29. Juli 2018 – Mein Sommerpostbüchlein

Zwölf Traumreise-Collagen habe ich für die diesjährige Sommerpost erwerkelt. Hier habe ich schon über ihre Entstehungsgeschichte berichtet. Ganz unterschiedlich sind sie geworden und der Gedanke, mich ganz von ihnen zu trennen, gefiel mir nicht so recht. Ich wollte wenigstens eine kleine Erinnerung behalten. So ist die Idee zu diesem Sommerpost-Themenheft entstanden. Ich habe ich die Collagen – noch ohne Text und Stickerei – eingescannt und ausgedruckt. Dann habe ich die „Duplikate“ ebenfalls bestickt und mit „Teebeutelzitaten“ versehen. So wurde den schnöden Kopien ein wenig Leben eingehaucht. 😉
Aus ihnen habe ich dann mein 15fünfzehn Heft „Traumreise-Collagen“ gebunden:

Das Titelblatt und die Rückseite habe ich genau wie die Umschläge für die Sommerpost gestaltet.

Da ich keine „gestern habe ich den Zufall getroffen „- Karte mehr hatte, ist die erste Seite etwas anders geworden als meine Sommerpostkarten. Das macht aber gar nix. Discover more in your own way!
Die nächsten Seiten bestehen aus meinen zwölf Collagen, bzw. den Kopien von ihnen. Klar sind die Originale viel schöner aber ich habe nun meine Erinnerung!







Zum Schluss kommt noch das Zitat, das auch auf der Rückseite der Sommerpostkarten steht. Ebenfalls auf einen Teebeutel getippt.
Ich gebe zu, dieses 15fünfzehn Themenheft ist jetzt nicht das Neuste vom Neuen. Aber für mich ist es eine sehr schöne und wichtige Erinnerung an meine Collagenwerkelei für die Sommerpost 2018!
Christine sammelt auch im Juli 15fünfzehn Themenhefte. Da schicke ich meines jetzt hin… Und diesmal ist es sogar ein Heft geworden! 😉
24. Juli 2018 – Meine Traumreisen

„Collagen“ ist das Thema der diesjährigen Sommerpost! Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn in diesem Jahr habe ich schon einige Versuche in der Collagentechnik unternommen und hatte viel Spaß dabei!
Es gibt ja sehr viele Arten und Möglichkeiten, Collagen anzufertigen. Mir persönlich gefällt es am besten, wenn ich Personen, Gegenstände etc. aus Zeitschriften oder ähnlichem ausschneide und sie auf einem anderen Hintergrund völlig neu arrangiere und mir so eine ganz eigene Wirklichkeit erschaffe. Auf diese Weise habe ich schon meine Sammelmappe und mein „Traumbuch“ erstellt.
Das grobe Thema der Sommerpost lautete „Traumreisen“ und das Format sollte 15 cm×15 cm groß sein…

Zuallererst habe ich aus alten Zeitschriften (aus den 60er Jahren… herrlich! 😂) allerlei Bildchen, die mir gefallen haben, ausgeschnitten.

In einem alten Weltatlas von 1980 habe ich meine „Traumlandschaften“ gefunden und die ausgeschnittenen Elemente zuerst grob darauf platziert.

Dann ging die Feinarbeit los: In einem improvisierten 15×15 Rahmen habe ich Stück für Stück die einzelnen Traumreisen erschaffen. Mit Texten und Karten aus dem Atlas, den ausgeschnittenen Bildern etc.
Durch alle Collagen sollte sich sozusagen ein „roter Faden“ ziehen. Meiner ist der „URLAUBSTIP FÜR SIE“, der auf jeder Collage auftaucht, der „morgentaufarbene“ Hintergrund sowie immer ein Zitat zum Thema Reisen:

Dabei habe ich verschiedene Zitate auf Teebeutel getippt und diese dann auf die Collagen geklebt. Mal verschwimmen sie völlig mit dem Hintergrund, mal ist das Teebeutelpapier noch deutlich zu erkennen.
Bevor die fertige Collage auf Graupappe gezogen wurde, habe ich noch einzelne Elemente darauf gestickt.
So sind zwölf völlig verschiedene Traumreisen entstanden.
Acht für die Postkünstlerinnen in meiner Gruppe, eine für Margit, mit der ich einen Extratausch vereinbart hatte, zwei für meine lieben Freundinnen und treuen Blogleserinnen Irina und Pö 😁 und eine für mich.
Hier kommen sie, die „Urlaubstips für Sie“:

Traumreise Nr.1: „Big Ben in neuem Glanz…“

Traumreise Nr.2: „Schwindelfrei… “

Traumreise Nr.3: „Vergebene Liebesmüh…“

Traumreise Nr.4: „Kleine Abkühlung gefällig?“

Traumreise Nr.5: „Froh zu sein bedarf es wenig…“

Traumreise Nr.6: „Mach mal Pause!“

Traumreise Nr.7: „Über den Wolken…“

Traumreise Nr.8: „Ich tanz für dich!“

Traumreise Nr.9: „Strandspaziergang…“

Traumreise Nr.10: „Wie ein Fisch im Wasser…“

Traumreise Nr.11: „Ein Schiff wird kommen…“

Traumreise Nr.12: „Ich lass dir schon mal das Wasser ein…“
Die Collagen zu verteilen war das reinste Lotteriespiel! Ich hatte absolut keinen Plan, welche Collage am besten zu welcher Person passen könnte . Ich hoffe jetzt einfach, dass alle mit ihrem Werk zufrieden sind!
Nachdem mich diese Collagen nun den ganzen Juli in jeder freien Minute beschäftigt hatten, fiel es mir ein bisschen schwer, mich von meinen Werken zu trennen. (Darum habe ich mir was einfallen lassen. Dazu ein anderes Mal mehr 😉 )

Schließlich habe ich habe noch Karten gemacht, mit Schnipselcollagen und Gelmediumtransfer. (Den Tipp habe ich von Ulrike bekommen. Hat super funktioniert!)

Für die Rückseite habe ich wieder einen netten Reisespruch auf Teebeutel getippt und aufgeklebt:

Und zum Schluss kamen meine Werke dann in einen Umschlag, den ihr zumindest teilweise von hier kennt.

Gute Reise, kann ich da nur noch sagen!
Und ein dickes Dankeschön an Michaela und Tabea, die sich wieder mal total viel Mühe gemacht haben, diese Sommerpost zu organisieren!
11. Juli 2018 – Auf der Reisewelle…

Für Michaelas Mustermittwochthema „Muster-Reisen“ im Juli/August wollte ich mich gerne mal wieder im Walzendruck versuchen. Als Motiv habe ich mir eine Welle – DAS Sinnbild für einen Urlaub am Meer – ausgesucht.

Aber geklappt hat es diesmal mit dem Walzen so gar nicht 🙁
Meine Andrückwalze ging kaputt, die Acrylfarben sind wieder total „weggerutscht“. (Das ist echt immer ein Problem von mir beim Walzendruck, dass die Walze bei Acrylfarben nicht so schön „durchdreht“, wie mit Stempelfarben…)

Aber so schnell habe ich meine Reisewellenidee dann doch nicht aufgegeben und mir eben einen Wellenstempel geschnitzt:

…besser gesagt zwei.

Ein Fischlein durfte natürlich auch nicht fehlen.

Das schwimmt jetzt gegen den Strom der Reisewelle. Auch nicht schlecht 😉

Auf blauem Hintergrund gefällt mir das Motiv sogar noch besser.

