frühlingsbäume… 😂
In meinem Musterbuch wurden sie natürlich auch verewigt, meine abstrakten, losgelösten Frühlingsbäume.
Und da mir der abstrakte Druck so gut gefallen hat und ich sowieso vor hatte, die koptische Bindung auszuprobieren, ist nun ein Büchlein aus den Drucken entstanden. Nach dieser Anleitung.
Den Spiegel habe ich aus einem Druck der blühenden Frühlingsbäume gemacht.
Wie man sieht, besteht mein Buch aus vier Lagen. Jede Lage habe ich ebenfalls mit einem Baumdruck „umhüllt“. Das sieht man auch am Buchrücken. Gefällt mir gut! (War eine Idee von Gerdi, von der ich die Anleitung habe…)
Im Buch gibt es deshalb immer eine gemusterte Doppelseite, wenn zwei Lagen aufeinandertreffen.
Ansonsten sind die Seiten weiß und bieten genug Platz für neue Muster, Frühlingsgedanken oder wer weiß noch alles …
Aus meinen blühenden Frühlingsbäumen habe ich mir auch noch gleich ein Büchlein gebunden! Und auf Anregung von Susanne, die ja im Mai „Rosa“ als Papierliebe am MontagThema hat, verlinke ich es da auch gleich noch. 😉
Diesmal im Querformat und wieder mit passenden Innenseiten…
Frühling im Doppelpack:
21. Mai 2018 – rosige Resteverwertung…
„Rosa“ ist immer noch das „Papierliebe am Montag“ Thema vom Mai. Und da ich in letzter Zeit zahlreiche (unter anderem auch rosane 😉) Envelope Booklets gebastelt habe, bekommen sie hier nun ihren Auftritt:
Dieses hier ist aus einem Plastiktütendruck entstanden, den ich Ende Januar bei der lieben Frau Nahtlust gemacht habe. Es sollte ein kleines Minigeschenklein für eine Kollegin werden. Aufgefaltet sieht das Büchlein auf der Rückseite so aus:
Innen habe ich wieder zwei Seiten miteingenäht, die ich mit Sprüchen beschriftet habe.
In den Taschen habe ich Teebeutel, ein Teebeutellesezeichen sowie ein Kärtchen versteckt.
Das nächste Büchlein stammt ebenfalls aus einem nahtlustigen Plastiktütendruck – zusätzlich etwas aufgemotzt durch einen Blütenstempel:
Diesmal wurde es das Geburtstagsgeschenk zum 18er einer Familienfreundin; wieder mit eingenähten Zusatzseiten und gefüllten Geheimverstecken…
Die Rückseite sieht aufgeschlagen so aus:
Und dann habe ich aus diversen gemusterten A4 Blättern richtig viele Büchlein gefaltet. Genaugenommen 17 Stück. Mein Sohn Joscha hatte Konfirmation und jeder Gast hat zur Erinnerung eines bekommen.
Ein rosanes war auch dabei… 😁
Diesmal wurden keine Seiten mit eingenäht. Joscha hat jedem Gast eine nette Botschaft geschrieben, sowie ein Foto von sich und seinen Konfispruch in die Täschchen gesteckt.
Ihr seht, diese Envelope Booklets sind sehr universell einsetzbar! (Mein „Wildkräuter-Erinnerungsbüchlein“ war ja auch eines.)
Da sie sehr leicht zu falten sind und trotzdem ganz schön was hermachen, bin ich ziemlich begeistert von ihnen. Die Anleitung findet ihr hier.
14. Mai 2018 – rosige Aussichten…
Vor einiger Zeit habe ich meiner Tochter Alina diese Blumengirlande vom Boesner mitgebracht:
Da es nur ein Strang war, habe ich versprochen, noch weitere zu machen, damit Alina sie sich an die Terrassentüre hängen kann.
Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ Thema im Mai lautet „Rosa“ und so gibt es jetzt diese Blumengirlanden eben in Rosa… (Ihr wisst schon: zwei Fliegen mit einer Klappe…) 😉
Auf Buchseiten und auf normalem Papier habe ich zuerst einige rosalastige Gelliprints gedruckt, sie zusammengeklebt und anschließend Blümchen ausgeschnitten.
Mit der Nähmaschine wurden schwupps fünf Stränge genäht…
…die jetzt an Alinas Türe baumeln.
Hmpfff… Es ist echt schwer, gegen Licht zu fotografieren!!!
Da genügend Gelliprints übrig waren, gab es fürs Wohnzimmerfenster auch noch einen „Papiervorhang“. Diesmal mit ausgestanzten Kreisen.
Und wieder das Gegenlichtproblem… 😕
Naja, trotzdem geht es nun ab damit zu Frau Nahtlust…
25. April 2018 – Mandalaversuche
„Mandala“ ist Michaelas Mustermittwochthema im April. Ein Mandala ist, laut Wikipedia, meist quadratisch oder kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt konzentriert. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, das April-Kalenderblatt meines Riesenkalenders mit solch einem runden Mandala zu gestalten. Doch wie dieses genau aussehen sollte, war mir noch gar nicht klar… Also lieber erst ein paar Mandalaversuche.
Im Zuge meiner Walzendrucktests für die Frühlingspost hatte ich eine Vorlage mit einem – sehr einfachen – „Mandala“entworfen:
Ich fand das Muster dann aber für ein A3 Blatt zu groß und so habe ich diese Idee verworfen. Meine Vorlage hatte ich aber noch und habe sie ein wenig abgeändert auf eine alte CD-Hülle geklebt:
Fertig war mein selbstkreierter Mandalastempel aber irgendwie ging es mit der Umsetzung nicht weiter…
Zwischenzeitlich hatte ich die Idee, mir kleine Gelatineplatten zu gießen, die ich als Stempel benutzen könnte. Und vielleicht könnte ich ja mit dem sogenannten „Milchtütendruck“ ein Mandalamuster auf meinen Gellistempel bringen?
Auf die beschichtete Innenseite eines Apfelsaftkartons (also eher Apfelsafttütendruck als Milchtütendruck 😉) habe ich mit Kuli ein recht simples Mandala gekritzelt.
Meine runde Gelatineplatte kam auf eine CD-Hülle – als Stempelhalterung.
Dann den Tetrapackstempel auf die Gelliplatte gedrückt…
Das ist nun ein Abdruck des Tetrapackstempels.
Der Abdruck von der Gelatineplatte sieht leider eher undeutlich aus:
Da ich bei der letzten Frühlingspost schon mal die Technik des Milchtütendrucks ausprobiert hatte, wusste ich, dass man mit Linoldruckfarben bessere Ergebnisse als mit Acrylfarben erzielt.
Und so war es auch. Die Abdrucke sind nun viel deutlicher geworden.
Jetzt wollte ich aber gerne noch meinen Mandalastempel vom Anfang ausprobieren.
Das Stempelkissen war wieder meine runde Gelliplatte.
Dies ist der Abdruck der Gelatineplatte. Schon irgendwie cool dieser Stempelabdruck…
Mein Kalender muss aber trotzdem noch ein wenig warten. Ich habe erst einmal meine „Versucherle“ weiterverarbeitet:
Ein paar Ausschnitte durften auf die Wildkräutermerkzettel meines wilden Kräuterbüchleins…
Aus den Linolabdrücken sind Anhänger geworden…
… und aus den anderen Drucken habe ich runde Karten gemacht.
Versucherle eben…
23. April 2018 – Born to be wild!
„Blätter“ ist Susannes „Papierliebe am Montag“ – Thema im April. Irgendwie hatte ich sofort Wildkräuter und deren Blätter im Sinn…
Eine Kollegin und ich haben am Freitag vor einer Woche im Kindergarten einen Eltern-Kind-Nachmittag zum Thema „Wildkräuter sammeln und zubereiten“ angeboten. Eine Wildkräuterexpertin hat uns dabei begleitet – und 2 Stunden später wusste ich die Namen etlicher Wildkräuter schon nicht mehr 🙁
Deshalb wollte ich mir gerne ein Büchlein machen, in das ich die wichtigsten Infos reinschreiben kann.
