9. April 2018 – …ich mach mir die Welt…
…Widdewidde wie sie mir gefällt! Das fasziniert mich an Collagen: dass man aus einzelnen Teilen eine ganz neue Wirklichkeit erschaffen kann.
Ich bin schon eine Weile um das Collagenthema herumgeschlichen. Irgendwie hat mir der entscheidende Kick gefehlt. Aber ich habe zumindest schon mal begonnen, Bildchen, die mir gefallen, auszuschneiden und zu sammeln.
Kleine Bildchen in so Fotoklappalben, größere in einem Schnellhefter… aber was ist mit noch größeren?
Na, da musste dann eben eine Sammelmappe her, die ich mir kurzerhand ( ehrlich gesagt eher langer Hand 😉) erwerkelt habe. Und das ging so:
Aus Graupappe habe ich zwei Teile mit den Maßen 32 cm × 45 cm ausgeschnitten.
Einen Streifen aus Packpapier (45 cm × 9 cm) habe ich zunächst in der Mitte gefaltet, dann rechts und links von der Mitte noch eine Falte mit jeweils 1,5 cm Abstand zur Mittelfalte (Die beiden äußeren Falten werden in die andere Richtung gefaltet, wie die Mittelfalte.):
Anschließend habe ich die beiden Graupappen so draufgeklebt, wie auf dem Foto zu sehen:
Dabei ist es besser, den Karton mit Leim zu bestreichen, da sich dann das Papier nicht so wellt.
Auf die Rückseite wird ein Streifen aus Buchbindeleinen (50 cm × 9 cm) geklebt, den ich zuvor wie das Packpapier gefaltet habe. (Oben und unten steht es jetzt noch über und wird auf die andere Seite geklappt.)
Auf der Rückseite sah das jetzt irgendwie blöd aus. Ich habe daher noch einen Streifen Buchbinderleinen darüber geklebt. (Eigentlich hätte ich dann den Packpapierstreifen auch gleich weglassen können… ich weiß auch nicht… „trying by doing“ eben). Die Falten habe ich mit dem Falzbein gut nachgearbeitet, damit diese ziehharmonikaartige Faltung gut „sitzt“.
Damit die gesammelten Sachen später nicht rauspurzeln, kommen noch Klappen in die Mappe hinein. Dafür habe ich aus schwarzem Tonkarton 2 Streifen mit 26 cm × 12 cm und einen Streifen mit 35 cm × 12 cm ausgeschnitten. Mit dem Falzbein habe ich verschiedene Falze gemacht:
Den ersten bei 1,5 cm (das ist die spätere Klebefläche). Drei weitere mit einem Abstand von je 1 cm, damit sich meine Mappe nach Bedarf „ausdehnen“ kann. Aufgeklebt werden die Klappen erst später…
Das war erst mal die Pflicht… jetzt kommt die Kür! 😀
Hmmm, meine erste Collage… ich habe diverse ausgeschnittene Bilder auf den verschiedensten Hintergründen hin- und hergeschoben, neu angeordnet, rumprobiert… und mir nach und nach den Entwurf meiner eigenen Fantasiewelt erschaffen. Die graue Wirklichkeit wird bunt… („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ – sozusagen)
Auf einem morgentaugefärbten Hintergrund (wobei ich ja inzwischen festgestellt habe, dass das nicht unbedingt die Farbe „Morgentau“ ist.) habe ich die Collage fertig gestellt und auf die Vorderseite des Sammelmappenrohlings geklebt. Der rückwärtige Buchdeckel ist relativ schlicht. Nur ein paar Fischlein und Weltkartenblasen tummeln sich dort:
Auf diesem Bild sind die Gummibänder schon montiert. Wie das geht, erkläre ich gleich…
So sieht die bezogene Sammelmappe von innen aus.
Auf dem rückwärtigen Buchdeckel habe ich innen angezeichnet, wo die Löcher fürs Gummiband hin sollen: von den äußeren Ecken jeweils 11 cm und 1 cm vom Rand entfernt.
Ich habe dann schwarzes Gummiband durch die Löcher gezogen und mit Metallösen befestigt.
Die zuvor hergestellten Klappen werden nun auf der Innenseite oben, unten und rechts angeklebt (über die Ösen).
So sieht es aus, wenn sie eingeklappt sind.
Fast fertig! Jetzt werden noch die Innenseiten der Deckel bezogen. Ich habe dafür Teile einer alten Landkarte von Nordamerika genommen (da wollte ich eh schon mal hin…).
Tadaaaaa! Meine erste, selbstgemachte Sammelmappe ist fertig und kann befüllt werden…