Und da ich ja bald wieder einige Briefumschläge brauche 😉, ziert meine Reisewelle jetzt auch etliche Umschläge.
02. Juli 2018 – Vergesset nicht Freunde…

Halbzeit!!! Sechs Monate habe ich nun schon geschafft, bei meinem Riesenkalender-Projekt! Man kann jetzt nicht gerade behaupten, dass mir das immer so „easy peasy“ von der Hand geht. Aber bei einem so großen Format ( 87 cm × 68 cm) wäre das auch vielleicht zu viel verlangt. 😉
Inzwischen habe ich es aufgegeben, „nach Plan“ zu arbeiten. Meist beginne ich irgendwie und dann wird alles sowieso ganz anders als gedacht. Also versuche ich, gar nicht mehr viel zu denken…

Das Juni-Kalenderblatt wollte ich diesmal in Pink-Gelb grundieren. Als man nach der ersten Farbschicht die Gesichter des ursprünglichen Motivs noch durchscheinen sah, fand ich das gar nicht so schlecht und habe das einfach so gelassen.

Mit meinen „Wende-Fliesenstempel“ vom Mustermittwoch habe ich dann darüber gestempelt, die Gesichter jedoch größtenteils frei gelassen.

Ein passendes Gedicht oder Zitat für meinen Kalender zu finden, fällt mir grad nicht so leicht. Als ich dann jedoch das Gedicht „Gemeinsam“ von Rose Ausländer entdeckt habe, fand ich es richtig gut geeignet für mein Kalenderblatt geeignet. Die Überschrift habe ich mit Hilfe von Schablonen geschrieben, das eigentliche Gedicht gestempelt. Auf dem Foto kann man den Text nicht ganz so gut erkennen. In Wirklichkeit jedoch schon.

Rose Ausländers Gedicht finde ich irgendwie auch sehr passend für unsere heutige Zeit, in der wir uns das „Gemeinsame“ und das „miteinander verantwortlich sein“ öfters in Erinnerung rufen sollten. Ich denke, wir müssen aufpassen, unsere Erde möglichst nicht so sehr zerrissen und beschädigt an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben…
Also: Vergesset nicht Freunde, wir reisen gemeinsam…
Nachtrag: Die liebe Frau Nahtlust hat mir vorgeschlagen, diesen Beitrag mit ihrem Juli Papierliebe am Montag Thema „Fotos“ zu verlinken. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen. Aber stimmt schon: Ein Foto der Gesichter ist ja genaugenommen schon zu sehen. 😉
Also danke, liebe Susanne, dass du mich in deiner ehrenwerten Galerie aufnimmst!
27. Juni 2018 – frisch gefliest…

Für Michaelas Juni Mustermittwoch-Thema „Fliesen“ machte ich mich zunächst einmal auf die Suche nach geeigneten „Vorlagen“ für meine persönliche Flieserei…
In einer Bäckerei in Konstanz entdeckte ich dieses schöne Muster am Boden:

Diese wunderschönen Fliesen waren in Berlin an einer Hauswand zu finden:

Aber auch die eher schlichten Mosaikfliesen in einer Restauranttoilette in Berlin waren nicht zu verachten:

Da ich (immer noch nicht) die beste Stempelschnitzerin bin, habe ich mich kurzerhand für die „einfache Version“ entschieden.
So sind diese drei Wendestempel (mit sechs möglichen Stempelmustern) entstanden:


Dann fing das Fliesenlegen an. Zuerst mit allen Stempeln und mit Acrylfarben.

Aber bei sechs Stempel hat man als Fliesenlegerin ja alle Möglichkeiten.

Das untere Muster gefällt mir sehr gut:

Na, mal sehen, ob ich mich auch über den Mustermittwoch hinaus im „Fliesenlegen“ übe… 😉
18. Juni 2018 – Frühlingspostbuch 15fünfzehn

Lange habe ich nach einer Idee gesucht, was ich mit meinen schönen Walzendrucken aus der Frühlingspost anstellen soll:

Letzendlich habe ich mich dazu entschieden, sie nicht alle zusammen für ein einziges Projekt zu verwenden, sondern ganz unterschiedlich; mal als Bucheinband, mal für eine Schachtel… was mir halt so einfällt im Laufe der Zeit. Aber für mich wollte ich trotzdem unbedingt eine bleibende Gesamterinnerung an diese schönen Werke behalten.

Und so ist dieses kleine Büchlein im Format 15 × 15 cm entstanden, in dem ein kleiner Teil von jedem Druck seinen Platz gefunden hat. Das Schöne ist, dass ich dennoch genügend Material zum Weiterverarbeiten der Drucke habe.

Auf die Idee mit dem Büchlein hat mich Christine mit ihrer Aktion „15fünfzehn Themenheft“ gebracht. Nur ist es diesmal kein Heft geworden sondern ein Buch mit Buchschrauben, ähnlich einem Fotoalbum. Das wollte ich immer schon mal ausprobieren. Ich hoffe, das Büchlein darf trotzdem in die 15fünfzehn -Themenheftsammlung… Das Format stimmt ja immerhin! 😉

Zu jedem Druck habe ich auf der rechten Seite eine kleine Collage gemacht.

Dabei habe ich den jeweiligen Druck entweder ganz verwendet…

… oder nur ausgeschnittene Elemente.

Mal mit mehr Text…

… mal mit weniger.

Mal habe ich Tiere zusätzlich eingefügt…

… mal welche aus dem Druck verwendet.

Ich habe gewebt…

gestickt…

gestempelt…

So ist eine schöne Erinnerung an die Frühlingspost ist entstanden. Ich freue mich!
11. Juni 2018 – Diamonds are a girls best friend…

Ha, diesmal bin ich unter die Schmuckdesigner gegangen! Aber, wer braucht schon Diamanten, wenn es doch alte Buchseiten gibt!!! Und alles natürlich in „Rund“, weil „Rund“ doch Susannes „Papierliebe am Montag„-Thema im Juni ist.
Ich spreche wirr? Na, dann schaut mal her:

Zuerst waren da viele, viele ausgestanzte Kreise…

…die ich Stück für Stück (etwa 30) mit Holzleim zusammengeklebt und über Nacht mit einer Schraubzwinge gepresst habe. Am nächsten Tag war das Ganze hart wie Holz und ich habe die Kanten mit dem Dremel rundherum schön glatt geschliffen.

Nur noch ein Loch reinbohren, mit mattem Klarlack versiegeln, ein Lederband dranbinden, fertig ist mein „Collier“. (Mit kurzem oder langem Lederband – je nach Laune…)

Diese Ohrringe wollte ich schon lange wegschmeißen. Doch halt!

Schnell die gleiche Prozedur, nur mit kleineren Kreisen und einem eingeklebten Drahtaufhänger, schon sind neue Ohrringe entstanden!

Was für ein tolles Upcycling! Ich bin hocherfreut!

Zusammen mit Kette. (Wenn ich einen besonders belesenen Eindruck machen möchte 😉.)
Fehlt eigentlich nur noch ein Ring!

Vor vielen Jahren habe ich mir mal einen „Charlotte“ Ring gekauft, den man mit zahlreichen Aufsätzen immer neu bestücken kann. Einen aus Buchseiten hatte ich noch nicht. Hab ich natürlich sofort nachgeholt!

Mein neues Schmuckstück!!!

