30. Mai 2018 – völlig losgelöst…
…vom Gegenständlichen werden in der abstrakten Kunst die Gegenstände oft nur angedeutet. Einzelheiten werden weggelassen, etwas Allgemeineres oder Einfacheres entsteht. Einfach… hört sich gut an!
So war mein Plan für den Mustermittwoch im Mai (der das Thema „Frühlingsbäume“ hat), die Baumform ebenfalls nur anzudeuten.
Da mich das Thema der diesjährigen Frühlingspost „Walzendruck“ noch nicht ganz losgelassen hat, habe ich verschiedene Baumkronenformen aus Moosgummi auf eine Fusselrolle geklebt. In die Löcher wollte ich später Blüten stempeln. So der Plan…
Die leeren, durchlöcherten Baumkronen sahen ein wenig aus wie Käse… Frühlingskäse… Bärlauchkäse?
Mit den hinein gestempelten Blüten hat es mir jedoch auch nicht wirklich gefallen. Also habe ich beschlossen, die Abstraktion noch weiter zu führen und nur die Baumformen zu stempeln:
Mir war dabei vor allem das helle Maigrün, welches für mich so typisch für den Frühling ist, wichtig.
Die Moosgummiformen waren denkbar einfach gehalten. Statt Bumkronen könnten es durchaus auch Steine sein… sehr universell einsetzbar 😉
In rosa sind es eben blühende Frühlingsbäume… 😂
In meinem Musterbuch wurden sie natürlich auch verewigt, meine abstrakten, losgelösten Frühlingsbäume.
Und da mir der abstrakte Druck so gut gefallen hat und ich sowieso vor hatte, die koptische Bindung auszuprobieren, ist nun ein Büchlein aus den Drucken entstanden. Nach dieser Anleitung.
Den Spiegel habe ich aus einem Druck der blühenden Frühlingsbäume gemacht.
Wie man sieht, besteht mein Buch aus vier Lagen. Jede Lage habe ich ebenfalls mit einem Baumdruck „umhüllt“. Das sieht man auch am Buchrücken. Gefällt mir gut! (War eine Idee von Gerdi, von der ich die Anleitung habe…)
Im Buch gibt es deshalb immer eine gemusterte Doppelseite, wenn zwei Lagen aufeinandertreffen.
Ansonsten sind die Seiten weiß und bieten genug Platz für neue Muster, Frühlingsgedanken oder wer weiß noch alles …
Aus meinen blühenden Frühlingsbäumen habe ich mir auch noch gleich ein Büchlein gebunden! Und auf Anregung von Susanne, die ja im Mai „Rosa“ als Papierliebe am MontagThema hat, verlinke ich es da auch gleich noch. 😉
Diesmal im Querformat und wieder mit passenden Innenseiten…
Frühling im Doppelpack:
25. Mai 2018 – Frühlingspost die Letzte…
Heute stelle ich euch die drei letzten Walzendrucke vor, die ich im Rahmen der Frühlingspost erhalten habe:
Beatrix aus Michendorf hat Schwalben als Frühlingsboten geschickt. Wie schön! Ihr Hintergrund gefällt mir auch sehr. Sie hat Frischhaltefolie auf eine Fusselrolle geklebt und damit weiße Farbe auf den Morgentau gewalzt…
Völlig begeistert hat mich die Frühlingspost von Andie aus Bischberg! Sie hat keinen Blog, ist aber auf Instagram zu finden (regnitzflimmern). Hier hat sie aber einen Gastbeitrag über die Entstehung ihrer Frühlingspost geschrieben…
Allein schon der Umschlag war eine Wucht! Mit Muster, Schrift und allem Pipapo…
Darin waren sogar zwei wundervolle A3 Bögen, von denen einer schöner als der andere ist!!!
Und damit noch nicht genug: Andie legte noch einen pinkfarbenen A4 Bogen bei, sowie eine wunderschöne Karte. Ich bin restlos begeistert!!!
Aus Israel erreichte mich von Maren dieser schöne Walzendruck! Auf ihrem Blog beschreibt sie die Entstehungsgeschichte. Sehr spannend und sehr schön!
Habt vielen Dank nochmal, ihr alle aus Gruppe 2, für die vielen schönen Walzendrucke!
23. Mai 2018 – frisch gewalzt…
Obwohl ich erst als zehnte (und damit letzte) bei der diesjährigen Frühlingspost an der Reihe war, hatte ich meine Drucke schon relativ früh fertig. Da ich ohnehin sehr dazu neige, mich mit anderen zu vergleichen und mich damit oft gehörig unter Druck zu setze, wollte ich mich nicht auch noch vorher von anderen Werken beeinflussen lassen.
Das ist sie, meine Musterwalze. Ein wenig hatte ich den Walzendruck ja schon für den Mustermittwoch ausprobiert. Dabei war mir die Variante der mit Moosgummimuster umklebten Farbwalze am sympathischsten. Damit diesmal keine Ränder entstehen, habe ich zusätzlich noch Moosgummistreifen an den Rand der Rolle geklebt. Mit Ayrylfarben kam ich nicht so zurecht, da mir damit die Walze immer weggerutscht ist. Ich wollte meine Drucke auf gar keinen Fall vermurksen, darum habe ich mich für Stempelfarben entschieden. Inzwischen denke ich, dass ich viel mutiger und experimentiefreudiger hätte sein sollen…
Zunächst habe ich etliche A3 Blätter grundiert. Den Farbton „sanfter Morgentau“, der ja irgendwie in allen Drucken auftauchen sollte, habe ich selbst gemischt. Allerdings kam ich gar nicht auf die Idee, mir eine Farbkarte von diesem Ton zu besorgen. Stattdessen suchte ich im Internet nach dem Morgentau und habe – das Handy neben mir – den Ton gemischt. Mit dem Ergebnis, dass der „sanfte Morgentau“ leider gar nicht so sanft sondern viel zu dunkel wurde, was ich jedoch erst bemerkte, als Kerstins Walzendruck bei mir eintrudelte 😕
Gestempelt habe ich dann teils mit Türkis und teils mit Pink.
Beide Varianten haben mir ganz gut gefallen und so bekommen die einen Frühlingspostlerinnen rosa Blümchen, die anderen türkisfarbene…
Da ich mehr als 10 Bögen bedruckt hatte, habe ich jeder noch ein A4 Blatt mit der jeweils anderen Farbe dazugelegt.
Für die Briefumschläge versuchte ich mich mal wieder in der, bei Marí gelernten, Kalligrafie. Übung macht ja bekanntlich den Meister 😉
Zuvor bekamen die Umschläge aber noch eine Umdrehung Walzendruck ab; diesmal aber mit Acrylfarben, was gar nicht mal so schlecht wurde…
Bei der Herstellung der Karten war ich dann mutiger und habe sie zum einen nicht so einheitlich grundiert, zum anderen habe ich diesmal wieder Acrylfarben verwendet und mit Luftpolsterfoliendruck in Silber ergänzt. Rückblickend würde ich meine Walzendrucke nicht mehr so „auf Sicherheit bedacht“ machen… na ja, das ist eben noch ein wenig mein Lernfeld…
Aus den Drucken vom Mustermittwoch habe ich noch kleine „Envelope Booklet“ (auf die fahre ich grad ein bisschen ab…) gefaltet und mit in die Umschläge gesteckt.
Irgendwie lässt mich der Walzendruck noch nicht so ganz los. Nun, da ich mir keinen Ergebnisdruck mehr mache, beginnt das muntere Experimentieren… 🤣
21. Mai 2018 – rosige Resteverwertung…
„Rosa“ ist immer noch das „Papierliebe am Montag“ Thema vom Mai. Und da ich in letzter Zeit zahlreiche (unter anderem auch rosane 😉) Envelope Booklets gebastelt habe, bekommen sie hier nun ihren Auftritt:
Dieses hier ist aus einem Plastiktütendruck entstanden, den ich Ende Januar bei der lieben Frau Nahtlust gemacht habe. Es sollte ein kleines Minigeschenklein für eine Kollegin werden. Aufgefaltet sieht das Büchlein auf der Rückseite so aus:
Innen habe ich wieder zwei Seiten miteingenäht, die ich mit Sprüchen beschriftet habe.