Ich mag ja die Technik des Gelatinedrucks sehr und so habe ich mit Blättern von diversen „Un“- bzw. Wildkräutern gedruckt…
Da das Büchlein später gefaltet wird und mir das Ergebnis in A4 dafür zu klein war, habe ich auf A3 Blätter gedruckt. Aus einem der Drucke ist dann ein kleines Heftchen – ein so genanntes „Envelope Booklet“ – nach dieser Anleitung entstanden.
Da ich eher der Typ „Matscherin“ bin, hat leider auch die Rückseite meines Druckes Farbe bekennen müssen… das hätte man bei dem fertigen Büchlein gesehen und so habe ich in die Mitte gelbes Papier geklebt:
Ergänzend zu der Anleitung habe ich noch gelbe Seiten dazwischen genäht.
Und zwar mit dem Stich, mit dem man ein normales Heft bindet. So sieht es von der Seite aus:
Einen Verschluss sollte mein Büchlein auch noch bekommen.
Dazu habe ich aus einem weiteren Gelliprint einen 2 cm breiten Streifen ausgeschnitten, in der Mitte gefaltet und zusammengeklebt.
Dieser wird als Verschlussschlaufe rechts im Umschlag festgeklebt. (Auf dem oberen Bild hatte ich die gelben Seiten noch nicht eingenäht…) Zum Feststecken wird auf der Vorderseite ein kleiner Schlitz gemacht. Aufpassen, dass man nicht durch die anderen Seiten schneidet! (Ich habe zum Schutz ein Stück Pappe untergelegt)
Aufgeklappt sieht das Büchlein von außen so aus:
Und von innen so:
Jetzt kommt noch meine Schrift drauf… (Ohne Statement geht bei mir gar nix 😉)
Nachdem ich mir fachkundigen Rat von meiner familieneigenen „Kräuterhexe“ Kerstin geholt habe – die leider viel zu weit weg wohnt – habe ich mir noch Merkkärtchen für ein paar Wildkräuter gemacht:
Vorne sind sie mit Gelliprintresten beklebt.
Die Blätter, die an den Bändern baumeln, sind ausgeschnittene, gelligedruckte Wildkräuterblättchen.
Die Rückseiten zieren ein paar Wildkräuter, die ich nun schon mal nicht mehr vergessen werde….
16. April 2018 – zerrissener Traum…
Mascha Kalékos „Langschläfers Morgenlied“ war diesmal die kreative Herausforderung von Andrea Holunders Eye Poetry:
Langschläfers Morgenlied
Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter
Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.
Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.
Pitt äußert, daß es Zeit zum Aufstehn sei.
Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.
… Das können keine wackern Männer sein:
Ein guter Mensch schläft meistens gern und lange.
– Ich bild mir diesbezüglich etwas ein …
Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde
Hat sicher nur das Lesebuch erdacht.
Ich ruhe sanft. – Aus einem kühlen Grunde:
Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.
Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen
Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.
Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.
– Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.
… Und dennoch steht man alle Morgen auf.
Mascha Kaléko
Meine erste Assoziation dazu war, in einer Collage den zerrissenen Traum zu symbolisieren. Aus ihr wollte ich dann ein Buch machen, diesmal mit japanischer Bindung.
Es ist erst meine zweite Collage und sie ist fast zeitgleich mit meiner Collagensammelmappe entstanden. Irgendwie ist während des ganzen Prozesses so einiges schief gelaufen, so dass mein Buch auch „das Buch der sechs Ach Mann’s“ heißen könnte.
Ehrlich gesagt, waren es viel schlimmere Sachen, die ich ausgerufen habe. Gehen wir lieber mal nicht näher darauf ein 😉
Weil ich bei der ganzen Werkelei mehrmals kurz vor diversen Nervenzusammenbrüchen und Wutanfällen stand, habe ich es versäumt, Fotos vom Entstehungsprozess zu machen. (Eigentlich schade; wäre ganz interessant gewesen) Heute gibt es also mehr zu lesen…
Für meine Traumcollage habe ich einen aus der „Zeit“ ausgeschnittenen Himmel mit allerlei Traumelementen (Einhorn, fliegender Fisch, Himmelsschaukel…) beklebt und anschließend entzwei gerissen. Damit das Ganze einen unwirklichen Traumcharakter bekommt, habe ich auf die beiden Teile eine Lage Serviette mit Serviettenkleber geklebt. Da der Untergrund dünnes Zeitungspapier war, hat sich dieses durch den feuchten Kleber stark gewellt; beim Versuch, es feucht zu pressen, ist mir ein Stück Fisch an der Plastiktüte, die ich extra zwischengelegt hatte, hängengeblieben. (= 1.“Ach Mann“)
Ich war kurz davor, das Ganze wegzuschmeißen und eine neue Collage anzufertigen. Ich habe dann aber doch nochmal probiert, wie es auf farbigem Untergrund aussieht. (Irgendwie mische ich mir grad immer eine Art „Morgentau“-Farbe zusammen. Sie scheint mir zu gefallen😉)
Mit meinen Lieblings-Silber-Luftpolsterfolientupfen „drübergestreut“ hat mir mein Werk nun doch ganz gut gefallen und der arme Fisch wurde repariert.
Mit weißem Gelstift habe ich dann den Text geschrieben und den Wecker aufgeklebt. Der ist ja (leider) ganz real und bekam daher keine „Weichzeichneroptik“.
Die Rückseite kommt eher schlicht daher: einfarbig mit Silberdruck:
Auf den Spiegel (d.h. die Rückseite des Buchdeckels) wollte ich das ganze Gedicht von Mascha Kaléko von Hand schreiben. Damit alles schön grade wird, habe ich mit Bleistift Linien gezogen. Die hat man nach dem Radieren aber immer noch gesehen… Grrrr! (= 2.“Ach Mann“) Also habe ich den Text eben ganz schnöde mit dem Computer geschrieben…
Fast fertig, dachte ich mir, nur noch schnell mit einer Ahle die Buchdeckel für die japanische Bindung lochen. Blöderweise habe ich den unteren Buchdeckel dabei falsch herum unter den ersten gelegt (mit dem Spiegel nach oben…) und es erst nach dem Lochen gemerkt. Das heißt, die Löcher vom oberen Deckel passten nicht mit denen vom unteren zusammen. (= 3.“Ach Mann“)
Nach einem kurzen Frustmoment habe ich einen neuen Deckel gemacht. Dabei musste ich zuvor das Einbandpapier neu färben und mit der Luftpolsterfolie die silbernen Bläschen aufdrucken. Im Eifer des Gefechts habe ich das Eimerchen mit silberner Siebdruckfarbe vom Tisch gefegt… Unser Wohnzimmerparkett im Silberbad! (= 4.“Ach Mann“)
Er wurde dann aber schließlich dochfertig, mein rückwärtiger Buchdeckel. Ich habe gleich noch einen gemacht, damit ich für den falsch gelochten ein Pendant habe. Jetzt kann ich ein zweites Buch binden… irgendwann…
Das 5.“Ach Mann“ war vergleichsweise harmlos. Das Einbandpapier des Spiegels ist an der Knuckstelle gerissen. Mit Washitape war das aber leicht zu beheben…
Endlich konnte ich meine Deckel und den Buchblock zusammennähen. Das Garn war so dick, die Löcher so klein… ich habe herumgezogen und mit der Nadel hantiert, alles mit der Rückseite nach vorne. Als ich schließlich das Buch umgedreht habe, war mein „Cover“ blutverschmiert. Ich habe mir in den Finger gestochen und es nicht gemerkt. (= 6. „Ach Mann“)
Zum Glück konnte ich es durch die Serviettenlackschicht gut wegwischen.