Und da ich nun so richtig in Fahrt war, habe ich es mal mit schwarzen und roten Unterschichten probiert. Daraus ist auch ein Ring geworden, den ich diesmal mit Zwei-Komponenten-Kleber auf einem Ringrohling befestigt habe:

Ach, und weil’s so schön war, habe ich mir zu guter Letzt noch einen Riesenanhänger gemacht:

04. Juni 2018 – Ja mei…

Ja mei, der Mai war nicht ganz einfach für mich… (zumindest beim Erstellen des Kalenderblatts für meinen Riesenkalender).
Da ich im Mai mal wieder öfters mit der Gelatineplatte gedruckt habe und ich ausprobieren wollte, wie man die runden Platten als Stempel benutzen könnte, ist dieser „psychedelische Traum“ entstanden: 😂

Ja mei, selbst mir war das dann ein kleines bisschen zu vogelwild…
Also irgendwie „abdämpfen“… vielleicht indem ich eine Lage von einer Serviette draufklebe, wie bei meinem „zerrissenen Traum„…

Besser! Da ich nun die Serviettenränder kaschieren wollte, habe ich weiße und morgentauähnliche Farbe mit einer mit Frischhaltefolie umwickelten Fusselrolle aufgetragen (diese Idee habe ich von Beatrix):

Das Ergebnis war: „Ja mei!!!“
Diesmal war die bayerische Toleranzformel mit den vielen Bedeutungen ein Ausdruck hilfloser Anteilnahme („Ja mei, wos soll ma do no sogn?“ oder „Ja mei, des werd scho wieda!“)
Ich hatte meinen farbenfrohen, psychedelischen Traum zerstört! Zu einem verwaschenen, grauen Etwas😭
Aber, wie Hermann Hesse so schön sagte, man darf seinen Traum nicht festhalten wollen; jeden löst ein neuer ab…
Also habe ich weiter experimentiert: mit Babyöl, pinkfarbener Schablonenschrift und Wachsmalstiften und siehe da: ein neuer Traum ist entstanden!

Ja mei, is des schee!
Ha!!! Und wie es der Zufall will, ist Rund“ das neue „Papierliebe am Montag“ Thema der lieben Frau Nahtlust. Da würde ich doch sagen, schicke ich mein Kalenderblatt gleich mal zu ihr auf die Reise! Ja mei… 😉
30. Mai 2018 – völlig losgelöst…

…vom Gegenständlichen werden in der abstrakten Kunst die Gegenstände oft nur angedeutet. Einzelheiten werden weggelassen, etwas Allgemeineres oder Einfacheres entsteht. Einfach… hört sich gut an!
So war mein Plan für den Mustermittwoch im Mai (der das Thema „Frühlingsbäume“ hat), die Baumform ebenfalls nur anzudeuten.

Da mich das Thema der diesjährigen Frühlingspost „Walzendruck“ noch nicht ganz losgelassen hat, habe ich verschiedene Baumkronenformen aus Moosgummi auf eine Fusselrolle geklebt. In die Löcher wollte ich später Blüten stempeln. So der Plan…

Die leeren, durchlöcherten Baumkronen sahen ein wenig aus wie Käse… Frühlingskäse… Bärlauchkäse?

Mit den hinein gestempelten Blüten hat es mir jedoch auch nicht wirklich gefallen. Also habe ich beschlossen, die Abstraktion noch weiter zu führen und nur die Baumformen zu stempeln:

Mir war dabei vor allem das helle Maigrün, welches für mich so typisch für den Frühling ist, wichtig.

Die Moosgummiformen waren denkbar einfach gehalten. Statt Bumkronen könnten es durchaus auch Steine sein… sehr universell einsetzbar 😉
In rosa sind es eben blühende Frühlingsbäume… 😂

In meinem Musterbuch wurden sie natürlich auch verewigt, meine abstrakten, losgelösten Frühlingsbäume.

Und da mir der abstrakte Druck so gut gefallen hat und ich sowieso vor hatte, die koptische Bindung auszuprobieren, ist nun ein Büchlein aus den Drucken entstanden. Nach dieser Anleitung.

Den Spiegel habe ich aus einem Druck der blühenden Frühlingsbäume gemacht.

Wie man sieht, besteht mein Buch aus vier Lagen. Jede Lage habe ich ebenfalls mit einem Baumdruck „umhüllt“. Das sieht man auch am Buchrücken. Gefällt mir gut! (War eine Idee von Gerdi, von der ich die Anleitung habe…)

Im Buch gibt es deshalb immer eine gemusterte Doppelseite, wenn zwei Lagen aufeinandertreffen.

Ansonsten sind die Seiten weiß und bieten genug Platz für neue Muster, Frühlingsgedanken oder wer weiß noch alles …

Aus meinen blühenden Frühlingsbäumen habe ich mir auch noch gleich ein Büchlein gebunden! Und auf Anregung von Susanne, die ja im Mai „Rosa“ als Papierliebe am MontagThema hat, verlinke ich es da auch gleich noch. 😉

Diesmal im Querformat und wieder mit passenden Innenseiten…

Frühling im Doppelpack:

25. Mai 2018 – Frühlingspost die Letzte…

Heute stelle ich euch die drei letzten Walzendrucke vor, die ich im Rahmen der Frühlingspost erhalten habe:

Beatrix aus Michendorf hat Schwalben als Frühlingsboten geschickt. Wie schön! Ihr Hintergrund gefällt mir auch sehr. Sie hat Frischhaltefolie auf eine Fusselrolle geklebt und damit weiße Farbe auf den Morgentau gewalzt…

Völlig begeistert hat mich die Frühlingspost von Andie aus Bischberg! Sie hat keinen Blog, ist aber auf Instagram zu finden (regnitzflimmern). Hier hat sie aber einen Gastbeitrag über die Entstehung ihrer Frühlingspost geschrieben…
Allein schon der Umschlag war eine Wucht! Mit Muster, Schrift und allem Pipapo…

Darin waren sogar zwei wundervolle A3 Bögen, von denen einer schöner als der andere ist!!!

Und damit noch nicht genug: Andie legte noch einen pinkfarbenen A4 Bogen bei, sowie eine wunderschöne Karte. Ich bin restlos begeistert!!!

Aus Israel erreichte mich von Maren dieser schöne Walzendruck! Auf ihrem Blog beschreibt sie die Entstehungsgeschichte. Sehr spannend und sehr schön!
Habt vielen Dank nochmal, ihr alle aus Gruppe 2, für die vielen schönen Walzendrucke!
23. Mai 2018 – frisch gewalzt…

Obwohl ich erst als zehnte (und damit letzte) bei der diesjährigen Frühlingspost an der Reihe war, hatte ich meine Drucke schon relativ früh fertig. Da ich ohnehin sehr dazu neige, mich mit anderen zu vergleichen und mich damit oft gehörig unter Druck zu setze, wollte ich mich nicht auch noch vorher von anderen Werken beeinflussen lassen.

Das ist sie, meine Musterwalze. Ein wenig hatte ich den Walzendruck ja schon für den Mustermittwoch ausprobiert. Dabei war mir die Variante der mit Moosgummimuster umklebten Farbwalze am sympathischsten. Damit diesmal keine Ränder entstehen, habe ich zusätzlich noch Moosgummistreifen an den Rand der Rolle geklebt. Mit Ayrylfarben kam ich nicht so zurecht, da mir damit die Walze immer weggerutscht ist. Ich wollte meine Drucke auf gar keinen Fall vermurksen, darum habe ich mich für Stempelfarben entschieden. Inzwischen denke ich, dass ich viel mutiger und experimentiefreudiger hätte sein sollen…

Zunächst habe ich etliche A3 Blätter grundiert. Den Farbton „sanfter Morgentau“, der ja irgendwie in allen Drucken auftauchen sollte, habe ich selbst gemischt. Allerdings kam ich gar nicht auf die Idee, mir eine Farbkarte von diesem Ton zu besorgen. Stattdessen suchte ich im Internet nach dem Morgentau und habe – das Handy neben mir – den Ton gemischt. Mit dem Ergebnis, dass der „sanfte Morgentau“ leider gar nicht so sanft sondern viel zu dunkel wurde, was ich jedoch erst bemerkte, als Kerstins Walzendruck bei mir eintrudelte 😕
Gestempelt habe ich dann teils mit Türkis und teils mit Pink.

Beide Varianten haben mir ganz gut gefallen und so bekommen die einen Frühlingspostlerinnen rosa Blümchen, die anderen türkisfarbene…

Da ich mehr als 10 Bögen bedruckt hatte, habe ich jeder noch ein A4 Blatt mit der jeweils anderen Farbe dazugelegt.