In den Taschen habe ich Teebeutel, ein Teebeutellesezeichen sowie ein Kärtchen versteckt.
Das nächste Büchlein stammt ebenfalls aus einem nahtlustigen Plastiktütendruck – zusätzlich etwas aufgemotzt durch einen Blütenstempel:
Diesmal wurde es das Geburtstagsgeschenk zum 18er einer Familienfreundin; wieder mit eingenähten Zusatzseiten und gefüllten Geheimverstecken…
Die Rückseite sieht aufgeschlagen so aus:
Und dann habe ich aus diversen gemusterten A4 Blättern richtig viele Büchlein gefaltet. Genaugenommen 17 Stück. Mein Sohn Joscha hatte Konfirmation und jeder Gast hat zur Erinnerung eines bekommen.
Ein rosanes war auch dabei… 😁
Diesmal wurden keine Seiten mit eingenäht. Joscha hat jedem Gast eine nette Botschaft geschrieben, sowie ein Foto von sich und seinen Konfispruch in die Täschchen gesteckt.
Ihr seht, diese Envelope Booklets sind sehr universell einsetzbar! (Mein „Wildkräuter-Erinnerungsbüchlein“ war ja auch eines.)
Da sie sehr leicht zu falten sind und trotzdem ganz schön was hermachen, bin ich ziemlich begeistert von ihnen. Die Anleitung findet ihr hier.
14. Mai 2018 – rosige Aussichten…
Vor einiger Zeit habe ich meiner Tochter Alina diese Blumengirlande vom Boesner mitgebracht:
Da es nur ein Strang war, habe ich versprochen, noch weitere zu machen, damit Alina sie sich an die Terrassentüre hängen kann.
Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ Thema im Mai lautet „Rosa“ und so gibt es jetzt diese Blumengirlanden eben in Rosa… (Ihr wisst schon: zwei Fliegen mit einer Klappe…) 😉
Auf Buchseiten und auf normalem Papier habe ich zuerst einige rosalastige Gelliprints gedruckt, sie zusammengeklebt und anschließend Blümchen ausgeschnitten.
Mit der Nähmaschine wurden schwupps fünf Stränge genäht…
…die jetzt an Alinas Türe baumeln.
Hmpfff… Es ist echt schwer, gegen Licht zu fotografieren!!!
Da genügend Gelliprints übrig waren, gab es fürs Wohnzimmerfenster auch noch einen „Papiervorhang“. Diesmal mit ausgestanzten Kreisen.
Und wieder das Gegenlichtproblem… 😕
Naja, trotzdem geht es nun ab damit zu Frau Nahtlust…
07. Mai 2018 – Frühlingspost ist da!
Inzwischen sind wieder einige Frühlingspostumschläge bei mir eingetrudelt, die ich euch nun kurz vorstellen möchte:
Ulla aus Mühlhausen im Kraichgau (ohne Blog) hat mir diesen wunderschönen Druck geschickt. Sie hat eine Müslidose als Walze verwendet und Tulpen in verschiedenen Wachstumsstadien zu Papier gebracht. Sehr, sehr schön!
Von Elke aus Schmölln bekam ich auch einen ganz tollen Walzendruck. Ihr Farbton ähnelt ein wenig meinem „Morgentau“, in den ich mich zugegebenermaßen ein bisschen verliebt habe, obwohl er vom Originalton abweicht. Ich finde Elkes Muster mit Gummiringen superschön! Auf ihrem Blog beschreibt sie die Entstehungsgeschichte genauer. Elke hat uns zudem noch mit zwei Karten und einem selbstgemachten Notizheft erfreut. Voll toll!
Ulrike aus Neuss (ohne Blog) schickte mir in der 6. Woche einen „Winterdruck“, denn sie assoziierte die Farbe Morgentau eher mit eisigem Raureif. Man sieht also Wolken über dem Wald, bei Tagesanbruch im eisigen Winter. Ob Winter oder nicht, mir gefällt ihr Muster sehr gut! Zusätzlich bekamen wir noch Aufkleber aller bisherigen Drucke der Gruppe 2 von ihr… 🙂
Der Druck von Woche 7 kam noch nicht bei mir an. Den stelle ich ein anderes Mal vor…
Dafür hat Tom und mich am Samstag eine besondere Überraschung erwartet:
Dieser tolle Frühlingsgockel von Ulrike hat uns in der Post entgegengelacht! Wie supernett und witzig und cool und wunderschön…1000 Dank!!!
30. April 2018 – wachsende Ringe…
Für mein Projekt „Riesenkalender“ habe ich mir ja vorgenommen, darin zu verarbeiten, was mich in dem jeweiligen Monat kreativ beschäftigt hat…
Im April war mir ziemlich schnell klar, dass das Thema „Mandala“ (das Mustermittwochthema dieses Monats) im Vordergrund stehen sollte. Aber auch die Eindrücke des Kalligrafiekurses, den ich Ende März in Dresden besuchte, haben mich noch ein wenig beschäftigt.
Also habe ich zunächst, wie im Kurs gelernt, mit einem breiten Flachpinsel und farbiger Tinte einen Hintetgrund gestaltet, den ich später weiterbearbeiten wollte:
Naja, und das Schreiben wollte ich ja auch ein wenig üben. Also habe ich groß angefangen und den Monatsnamen mit Balsaholz geschrieben.
Der Mandalastempel war relativ schnell fertig, den habe ich vor einer Woche ja schon gezeigt. Größeres Kopfzerbrechen hat mir diesmal der Text bereitet. Schließlich habe ich mich für das Gedicht „Ich lebe mein Leben“ von Rainer Maria Rilke entschieden. Ich finde, es passt wunderbar zu einem Mandala, das sich ja bekanntlich auch in wachsenden Ringen um einen Mittelpunkt anordnet.
Mit der Bandzugfeder habe ich Rilkes Gedicht auf mein Kalenderblatt geschrieben, ganz ohne Kleckserei und ohne Missgeschick… HURRA! Einzig das „ß“ musste ich in „ss“ abändern, da ich nicht wusste, wie man es „kalligrafisch“ schreibt.
Zum Schluss kam dann auch der Mandalastempel zum Einsatz. Hmmm, vielleicht habe ich ein wenig mit der Stempelei übertrieben… Aber, wie mein Tom so schön sagte: Mein Kalender muss ja auch mich ein wenig widerspiegeln. Und da passt „klotzen, nicht kleckern“ ganz gut.
Obwohl: kleckern tu ich ja auch oft 😉
25. April 2018 – Mandalaversuche
„Mandala“ ist Michaelas Mustermittwochthema im April. Ein Mandala ist, laut Wikipedia, meist quadratisch oder kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt konzentriert. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, das April-Kalenderblatt meines Riesenkalenders mit solch einem runden Mandala zu gestalten. Doch wie dieses genau aussehen sollte, war mir noch gar nicht klar… Also lieber erst ein paar Mandalaversuche.
Im Zuge meiner Walzendrucktests für die Frühlingspost hatte ich eine Vorlage mit einem – sehr einfachen – „Mandala“entworfen:
Ich fand das Muster dann aber für ein A3 Blatt zu groß und so habe ich diese Idee verworfen. Meine Vorlage hatte ich aber noch und habe sie ein wenig abgeändert auf eine alte CD-Hülle geklebt:
Fertig war mein selbstkreierter Mandalastempel aber irgendwie ging es mit der Umsetzung nicht weiter…
Zwischenzeitlich hatte ich die Idee, mir kleine Gelatineplatten zu gießen, die ich als Stempel benutzen könnte. Und vielleicht könnte ich ja mit dem sogenannten „Milchtütendruck“ ein Mandalamuster auf meinen Gellistempel bringen?
Auf die beschichtete Innenseite eines Apfelsaftkartons (also eher Apfelsafttütendruck als Milchtütendruck 😉) habe ich mit Kuli ein recht simples Mandala gekritzelt.
Meine runde Gelatineplatte kam auf eine CD-Hülle – als Stempelhalterung.
Dann den Tetrapackstempel auf die Gelliplatte gedrückt…
Das ist nun ein Abdruck des Tetrapackstempels.