ENDLICH FERTIG! Ich bin sehr stolz, dass doch etwas aus meiner Traumidee wurde!
Was ich in mein Buch reinschreiben werde, weiß ich noch gar nicht. Aber da fällt mir bestimmt was ein.
Danke, Andrea, für die tolle Eye-Poetry-Aktion! Ich finde es immer wieder schön, sich länger mit einem Text zu beschäftigen.
21. März 2018 – Auf der Walz…
Der Begriff Walz bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen, sowie Lebenserfahrung sammeln. Bei meinen Walzversuchen habe ich eher weniger fremde Orte und Länder kennengelernt aber definitiv neue Arbeitspraktiken!
Das hat zum einen mit dem Thema „Walzendruck “ der diesjährigen Frühlingspost zu tun, zum anderen aber auch mit dem Mustermittwoch, der im März das Thema „Streublümchen “ hat.
Streublümchen… Hmmm, das hat für mich so einen leicht biederen Touch. Daher war meine erste Idee, eine Streublümchentapete als Hintergrund für eine Collage von „anno dazumal“ zu kreieren.
Mit dem Ergebnis meines „Birkenstempels“ war ich ganz zufrieden und so habe ich mir nach dem gleichen Schema eine „Streublumenwalze“ gebaut…
Im Unterschied zu der Birkenwalze fehlen hier jedoch die seitlichen Abgrenzungen, so dass sich die Rolle auch zwischen den Blümchen und am Rand eingefärbt hat.
Das sieht man leider auch am Abdruck. Stört mich ein wenig; da muss ich mir noch was überlegen.
Aus der Collage auf geblümtem Tapetenhintergrund wurde leider nix. Das muss ich ganz unverblümt zugeben 🙂 Irgendwie habe ich keine passende „Komposition“ dazu gefunden. (Und ich bin ja sowieso noch Collagen-Neuling…) Aber die kommt schon noch, meine Collage!
Also lieber weitere Walzversuche mit diversen Farben:
Mit Acrylfarben ging es gar nicht gut. Mir ist da die Walze immer weggerutscht. Diesmal fallen meine Mustermittwochergebnisse eher unter die Rubrik „Experimente“ (aber auf der Walz sammelt man ja schließlich „Lebenserfahrung 😉).
Mit Stempelfarbe hat mir das Ergebnis viel besser gefallen. Die werde ich wohl auch für meine gewalzten Frühlingspostdrucke verwenden. Jetzt muss ich nur noch das Problem mit den Rändern lösen. Aber ich habe ja noch viel Zeit, denn ich bin erst Mitte Mai an der Reihe…
Immerhin habe ich schon die Blätter mit einem selbstgemischten „Morgentau“ eingefärbt… 🙂
20. März 2018 – Wildes Frühlingslied zu Gast…
Ich bin begeistert!!! Meine Mama hat wirklich schon schöne Sachen für die „Eye Poetry“ gemacht aber diesmal bin ich absolut hingerissen! Ich könnte ihr Bild die ganze Zeit anschauen und in echt ist es noch viel schöner als auf den Fotos zu sehen. Aber nun lasse ich sie selbst zu Wort kommen, meine Mama:
Andrea vom Blog Holunder hat für die Eye Poetry Februar-März 2018 einen Text aus Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ausgesucht, den ich sehr schön und poetisch finde:
Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald.
Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben,
von überall her erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings.
„Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja.
„Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Beim Lesen des Textes musste ich unwillkürlich an den Frühlingswald in unserer Nähe denken, der in dieser Zeit eine besondere Attraktion bietet – die Märzenbecher-Blüte.
Der Waldboden ist stellenweise übersät mit den weißen, dicken Blütenköpfen der Märzenbecher.
Von überall her rieselt Wasser, die Vögel zwitschern, man kann sich gar nicht satt sehen an dem Bild.
Vor ungefähr drei Wochen hatte mich meine liebe Tochter Andrea in die Kunst des Gelatine-Druckes eingeführt und ich habe meine ersten Versuche damit gemacht.
Das war die Grundlage für meinen Eye-Poetry Beitrag.
Mit Kalligraphie-Stift habe ich dann Strauchwerk und Stämme eingezeichnet und versucht, eine Frühlingsstimmung ins Bild zu bringen und das „starke, wilde Lied des Frühlings“ irgendwie sichtbar zu machen.
Den Textauszug hatte ich zuerst mit schwarzem Stift geschrieben, was überhaupt nicht gut herauskam. Er war sehr schwer zu lesen und ich war total unzufrieden damit.
Schließlich überpinselte ich die Schrift und fand mit weißem Stift und anderer Schrift eine passendere Textdarstellung zu meinem Bild:
Ganz liebe Grüße, Ursula
19. März 2018 – Frühlingsleichtigkeit
Das März-Zitat der Eye Poetry von Andreas Blog „Holunder“ stammt aus dem Buch „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren.
„Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald. Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja. „Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Mir war ziemlich schnell klar, dass dieser Eye Poetry-Beitrag das Märzblatt meines Riesenkalenders werden sollte.
Da ich für die „Frühlingspost“ die Farbe “ sanfter Morgentau“ als Grundfarbe brauche, habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt und einen Mischversuch unternommen:
Hat ganz gut geklappt. Beim Ideensammeln für den Walzendruck (das Thema der diesjährigen Frühlingspost) habe ich dann diese tolle Birkenproduktion von Lisa entdeckt. Da mir die Idee so gut gefallen hat, ist Ronjas Frühlingswald nun ein Birkenwäldchen geworden.
Zuerst habe ich weiße Stämme aufgemalt…
…dann mit meinem selbstgebastelten Birkenroller das typische Birkenmuster aufgewalzt.
Für meinen Birkenroller habe ich eine Klopapierrolle mit Moosgummi beklebt und über eine Andrückrolle gezogen.
Mit einem Farn, den ich inmitten vom Schnee in unserem Garten gefunden hatte, habe ich den Waldboden gedruckt und mir ein Blümchen aus Stempelgummi geschnitzt.
Für das Blätterdach habe ich aus Moosgummi einen Blattstempel gebastelt und mit verschiedenen Grüntönen wild drauf los gestempelt:
Ursprünglich wollte ich den Ronjaspruch von Hand schreiben. Mir hat meine Schrift jedoch überhaupt nicht gefallen und so habe ich den Text nun doch gestempelt.
Dadurch, dass es keine typischen Druckschriftstempel waren und ich die Buchstaben mit Silberstift nachgefahren bin, bekommt das Ganze trotzdem einen leicht wilden Ronja-Charakter; finde ich zumindest.
Irgendwie bin ich gerade auf dem Silber-auf-Luftpolsterfolien-Druck-Trip. 😉 Diesmal sollen die silbernen Bläschen zum einen den für den Frühling typischen Morgentau symbolisieren aber auch das Plätschern des Wassers im Wäldchen.
Wenn ich so in mich hineinhöre, dann spüre ich schon, wie der Winter aus mir herausrinnt… Hurra! Der Frühling kann kommen!!!
12. März 2018 – kleine Weltraumphilosophie…
„Planeten und Weltall“, das ist das März-Thema der „Papierliebe am Montag“ von Frau Nahtlust.
Okay, also Physik war jetzt nicht gerade mein Lieblingsfach… Sterne und Mond schaue ich mir zwar gerne an, aber lieber aus sicherer Entfernung von der Erde aus!
Nun gut, dachte ich mir, warten wir mal, was da noch so passiert, in meinem Hirn…
Erst mal passierte nicht viel. Ich verbrachte stattdessen einen netten Vormittag mit meiner Mama und zeigte ihr den Gelatinedruck auf zwei frisch gegossenen Gelatineplatten.