Für die Briefumschläge versuchte ich mich mal wieder in der, bei Marí gelernten, Kalligrafie. Übung macht ja bekanntlich den Meister 😉
Zuvor bekamen die Umschläge aber noch eine Umdrehung Walzendruck ab; diesmal aber mit Acrylfarben, was gar nicht mal so schlecht wurde…

Bei der Herstellung der Karten war ich dann mutiger und habe sie zum einen nicht so einheitlich grundiert, zum anderen habe ich diesmal wieder Acrylfarben verwendet und mit Luftpolsterfoliendruck in Silber ergänzt. Rückblickend würde ich meine Walzendrucke nicht mehr so „auf Sicherheit bedacht“ machen… na ja, das ist eben noch ein wenig mein Lernfeld…

Aus den Drucken vom Mustermittwoch habe ich noch kleine „Envelope Booklet“ (auf die fahre ich grad ein bisschen ab…) gefaltet und mit in die Umschläge gesteckt.
Irgendwie lässt mich der Walzendruck noch nicht so ganz los. Nun, da ich mir keinen Ergebnisdruck mehr mache, beginnt das muntere Experimentieren… 🤣
21. Mai 2018 – rosige Resteverwertung…

„Rosa“ ist immer noch das „Papierliebe am Montag“ Thema vom Mai. Und da ich in letzter Zeit zahlreiche (unter anderem auch rosane 😉) Envelope Booklets gebastelt habe, bekommen sie hier nun ihren Auftritt:

Dieses hier ist aus einem Plastiktütendruck entstanden, den ich Ende Januar bei der lieben Frau Nahtlust gemacht habe. Es sollte ein kleines Minigeschenklein für eine Kollegin werden. Aufgefaltet sieht das Büchlein auf der Rückseite so aus:

Innen habe ich wieder zwei Seiten miteingenäht, die ich mit Sprüchen beschriftet habe.

In den Taschen habe ich Teebeutel, ein Teebeutellesezeichen sowie ein Kärtchen versteckt.
Das nächste Büchlein stammt ebenfalls aus einem nahtlustigen Plastiktütendruck – zusätzlich etwas aufgemotzt durch einen Blütenstempel:

Diesmal wurde es das Geburtstagsgeschenk zum 18er einer Familienfreundin; wieder mit eingenähten Zusatzseiten und gefüllten Geheimverstecken…

Die Rückseite sieht aufgeschlagen so aus:

Und dann habe ich aus diversen gemusterten A4 Blättern richtig viele Büchlein gefaltet. Genaugenommen 17 Stück. Mein Sohn Joscha hatte Konfirmation und jeder Gast hat zur Erinnerung eines bekommen.

Ein rosanes war auch dabei… 😁

Diesmal wurden keine Seiten mit eingenäht. Joscha hat jedem Gast eine nette Botschaft geschrieben, sowie ein Foto von sich und seinen Konfispruch in die Täschchen gesteckt.

Ihr seht, diese Envelope Booklets sind sehr universell einsetzbar! (Mein „Wildkräuter-Erinnerungsbüchlein“ war ja auch eines.)
Da sie sehr leicht zu falten sind und trotzdem ganz schön was hermachen, bin ich ziemlich begeistert von ihnen. Die Anleitung findet ihr hier.
14. Mai 2018 – rosige Aussichten…

Vor einiger Zeit habe ich meiner Tochter Alina diese Blumengirlande vom Boesner mitgebracht:

Da es nur ein Strang war, habe ich versprochen, noch weitere zu machen, damit Alina sie sich an die Terrassentüre hängen kann.
Frau Nahtlusts „Papierliebe am Montag“ Thema im Mai lautet „Rosa“ und so gibt es jetzt diese Blumengirlanden eben in Rosa… (Ihr wisst schon: zwei Fliegen mit einer Klappe…) 😉

Auf Buchseiten und auf normalem Papier habe ich zuerst einige rosalastige Gelliprints gedruckt, sie zusammengeklebt und anschließend Blümchen ausgeschnitten.

Mit der Nähmaschine wurden schwupps fünf Stränge genäht…

…die jetzt an Alinas Türe baumeln.

Hmpfff… Es ist echt schwer, gegen Licht zu fotografieren!!!

Da genügend Gelliprints übrig waren, gab es fürs Wohnzimmerfenster auch noch einen „Papiervorhang“. Diesmal mit ausgestanzten Kreisen.

Und wieder das Gegenlichtproblem… 😕

Naja, trotzdem geht es nun ab damit zu Frau Nahtlust…
07. Mai 2018 – Frühlingspost ist da!

Inzwischen sind wieder einige Frühlingspostumschläge bei mir eingetrudelt, die ich euch nun kurz vorstellen möchte:

Ulla aus Mühlhausen im Kraichgau (ohne Blog) hat mir diesen wunderschönen Druck geschickt. Sie hat eine Müslidose als Walze verwendet und Tulpen in verschiedenen Wachstumsstadien zu Papier gebracht. Sehr, sehr schön!

Von Elke aus Schmölln bekam ich auch einen ganz tollen Walzendruck. Ihr Farbton ähnelt ein wenig meinem „Morgentau“, in den ich mich zugegebenermaßen ein bisschen verliebt habe, obwohl er vom Originalton abweicht. Ich finde Elkes Muster mit Gummiringen superschön! Auf ihrem Blog beschreibt sie die Entstehungsgeschichte genauer. Elke hat uns zudem noch mit zwei Karten und einem selbstgemachten Notizheft erfreut. Voll toll!

Ulrike aus Neuss (ohne Blog) schickte mir in der 6. Woche einen „Winterdruck“, denn sie assoziierte die Farbe Morgentau eher mit eisigem Raureif. Man sieht also Wolken über dem Wald, bei Tagesanbruch im eisigen Winter. Ob Winter oder nicht, mir gefällt ihr Muster sehr gut! Zusätzlich bekamen wir noch Aufkleber aller bisherigen Drucke der Gruppe 2 von ihr… 🙂
Der Druck von Woche 7 kam noch nicht bei mir an. Den stelle ich ein anderes Mal vor…
Dafür hat Tom und mich am Samstag eine besondere Überraschung erwartet:

Dieser tolle Frühlingsgockel von Ulrike hat uns in der Post entgegengelacht! Wie supernett und witzig und cool und wunderschön…1000 Dank!!!
30. April 2018 – wachsende Ringe…

Für mein Projekt „Riesenkalender“ habe ich mir ja vorgenommen, darin zu verarbeiten, was mich in dem jeweiligen Monat kreativ beschäftigt hat…
Im April war mir ziemlich schnell klar, dass das Thema „Mandala“ (das Mustermittwochthema dieses Monats) im Vordergrund stehen sollte. Aber auch die Eindrücke des Kalligrafiekurses, den ich Ende März in Dresden besuchte, haben mich noch ein wenig beschäftigt.
Also habe ich zunächst, wie im Kurs gelernt, mit einem breiten Flachpinsel und farbiger Tinte einen Hintetgrund gestaltet, den ich später weiterbearbeiten wollte:

Naja, und das Schreiben wollte ich ja auch ein wenig üben. Also habe ich groß angefangen und den Monatsnamen mit Balsaholz geschrieben.

Der Mandalastempel war relativ schnell fertig, den habe ich vor einer Woche ja schon gezeigt. Größeres Kopfzerbrechen hat mir diesmal der Text bereitet. Schließlich habe ich mich für das Gedicht „Ich lebe mein Leben“ von Rainer Maria Rilke entschieden. Ich finde, es passt wunderbar zu einem Mandala, das sich ja bekanntlich auch in wachsenden Ringen um einen Mittelpunkt anordnet.