Der Abdruck von der Gelatineplatte sieht leider eher undeutlich aus:
Da ich bei der letzten Frühlingspost schon mal die Technik des Milchtütendrucks ausprobiert hatte, wusste ich, dass man mit Linoldruckfarben bessere Ergebnisse als mit Acrylfarben erzielt.
Und so war es auch. Die Abdrucke sind nun viel deutlicher geworden.
Jetzt wollte ich aber gerne noch meinen Mandalastempel vom Anfang ausprobieren.
Das Stempelkissen war wieder meine runde Gelliplatte.
Dies ist der Abdruck der Gelatineplatte. Schon irgendwie cool dieser Stempelabdruck…
Mein Kalender muss aber trotzdem noch ein wenig warten. Ich habe erst einmal meine „Versucherle“ weiterverarbeitet:
Ein paar Ausschnitte durften auf die Wildkräutermerkzettel meines wilden Kräuterbüchleins…
Aus den Linolabdrücken sind Anhänger geworden…
… und aus den anderen Drucken habe ich runde Karten gemacht.
Versucherle eben…
23. April 2018 – Born to be wild!
„Blätter“ ist Susannes „Papierliebe am Montag“ – Thema im April. Irgendwie hatte ich sofort Wildkräuter und deren Blätter im Sinn…
Eine Kollegin und ich haben am Freitag vor einer Woche im Kindergarten einen Eltern-Kind-Nachmittag zum Thema „Wildkräuter sammeln und zubereiten“ angeboten. Eine Wildkräuterexpertin hat uns dabei begleitet – und 2 Stunden später wusste ich die Namen etlicher Wildkräuter schon nicht mehr 🙁
Deshalb wollte ich mir gerne ein Büchlein machen, in das ich die wichtigsten Infos reinschreiben kann.
Ich mag ja die Technik des Gelatinedrucks sehr und so habe ich mit Blättern von diversen „Un“- bzw. Wildkräutern gedruckt…
Da das Büchlein später gefaltet wird und mir das Ergebnis in A4 dafür zu klein war, habe ich auf A3 Blätter gedruckt. Aus einem der Drucke ist dann ein kleines Heftchen – ein so genanntes „Envelope Booklet“ – nach dieser Anleitung entstanden.
Da ich eher der Typ „Matscherin“ bin, hat leider auch die Rückseite meines Druckes Farbe bekennen müssen… das hätte man bei dem fertigen Büchlein gesehen und so habe ich in die Mitte gelbes Papier geklebt:
Ergänzend zu der Anleitung habe ich noch gelbe Seiten dazwischen genäht.
Und zwar mit dem Stich, mit dem man ein normales Heft bindet. So sieht es von der Seite aus:
Einen Verschluss sollte mein Büchlein auch noch bekommen.
Dazu habe ich aus einem weiteren Gelliprint einen 2 cm breiten Streifen ausgeschnitten, in der Mitte gefaltet und zusammengeklebt.
Dieser wird als Verschlussschlaufe rechts im Umschlag festgeklebt. (Auf dem oberen Bild hatte ich die gelben Seiten noch nicht eingenäht…) Zum Feststecken wird auf der Vorderseite ein kleiner Schlitz gemacht. Aufpassen, dass man nicht durch die anderen Seiten schneidet! (Ich habe zum Schutz ein Stück Pappe untergelegt)
Aufgeklappt sieht das Büchlein von außen so aus:
Und von innen so:
Jetzt kommt noch meine Schrift drauf… (Ohne Statement geht bei mir gar nix 😉)
Nachdem ich mir fachkundigen Rat von meiner familieneigenen „Kräuterhexe“ Kerstin geholt habe – die leider viel zu weit weg wohnt – habe ich mir noch Merkkärtchen für ein paar Wildkräuter gemacht:
Vorne sind sie mit Gelliprintresten beklebt.
Die Blätter, die an den Bändern baumeln, sind ausgeschnittene, gelligedruckte Wildkräuterblättchen.
Die Rückseiten zieren ein paar Wildkräuter, die ich nun schon mal nicht mehr vergessen werde….
16. April 2018 – zerrissener Traum…
Mascha Kalékos „Langschläfers Morgenlied“ war diesmal die kreative Herausforderung von Andrea Holunders Eye Poetry:
Langschläfers Morgenlied
Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter
Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.
Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.
Pitt äußert, daß es Zeit zum Aufstehn sei.
Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.
… Das können keine wackern Männer sein:
Ein guter Mensch schläft meistens gern und lange.
– Ich bild mir diesbezüglich etwas ein …
Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde
Hat sicher nur das Lesebuch erdacht.
Ich ruhe sanft. – Aus einem kühlen Grunde:
Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.
Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen
Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.
Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.
– Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.
… Und dennoch steht man alle Morgen auf.
Mascha Kaléko
Meine erste Assoziation dazu war, in einer Collage den zerrissenen Traum zu symbolisieren. Aus ihr wollte ich dann ein Buch machen, diesmal mit japanischer Bindung.
Es ist erst meine zweite Collage und sie ist fast zeitgleich mit meiner Collagensammelmappe entstanden. Irgendwie ist während des ganzen Prozesses so einiges schief gelaufen, so dass mein Buch auch „das Buch der sechs Ach Mann’s“ heißen könnte.
Ehrlich gesagt, waren es viel schlimmere Sachen, die ich ausgerufen habe. Gehen wir lieber mal nicht näher darauf ein 😉
Weil ich bei der ganzen Werkelei mehrmals kurz vor diversen Nervenzusammenbrüchen und Wutanfällen stand, habe ich es versäumt, Fotos vom Entstehungsprozess zu machen. (Eigentlich schade; wäre ganz interessant gewesen) Heute gibt es also mehr zu lesen…
Für meine Traumcollage habe ich einen aus der „Zeit“ ausgeschnittenen Himmel mit allerlei Traumelementen (Einhorn, fliegender Fisch, Himmelsschaukel…) beklebt und anschließend entzwei gerissen. Damit das Ganze einen unwirklichen Traumcharakter bekommt, habe ich auf die beiden Teile eine Lage Serviette mit Serviettenkleber geklebt. Da der Untergrund dünnes Zeitungspapier war, hat sich dieses durch den feuchten Kleber stark gewellt; beim Versuch, es feucht zu pressen, ist mir ein Stück Fisch an der Plastiktüte, die ich extra zwischengelegt hatte, hängengeblieben. (= 1.“Ach Mann“)
Ich war kurz davor, das Ganze wegzuschmeißen und eine neue Collage anzufertigen. Ich habe dann aber doch nochmal probiert, wie es auf farbigem Untergrund aussieht. (Irgendwie mische ich mir grad immer eine Art „Morgentau“-Farbe zusammen. Sie scheint mir zu gefallen😉)
Mit meinen Lieblings-Silber-Luftpolsterfolientupfen „drübergestreut“ hat mir mein Werk nun doch ganz gut gefallen und der arme Fisch wurde repariert.
Mit weißem Gelstift habe ich dann den Text geschrieben und den Wecker aufgeklebt. Der ist ja (leider) ganz real und bekam daher keine „Weichzeichneroptik“.