Doch siehe da… plötzlich entstanden einige Bilder, die sofort Weltraumassoziationen bei mir auslösten.
Mein Druck war sogar noch „spaciger“:
Der Anfang war also gemacht. Aber nun wollte das liebe Hirn mir leider nicht sagen, was ich mit diesem Druck denn nun anstellen sollte. Kommt Zeit kommt Rat. Der kam dann auch in Form eines kurzen Artikels in der „Zeit“:
Jetzt wusste ich, was ich machen wollte: ein kleines, philosophisches Weltraumbüchlein!
Rund sollte es sein und nicht wirklich einen Anfang und ein Ende haben. Wie der Weltraum eben. Und es sollten Gedanken darin Platz finden, die außerhalb von „Oben – Unten“, „Rechts – Links“, „Gestern – Morgen“, „Falsch – Richtig“ usw. stehen.
Das was passiert, wenn das Leben mal wieder „zuschlägt“ und alles ein wenig durcheinanderwirbelt. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
Dann verschwinden plötzlich unsere tollen Kategorien; was oben war ist nun unten und es zählt einfach das „Jetzt“. Umdenken ist angesagt. Also eben ein Büchlein für philosophische Weltraumbetrachtungen…
Einige Seiten sind schon gefüllt mit Gedanken, Zitaten, Assoziationen.
Es gibt dabei auch nicht wirklich den einen Buchdeckel, denn eigentlich ist mal das eine oben, mal das andere:
Man kann es drehen wie man will, die Richtung ist nicht starr.
Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt , das in seiner unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass weder Materie noch Information diese Umgebung verlassen kann. Ist unter Umständen ganz gut, seine eigenen Schwarzen Löcher zu kennen und dann einen Bogen um sie zu machen..
Und da ich bewusst Platz lassen wollte für meine eigene „Weltraumphilosophie“, sind einige Seiten in dem Büchlein auch noch leer.
Der Saturn am Gummiband hält mein Büchlein zusammen. Ein klein wenig Ordnung braucht auch die chaotischste Weltraumphilosophie…
THE END…
11. März 2018 – was Persönliches…
Normalerweise schreibe ich nicht allzuviel Persönliches in meinem Blog. Aber heute ist es mir ein Bedürfnis, meinem Papa auf diesem Wege nochmal Tschüss zu sagen. Irgendwie kann ich nicht einfach so weitermachen mit meinen Einträgen, als ob nichts geschehen sei.
Meine Mama und ich waren bei ihm, als mein Papa heute Nachmittag gestorben ist.
Meine Tochter Alina hat dieses schöne Blatt für ihren Opa gestaltet.
…und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Gott seine schützende Hand über dir halten.
Mein lieber Papa, mach’s gut!
05. März 2018 – Neues vom Letter Journal
Nun ist es wieder wohlbehalten und gefüllt bei mir angekommen: Mein Letterjournal, das ich euch hier schon mal vorgestellt habe.
Wenn ihr mögt, dürft ihr gerne einen Blick reinwerfen. Doch zunächst möchte ich euch noch die zwei Seiten zeigen, die ich für Susannes Letter Journal gestaltet habe:
Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erwähnt hatte, haben sich die anderen aus der Gruppe mit dem Thema „Schmetterlinge “ befasst.
Ich habe wieder einen Schmetterling mit Lavendeldruck auf ein Stück Stoff gedruckt und auf Rupfen geklebt. Mein Text über Schmetterlinge ist auf einen Teefilter getippt. Die Schmetterlinge unter dem Text habe ich mit Acrylfarbendruck auf die Seite gedruckt.
Der Schmetterling auf dieser Seite ist aus Gelliprints ausgeschnitten, die Blumenstempel selbstgeschnitzt.
Nun aber zu meinem Letter Journal:
Die erste Seite sollte eine Gemeinschaftsseite werden. Zum Vorstellen unseres Quartetts habe ich vier Spielkarten vorbereitet:
Ich habe die Zahl 5 für mich als „Aufhänger“ genommen und fand es total nett, dass Susanne, Marina und Elke sich darauf eingelassen haben und auch etwas zu „ihrer“ Zahl erzählt haben.
Meine Seite habe ich ja schon mal gezeigt. (Da fällt mir gerade auf, dass ich nur eine Doppelseite gemacht habe, anstatt zwei… Irgendwie habe ich das mit den Gemeinschaftsseiten nicht so gecheckt… 😉)
Susanne hat mir einen wunderschönen Schmetterling in Abklatschtechnik gezaubert und mit einem Spruch ergänzt.
Die nächste Seite ist auch von ihr und passt super zu der Landkarte mit der Frage „Wo geht’s lang?“
Marina hat zu ihrem Zitat von Stevenson einen wirklich tollen Hintergrund gestaltet.
Ganz besonders gefällt mir ihre Collage auf der nächsten Seite.
Auf Elkes Doppelseite sind schöne Federn verewigt und Spinnen, Vögel, Heißluftballons… nichts ist eben unmöglich 😉
Sehr schön fand ich, dass Elke sich sogar näher mit Hilde Domin befasst und ein weiteres Zitat von ihr hingeschrieben hat. Das kannte ich noch gar nicht und gefällt mir sehr.
Das war’s auch schon… die letzte Seite ist wieder eine Gemeinschaftsseite. Rechts stehen noch die Adressen aller Beteiligten.
Es war eine sehr interessante Erfahrung bei so einem Letter Journal mitzumachen. Jetzt startet aber die Frühlingspost, für die ich mich nach einigem Überlegen nun doch angemeldet habe! Also los geht’s mit fröhlichem Walzen im Morgentau! 😁
21. Februar 2018 – Hmpf…
„Kleingemustertes“ lautet das Februarthema des Mustermittwochs. Klingt eigentlich ganz harmlos. Aber… Hmpf…. irgendwie will mir das nicht so recht glücken. (Dabei sah es in meinem Kopf doch so toll aus!!!)
Der erste Versuch war ein selbstgeschnitzter Stempel. Mit ihm wollte ich kleingemusterte Sterne stempeln…
Naja… ( oder eben: Hmpf!)
Für meinen zweiten Versuch habe ich Bügelperlen auf eine Kassettenhülle geklebt und mir einen Kreisstempel gebastelt:
Das war jetzt mal nicht sooo schlecht, aber Stempelfarbe hielt darauf nicht gut und mit Acrylfarbe waren die Bügelperlen sehr bald verstopft und dann war das Ergebnis nicht mehr so toll. Hmpf!
Mit einem kleinen Plastikgitter habe ich dann auf ein gelb bemaltes Stück Tapete ein grünes Gittermuster gedruckt. Auf der Tapete hat sich allerdings das Gitter gar nicht so gut abgedruckt. Hmpf! (Auf Papier ging es viel besser.)
Mein Plan war dann, in manche Stellen dieses Gitters kleine, rote Quadrate zu stempeln.
Dafür habe ich mir aus dem zweiten Teil der Kassettenhülle und Moosgummi einen schicken Stempel gebastelt 😉
Eigentlich hatte ich die Quadrate so aufgeklebt, dass sie ganz akkurat in die Gitterkästchen passen. War wohl nix… Hmpf!
Auf dem Papier sieht man die Gitterlinien viel besser:
Da ich meine Gelatineplatte sozusagen als Stempelkissen benutzt habe, sind wenigstens ein paar nette (kleingemusterte) Gellidrucke entstanden:
Und last but not least habe ich mir aus der gelben, kleingemusterten Tapete (die mir dann irgendwie doch ganz gut gefallen hat) ein Mustersammelbuch gebunden:
Also doch noch ein selbstgebundenes Buch für den Februar, außer meinem „Letter Journal“…
In ihm sammle ich Muster, die mir gefallen oder auch Stempelideen…
Ende gut, alles gut! Hmpf! 😉
19. Februar 2018 – Letter Journal
Ich habe mir ja für dieses Jahr unter anderem vorgenommen, mindestens einmal im Monat etwas „Buchbinderisches“ (im weitesten Sinne 😉) zu erwerkeln.