Mit der Bandzugfeder habe ich Rilkes Gedicht auf mein Kalenderblatt geschrieben, ganz ohne Kleckserei und ohne Missgeschick… HURRA! Einzig das „ß“ musste ich in „ss“ abändern, da ich nicht wusste, wie man es „kalligrafisch“ schreibt.

Zum Schluss kam dann auch der Mandalastempel zum Einsatz. Hmmm, vielleicht habe ich ein wenig mit der Stempelei übertrieben… Aber, wie mein Tom so schön sagte: Mein Kalender muss ja auch mich ein wenig widerspiegeln. Und da passt „klotzen, nicht kleckern“ ganz gut.
Obwohl: kleckern tu ich ja auch oft 😉
25. April 2018 – Mandalaversuche

„Mandala“ ist Michaelas Mustermittwochthema im April. Ein Mandala ist, laut Wikipedia, meist quadratisch oder kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt konzentriert. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, das April-Kalenderblatt meines Riesenkalenders mit solch einem runden Mandala zu gestalten. Doch wie dieses genau aussehen sollte, war mir noch gar nicht klar… Also lieber erst ein paar Mandalaversuche.
Im Zuge meiner Walzendrucktests für die Frühlingspost hatte ich eine Vorlage mit einem – sehr einfachen – „Mandala“entworfen:

Ich fand das Muster dann aber für ein A3 Blatt zu groß und so habe ich diese Idee verworfen. Meine Vorlage hatte ich aber noch und habe sie ein wenig abgeändert auf eine alte CD-Hülle geklebt:

Fertig war mein selbstkreierter Mandalastempel aber irgendwie ging es mit der Umsetzung nicht weiter…
Zwischenzeitlich hatte ich die Idee, mir kleine Gelatineplatten zu gießen, die ich als Stempel benutzen könnte. Und vielleicht könnte ich ja mit dem sogenannten „Milchtütendruck“ ein Mandalamuster auf meinen Gellistempel bringen?

Auf die beschichtete Innenseite eines Apfelsaftkartons (also eher Apfelsafttütendruck als Milchtütendruck 😉) habe ich mit Kuli ein recht simples Mandala gekritzelt.

Meine runde Gelatineplatte kam auf eine CD-Hülle – als Stempelhalterung.

Dann den Tetrapackstempel auf die Gelliplatte gedrückt…

Das ist nun ein Abdruck des Tetrapackstempels.
Der Abdruck von der Gelatineplatte sieht leider eher undeutlich aus:

Da ich bei der letzten Frühlingspost schon mal die Technik des Milchtütendrucks ausprobiert hatte, wusste ich, dass man mit Linoldruckfarben bessere Ergebnisse als mit Acrylfarben erzielt.

Und so war es auch. Die Abdrucke sind nun viel deutlicher geworden.
Jetzt wollte ich aber gerne noch meinen Mandalastempel vom Anfang ausprobieren.

Das Stempelkissen war wieder meine runde Gelliplatte.

Dies ist der Abdruck der Gelatineplatte. Schon irgendwie cool dieser Stempelabdruck…
Mein Kalender muss aber trotzdem noch ein wenig warten. Ich habe erst einmal meine „Versucherle“ weiterverarbeitet:

Ein paar Ausschnitte durften auf die Wildkräutermerkzettel meines wilden Kräuterbüchleins…

Aus den Linolabdrücken sind Anhänger geworden…

… und aus den anderen Drucken habe ich runde Karten gemacht.
Versucherle eben…
23. April 2018 – Born to be wild!

„Blätter“ ist Susannes „Papierliebe am Montag“ – Thema im April. Irgendwie hatte ich sofort Wildkräuter und deren Blätter im Sinn…

Eine Kollegin und ich haben am Freitag vor einer Woche im Kindergarten einen Eltern-Kind-Nachmittag zum Thema „Wildkräuter sammeln und zubereiten“ angeboten. Eine Wildkräuterexpertin hat uns dabei begleitet – und 2 Stunden später wusste ich die Namen etlicher Wildkräuter schon nicht mehr 🙁
Deshalb wollte ich mir gerne ein Büchlein machen, in das ich die wichtigsten Infos reinschreiben kann.

Ich mag ja die Technik des Gelatinedrucks sehr und so habe ich mit Blättern von diversen „Un“- bzw. Wildkräutern gedruckt…

Da das Büchlein später gefaltet wird und mir das Ergebnis in A4 dafür zu klein war, habe ich auf A3 Blätter gedruckt. Aus einem der Drucke ist dann ein kleines Heftchen – ein so genanntes „Envelope Booklet“ – nach dieser Anleitung entstanden.

Da ich eher der Typ „Matscherin“ bin, hat leider auch die Rückseite meines Druckes Farbe bekennen müssen… das hätte man bei dem fertigen Büchlein gesehen und so habe ich in die Mitte gelbes Papier geklebt:

Ergänzend zu der Anleitung habe ich noch gelbe Seiten dazwischen genäht.

Und zwar mit dem Stich, mit dem man ein normales Heft bindet. So sieht es von der Seite aus:

Einen Verschluss sollte mein Büchlein auch noch bekommen.

Dazu habe ich aus einem weiteren Gelliprint einen 2 cm breiten Streifen ausgeschnitten, in der Mitte gefaltet und zusammengeklebt.

Dieser wird als Verschlussschlaufe rechts im Umschlag festgeklebt. (Auf dem oberen Bild hatte ich die gelben Seiten noch nicht eingenäht…) Zum Feststecken wird auf der Vorderseite ein kleiner Schlitz gemacht. Aufpassen, dass man nicht durch die anderen Seiten schneidet! (Ich habe zum Schutz ein Stück Pappe untergelegt)

Aufgeklappt sieht das Büchlein von außen so aus:

Und von innen so:

Jetzt kommt noch meine Schrift drauf… (Ohne Statement geht bei mir gar nix 😉)

Nachdem ich mir fachkundigen Rat von meiner familieneigenen „Kräuterhexe“ Kerstin geholt habe – die leider viel zu weit weg wohnt – habe ich mir noch Merkkärtchen für ein paar Wildkräuter gemacht:

Vorne sind sie mit Gelliprintresten beklebt.

Die Blätter, die an den Bändern baumeln, sind ausgeschnittene, gelligedruckte Wildkräuterblättchen.

Die Rückseiten zieren ein paar Wildkräuter, die ich nun schon mal nicht mehr vergessen werde….