Die Rückseite kommt eher schlicht daher: einfarbig mit Silberdruck:
Auf den Spiegel (d.h. die Rückseite des Buchdeckels) wollte ich das ganze Gedicht von Mascha Kaléko von Hand schreiben. Damit alles schön grade wird, habe ich mit Bleistift Linien gezogen. Die hat man nach dem Radieren aber immer noch gesehen… Grrrr! (= 2.“Ach Mann“) Also habe ich den Text eben ganz schnöde mit dem Computer geschrieben…
Fast fertig, dachte ich mir, nur noch schnell mit einer Ahle die Buchdeckel für die japanische Bindung lochen. Blöderweise habe ich den unteren Buchdeckel dabei falsch herum unter den ersten gelegt (mit dem Spiegel nach oben…) und es erst nach dem Lochen gemerkt. Das heißt, die Löcher vom oberen Deckel passten nicht mit denen vom unteren zusammen. (= 3.“Ach Mann“)
Nach einem kurzen Frustmoment habe ich einen neuen Deckel gemacht. Dabei musste ich zuvor das Einbandpapier neu färben und mit der Luftpolsterfolie die silbernen Bläschen aufdrucken. Im Eifer des Gefechts habe ich das Eimerchen mit silberner Siebdruckfarbe vom Tisch gefegt… Unser Wohnzimmerparkett im Silberbad! (= 4.“Ach Mann“)
Er wurde dann aber schließlich dochfertig, mein rückwärtiger Buchdeckel. Ich habe gleich noch einen gemacht, damit ich für den falsch gelochten ein Pendant habe. Jetzt kann ich ein zweites Buch binden… irgendwann…
Das 5.“Ach Mann“ war vergleichsweise harmlos. Das Einbandpapier des Spiegels ist an der Knuckstelle gerissen. Mit Washitape war das aber leicht zu beheben…
Endlich konnte ich meine Deckel und den Buchblock zusammennähen. Das Garn war so dick, die Löcher so klein… ich habe herumgezogen und mit der Nadel hantiert, alles mit der Rückseite nach vorne. Als ich schließlich das Buch umgedreht habe, war mein „Cover“ blutverschmiert. Ich habe mir in den Finger gestochen und es nicht gemerkt. (= 6. „Ach Mann“)
Zum Glück konnte ich es durch die Serviettenlackschicht gut wegwischen.
ENDLICH FERTIG! Ich bin sehr stolz, dass doch etwas aus meiner Traumidee wurde!
Was ich in mein Buch reinschreiben werde, weiß ich noch gar nicht. Aber da fällt mir bestimmt was ein.
Danke, Andrea, für die tolle Eye-Poetry-Aktion! Ich finde es immer wieder schön, sich länger mit einem Text zu beschäftigen.
9. April 2018 – …ich mach mir die Welt…
…Widdewidde wie sie mir gefällt! Das fasziniert mich an Collagen: dass man aus einzelnen Teilen eine ganz neue Wirklichkeit erschaffen kann.
Ich bin schon eine Weile um das Collagenthema herumgeschlichen. Irgendwie hat mir der entscheidende Kick gefehlt. Aber ich habe zumindest schon mal begonnen, Bildchen, die mir gefallen, auszuschneiden und zu sammeln.
Kleine Bildchen in so Fotoklappalben, größere in einem Schnellhefter… aber was ist mit noch größeren?
Na, da musste dann eben eine Sammelmappe her, die ich mir kurzerhand ( ehrlich gesagt eher langer Hand 😉) erwerkelt habe. Und das ging so:
Aus Graupappe habe ich zwei Teile mit den Maßen 32 cm × 45 cm ausgeschnitten.
Einen Streifen aus Packpapier (45 cm × 9 cm) habe ich zunächst in der Mitte gefaltet, dann rechts und links von der Mitte noch eine Falte mit jeweils 1,5 cm Abstand zur Mittelfalte (Die beiden äußeren Falten werden in die andere Richtung gefaltet, wie die Mittelfalte.):
Anschließend habe ich die beiden Graupappen so draufgeklebt, wie auf dem Foto zu sehen:
Dabei ist es besser, den Karton mit Leim zu bestreichen, da sich dann das Papier nicht so wellt.
Auf die Rückseite wird ein Streifen aus Buchbindeleinen (50 cm × 9 cm) geklebt, den ich zuvor wie das Packpapier gefaltet habe. (Oben und unten steht es jetzt noch über und wird auf die andere Seite geklappt.)
Auf der Rückseite sah das jetzt irgendwie blöd aus. Ich habe daher noch einen Streifen Buchbinderleinen darüber geklebt. (Eigentlich hätte ich dann den Packpapierstreifen auch gleich weglassen können… ich weiß auch nicht… „trying by doing“ eben). Die Falten habe ich mit dem Falzbein gut nachgearbeitet, damit diese ziehharmonikaartige Faltung gut „sitzt“.
Damit die gesammelten Sachen später nicht rauspurzeln, kommen noch Klappen in die Mappe hinein. Dafür habe ich aus schwarzem Tonkarton 2 Streifen mit 26 cm × 12 cm und einen Streifen mit 35 cm × 12 cm ausgeschnitten. Mit dem Falzbein habe ich verschiedene Falze gemacht:
Den ersten bei 1,5 cm (das ist die spätere Klebefläche). Drei weitere mit einem Abstand von je 1 cm, damit sich meine Mappe nach Bedarf „ausdehnen“ kann. Aufgeklebt werden die Klappen erst später…
Das war erst mal die Pflicht… jetzt kommt die Kür! 😀
Hmmm, meine erste Collage… ich habe diverse ausgeschnittene Bilder auf den verschiedensten Hintergründen hin- und hergeschoben, neu angeordnet, rumprobiert… und mir nach und nach den Entwurf meiner eigenen Fantasiewelt erschaffen. Die graue Wirklichkeit wird bunt… („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ – sozusagen)
Auf einem morgentaugefärbten Hintergrund (wobei ich ja inzwischen festgestellt habe, dass das nicht unbedingt die Farbe „Morgentau“ ist.) habe ich die Collage fertig gestellt und auf die Vorderseite des Sammelmappenrohlings geklebt. Der rückwärtige Buchdeckel ist relativ schlicht. Nur ein paar Fischlein und Weltkartenblasen tummeln sich dort:
Auf diesem Bild sind die Gummibänder schon montiert. Wie das geht, erkläre ich gleich…
So sieht die bezogene Sammelmappe von innen aus.
Auf dem rückwärtigen Buchdeckel habe ich innen angezeichnet, wo die Löcher fürs Gummiband hin sollen: von den äußeren Ecken jeweils 11 cm und 1 cm vom Rand entfernt.
Ich habe dann schwarzes Gummiband durch die Löcher gezogen und mit Metallösen befestigt.
Die zuvor hergestellten Klappen werden nun auf der Innenseite oben, unten und rechts angeklebt (über die Ösen).
So sieht es aus, wenn sie eingeklappt sind.
Fast fertig! Jetzt werden noch die Innenseiten der Deckel bezogen. Ich habe dafür Teile einer alten Landkarte von Nordamerika genommen (da wollte ich eh schon mal hin…).
Tadaaaaa! Meine erste, selbstgemachte Sammelmappe ist fertig und kann befüllt werden…
4. April 2018 – Frühlingspost ist da!
Nun befinden wir uns schon in Woche drei der Frühlingspost, einer Postkunstaktion von Michaela und Tabea.
Das Thema lautet diesmal Walzendruck: Mit einer selbstkreierten Walze sollen Muster auf ein A3 Papier gedruckt und in einer einem zugewiesenen Woche an 9 andere Teilnehmer aus der Gruppe verschickt werden. Grundlage ist zunächst die Farbe „sanfter Morgentau“, die es zwar fertig gemischt im Baumarkt gibt, doch Selbstmischen war ausdrücklich erwünscht… Ich bin zwar erst als zehnte und letzte dran aber drei Papierchen sind schon bei mir eingetrudelt:
Den Anfang machte Saskia aus Tönisvorst (ohne Blog).
Den „sanften Morgentau“ hat sie nur als Teilfarbe in den Hintergrund einfließen lassen, zusammen mit Gelb, Blau und Grün. Das gefällt mir gut und passt toll zum wilden Kreismuster!
Iris aus Dresden (ohne Blog) verschickte ihren Druck auf Transparentpapier. Das sollte die Leichtigkeit des Morgentaus im Frühling symbolisieren:
Der Morgentau ist hier ganz dezent aufgetupft. Eine Faltanleitung für ein Windlicht war auch dabei. Wer weiß, vielleicht wird ja eins draus…
Kerstin aus Weinheim hat ihrem Druck den Titel „Heimat“ gegeben und einen sehr schönen Brief dazugeschrieben. Als ich ihren Umschlag aufmachte, dachte ich: „Ups… „: Kerstin hat einen perfekt gemischten, original Morgentau-Ton als Hintergrund. Ich habe meinen ja nach Fotos aus dem Internet selbst gemischt und fand ihn auch ganz schön und gut getroffen. Hmmm, wenn ich jetzt den richtigen Farbton sehe, muss ich schon sagen: deutlich anders! Tja, liebe Gruppe 2, damit müsst ihr jetzt leider leben…
Aber nun zurück zu Kerstins Werk. Wunderschön ist ihr Blatt geworden, mit den schönen Zweigen und Blüten!