Im Januar habe ich dazu die verschiedensten Varianten meines Notizblockbüchleins ausprobiert. Hier oder hier sind meine Ergebnisse zu sehen.
Für den Februar habe ich bis jetzt „nur“ ein einfaches Heft gebunden, ein „Letter Journal“, um genau zu sein. Ein „Letter Journal“ ist ein selbstgemachtes Heft in einer bestimmten Größe (10×21 cm), das per Post reihum an 4 Teilnehmer verschickt wird. Jeder hat die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zu gestalten. (Oder eine Doppelseite und eine andere als Gemeinschaftsseite, an der dann jeder mitgestalten kann) Am Ende kommt das Journal vollständig gefüllt mit Bildern, Sprüchen oder Collagen wieder zu einem zurück. Ich fand diese Idee ganz interessant und so habe ich mich für solch eine Tauschaktion angemeldet.
Vor etwas mehr als einer Woche hat sich also mein „Letter Journal“ auf die Reise zu Susanne gemacht. Von dort geht es weiter zu Marina und anschließend zu Elke, die es dann an mich zurückschicken wird.
Ich wollte meinem „Letter Journal“ gerne ein Thema geben und habe mich für „Gefühle“ im weitesten Sinne entschieden.
Für den Umschlag habe ich eine geweißten (und leicht geschwärzte 😉) Zeitungsseite genommen, auf die ich Stücke des Papiers, aus dem die Innenseiten sind, aufgeklebt habe.
(Im weiteren Gestaltungsprozess ging der kreative Gaul mit mir durch und so habe ich ganz vergessen, Fotos zu machen.)
Mit der Schreibmaschine habe ich auf eine Serviette Gefühlsadjektive getippt und diese in Streifen auf meinen Umschlag geklebt. Da der Umschlag nun leicht geglänzt hat (was ich blöd fand), bin ich nochmal mit verdünnter weißer Acrylfarbe darüber, sowie silbernen „Luftpolsterstempelchen“. So sind die Gefühle jetzt leicht vernebelt. Finde ich schön so!
Mit blauer Stempelfarbe habe ich zum Schluss noch Nomen von Gefühlen aufgestempelt:
Nun zu meine Innenseiten:
Ich finde, in diesem ganzen Gefühlswirrwarr ist die Fähigkeit zur Resilienz, der seelischen Widerstandsfähigkeit, sehr wichtig.
Darum hat mir auch das Zitat von Hilde Domin so gefallen:
„Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens. “
Im Kalender „Der andere Advent“ von 2016 fand ich ein Bild, das mich zu der Gestaltung meiner Seite inspiriert hat. So ist eine Art Collage entstanden, mit ausgeschnittenen Figuren, Fäden usw. (In dem Bereich Collage möchte ich mich sowieso ein wenig ausprobieren.)
Meine zweite Doppelseite soll eine Gemeinschaftsseite werden.
Ich dachte mir so, dass sich unser „Quartett“ auf einem Kartenquartett vorstellen kann.
Mal sehen, was sich die anderen so denken… 😉
Noch sind die restlichen Seiten meines „Letter Journals“ leer. Wenn ich mein Heftchen in ein paar Wochen „gefüllt“ zurückbekomme, dürft ihr nochmal einen Blick hineinwerfen…
Von Elke bekam ich vor einigen Tagen ihr „Letter Journal“ zugeschickt, das völlig anders aussieht als meines:
Ich hatte die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zum Thema „Schmetterlinge“ zu gestalten. Und so sehen sie aus:
Die Seiten habe ich zuvor geweißt und anschließend mit Luftpolsterfolie bedruckt, da sie sehr stark gemustert waren und ich irgendwie einen anderen Hintergrund brauchte.
Die Schmetterlinge und Blumen sind aus Gelliprints ausgeschnitten, der Text mit Schreibmaschine auf eine Serviette getippt.
Bei der zweiten Doppelseite habe ich den Hintergrund auch erst mit weißer Acrylfarbe grundiert und anschließend den Rand mit Stempeln und Buntstiften gestaltet. Auf ein Stück Jute kam ein Schmetterling, den ich mit dem Lavendeldruck auf Leinen gedruckt und umnäht habe.
Einen kleinen Text über Schmetterlinge (und deren Gefährdung) habe ich auf Transparentpapier getippt und aufgeklebt.
Hier ist Marinas „Letter Jornal“ zu sehen. (Wie ihr seht, haben sich die anderen drei in meiner Gruppe mit „Schmetterlingen“ befasst…)
Ähnlich wie bei Elke habe ich auch hier zuerst die Seiten grundiert, das Gedicht auf Serviette getippt und aufgeklebt, Blümchen gezeichnet… Die Schmetterlinge sind diesmal doppellagig.
Auf der zweiten Doppelseite wieder der Text über Schmetterlinge und mein Lavendeldruckschmetterling. Die linke Seite habe ich so gelassen, da sie farblich gut zu meinem Schmetterling gepasst hat. Die rechte Seite habe ich mit Stempelfarben grundiert. Diesmal ist der Text auf einen großen Teefilter getippt…
Das „Letter Journal“ von Susanne kam noch nicht bei mir an. Das zeige ich dann gemeinsam mit meinem vollen.
Bin schon gespannt…
15. Februar 2018 – Die Lerche singt zu Gast…
Es folgt nun wieder ein Gastbeitrag meiner lieben Mama (die keinen eigenen Blog hat) zur Eye Poetry von Andrea’s Blog Holunder:
Wie schön, liebe Andrea, dass es mit eye-poetry auch in diesem Jahr weitergeht. Das freut mich sehr.
So wage ich es wieder, meinen Beitrag dazu in die Runde zu „werfen“.
Von Johannes Trojan hatte ich noch nie etwas gehört. Ich finde es schön, dass dieser Dichter seinerseits der kleinen Lerche ein Loblied „singt“.
Lerchengesang ist in der Tat einer der schönsten Vogelgesänge. In diesen Jubel möchte man am liebsten mit einstimmen, wenn man ihn hört.
Allerdings geht es auch mir so – schon lange habe ich keine Lerche mehr gehört.
Die Umsetzung des Gedichts ins Bild fiel mir jedoch schwer. Zuerst fand ich keinen richtigen Zugang. Ich begann einen Entwurf zu zeichnen, in dem der Text annähernd umgesetzt ist:
Für eye-poetry war mir das aber viel zu nah am Text, zu wenig abstrakt und zu breit angelegt.
Mein zweiter Versuch zielte mehr darauf, die eher naive, fröhliche Stimmung des Lerchengesangs auszudrücken:
Dann hatte ich die Idee, mir ein Lesezeichen zu machen, das mir im Alltag immer wieder begegnen kann und mich auf diese Art und Weise an das Gedicht erinnert.
So entstand dann mein Lesezeichen: mit Buntstiften gemalt und jede Seite mit Fixativ (sprich Haarspray) besprüht, damit es nicht so schnell abgegriffen wird.
Die Vorderseite mit der sich emporschwingenden Lerche…
… die Rückseite mit dem Text des Gedichts in Handschrift. Ein kleines Herz am Bändchen (…klingt’s mir im Herzen nach) vervollständigt nun das Ganze.
Ich freue mich schon darauf, das Lesezeichen zu benutzen.