16. April 2018 – zerrissener Traum…

Mascha Kalékos „Langschläfers Morgenlied“ war diesmal die kreative Herausforderung von Andrea Holunders Eye Poetry:
Langschläfers Morgenlied
Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter
Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.
Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.
Pitt äußert, daß es Zeit zum Aufstehn sei.
Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.
… Das können keine wackern Männer sein:
Ein guter Mensch schläft meistens gern und lange.
– Ich bild mir diesbezüglich etwas ein …
Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde
Hat sicher nur das Lesebuch erdacht.
Ich ruhe sanft. – Aus einem kühlen Grunde:
Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.
Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen
Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.
Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.
– Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.
… Und dennoch steht man alle Morgen auf.
Mascha Kaléko
Meine erste Assoziation dazu war, in einer Collage den zerrissenen Traum zu symbolisieren. Aus ihr wollte ich dann ein Buch machen, diesmal mit japanischer Bindung.
Es ist erst meine zweite Collage und sie ist fast zeitgleich mit meiner Collagensammelmappe entstanden. Irgendwie ist während des ganzen Prozesses so einiges schief gelaufen, so dass mein Buch auch „das Buch der sechs Ach Mann’s“ heißen könnte.
Ehrlich gesagt, waren es viel schlimmere Sachen, die ich ausgerufen habe. Gehen wir lieber mal nicht näher darauf ein 😉
Weil ich bei der ganzen Werkelei mehrmals kurz vor diversen Nervenzusammenbrüchen und Wutanfällen stand, habe ich es versäumt, Fotos vom Entstehungsprozess zu machen. (Eigentlich schade; wäre ganz interessant gewesen) Heute gibt es also mehr zu lesen…
Für meine Traumcollage habe ich einen aus der „Zeit“ ausgeschnittenen Himmel mit allerlei Traumelementen (Einhorn, fliegender Fisch, Himmelsschaukel…) beklebt und anschließend entzwei gerissen. Damit das Ganze einen unwirklichen Traumcharakter bekommt, habe ich auf die beiden Teile eine Lage Serviette mit Serviettenkleber geklebt. Da der Untergrund dünnes Zeitungspapier war, hat sich dieses durch den feuchten Kleber stark gewellt; beim Versuch, es feucht zu pressen, ist mir ein Stück Fisch an der Plastiktüte, die ich extra zwischengelegt hatte, hängengeblieben. (= 1.“Ach Mann“)
Ich war kurz davor, das Ganze wegzuschmeißen und eine neue Collage anzufertigen. Ich habe dann aber doch nochmal probiert, wie es auf farbigem Untergrund aussieht. (Irgendwie mische ich mir grad immer eine Art „Morgentau“-Farbe zusammen. Sie scheint mir zu gefallen😉)
Mit meinen Lieblings-Silber-Luftpolsterfolientupfen „drübergestreut“ hat mir mein Werk nun doch ganz gut gefallen und der arme Fisch wurde repariert.

Mit weißem Gelstift habe ich dann den Text geschrieben und den Wecker aufgeklebt. Der ist ja (leider) ganz real und bekam daher keine „Weichzeichneroptik“.

Die Rückseite kommt eher schlicht daher: einfarbig mit Silberdruck:

Auf den Spiegel (d.h. die Rückseite des Buchdeckels) wollte ich das ganze Gedicht von Mascha Kaléko von Hand schreiben. Damit alles schön grade wird, habe ich mit Bleistift Linien gezogen. Die hat man nach dem Radieren aber immer noch gesehen… Grrrr! (= 2.“Ach Mann“) Also habe ich den Text eben ganz schnöde mit dem Computer geschrieben…

Fast fertig, dachte ich mir, nur noch schnell mit einer Ahle die Buchdeckel für die japanische Bindung lochen. Blöderweise habe ich den unteren Buchdeckel dabei falsch herum unter den ersten gelegt (mit dem Spiegel nach oben…) und es erst nach dem Lochen gemerkt. Das heißt, die Löcher vom oberen Deckel passten nicht mit denen vom unteren zusammen. (= 3.“Ach Mann“)
Nach einem kurzen Frustmoment habe ich einen neuen Deckel gemacht. Dabei musste ich zuvor das Einbandpapier neu färben und mit der Luftpolsterfolie die silbernen Bläschen aufdrucken. Im Eifer des Gefechts habe ich das Eimerchen mit silberner Siebdruckfarbe vom Tisch gefegt… Unser Wohnzimmerparkett im Silberbad! (= 4.“Ach Mann“)

Er wurde dann aber schließlich dochfertig, mein rückwärtiger Buchdeckel. Ich habe gleich noch einen gemacht, damit ich für den falsch gelochten ein Pendant habe. Jetzt kann ich ein zweites Buch binden… irgendwann…

Das 5.“Ach Mann“ war vergleichsweise harmlos. Das Einbandpapier des Spiegels ist an der Knuckstelle gerissen. Mit Washitape war das aber leicht zu beheben…
Endlich konnte ich meine Deckel und den Buchblock zusammennähen. Das Garn war so dick, die Löcher so klein… ich habe herumgezogen und mit der Nadel hantiert, alles mit der Rückseite nach vorne. Als ich schließlich das Buch umgedreht habe, war mein „Cover“ blutverschmiert. Ich habe mir in den Finger gestochen und es nicht gemerkt. (= 6. „Ach Mann“)

Zum Glück konnte ich es durch die Serviettenlackschicht gut wegwischen.
ENDLICH FERTIG! Ich bin sehr stolz, dass doch etwas aus meiner Traumidee wurde!

Was ich in mein Buch reinschreiben werde, weiß ich noch gar nicht. Aber da fällt mir bestimmt was ein.
Danke, Andrea, für die tolle Eye-Poetry-Aktion! Ich finde es immer wieder schön, sich länger mit einem Text zu beschäftigen.
9. April 2018 – …ich mach mir die Welt…

…Widdewidde wie sie mir gefällt! Das fasziniert mich an Collagen: dass man aus einzelnen Teilen eine ganz neue Wirklichkeit erschaffen kann.
Ich bin schon eine Weile um das Collagenthema herumgeschlichen. Irgendwie hat mir der entscheidende Kick gefehlt. Aber ich habe zumindest schon mal begonnen, Bildchen, die mir gefallen, auszuschneiden und zu sammeln.

Kleine Bildchen in so Fotoklappalben, größere in einem Schnellhefter… aber was ist mit noch größeren?
Na, da musste dann eben eine Sammelmappe her, die ich mir kurzerhand ( ehrlich gesagt eher langer Hand 😉) erwerkelt habe. Und das ging so:
Aus Graupappe habe ich zwei Teile mit den Maßen 32 cm × 45 cm ausgeschnitten.
Einen Streifen aus Packpapier (45 cm × 9 cm) habe ich zunächst in der Mitte gefaltet, dann rechts und links von der Mitte noch eine Falte mit jeweils 1,5 cm Abstand zur Mittelfalte (Die beiden äußeren Falten werden in die andere Richtung gefaltet, wie die Mittelfalte.):

Anschließend habe ich die beiden Graupappen so draufgeklebt, wie auf dem Foto zu sehen:

Dabei ist es besser, den Karton mit Leim zu bestreichen, da sich dann das Papier nicht so wellt.

Auf die Rückseite wird ein Streifen aus Buchbindeleinen (50 cm × 9 cm) geklebt, den ich zuvor wie das Packpapier gefaltet habe. (Oben und unten steht es jetzt noch über und wird auf die andere Seite geklappt.)

Auf der Rückseite sah das jetzt irgendwie blöd aus. Ich habe daher noch einen Streifen Buchbinderleinen darüber geklebt. (Eigentlich hätte ich dann den Packpapierstreifen auch gleich weglassen können… ich weiß auch nicht… „trying by doing“ eben). Die Falten habe ich mit dem Falzbein gut nachgearbeitet, damit diese ziehharmonikaartige Faltung gut „sitzt“.
Damit die gesammelten Sachen später nicht rauspurzeln, kommen noch Klappen in die Mappe hinein. Dafür habe ich aus schwarzem Tonkarton 2 Streifen mit 26 cm × 12 cm und einen Streifen mit 35 cm × 12 cm ausgeschnitten. Mit dem Falzbein habe ich verschiedene Falze gemacht:

Den ersten bei 1,5 cm (das ist die spätere Klebefläche). Drei weitere mit einem Abstand von je 1 cm, damit sich meine Mappe nach Bedarf „ausdehnen“ kann. Aufgeklebt werden die Klappen erst später…
Das war erst mal die Pflicht… jetzt kommt die Kür! 😀

Hmmm, meine erste Collage… ich habe diverse ausgeschnittene Bilder auf den verschiedensten Hintergründen hin- und hergeschoben, neu angeordnet, rumprobiert… und mir nach und nach den Entwurf meiner eigenen Fantasiewelt erschaffen. Die graue Wirklichkeit wird bunt… („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ – sozusagen)

Auf einem morgentaugefärbten Hintergrund (wobei ich ja inzwischen festgestellt habe, dass das nicht unbedingt die Farbe „Morgentau“ ist.) habe ich die Collage fertig gestellt und auf die Vorderseite des Sammelmappenrohlings geklebt. Der rückwärtige Buchdeckel ist relativ schlicht. Nur ein paar Fischlein und Weltkartenblasen tummeln sich dort:

Auf diesem Bild sind die Gummibänder schon montiert. Wie das geht, erkläre ich gleich…

So sieht die bezogene Sammelmappe von innen aus.