Nun bin ich gespannt, was der Postbote mir noch so bringt…
28. März 2018 – Den Buchstaben auf der Spur…
Mein vergangenes Wochenende stand ganz im Zeichen der Buchstaben: Von Freitag bis Sonntag war ich gemeinsam mit meiner Mutter in Dresden, bei dem Kurs „Schriftspiele“ von Marí Emily Bohley . Mein lieber Tom war auch mit dabei, hat sich aber nicht so sehr den Buchstaben zugewandt, sondern stattdessen lieber fotografiert.
Ausgehend von der „Humanistischen Kursive“ haben wir sehr streng kalligrafisch geschrieben aber oft auch mit Schrift spielerisch gestaltet.
Begonnen haben wir zunächst ganz groß. Mit Balsaholz und farbigen Beizen entstanden Striche und erste Buchstaben auf dem Papier:
Das Ergebnis waren farbige Finger 😉 und schöne Hintergründe, die wir am nächsten Tag dann mit kleineren, mit der Bandzugfeder geschriebenen, Buchstaben ergänzten.
Marí nahm uns gleich zu Beginn die Illusion, Kalligrafie „mal eben so schnell“ zu erlernen. Was so leicht aussieht, ist (leider) oft das Ergebnis jahrelangen Übens… Also quasi genau das Richtige für mich, deren Kernkompetenz Geduld ist… (SPASS!!!)
Manche Buchstaben klappten ganz gut, andere weniger…
Zur Auflockerung haben wir zwischendurch wilde Formen mit einem breiten Pinsel zu Papier gebracht:
Auf diese tollen Hintergründe wurde dann mit der Ziehfeder „skriptoral“ (mit einer Art Fantasieschrift) geschrieben.
Das ist zwar bei mir noch ausbaufähig, hat aber total Spaß gemacht.
Immer wieder hat uns Marí Tips und Umsetzungsmöglichkeiten gegeben. (Mit Chlor auf Farbe geschrieben bringt auch tolle Ergebnisse!)
Zum Schluss haben wir aus unseren Übungsblättern (mit der japanischen Bindung) ein Buch gebunden, dessen „Cover“ Marí für jeden gestaltet hat. Meines hat zusätzlich noch viele leere Seiten, da das mein Schriftübungsbuch werden soll…
Passend zu dem Kurs habe ich am Samstag Morgen auf dem Flohmarkt am Elbufer alte Ost-Kalligrafiefüller mit vielen Federn gefunden. Und Buchstabenstempel – wenn ich mal keine Lust zum Üben habe 😉
Sehr, sehr nett war, dass ich bei dem Kurs Ulrike kennengelernt habe, die ich bisher nur von ihrem Blog kannte!
Es hat sich also rundum gelohnt. Ich bin jetzt bis oben hin voll mit Eindrücken. Die müssen sich erst mal setzen. Tja, und dann heißt es: Üben nicht vergessen!
21. März 2018 – Auf der Walz…
Der Begriff Walz bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen, sowie Lebenserfahrung sammeln. Bei meinen Walzversuchen habe ich eher weniger fremde Orte und Länder kennengelernt aber definitiv neue Arbeitspraktiken!
Das hat zum einen mit dem Thema „Walzendruck “ der diesjährigen Frühlingspost zu tun, zum anderen aber auch mit dem Mustermittwoch, der im März das Thema „Streublümchen “ hat.
Streublümchen… Hmmm, das hat für mich so einen leicht biederen Touch. Daher war meine erste Idee, eine Streublümchentapete als Hintergrund für eine Collage von „anno dazumal“ zu kreieren.
Mit dem Ergebnis meines „Birkenstempels“ war ich ganz zufrieden und so habe ich mir nach dem gleichen Schema eine „Streublumenwalze“ gebaut…
Im Unterschied zu der Birkenwalze fehlen hier jedoch die seitlichen Abgrenzungen, so dass sich die Rolle auch zwischen den Blümchen und am Rand eingefärbt hat.
Das sieht man leider auch am Abdruck. Stört mich ein wenig; da muss ich mir noch was überlegen.
Aus der Collage auf geblümtem Tapetenhintergrund wurde leider nix. Das muss ich ganz unverblümt zugeben 🙂 Irgendwie habe ich keine passende „Komposition“ dazu gefunden. (Und ich bin ja sowieso noch Collagen-Neuling…) Aber die kommt schon noch, meine Collage!
Also lieber weitere Walzversuche mit diversen Farben:
Mit Acrylfarben ging es gar nicht gut. Mir ist da die Walze immer weggerutscht. Diesmal fallen meine Mustermittwochergebnisse eher unter die Rubrik „Experimente“ (aber auf der Walz sammelt man ja schließlich „Lebenserfahrung 😉).
Mit Stempelfarbe hat mir das Ergebnis viel besser gefallen. Die werde ich wohl auch für meine gewalzten Frühlingspostdrucke verwenden. Jetzt muss ich nur noch das Problem mit den Rändern lösen. Aber ich habe ja noch viel Zeit, denn ich bin erst Mitte Mai an der Reihe…
Immerhin habe ich schon die Blätter mit einem selbstgemischten „Morgentau“ eingefärbt… 🙂
20. März 2018 – Wildes Frühlingslied zu Gast…
Ich bin begeistert!!! Meine Mama hat wirklich schon schöne Sachen für die „Eye Poetry“ gemacht aber diesmal bin ich absolut hingerissen! Ich könnte ihr Bild die ganze Zeit anschauen und in echt ist es noch viel schöner als auf den Fotos zu sehen. Aber nun lasse ich sie selbst zu Wort kommen, meine Mama:
Andrea vom Blog Holunder hat für die Eye Poetry Februar-März 2018 einen Text aus Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ausgesucht, den ich sehr schön und poetisch finde:
Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald.
Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben,
von überall her erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings.
„Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja.
„Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Beim Lesen des Textes musste ich unwillkürlich an den Frühlingswald in unserer Nähe denken, der in dieser Zeit eine besondere Attraktion bietet – die Märzenbecher-Blüte.
Der Waldboden ist stellenweise übersät mit den weißen, dicken Blütenköpfen der Märzenbecher.
Von überall her rieselt Wasser, die Vögel zwitschern, man kann sich gar nicht satt sehen an dem Bild.
Vor ungefähr drei Wochen hatte mich meine liebe Tochter Andrea in die Kunst des Gelatine-Druckes eingeführt und ich habe meine ersten Versuche damit gemacht.
Das war die Grundlage für meinen Eye-Poetry Beitrag.
Mit Kalligraphie-Stift habe ich dann Strauchwerk und Stämme eingezeichnet und versucht, eine Frühlingsstimmung ins Bild zu bringen und das „starke, wilde Lied des Frühlings“ irgendwie sichtbar zu machen.
Den Textauszug hatte ich zuerst mit schwarzem Stift geschrieben, was überhaupt nicht gut herauskam. Er war sehr schwer zu lesen und ich war total unzufrieden damit.
Schließlich überpinselte ich die Schrift und fand mit weißem Stift und anderer Schrift eine passendere Textdarstellung zu meinem Bild:
Ganz liebe Grüße, Ursula
19. März 2018 – Frühlingsleichtigkeit
Das März-Zitat der Eye Poetry von Andreas Blog „Holunder“ stammt aus dem Buch „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren.
„Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald. Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja. „Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Mir war ziemlich schnell klar, dass dieser Eye Poetry-Beitrag das Märzblatt meines Riesenkalenders werden sollte.
Da ich für die „Frühlingspost“ die Farbe “ sanfter Morgentau“ als Grundfarbe brauche, habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt und einen Mischversuch unternommen:
Hat ganz gut geklappt. Beim Ideensammeln für den Walzendruck (das Thema der diesjährigen Frühlingspost) habe ich dann diese tolle Birkenproduktion von Lisa entdeckt. Da mir die Idee so gut gefallen hat, ist Ronjas Frühlingswald nun ein Birkenwäldchen geworden.