Liebe Grüße, Ursula
14. Februar 2018 – Das Lerchenlied
Hurra! Sie geht nun doch in die zweite Runde: die wunderbare Eye Poetry von Andrea vom Blog Holunder.
Dieses Mal sollte man „Das Lerchenlied“ von Johannes Trojan in Augenpoesie verwandeln:
Das Lerchenlied
Der Tag bringt seine Sorgen,
mich lässt es unbeschwert,
das macht, ich hab am Morgen
die Lerchen singen gehört.
Nun geh ich durch die Menge,
geh ruhig und mit Lust,
weiß keiner, was für Klänge
ich trag in meiner Brust.
Es klang so süß und labend,
rief Mut und Hoffen wach.
Den Tag lang bis zum Abend
klingt´s mir im Herzen nach.
Johannes Trojan
Hätte ich mir nicht vorgenommen, an der Eye Poetry teilzunehmen, wäre dies nicht unbedingt ein Gedicht gewesen, das länger in mir nachgewirkt hätte…
Aber so kamen sie relativ schnell, die ersten inneren Bilder:
Ich sah sie förmlich vor mir, die Vögel, die mir aus dem Herzen flattern. Und ich konnte so gut nachempfinden, welche Freude man in sich trägt, wenn ein Morgen so beginnt: mit Lerchengesang.
Eine Weile habe ich dann aber doch noch gebraucht und das Gedicht in meinem Kopf hin und her gewälzt, bis ich wusste, wie ich meine Vogelassoziation umsetzen werde. (Aber das gehört ja dazu, zur Eye Poetry: sich mit einem Text zu beschäftigen, ihn in sich zu tragen, bis etwas daraus entsteht.)
Meine Vögel habe ich aus Notenpapier geschnitten, das ich zuvor leicht geweißt habe.
Anschließend kamen sie auf unterschiedlich lange Drahtstiele.
Da ich eher zu den Naturbanausen gehöre und eine Lerche sowieso nicht von einem anderen Vogel unterscheiden kann, möge man meine Vögelchen bitte nicht zu sehr auf lerchentypische Eigenschaften untersuchen… 😉
Ich mag es, wenn bei meiner Eye Poetry Umsetzung der Text irgendwie auftaucht. Immer wenn ich später ein Werk von mir ansehe, lese ich den Text dazu und freue mich…
Deshalb habe ich das Gedicht – ebenfalls auf Notenpapier – mit der Schreibmaschine getippt und auf Draht geklebt.
Damit es nicht zu lang wird, auf zwei Blätter mit Vorder- und Rückseite.
Das Herz, in dem mir der Lerchengesang bis zum Abend nachklingt, ist ein Stein in Herzform. Ich finde, Stein und Papier, das passt gut zusammen. (Wie gut, dass ich schon lange Steine in Herzform sammle!)
In diesen Stein habe ich ein Loch gebohrt und da hinein habe ich dann meine Vögelchen und die zwei Drähte mit dem Text gesteckt und festgeklebt.
Jetzt stehen sie auf dem Fenstersimsen und von der warmen Luft der Heizung tanzen die Lerchen auf ihren dünnen Drahtstielen sanft hin und her. Das sieht sehr schön aus und erfreut mein Herz! Fast wie echter Lerchengesang…
12. Februar 2018 – Morgengesichter
Das Februarthema „Gesichter“ von Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ ist eine echte Herausforderung! Nach längerem Hin-und Herüberlegen kam mir die Idee, eine Tasche zu nähen, mit Gesichtern aus Wilhelm Busch Geschichtenbuch. Ich finde die Gesichter dort so klasse und über die Texte könnte ich mich echt bekringeln.
Der Weg zur Tasche war allerdings etwas steinig… Mein Prototyp – ohne Gesichter, nur aus Stoff, ging schon mal gründlich schief.
Im wahrsten Sinne des Wortes: Alles war schief; die Webbänder waren nicht auf einer Höhe, der Boden und die Reißverschlüsse nicht…
Ich war kurz davor, das Projekt „Tasche“ zu canceln und die Nähmaschine gaaaanz weit weg zu räumen. Dann kam jedoch der kleine Rebell in mir durch. Jetzt erst recht! Also nochmal, diesmal mit Gesichtern, die ich aus dem Buch ausgeschnitten und mit Heat N Bond „laminiert “ habe.
Auf meinem zugeschnittenen und in Form gebügelten Stoff habe ich sie wild umnäht.
Die Bildchen sind übrigens aus der Geschichte „Die fromme Helene“.
Und ganz so streng habe ich mich nicht an die Vorgabe „Gesichter“ gehalten, da ich die Morgenwäsche von Franz auf meiner Tasche haben wollte…
Ich hoffe, das zählt trotzdem zu dem Thema Gesichter… 😉
Webbänder habe ich mir auch aus den Buchseiten gemacht, mit dem passenden Text.
Hurra! Diesmal hat es geklappt! Zum einen habe ich den Stoff auf Vlieseline gebügelt, dann war er nicht mehr so „zubbelig“ beim Zuschneiden, aber auch beim Nähen.
Zum anderen habe ich mir viel Zeit genommen und in mehreren Etappen, verteilt auf einige Tage, genäht.
Es gibt auch nur noch eine Reißverschlusstasche auf jede Seite, da ich den Platz für ein weiteres Bild der Morgenwäsche nutzen wollte.
Dafür entstand diesmal eine Innentasche:
Also ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und schicke meine „Morgengesichter“ zu Susanne, bei der ich mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Nähunterstützung, die ich von ihr bekommen habe, bedanken möchte!
(Ach übrigens ist die Tasche, die ich genäht habe, der Ordnungshelfer von „farbenmix“. Bei meiner zweiten Tasche habe ich den Schnitt allerdings leicht abgeändert.)
31. Januar 2018 – Wendehexagon
Hexagon – Sechseck… das Thema des Mustermittwochs im Januar. Ich muss gestehen, ich habe etwas „Nachhilfe“ benötigt, für die Herstellung eines korrekten Hexagons. (Vielleicht hätte ich im Matheunterricht nicht so viel Märchen schreiben sollen… 😉)
Als ich es dann gecheckt hatte, war mir klar, es sollte ein „Wendehexagon“ werden…
Musterhexagon auf der einen Seite…
… und Blankohexagon auf der anderen.
Mit diesen zwei Elementen habe ich dann ein wenig rumprobiert, äh, gemustert.
Dieses Muster hier gehört unbedingt zu meinen Favoriten!
So ähnlich nochmal, aber zusätzlich in ein paar Blankos ein Muster gesetzt…
Da mir die A4 Blätter immer ein wenig zu klein sind, vor allem wenn ich die Muster später weiterverwenden möchte, habe ich mir ein paar alte Tapetenbücher besorgt. Auf diese Tapeten möchte ich gerne in Zukunft meine Mustereien drucken.
Diesmal sollte es ja kein Entwurf mehr sein, deshalb habe ich mich bemüht, ein wenig ordentlicher zu arbeiten.
Gestempelt habe ich diesmal mit Acrylfarbe. Die feinen Linien sieht man jetzt nicht mehr so genau, aber das macht nix!
Mir gefällt es supergut, mein Muster!
Eine andere Variation. Da mir das gemischte Apricot gar nicht so zusagte, habe ich mit Stempelfarbe nochmal reingestempelt.
Schon viel besser!
Hurra! Jetzt habe ich zwei schöne, neue Musterblätter. Da ich mir vorgenommen habe, einmal im Monat ein Büchlein, Heftchen etc. zu binden (und dabei Neues zu lernen oder Altbekanntes zu verbessern) kommen mir die zwei sehr gelegen!
Und ich freue mich, denn ohne den Mustermittwoch wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, einen Hexagonstempel zu entwerfen!
