14. Februar 2018 – Das Lerchenlied
Hurra! Sie geht nun doch in die zweite Runde: die wunderbare Eye Poetry von Andrea vom Blog Holunder.
Dieses Mal sollte man „Das Lerchenlied“ von Johannes Trojan in Augenpoesie verwandeln:
Das Lerchenlied
Der Tag bringt seine Sorgen,
mich lässt es unbeschwert,
das macht, ich hab am Morgen
die Lerchen singen gehört.
Nun geh ich durch die Menge,
geh ruhig und mit Lust,
weiß keiner, was für Klänge
ich trag in meiner Brust.
Es klang so süß und labend,
rief Mut und Hoffen wach.
Den Tag lang bis zum Abend
klingt´s mir im Herzen nach.
Johannes Trojan
Hätte ich mir nicht vorgenommen, an der Eye Poetry teilzunehmen, wäre dies nicht unbedingt ein Gedicht gewesen, das länger in mir nachgewirkt hätte…
Aber so kamen sie relativ schnell, die ersten inneren Bilder:
Ich sah sie förmlich vor mir, die Vögel, die mir aus dem Herzen flattern. Und ich konnte so gut nachempfinden, welche Freude man in sich trägt, wenn ein Morgen so beginnt: mit Lerchengesang.
Eine Weile habe ich dann aber doch noch gebraucht und das Gedicht in meinem Kopf hin und her gewälzt, bis ich wusste, wie ich meine Vogelassoziation umsetzen werde. (Aber das gehört ja dazu, zur Eye Poetry: sich mit einem Text zu beschäftigen, ihn in sich zu tragen, bis etwas daraus entsteht.)
Meine Vögel habe ich aus Notenpapier geschnitten, das ich zuvor leicht geweißt habe.
Anschließend kamen sie auf unterschiedlich lange Drahtstiele.
Da ich eher zu den Naturbanausen gehöre und eine Lerche sowieso nicht von einem anderen Vogel unterscheiden kann, möge man meine Vögelchen bitte nicht zu sehr auf lerchentypische Eigenschaften untersuchen… 😉
Ich mag es, wenn bei meiner Eye Poetry Umsetzung der Text irgendwie auftaucht. Immer wenn ich später ein Werk von mir ansehe, lese ich den Text dazu und freue mich…
Deshalb habe ich das Gedicht – ebenfalls auf Notenpapier – mit der Schreibmaschine getippt und auf Draht geklebt.
Damit es nicht zu lang wird, auf zwei Blätter mit Vorder- und Rückseite.
Das Herz, in dem mir der Lerchengesang bis zum Abend nachklingt, ist ein Stein in Herzform. Ich finde, Stein und Papier, das passt gut zusammen. (Wie gut, dass ich schon lange Steine in Herzform sammle!)
In diesen Stein habe ich ein Loch gebohrt und da hinein habe ich dann meine Vögelchen und die zwei Drähte mit dem Text gesteckt und festgeklebt.
Jetzt stehen sie auf dem Fenstersimsen und von der warmen Luft der Heizung tanzen die Lerchen auf ihren dünnen Drahtstielen sanft hin und her. Das sieht sehr schön aus und erfreut mein Herz! Fast wie echter Lerchengesang…