Zuerst habe ich weiße Stämme aufgemalt…
…dann mit meinem selbstgebastelten Birkenroller das typische Birkenmuster aufgewalzt.
Für meinen Birkenroller habe ich eine Klopapierrolle mit Moosgummi beklebt und über eine Andrückrolle gezogen.
Mit einem Farn, den ich inmitten vom Schnee in unserem Garten gefunden hatte, habe ich den Waldboden gedruckt und mir ein Blümchen aus Stempelgummi geschnitzt.
Für das Blätterdach habe ich aus Moosgummi einen Blattstempel gebastelt und mit verschiedenen Grüntönen wild drauf los gestempelt:
Ursprünglich wollte ich den Ronjaspruch von Hand schreiben. Mir hat meine Schrift jedoch überhaupt nicht gefallen und so habe ich den Text nun doch gestempelt.
Dadurch, dass es keine typischen Druckschriftstempel waren und ich die Buchstaben mit Silberstift nachgefahren bin, bekommt das Ganze trotzdem einen leicht wilden Ronja-Charakter; finde ich zumindest.
Irgendwie bin ich gerade auf dem Silber-auf-Luftpolsterfolien-Druck-Trip. 😉 Diesmal sollen die silbernen Bläschen zum einen den für den Frühling typischen Morgentau symbolisieren aber auch das Plätschern des Wassers im Wäldchen.
Wenn ich so in mich hineinhöre, dann spüre ich schon, wie der Winter aus mir herausrinnt… Hurra! Der Frühling kann kommen!!!
12. März 2018 – kleine Weltraumphilosophie…
„Planeten und Weltall“, das ist das März-Thema der „Papierliebe am Montag“ von Frau Nahtlust.
Okay, also Physik war jetzt nicht gerade mein Lieblingsfach… Sterne und Mond schaue ich mir zwar gerne an, aber lieber aus sicherer Entfernung von der Erde aus!
Nun gut, dachte ich mir, warten wir mal, was da noch so passiert, in meinem Hirn…
Erst mal passierte nicht viel. Ich verbrachte stattdessen einen netten Vormittag mit meiner Mama und zeigte ihr den Gelatinedruck auf zwei frisch gegossenen Gelatineplatten.
Doch siehe da… plötzlich entstanden einige Bilder, die sofort Weltraumassoziationen bei mir auslösten.
Mein Druck war sogar noch „spaciger“:
Der Anfang war also gemacht. Aber nun wollte das liebe Hirn mir leider nicht sagen, was ich mit diesem Druck denn nun anstellen sollte. Kommt Zeit kommt Rat. Der kam dann auch in Form eines kurzen Artikels in der „Zeit“:
Jetzt wusste ich, was ich machen wollte: ein kleines, philosophisches Weltraumbüchlein!
Rund sollte es sein und nicht wirklich einen Anfang und ein Ende haben. Wie der Weltraum eben. Und es sollten Gedanken darin Platz finden, die außerhalb von „Oben – Unten“, „Rechts – Links“, „Gestern – Morgen“, „Falsch – Richtig“ usw. stehen.
Das was passiert, wenn das Leben mal wieder „zuschlägt“ und alles ein wenig durcheinanderwirbelt. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
Dann verschwinden plötzlich unsere tollen Kategorien; was oben war ist nun unten und es zählt einfach das „Jetzt“. Umdenken ist angesagt. Also eben ein Büchlein für philosophische Weltraumbetrachtungen…
Einige Seiten sind schon gefüllt mit Gedanken, Zitaten, Assoziationen.
Es gibt dabei auch nicht wirklich den einen Buchdeckel, denn eigentlich ist mal das eine oben, mal das andere:
Man kann es drehen wie man will, die Richtung ist nicht starr.
Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt , das in seiner unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass weder Materie noch Information diese Umgebung verlassen kann. Ist unter Umständen ganz gut, seine eigenen Schwarzen Löcher zu kennen und dann einen Bogen um sie zu machen..
Und da ich bewusst Platz lassen wollte für meine eigene „Weltraumphilosophie“, sind einige Seiten in dem Büchlein auch noch leer.
Der Saturn am Gummiband hält mein Büchlein zusammen. Ein klein wenig Ordnung braucht auch die chaotischste Weltraumphilosophie…
THE END…
11. März 2018 – was Persönliches…
Normalerweise schreibe ich nicht allzuviel Persönliches in meinem Blog. Aber heute ist es mir ein Bedürfnis, meinem Papa auf diesem Wege nochmal Tschüss zu sagen. Irgendwie kann ich nicht einfach so weitermachen mit meinen Einträgen, als ob nichts geschehen sei.
Meine Mama und ich waren bei ihm, als mein Papa heute Nachmittag gestorben ist.
Meine Tochter Alina hat dieses schöne Blatt für ihren Opa gestaltet.
…und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Gott seine schützende Hand über dir halten.
Mein lieber Papa, mach’s gut!
05. März 2018 – Neues vom Letter Journal
Nun ist es wieder wohlbehalten und gefüllt bei mir angekommen: Mein Letterjournal, das ich euch hier schon mal vorgestellt habe.
Wenn ihr mögt, dürft ihr gerne einen Blick reinwerfen. Doch zunächst möchte ich euch noch die zwei Seiten zeigen, die ich für Susannes Letter Journal gestaltet habe:
Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag erwähnt hatte, haben sich die anderen aus der Gruppe mit dem Thema „Schmetterlinge “ befasst.
Ich habe wieder einen Schmetterling mit Lavendeldruck auf ein Stück Stoff gedruckt und auf Rupfen geklebt. Mein Text über Schmetterlinge ist auf einen Teefilter getippt. Die Schmetterlinge unter dem Text habe ich mit Acrylfarbendruck auf die Seite gedruckt.
Der Schmetterling auf dieser Seite ist aus Gelliprints ausgeschnitten, die Blumenstempel selbstgeschnitzt.
Nun aber zu meinem Letter Journal:
Die erste Seite sollte eine Gemeinschaftsseite werden. Zum Vorstellen unseres Quartetts habe ich vier Spielkarten vorbereitet:
Ich habe die Zahl 5 für mich als „Aufhänger“ genommen und fand es total nett, dass Susanne, Marina und Elke sich darauf eingelassen haben und auch etwas zu „ihrer“ Zahl erzählt haben.
Meine Seite habe ich ja schon mal gezeigt. (Da fällt mir gerade auf, dass ich nur eine Doppelseite gemacht habe, anstatt zwei… Irgendwie habe ich das mit den Gemeinschaftsseiten nicht so gecheckt… 😉)
Susanne hat mir einen wunderschönen Schmetterling in Abklatschtechnik gezaubert und mit einem Spruch ergänzt.
Die nächste Seite ist auch von ihr und passt super zu der Landkarte mit der Frage „Wo geht’s lang?“
Marina hat zu ihrem Zitat von Stevenson einen wirklich tollen Hintergrund gestaltet.
Ganz besonders gefällt mir ihre Collage auf der nächsten Seite.
Auf Elkes Doppelseite sind schöne Federn verewigt und Spinnen, Vögel, Heißluftballons… nichts ist eben unmöglich 😉
Sehr schön fand ich, dass Elke sich sogar näher mit Hilde Domin befasst und ein weiteres Zitat von ihr hingeschrieben hat. Das kannte ich noch gar nicht und gefällt mir sehr.
Das war’s auch schon… die letzte Seite ist wieder eine Gemeinschaftsseite. Rechts stehen noch die Adressen aller Beteiligten.
Es war eine sehr interessante Erfahrung bei so einem Letter Journal mitzumachen. Jetzt startet aber die Frühlingspost, für die ich mich nach einigem Überlegen nun doch angemeldet habe! Also los geht’s mit fröhlichem Walzen im Morgentau! 😁
26. Februar 2018 – Das Geheimnis des Lebens
Hurra! Die zweite Kalenderseite meines gigantischen Kalenderprojektes ist fertig!
„Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens.“
Dieses Zitat von Hilde Domin, das ich für meine „Letter Journal“ Seite verwendet habe, sollte unbedingt auch auf die Kalenderseite vom Februar. Überhaupt ist sie sehr an die Seite meines „Letter Journals“ angelehnt.