29. Januar 2018 – wunderfitzig
Eigentlich dachte ich ja, ich wäre durch mit dem Januarthema der „Papierliebe am Montag“ „Altes und Neues“. Doch dann sind am Samstag bei Susannes Kurs in Ulm mit Hilfe ALTER Plastiktüten richtig schöne NEUE Drucke und daraus anschließend Spiralbücher entstanden. Aus Alt mach Neu sozusagen…
Während des Werkelns hab ich ganz vergessen, Fotos zu machen. Also gibt es heute mal nur Bilder der Ergebnisse zu sehen. Oben sind meine Druckergebnisse zu sehen, zum Teil bestempelt…
Bei meinem großen Notizbuch (A4) hatte ich zu Hause irgendwie das Gefühl, dass da noch etwas fehlt. Dann bin ich im Fastenwegweiser „wandeln“ vom vergangenen Jahr auf Kirstin Westhuis´ Text „wunderfitzig“ gestoßen:
Wunderfitzig
Ach, manchmal bin ich froh, wenn nicht zu viel Aufregendes passiert. Denn ich hab ja meinen Alltag und tausend Dinge zu entscheiden und zu erledigen und den Einkauf und den Haushalt und den Schreibtisch und die Kollegen und die Nachbarn und den Mann und das Kind und die Eltern und jeden zweiten Dienstag kommt die Müllabfuhr. Wenn alles gleich trottet, dann kann ich gewiss sein: Ich weiß, wie der Hase läuft. Das gibt Sicherheit. Aber Pustekuchen. Immer dann, wenn ich denke, endlich mal ein bisschen Ruhe und Struktur in mein Leben gebracht zu haben, dann kribbelt es hinterm Ohr, juckt es an der Nase oder zuckt es in den Fingern: Meine Neugier meldet sich! Es ist diese fröhlich-juchzende Stimme in meinem Kopf, die frohlockt: „Oh schau, da gibt es was zu entdecken! Du musst nur den Weg verlassen und mal kurz hierher gucken, dorthin hören, da hinten fragen oder dich hier vorn überraschen lassen.“ Da kann ich nicht widerstehen. Meine Neugier bringt mich regelmäßig vom Weg ab und dann laufen Dinge anders als geplant. „Es geht schief“, sagen manche. Doch ich meine: Nein, es geht nichts schief, höchstens ein bisschen krumm („krumm“ ist so ein hübsches Wort, finde ich). Ich mag diese krummen Dinge, die mich aus der Alltagsbahn werfen. Meistens belohnen sie mich mit einer neuen Erfahrung oder gar Erkenntnis, einem Lachen, einer ungewöhnlichen Begegnung, Herzlichkeit, Glück, Wissen, einer Tasse Kaffee oder manchmal auch mit einem schönen Wort. Neugierig bin ich und ich will es unbedingt bleiben, auch wenn der Kalender voll ist und der Zeitplan straff. Jeden Tag, jede Stunde. Ja, ich bin neugierig. Auf das Leben, auf das Was-wäre-Wenn und auf die Einfälle des Augenblicks. Und als ich neulich ganz gierig nach Neuem im Duden blätterte (ja, so was mache ich tatsächlich), habe ich ein wunderhübsches Wort gefunden: Die Schweizer sagen nicht „neugierig“, sie nennen es „wunderfitzig“. Genau das will ich sein! Wunderfitzig.
Kirsten Westhuis
Und weil ich auch sehr wunderfitzig bin, habe ich dieses ausgesprochen hübsche Wort mit Schriftschablonen auf mein Büchlein gedruckt:
Die Rückseite:
Ein A5 Ringbuch ist auch noch entstanden:
Vorne…
…und hinten.
Der Kursnachmittag mit dir, liebe Susanne, hat sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank dafür!
22. Januar 2018 – Neue Tüfteleien für Altbekanntes…
NEUE Variationen vom ALTEN Notizblockbüchlein (Wie es hergestellt wird, habe ich da genauer beschrieben) für die „Papierliebe am Montag“ zum Thema „Altes und Neues“. Diesmal habe ich wieder ein NEUES Format ausprobiert: nämlich für kleine Haftnotizzettelblöckchen. Mein Büchlein ist diesmal also 8 cm x 8cm groß.
Für meinen Prototyp habe ich Reste meines ALTEN Papieres, das ich für diese Ordner gebraucht habe, verwendet. Um es stabiler zu machen, habe ich das Papier zusätzlich auf ganz dünnen Stoff geklebt.
Etwas NEUES sollte auch dabei sein, damit es zum Thema der Papierliebe am Montag passt. Deshalb habe ich versucht, für das Büchlein einen NEUEN Verschluss auszutüfteln: und zwar einen Magnetverschluss!
Der Aufbau sieht diesmal so aus:
Ein Magnet kommt auf das linke Quadrat (das genauso groß ist, wie der Rücken) und wird dann auf das Bezugspapier geklebt. Der andere Magnet kommt auf das angeschrägte Teil, aber zum Innenbezugspapier gerichtet. (Wie auf dem Foto zu sehen.)
Damit die beiden Magnete nachher genau aufeinanderpassen, habe ich mir ihre Lage zuerst aufgezeichnet und sie dann erst festgeklebt.
Das hat vom Prinzip her auch geklappt, aber nun kommt der Grund, warum der erste Versuch „nur“ ein Prototyp geworden ist:
Ich habe nicht bedacht, dass der rechte schmale Streifen (einer der Buchrücken sozusagen) etwas breitet sein sollte, als der linke, um die doppelte Lage an Pappe auszugleichen. Außerdem finde ich meine Graupappe viel zu dick!
Also NEUER Versuch mit dünner Pappe. Diesmal ist der rechte Streifen ca. 2mm breiter als der linke. Volumenvlies habe ich bei dieser Minigröße auch keinen mehr genommen!
Hier sieht man die Lage der Magneten ganz gut: einer ist auf der späteren Innenseite auf dem schrägen Teil.
Der andere unter dem Bezugspapier auf der gegenüberliegenden Seite.
Noch eine kleine Stempelei vorne drauf…
Mit der Frage, ob das ‚To do“ denn nun wirklich sein muss… weil einen diese „To do – Zettel“ ja immer so antreiben.
…frei nach Shakespeare… 😉
Das Innenleben des Büchleins stammt aus einem alten, englischen Sportcomic.
Und natürlich dürfen die berühmt-berüchtigten Klebezettel nicht fehlen. Ich habe sie mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Wenn sie alle sind, kann man sie leicht auswechseln.
Mit dem Ergebnis war ich so zufrieden, dass ich gleich noch ein NEUES Exemplar gemacht habe. Diesmal aus ALTEN Gelliprints.
Das bekommt eine Kollegin von mir zum Geburtstag.
Die ist nämlich die „Post-it“-Queen… 😉
Ach, und mein Prototyp darf auch ein paar „Post-its“ in sich tragen… Denn, schließlich:
Nobody is perfect!
Wieder mit dem altbekannten Zitat…
… neu aufgemacht…
So, und jetzt ist erst mal Pause mit diesen ständigen Variationen…
Zeit für was NEUES!
15. Januar 2018 – Alter Hut ganz neu…
„Altes und Neues“ ist immer noch das Thema der Papierliebe am Montag und eine gute Gelegenheit, alten, gemusterten Papieren neues Leben einzutauchen. Aber auch, um manch‘ „alten Hut“ neu aufzumotzen!
Im vergangenen Jahr habe ich ja diese Notizblockbüchlein öfters gemacht und auch verschenkt. Ich mag sie sehr gerne, da sie relativ einfach gehen und ganz hübsch aussehen. Bis jetzt habe ich den Block immer selber zugeschnitten und zusammengeleimt – die Größe frei Schnauze, kein DIN Format. Was natürlich ein bisschen aufwendig ist, um „Nachfüllblöcke“ herzustellen.
