FearlessCreativity

29. Januar 2021 – Mein Gelliprint-Januar

Ich hatte ja schon berichtet, dass ich den Januar zu meinem „Gelliprint-Monat“ auserkoren habe. Entstanden ist der Gedanke ursprünglich aus meinem Vorhaben für 2021 jeden Monat unter ein Kreativthema zu stellen. Ich habe inzwischen so viele Kreativbücher – die meisten stehen nach dem ersten Anschauen unbenutzt im Bücherregal. So habe ich mir vorgenommen, mir jeden Monat eines davon zu schnappen und zwei/dreimal die Woche daraus etwas zu machen. Über Gelliprint habe ich nun zwar kein Buch, doch bei diesem Thema wollte ich einfach mal dranbleiben, ausprobieren, dazulernen. Begonnen habe ich mit einem Onlinekurs zu Gelliprints von Carla Sonheim…

Die Farben habe ich hier fast alle aus den drei Grundfarben selber gemischt

Schnell habe ich festgestellt, dass es so viele unterschiedliche Methoden gibt, mit der Gelatineplatte zu drucken und nicht alle sind das richtige für mich. Der Kurs von Carla war so gar nicht meins und ich habe bald gemerkt, dass ich andere Wege probieren muss.

An einigen meiner Drucktage entstanden nur so „Naja-Drucke“ und das hat mich oft frustriert.

Ich habe mit einer selbst hergestellten Gelatineplatte gedruckt, neu hergestellt nach dieser Anleitung, extra für mein Vorhaben. Die letzte hat unglaubliche zweieinhalb Jahre gehalten!!! Vielleicht lag es daran, dass die Platte so neu war oder ich hatte zu billige Farben. Auf jeden Fall sind die Farben oft so schnell getrocknet, dass ich gar nicht gut Muster oder Struktur auf die Farbe bringen konnte. Bei selbstgemischten Farben war es noch schlimmer. Gegen später hatte ich das Gefühl, dass es besser wurde.

Linoldruckfarben habe ich auch ausprobiert aber das Ergebnis hat mich nicht sehr überzeugt. Außerdem war es eine ziemliche Sauerei…

Was mir ziemlich gut gefallen hat war, aus Zeitschriften Figuren auszuschneiden und diese als Schablonen zu benutzen…

Von dieser Schablone habe ich irrsinnig viel Drucke gemacht.

Zur besseren Haltbarkeit der Schablonen werde ich sie noch auf Tyvek übertragen. Meine Schablonen hatte ich ursprünglich nur auf festeres Papier geklebt.

Diese Drucke sind auch von einer Zeitschriftenschablone

Ebenfalls gut gefallen hat mir, eine große Form mit einem Cutter aus einem Stück festeren Papier auszuschneiden und beide Teile zum Drucken zu benutzen.

Sieht ein bisschen wie Steine oder Planeten aus…

Geometrische Formen habe ich auch ausprobiert, aber dazu hatte ich nicht so Lust… das sieht man… 😉

Schwer fällt mir tatsächlich auch, die passenden Farben zusammenzustellen…
Oft sind die unkompliziertesten Drucke die schönsten…
Diesen Druck mag ich auch sehr…
…und diesen.

Ein Tipp von Carla war Gold wert und dadurch sind oft die schönsten Drucke ganz nebenbei entstanden: die Platte wird ja in der Regel zwischendurch nicht sauber gemacht, so dass immer wieder Farbe antrocknet. Ganz am Ende der Drucksession rollt man ein letztes Mal eine beliebige Farbe auf der Platte aus und legt ein Blatt Papier drauf. Dieses zieht man nicht ab sondern lässt es auf der Platte trocken. Ich habe in dieser Zeit immer meine ganzen Utensilien geputzt und aufgeräumt. Wenn man schließlich das Blatt abzieht, ist zum einen die Platte so gut wie sauber, zum anderen hat man oft einen ganz tollen Druck, auf dem alle darunter liegenden Schichten zu sehen sind.

Das Resultat von diesem wahnsinnigen Gelliprint-Monat sind natürlich sehr, sehr viele Drucke. Und was mich sehr fasziniert ist, dass selbst bei so „Naja-Drucken“ immer Elemente dabei sind, die im Kleinen ganz wunderbar wirken. So habe ich für meine kommenden Projekte mehr als genug Material!

Im Februar ist dann aber wirklich ein Buch aus meinem Bücherregal dran. Und zwar „In Falten gelegt – handgemachte Bücher und Papierobjekte“ von Hedi Kyle. Vielleicht berichte ich euch davon…