Auf dem rückwärtigen Buchdeckel habe ich innen angezeichnet, wo die Löcher fürs Gummiband hin sollen: von den äußeren Ecken jeweils 11 cm und 1 cm vom Rand entfernt.

Ich habe dann schwarzes Gummiband durch die Löcher gezogen und mit Metallösen befestigt.

Die zuvor hergestellten Klappen werden nun auf der Innenseite oben, unten und rechts angeklebt (über die Ösen).

So sieht es aus, wenn sie eingeklappt sind.

Fast fertig! Jetzt werden noch die Innenseiten der Deckel bezogen. Ich habe dafür Teile einer alten Landkarte von Nordamerika genommen (da wollte ich eh schon mal hin…).

Tadaaaaa! Meine erste, selbstgemachte Sammelmappe ist fertig und kann befüllt werden…

4. April 2018 – Frühlingspost ist da!

Nun befinden wir uns schon in Woche drei der Frühlingspost, einer Postkunstaktion von Michaela und Tabea.
Das Thema lautet diesmal Walzendruck: Mit einer selbstkreierten Walze sollen Muster auf ein A3 Papier gedruckt und in einer einem zugewiesenen Woche an 9 andere Teilnehmer aus der Gruppe verschickt werden. Grundlage ist zunächst die Farbe „sanfter Morgentau“, die es zwar fertig gemischt im Baumarkt gibt, doch Selbstmischen war ausdrücklich erwünscht… Ich bin zwar erst als zehnte und letzte dran aber drei Papierchen sind schon bei mir eingetrudelt:
Den Anfang machte Saskia aus Tönisvorst (ohne Blog).

Den „sanften Morgentau“ hat sie nur als Teilfarbe in den Hintergrund einfließen lassen, zusammen mit Gelb, Blau und Grün. Das gefällt mir gut und passt toll zum wilden Kreismuster!
Iris aus Dresden (ohne Blog) verschickte ihren Druck auf Transparentpapier. Das sollte die Leichtigkeit des Morgentaus im Frühling symbolisieren:

Der Morgentau ist hier ganz dezent aufgetupft. Eine Faltanleitung für ein Windlicht war auch dabei. Wer weiß, vielleicht wird ja eins draus…

Kerstin aus Weinheim hat ihrem Druck den Titel „Heimat“ gegeben und einen sehr schönen Brief dazugeschrieben. Als ich ihren Umschlag aufmachte, dachte ich: „Ups… „: Kerstin hat einen perfekt gemischten, original Morgentau-Ton als Hintergrund. Ich habe meinen ja nach Fotos aus dem Internet selbst gemischt und fand ihn auch ganz schön und gut getroffen. Hmmm, wenn ich jetzt den richtigen Farbton sehe, muss ich schon sagen: deutlich anders! Tja, liebe Gruppe 2, damit müsst ihr jetzt leider leben…
Aber nun zurück zu Kerstins Werk. Wunderschön ist ihr Blatt geworden, mit den schönen Zweigen und Blüten!
Nun bin ich gespannt, was der Postbote mir noch so bringt…
28. März 2018 – Den Buchstaben auf der Spur…

Mein vergangenes Wochenende stand ganz im Zeichen der Buchstaben: Von Freitag bis Sonntag war ich gemeinsam mit meiner Mutter in Dresden, bei dem Kurs „Schriftspiele“ von Marí Emily Bohley . Mein lieber Tom war auch mit dabei, hat sich aber nicht so sehr den Buchstaben zugewandt, sondern stattdessen lieber fotografiert.
Ausgehend von der „Humanistischen Kursive“ haben wir sehr streng kalligrafisch geschrieben aber oft auch mit Schrift spielerisch gestaltet.
Begonnen haben wir zunächst ganz groß. Mit Balsaholz und farbigen Beizen entstanden Striche und erste Buchstaben auf dem Papier:

Das Ergebnis waren farbige Finger 😉 und schöne Hintergründe, die wir am nächsten Tag dann mit kleineren, mit der Bandzugfeder geschriebenen, Buchstaben ergänzten.

Marí nahm uns gleich zu Beginn die Illusion, Kalligrafie „mal eben so schnell“ zu erlernen. Was so leicht aussieht, ist (leider) oft das Ergebnis jahrelangen Übens… Also quasi genau das Richtige für mich, deren Kernkompetenz Geduld ist… (SPASS!!!)

Manche Buchstaben klappten ganz gut, andere weniger…

Zur Auflockerung haben wir zwischendurch wilde Formen mit einem breiten Pinsel zu Papier gebracht:

Auf diese tollen Hintergründe wurde dann mit der Ziehfeder „skriptoral“ (mit einer Art Fantasieschrift) geschrieben.

Das ist zwar bei mir noch ausbaufähig, hat aber total Spaß gemacht.

Immer wieder hat uns Marí Tips und Umsetzungsmöglichkeiten gegeben. (Mit Chlor auf Farbe geschrieben bringt auch tolle Ergebnisse!)
Zum Schluss haben wir aus unseren Übungsblättern (mit der japanischen Bindung) ein Buch gebunden, dessen „Cover“ Marí für jeden gestaltet hat. Meines hat zusätzlich noch viele leere Seiten, da das mein Schriftübungsbuch werden soll…

Passend zu dem Kurs habe ich am Samstag Morgen auf dem Flohmarkt am Elbufer alte Ost-Kalligrafiefüller mit vielen Federn gefunden. Und Buchstabenstempel – wenn ich mal keine Lust zum Üben habe 😉
Sehr, sehr nett war, dass ich bei dem Kurs Ulrike kennengelernt habe, die ich bisher nur von ihrem Blog kannte!
Es hat sich also rundum gelohnt. Ich bin jetzt bis oben hin voll mit Eindrücken. Die müssen sich erst mal setzen. Tja, und dann heißt es: Üben nicht vergessen!
21. März 2018 – Auf der Walz…

Der Begriff Walz bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen, sowie Lebenserfahrung sammeln. Bei meinen Walzversuchen habe ich eher weniger fremde Orte und Länder kennengelernt aber definitiv neue Arbeitspraktiken!
Das hat zum einen mit dem Thema „Walzendruck “ der diesjährigen Frühlingspost zu tun, zum anderen aber auch mit dem Mustermittwoch, der im März das Thema „Streublümchen “ hat.
Streublümchen… Hmmm, das hat für mich so einen leicht biederen Touch. Daher war meine erste Idee, eine Streublümchentapete als Hintergrund für eine Collage von „anno dazumal“ zu kreieren.
Mit dem Ergebnis meines „Birkenstempels“ war ich ganz zufrieden und so habe ich mir nach dem gleichen Schema eine „Streublumenwalze“ gebaut…

Im Unterschied zu der Birkenwalze fehlen hier jedoch die seitlichen Abgrenzungen, so dass sich die Rolle auch zwischen den Blümchen und am Rand eingefärbt hat.

Das sieht man leider auch am Abdruck. Stört mich ein wenig; da muss ich mir noch was überlegen.
Aus der Collage auf geblümtem Tapetenhintergrund wurde leider nix. Das muss ich ganz unverblümt zugeben 🙂 Irgendwie habe ich keine passende „Komposition“ dazu gefunden. (Und ich bin ja sowieso noch Collagen-Neuling…) Aber die kommt schon noch, meine Collage!