Für den Hintergrund habe ich zuerst Zeitungspapier auf die Kalenderseite geklebt und dann ein bisschen rumprobiert, wie meine schwebenden Menschen nachher angeordnet sein könnten…
Mit blauer Farbe habe ich das Zeitungspapier bemalt und mit Luftpolsterfolie silbern bedruckt.
Die Figuren sind teilweise von der Seite des anderen Advent, teilweise aus dem Internet ausgedruckt und ausgeschnitten.
Mit der Nähmaschine kamen die Ballonseile an die Ballons und Wolken aus selbstgeschöpftem Papier schweben nun am Himmel.
Der Text von Hilde Domin ist gestempelt und der Monatsname mit Schablonen geschrieben.
Nun hängt der Februar über meinem Bett und lässt mich schweben…
21. Februar 2018 – Hmpf…
„Kleingemustertes“ lautet das Februarthema des Mustermittwochs. Klingt eigentlich ganz harmlos. Aber… Hmpf…. irgendwie will mir das nicht so recht glücken. (Dabei sah es in meinem Kopf doch so toll aus!!!)
Der erste Versuch war ein selbstgeschnitzter Stempel. Mit ihm wollte ich kleingemusterte Sterne stempeln…
Naja… ( oder eben: Hmpf!)
Für meinen zweiten Versuch habe ich Bügelperlen auf eine Kassettenhülle geklebt und mir einen Kreisstempel gebastelt:
Das war jetzt mal nicht sooo schlecht, aber Stempelfarbe hielt darauf nicht gut und mit Acrylfarbe waren die Bügelperlen sehr bald verstopft und dann war das Ergebnis nicht mehr so toll. Hmpf!
Mit einem kleinen Plastikgitter habe ich dann auf ein gelb bemaltes Stück Tapete ein grünes Gittermuster gedruckt. Auf der Tapete hat sich allerdings das Gitter gar nicht so gut abgedruckt. Hmpf! (Auf Papier ging es viel besser.)
Mein Plan war dann, in manche Stellen dieses Gitters kleine, rote Quadrate zu stempeln.
Dafür habe ich mir aus dem zweiten Teil der Kassettenhülle und Moosgummi einen schicken Stempel gebastelt 😉
Eigentlich hatte ich die Quadrate so aufgeklebt, dass sie ganz akkurat in die Gitterkästchen passen. War wohl nix… Hmpf!
Auf dem Papier sieht man die Gitterlinien viel besser:
Da ich meine Gelatineplatte sozusagen als Stempelkissen benutzt habe, sind wenigstens ein paar nette (kleingemusterte) Gellidrucke entstanden:
Und last but not least habe ich mir aus der gelben, kleingemusterten Tapete (die mir dann irgendwie doch ganz gut gefallen hat) ein Mustersammelbuch gebunden:
Also doch noch ein selbstgebundenes Buch für den Februar, außer meinem „Letter Journal“…
In ihm sammle ich Muster, die mir gefallen oder auch Stempelideen…
Ende gut, alles gut! Hmpf! 😉
19. Februar 2018 – Letter Journal
Ich habe mir ja für dieses Jahr unter anderem vorgenommen, mindestens einmal im Monat etwas „Buchbinderisches“ (im weitesten Sinne 😉) zu erwerkeln.
Im Januar habe ich dazu die verschiedensten Varianten meines Notizblockbüchleins ausprobiert. Hier oder hier sind meine Ergebnisse zu sehen.
Für den Februar habe ich bis jetzt „nur“ ein einfaches Heft gebunden, ein „Letter Journal“, um genau zu sein. Ein „Letter Journal“ ist ein selbstgemachtes Heft in einer bestimmten Größe (10×21 cm), das per Post reihum an 4 Teilnehmer verschickt wird. Jeder hat die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zu gestalten. (Oder eine Doppelseite und eine andere als Gemeinschaftsseite, an der dann jeder mitgestalten kann) Am Ende kommt das Journal vollständig gefüllt mit Bildern, Sprüchen oder Collagen wieder zu einem zurück. Ich fand diese Idee ganz interessant und so habe ich mich für solch eine Tauschaktion angemeldet.
Vor etwas mehr als einer Woche hat sich also mein „Letter Journal“ auf die Reise zu Susanne gemacht. Von dort geht es weiter zu Marina und anschließend zu Elke, die es dann an mich zurückschicken wird.
Ich wollte meinem „Letter Journal“ gerne ein Thema geben und habe mich für „Gefühle“ im weitesten Sinne entschieden.
Für den Umschlag habe ich eine geweißten (und leicht geschwärzte 😉) Zeitungsseite genommen, auf die ich Stücke des Papiers, aus dem die Innenseiten sind, aufgeklebt habe.
(Im weiteren Gestaltungsprozess ging der kreative Gaul mit mir durch und so habe ich ganz vergessen, Fotos zu machen.)
Mit der Schreibmaschine habe ich auf eine Serviette Gefühlsadjektive getippt und diese in Streifen auf meinen Umschlag geklebt. Da der Umschlag nun leicht geglänzt hat (was ich blöd fand), bin ich nochmal mit verdünnter weißer Acrylfarbe darüber, sowie silbernen „Luftpolsterstempelchen“. So sind die Gefühle jetzt leicht vernebelt. Finde ich schön so!
Mit blauer Stempelfarbe habe ich zum Schluss noch Nomen von Gefühlen aufgestempelt:
Nun zu meine Innenseiten:
Ich finde, in diesem ganzen Gefühlswirrwarr ist die Fähigkeit zur Resilienz, der seelischen Widerstandsfähigkeit, sehr wichtig.
Darum hat mir auch das Zitat von Hilde Domin so gefallen:
„Federn lassen und dennoch schweben, das ist das Geheimnis des Lebens. “
Im Kalender „Der andere Advent“ von 2016 fand ich ein Bild, das mich zu der Gestaltung meiner Seite inspiriert hat. So ist eine Art Collage entstanden, mit ausgeschnittenen Figuren, Fäden usw. (In dem Bereich Collage möchte ich mich sowieso ein wenig ausprobieren.)
Meine zweite Doppelseite soll eine Gemeinschaftsseite werden.
Ich dachte mir so, dass sich unser „Quartett“ auf einem Kartenquartett vorstellen kann.
Mal sehen, was sich die anderen so denken… 😉
Noch sind die restlichen Seiten meines „Letter Journals“ leer. Wenn ich mein Heftchen in ein paar Wochen „gefüllt“ zurückbekomme, dürft ihr nochmal einen Blick hineinwerfen…
Von Elke bekam ich vor einigen Tagen ihr „Letter Journal“ zugeschickt, das völlig anders aussieht als meines:
Ich hatte die Aufgabe, darin zwei Doppelseiten zum Thema „Schmetterlinge“ zu gestalten. Und so sehen sie aus:
Die Seiten habe ich zuvor geweißt und anschließend mit Luftpolsterfolie bedruckt, da sie sehr stark gemustert waren und ich irgendwie einen anderen Hintergrund brauchte.
Die Schmetterlinge und Blumen sind aus Gelliprints ausgeschnitten, der Text mit Schreibmaschine auf eine Serviette getippt.
Bei der zweiten Doppelseite habe ich den Hintergrund auch erst mit weißer Acrylfarbe grundiert und anschließend den Rand mit Stempeln und Buntstiften gestaltet. Auf ein Stück Jute kam ein Schmetterling, den ich mit dem Lavendeldruck auf Leinen gedruckt und umnäht habe.
Einen kleinen Text über Schmetterlinge (und deren Gefährdung) habe ich auf Transparentpapier getippt und aufgeklebt.
Hier ist Marinas „Letter Jornal“ zu sehen. (Wie ihr seht, haben sich die anderen drei in meiner Gruppe mit „Schmetterlingen“ befasst…)
Ähnlich wie bei Elke habe ich auch hier zuerst die Seiten grundiert, das Gedicht auf Serviette getippt und aufgeklebt, Blümchen gezeichnet… Die Schmetterlinge sind diesmal doppellagig.