Mein „alter Hut“ wurde also für die Papierliebe neu aufgemotzt: Das Format habe ich so verändert, dass nun ein Standardzettelblock reinpasst. Jetzt muss ich die Nachfüllblöckchen nur noch leimen, nicht mehr schneiden.
„Alt“ und „Neu“ ist auch mein Bezugspapier: die krummen Streifen vom Mustermittwoch im Dezember bekamen auf- und ausgestanzte Kreise als „Verjüngungskur“.
Das Innenleben sieht so aus:
Auch den Verschluss habe ich neu variiert. Diesmal kein Stift sondern Knopf und Bändchen:
Auf der Rückseite dann meine schönen Wackelstreifen:
Ein richtig schönes Notizblockbüchlein, das inzwischen schon an eine liebe Freundin verschenkt ist.
Tja, und irgendwie geht es mir mit diesen Teilen wie Susanne mit ihren Nadelbriefchen: ich muss dauernd neue Variationen ausprobieren:
Zufällig hatte ich noch so ein altes Stück selbstgefilztes Wollvlies übrig…
Das durfte auch zu einem Büchlein werden, im selben Format wie das obere.
Diesmal mit einem Bindeverschluss aus Papiergarn und wieder mit Stift…
Ein schöner Rücken…
Die Innenseite habe ich aus einer Seite aus einem alten Kindergartenliedbuch gestaltet. Ihr merkt schon, Alt und Neu gesellt sich gern…
Ich fürchte fast, ich bin mit diesen Buchvariationen noch nicht ganz durch… passt ja auch so gut zum Thema „Altes und Neues“! 😉
8. Januar 2018 – Etwas Neues fürs Alte…
…und Altes im Neuen.
„Altes und Neues“ – das Papierliebethema von Frau Nahtlust im Januar. Das ist ja eigentlich schon ganz schön philosophisch. Ich finde, in jedem „Alten“ schlummert die Möglichkeit, etwas Neues daraus entstehen zu lassen. Und alles Neue hat irgendwo seinen Ursprung im Alten. Die zwei sind sozusagen untrennbar miteinander verwoben. Das ist mir erst so richtig bewusst geworden, als ich mich an meine Papierliebe-Umsetzung gemacht habe.
Für meine ALTEN Adentspostkarten vom vergangenen Jahr habe ich mir eine NEUE Schachtel gebaut. In unserem „Eine Welt Laden“ habe ich eine mit Magnetverschluss gekauft; die wollte ich nachbauen. Etwas NEUES wagen…
Der Anfang war leicht. Schachteln habe ich ja schon öfter gemacht. Ein ALTER Hut.
Aus einer Bodenplatte und vier Seitenteilen wird die Schachtel geklebt. Die kurzen Seitenteile sind genauso lang wie die kurzen Seiten der Bodenplatte. Die langen Seiten so lang wie die langen Seiten der Bodenplatte + zweimal der Dicke der Graupappe.
So wird das dann zusammengeklebt:
Um die Schachtel stabiler zu machen habe ich die Ecken mit Buchbindeleinen verstärkt. Das wird, anders als bei meinen anderen Schachteln, nachher allerdings überklebt.
Bezogen habe ich meine Schachtel mit einem NEU hergestellten Papier, das ich zuerst silbern lasiert und dann mit meinem ALTEN Streifenstempel in Blau bestempelt habe: (Das Seitenteil, das nachher von der Hülle wegzeigt, bekommt vor dem Beziehen einen kleinen, selbstklebenden Magneten hingeklebt.)
Innen habe ich sie mit blauem Papier bezogen:
Dann kam das NEUE: Die Hülle um die Schachtel, mit dem Magnetmechanismus. Da habe ich ganz schön rumprobiert bzw. das Buchbindeleinen wieder runtergefetzt und korrigiert, bis es endlich passte. So sieht also die Konstruktion aus, die ich mir erarbeitet habe:
Da die Schachtel nachher auf dem rechten Teil A sitzt…
…und die Ränder von A etwas überstehen sollen (wie man auf dem Foto erkennen kann), ergibt sich die Größe von A folgendermaßen:
Die lange Seite von A = die Maße der langen Seite der Bodenplatte für die Schachtel + zweimal die Dicke der Graupappe ( das zusammen entspricht der Länge eurer fertig geklebten Schachtel) + 3mm, da die Schachtel später links bündig an A geklebt wird und nur rechts ein kleiner Rand stehen bleibt.
Die kurze Seite von A = kurze Seite der Bodenplatte von Schachtel + zweimal Dicke der Graupappe (= Breite der fertigen Schachtel) + 6mm, da diesmal auf beiden Seiten ein Rand stehen bleibt, wenn die Schachtel draufgeklebt wird.
Für den Bezug wollte ich sehr gerne mein ALTES blausilbernes Musterpapier verwenden. Da das natürlich viel zu klein für die lange Konstruktion war, habe ich die schmaleren B-Teile mit dunkelblauem Buchbindeleinen bezogen.
Das blausilberne Papier wird dann auf die A-Teile geklebt:
Für die Innenseite habe ich silbernes Tonpapier gewählt. Vor dem Hinkleben des Innenseitenpapiers aber nicht vergessen, das Gegenstück zu dem Magneten an der Schachtel am äußeren B Teil zu befestigen!
Da der Magnet ziemlich stark war, habe ich ihn sicherheitshalber zusätzlich mit Buchbindeleinen fixiert:
Die Schachtel wird dann noch am Bodenteil von A festgeklebt.
Fertig ist meine NEUE Schachtel mit Magnetverschluss für meine 25 ALTEN Adventspostkarten!
Und damit ein NEUER Beitrag für die gute ALTE Papierliebe am Montag!
Klappe zu…
1. Januar 2018 – Der zerrissene Streifen Mondeslicht…
Ein glückliches, fröhliches und friedliches Jahr 2018 wünsche ich euch!!!
Mein erster Post dieses Jahr widmet sich der „Eye Poetry“ von Andrea vom Blog Holunder.
Im Monat Dezember war folgendes Gedicht von Erich Mühsam die „Vorgabe“:
Wie der zerrissene Streifen Mondeslicht
in Silbersternen auf dem Wasser irrt!
Die Welle, die nach Mondesküssen girrt,
und der zerfetzte Glanz sind mein Gedicht.
Diesmal stand es einem zwar frei, dieses oder ein selbst gewähltes Gedicht zu gestalten.
Mich hat jedoch der von Andrea ausgesuchte Text sehr angesprochen.
Schließlich mag ich den Mond so sehr…
Es war mir sofort klar, dass der Sternenhimmel, an dem er steht, in Form einer Lichttüte leuchten soll.
Diese habe ich, wie meine Jahreslichtertüte, ebenfalls aus einem Stück Vliestapete gestaltet und dann zusammengenäht.
Mit blauer und schwarzer Acrylfarbe habe ich den Himmel und das Wasser gemalt. Der Mond ist mit silberner Acrylfarbe gestempelt. Den auf dem Wasser irrenden Streifen Mondeslicht habe ich mit silberner Acrylfarbe und etwas Glitzer gestaltet.
Schließlich kam noch das Gedicht mit Silberstift auf das Papier. Für den Sternenhimmel habe ich viele kleine Löcher in das Papier gestochen.
Das kommt natürlich erst in der Dunkelheit zur Geltung…
Ich habe dann noch eine zweite, leicht abgewandelte Variante probiert:
Diese Laterne ist etwas schmäler. Den Text habe ich diesmal schon auf die zuvor freigelassene Seite geschrieben.
Das Ganze nochmal im Dunkeln:
Dieses zweite Lichtlein ist inzwischen, mit noch ein paar anderen Kleinigkeiten, in einem Weihnachtspäckchen zu Kerstin und Lutz nach Buchholz „geflogen“…