Also lieber weitere Walzversuche mit diversen Farben:

Mit Acrylfarben ging es gar nicht gut. Mir ist da die Walze immer weggerutscht. Diesmal fallen meine Mustermittwochergebnisse eher unter die Rubrik „Experimente“ (aber auf der Walz sammelt man ja schließlich „Lebenserfahrung 😉).

Mit Stempelfarbe hat mir das Ergebnis viel besser gefallen. Die werde ich wohl auch für meine gewalzten Frühlingspostdrucke verwenden. Jetzt muss ich nur noch das Problem mit den Rändern lösen. Aber ich habe ja noch viel Zeit, denn ich bin erst Mitte Mai an der Reihe…
Immerhin habe ich schon die Blätter mit einem selbstgemischten „Morgentau“ eingefärbt… 🙂

20. März 2018 – Wildes Frühlingslied zu Gast…

Ich bin begeistert!!! Meine Mama hat wirklich schon schöne Sachen für die „Eye Poetry“ gemacht aber diesmal bin ich absolut hingerissen! Ich könnte ihr Bild die ganze Zeit anschauen und in echt ist es noch viel schöner als auf den Fotos zu sehen. Aber nun lasse ich sie selbst zu Wort kommen, meine Mama:
Andrea vom Blog Holunder hat für die Eye Poetry Februar-März 2018 einen Text aus Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ausgesucht, den ich sehr schön und poetisch finde:
Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald.
Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben,
von überall her erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings.
„Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja.
„Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Beim Lesen des Textes musste ich unwillkürlich an den Frühlingswald in unserer Nähe denken, der in dieser Zeit eine besondere Attraktion bietet – die Märzenbecher-Blüte.

Der Waldboden ist stellenweise übersät mit den weißen, dicken Blütenköpfen der Märzenbecher.

Von überall her rieselt Wasser, die Vögel zwitschern, man kann sich gar nicht satt sehen an dem Bild.
Vor ungefähr drei Wochen hatte mich meine liebe Tochter Andrea in die Kunst des Gelatine-Druckes eingeführt und ich habe meine ersten Versuche damit gemacht.

Das war die Grundlage für meinen Eye-Poetry Beitrag.
Mit Kalligraphie-Stift habe ich dann Strauchwerk und Stämme eingezeichnet und versucht, eine Frühlingsstimmung ins Bild zu bringen und das „starke, wilde Lied des Frühlings“ irgendwie sichtbar zu machen.
Den Textauszug hatte ich zuerst mit schwarzem Stift geschrieben, was überhaupt nicht gut herauskam. Er war sehr schwer zu lesen und ich war total unzufrieden damit.
Schließlich überpinselte ich die Schrift und fand mit weißem Stift und anderer Schrift eine passendere Textdarstellung zu meinem Bild:
Ganz liebe Grüße, Ursula
19. März 2018 – Frühlingsleichtigkeit

Das März-Zitat der Eye Poetry von Andreas Blog „Holunder“ stammt aus dem Buch „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren.
„Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald. Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja. „Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Mir war ziemlich schnell klar, dass dieser Eye Poetry-Beitrag das Märzblatt meines Riesenkalenders werden sollte.

Da ich für die „Frühlingspost“ die Farbe “ sanfter Morgentau“ als Grundfarbe brauche, habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt und einen Mischversuch unternommen:

Hat ganz gut geklappt. Beim Ideensammeln für den Walzendruck (das Thema der diesjährigen Frühlingspost) habe ich dann diese tolle Birkenproduktion von Lisa entdeckt. Da mir die Idee so gut gefallen hat, ist Ronjas Frühlingswald nun ein Birkenwäldchen geworden.

Zuerst habe ich weiße Stämme aufgemalt…

…dann mit meinem selbstgebastelten Birkenroller das typische Birkenmuster aufgewalzt.

Für meinen Birkenroller habe ich eine Klopapierrolle mit Moosgummi beklebt und über eine Andrückrolle gezogen.

Mit einem Farn, den ich inmitten vom Schnee in unserem Garten gefunden hatte, habe ich den Waldboden gedruckt und mir ein Blümchen aus Stempelgummi geschnitzt.

Für das Blätterdach habe ich aus Moosgummi einen Blattstempel gebastelt und mit verschiedenen Grüntönen wild drauf los gestempelt:

Ursprünglich wollte ich den Ronjaspruch von Hand schreiben. Mir hat meine Schrift jedoch überhaupt nicht gefallen und so habe ich den Text nun doch gestempelt.

Dadurch, dass es keine typischen Druckschriftstempel waren und ich die Buchstaben mit Silberstift nachgefahren bin, bekommt das Ganze trotzdem einen leicht wilden Ronja-Charakter; finde ich zumindest.

Irgendwie bin ich gerade auf dem Silber-auf-Luftpolsterfolien-Druck-Trip. 😉 Diesmal sollen die silbernen Bläschen zum einen den für den Frühling typischen Morgentau symbolisieren aber auch das Plätschern des Wassers im Wäldchen.
Wenn ich so in mich hineinhöre, dann spüre ich schon, wie der Winter aus mir herausrinnt… Hurra! Der Frühling kann kommen!!!
12. März 2018 – kleine Weltraumphilosophie…

„Planeten und Weltall“, das ist das März-Thema der „Papierliebe am Montag“ von Frau Nahtlust.
Okay, also Physik war jetzt nicht gerade mein Lieblingsfach… Sterne und Mond schaue ich mir zwar gerne an, aber lieber aus sicherer Entfernung von der Erde aus!
Nun gut, dachte ich mir, warten wir mal, was da noch so passiert, in meinem Hirn…
Erst mal passierte nicht viel. Ich verbrachte stattdessen einen netten Vormittag mit meiner Mama und zeigte ihr den Gelatinedruck auf zwei frisch gegossenen Gelatineplatten.

Doch siehe da… plötzlich entstanden einige Bilder, die sofort Weltraumassoziationen bei mir auslösten.

Mein Druck war sogar noch „spaciger“:

Der Anfang war also gemacht. Aber nun wollte das liebe Hirn mir leider nicht sagen, was ich mit diesem Druck denn nun anstellen sollte. Kommt Zeit kommt Rat. Der kam dann auch in Form eines kurzen Artikels in der „Zeit“:

Jetzt wusste ich, was ich machen wollte: ein kleines, philosophisches Weltraumbüchlein!

Rund sollte es sein und nicht wirklich einen Anfang und ein Ende haben. Wie der Weltraum eben. Und es sollten Gedanken darin Platz finden, die außerhalb von „Oben – Unten“, „Rechts – Links“, „Gestern – Morgen“, „Falsch – Richtig“ usw. stehen.

Das was passiert, wenn das Leben mal wieder „zuschlägt“ und alles ein wenig durcheinanderwirbelt. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

Dann verschwinden plötzlich unsere tollen Kategorien; was oben war ist nun unten und es zählt einfach das „Jetzt“. Umdenken ist angesagt. Also eben ein Büchlein für philosophische Weltraumbetrachtungen…

Einige Seiten sind schon gefüllt mit Gedanken, Zitaten, Assoziationen.

Es gibt dabei auch nicht wirklich den einen Buchdeckel, denn eigentlich ist mal das eine oben, mal das andere:

Man kann es drehen wie man will, die Richtung ist nicht starr.

Ein Schwarzes Loch ist ein Objekt , das in seiner unmittelbaren Umgebung eine so starke Gravitation erzeugt, dass weder Materie noch Information diese Umgebung verlassen kann. Ist unter Umständen ganz gut, seine eigenen Schwarzen Löcher zu kennen und dann einen Bogen um sie zu machen..


Und da ich bewusst Platz lassen wollte für meine eigene „Weltraumphilosophie“, sind einige Seiten in dem Büchlein auch noch leer.


Der Saturn am Gummiband hält mein Büchlein zusammen. Ein klein wenig Ordnung braucht auch die chaotischste Weltraumphilosophie…

THE END…