Auf der zweiten Doppelseite wieder der Text über Schmetterlinge und mein Lavendeldruckschmetterling. Die linke Seite habe ich so gelassen, da sie farblich gut zu meinem Schmetterling gepasst hat. Die rechte Seite habe ich mit Stempelfarben grundiert. Diesmal ist der Text auf einen großen Teefilter getippt…
Das „Letter Journal“ von Susanne kam noch nicht bei mir an. Das zeige ich dann gemeinsam mit meinem vollen.
Bin schon gespannt…
15. Februar 2018 – Die Lerche singt zu Gast…
Es folgt nun wieder ein Gastbeitrag meiner lieben Mama (die keinen eigenen Blog hat) zur Eye Poetry von Andrea’s Blog Holunder:
Wie schön, liebe Andrea, dass es mit eye-poetry auch in diesem Jahr weitergeht. Das freut mich sehr.
So wage ich es wieder, meinen Beitrag dazu in die Runde zu „werfen“.
Von Johannes Trojan hatte ich noch nie etwas gehört. Ich finde es schön, dass dieser Dichter seinerseits der kleinen Lerche ein Loblied „singt“.
Lerchengesang ist in der Tat einer der schönsten Vogelgesänge. In diesen Jubel möchte man am liebsten mit einstimmen, wenn man ihn hört.
Allerdings geht es auch mir so – schon lange habe ich keine Lerche mehr gehört.
Die Umsetzung des Gedichts ins Bild fiel mir jedoch schwer. Zuerst fand ich keinen richtigen Zugang. Ich begann einen Entwurf zu zeichnen, in dem der Text annähernd umgesetzt ist:
Für eye-poetry war mir das aber viel zu nah am Text, zu wenig abstrakt und zu breit angelegt.
Mein zweiter Versuch zielte mehr darauf, die eher naive, fröhliche Stimmung des Lerchengesangs auszudrücken:
Dann hatte ich die Idee, mir ein Lesezeichen zu machen, das mir im Alltag immer wieder begegnen kann und mich auf diese Art und Weise an das Gedicht erinnert.
So entstand dann mein Lesezeichen: mit Buntstiften gemalt und jede Seite mit Fixativ (sprich Haarspray) besprüht, damit es nicht so schnell abgegriffen wird.
Die Vorderseite mit der sich emporschwingenden Lerche…
… die Rückseite mit dem Text des Gedichts in Handschrift. Ein kleines Herz am Bändchen (…klingt’s mir im Herzen nach) vervollständigt nun das Ganze.
Ich freue mich schon darauf, das Lesezeichen zu benutzen.
Liebe Grüße, Ursula
14. Februar 2018 – Das Lerchenlied
Hurra! Sie geht nun doch in die zweite Runde: die wunderbare Eye Poetry von Andrea vom Blog Holunder.
Dieses Mal sollte man „Das Lerchenlied“ von Johannes Trojan in Augenpoesie verwandeln:
Das Lerchenlied
Der Tag bringt seine Sorgen,
mich lässt es unbeschwert,
das macht, ich hab am Morgen
die Lerchen singen gehört.
Nun geh ich durch die Menge,
geh ruhig und mit Lust,
weiß keiner, was für Klänge
ich trag in meiner Brust.
Es klang so süß und labend,
rief Mut und Hoffen wach.
Den Tag lang bis zum Abend
klingt´s mir im Herzen nach.
Johannes Trojan
Hätte ich mir nicht vorgenommen, an der Eye Poetry teilzunehmen, wäre dies nicht unbedingt ein Gedicht gewesen, das länger in mir nachgewirkt hätte…
Aber so kamen sie relativ schnell, die ersten inneren Bilder:
Ich sah sie förmlich vor mir, die Vögel, die mir aus dem Herzen flattern. Und ich konnte so gut nachempfinden, welche Freude man in sich trägt, wenn ein Morgen so beginnt: mit Lerchengesang.
Eine Weile habe ich dann aber doch noch gebraucht und das Gedicht in meinem Kopf hin und her gewälzt, bis ich wusste, wie ich meine Vogelassoziation umsetzen werde. (Aber das gehört ja dazu, zur Eye Poetry: sich mit einem Text zu beschäftigen, ihn in sich zu tragen, bis etwas daraus entsteht.)
Meine Vögel habe ich aus Notenpapier geschnitten, das ich zuvor leicht geweißt habe.
Anschließend kamen sie auf unterschiedlich lange Drahtstiele.
Da ich eher zu den Naturbanausen gehöre und eine Lerche sowieso nicht von einem anderen Vogel unterscheiden kann, möge man meine Vögelchen bitte nicht zu sehr auf lerchentypische Eigenschaften untersuchen… 😉
Ich mag es, wenn bei meiner Eye Poetry Umsetzung der Text irgendwie auftaucht. Immer wenn ich später ein Werk von mir ansehe, lese ich den Text dazu und freue mich…
Deshalb habe ich das Gedicht – ebenfalls auf Notenpapier – mit der Schreibmaschine getippt und auf Draht geklebt.
Damit es nicht zu lang wird, auf zwei Blätter mit Vorder- und Rückseite.
Das Herz, in dem mir der Lerchengesang bis zum Abend nachklingt, ist ein Stein in Herzform. Ich finde, Stein und Papier, das passt gut zusammen. (Wie gut, dass ich schon lange Steine in Herzform sammle!)
In diesen Stein habe ich ein Loch gebohrt und da hinein habe ich dann meine Vögelchen und die zwei Drähte mit dem Text gesteckt und festgeklebt.
Jetzt stehen sie auf dem Fenstersimsen und von der warmen Luft der Heizung tanzen die Lerchen auf ihren dünnen Drahtstielen sanft hin und her. Das sieht sehr schön aus und erfreut mein Herz! Fast wie echter Lerchengesang…
12. Februar 2018 – Morgengesichter
Das Februarthema „Gesichter“ von Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ ist eine echte Herausforderung! Nach längerem Hin-und Herüberlegen kam mir die Idee, eine Tasche zu nähen, mit Gesichtern aus Wilhelm Busch Geschichtenbuch. Ich finde die Gesichter dort so klasse und über die Texte könnte ich mich echt bekringeln.
Der Weg zur Tasche war allerdings etwas steinig… Mein Prototyp – ohne Gesichter, nur aus Stoff, ging schon mal gründlich schief.
Im wahrsten Sinne des Wortes: Alles war schief; die Webbänder waren nicht auf einer Höhe, der Boden und die Reißverschlüsse nicht…
Ich war kurz davor, das Projekt „Tasche“ zu canceln und die Nähmaschine gaaaanz weit weg zu räumen. Dann kam jedoch der kleine Rebell in mir durch. Jetzt erst recht! Also nochmal, diesmal mit Gesichtern, die ich aus dem Buch ausgeschnitten und mit Heat N Bond „laminiert “ habe.
Auf meinem zugeschnittenen und in Form gebügelten Stoff habe ich sie wild umnäht.
Die Bildchen sind übrigens aus der Geschichte „Die fromme Helene“.
Und ganz so streng habe ich mich nicht an die Vorgabe „Gesichter“ gehalten, da ich die Morgenwäsche von Franz auf meiner Tasche haben wollte…
Ich hoffe, das zählt trotzdem zu dem Thema Gesichter… 😉
Webbänder habe ich mir auch aus den Buchseiten gemacht, mit dem passenden Text.
Hurra! Diesmal hat es geklappt! Zum einen habe ich den Stoff auf Vlieseline gebügelt, dann war er nicht mehr so „zubbelig“ beim Zuschneiden, aber auch beim Nähen.
Zum anderen habe ich mir viel Zeit genommen und in mehreren Etappen, verteilt auf einige Tage, genäht.
Es gibt auch nur noch eine Reißverschlusstasche auf jede Seite, da ich den Platz für ein weiteres Bild der Morgenwäsche nutzen wollte.
Dafür entstand diesmal eine Innentasche:
Also ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und schicke meine „Morgengesichter“ zu Susanne, bei der ich mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Nähunterstützung, die ich von ihr bekommen habe, bedanken möchte!
(Ach übrigens ist die Tasche, die ich genäht habe, der Ordnungshelfer von „farbenmix“. Bei meiner zweiten Tasche habe ich den Schnitt allerdings leicht abgeändert.)