Diesmal ist mir das Kalenderblatt meines Riesenkalenders ohne größere Zwischenfälle geglückt… Hurra!
Den Monat November assoziiere ich mit der Farbe Grau: Grau, wie trübe Regentage, ein wenig Weiß wie der Nebel, der in dem Tal hängt aber auch etwas Silber für das Geheimnisvolle, das für mich der November ebenso hat.
Und so habe ich den Hintergrund für mein Novemberblatt Grau-Weiß-Silber bemalt und mit gerissenen Buchseiten- und Seidenpapierstreifen beklebt. Als Kontrast dazu habe ich den Text mit roter Farbe gestempelt bzw. schabloniert:
Auch der Inhalt des Gedichtes von Bertolt Brecht steht in starkem Kontrast zu dem eher schwermütigen November mit seinen Gedenktagen wie Allerheiligen, Buß- und Bettag sowie Totensonntag. Es handelt nämlich von Vergnügungen! Den kleinen, unscheinbaren, die jeder Tag zu bieten hat.
Das Gedicht habe ich in der Adventszeit 2009 in dem Kalender „Der andere Advent“ entdeckt. Es hat mich sehr angesprochen und seitdem schreibe ich jedes Jahr meine „Vergnügungen“ auf einen Zettel, der neben meinem Bett liegt. Nicht jeden Tag und manchmal vergesse ich es auch wochenlang aber am Ende jeden Jahres habe ich eine ganz schön lange Liste, die ich dann am Silvesterabend in ein Büchlein schreibe. Mein Silvesterritual, um das alte Jahr nochmals Revue passieren zu lassen.
Es werden jedes Jahr immer viele Seiten gefüllt. Ich lass euch mal kurz reinspickeln und hab‘ von jedem Jahr ein/zwei Seiten fotografiert. 2010 habe ich unter anderem diese Vergnügungen gesammelt:
Alina war damals gerade 12 Jahre geworden, Leona 10 und Joscha 8. Jetzt sond schon zwei Kinder erwachsen!
2011 hat mich folgendes vergnügt:
Manche Vergnügungen wiederholen sich, weil sie mir eben immer noch Vergnügen bereiten. Wie mein „Neujahrsbad“ und ein Gläschen Sekt in besonderen Augenblicken.
Ein paar der Vergnügungen 2013:
Meist sind es kleine Augenblicke, die für großes Glück sorgen. 2015:
Für Vergnügen sorgen auf jeden Fall auch die Postkunstaktionen und überraschende Post von netten Menschen:
2018 steht noch auf dem Schmierzettel. Es ist ja noch nicht zu Ende…
Ich habe so ausführlich von meinen Vergnügungen erzählt, da Andrea, die Zitronenfalterin im November „Sekundenglück“ sammelt. Und was sind meine Vergnügungen anderes als Sekundenglück?
Die Kontraste schicke ich zur „Papierliebe“ der lieben Frau Nahtlust, die im November Kontraste sammelt.
6 Antworten
Ach liebe Andrea, diese kleinen Vergnügungen und Freuden sind ja wunderbar! Dsa ist ein richtiger Schatz, der dich nun schon so viele Jahre begleitet! Wie schön! Ich danke dir für die Idee und das Verlinken deiner fein gewerkelten Brecht-Seite! Lieben Gruß und auf die schönen Momente!
Susanne
Wie schön, dass du dein Glücksmomentebuch für uns aufgeschlagen hast und viele Eintragungen darin haben mich richtig gerührt, wie ‚Joscha umarmt mich ganz oft‘! Vor vielen Jahren habe ich dies auch einmal täglich gemacht, dein schöner Beitrag heute stößt mich an, mir auch wieder solch ein Heftchen zuzulegen.
Ja, und dein Kalender ist auch wieder wunderbar geworden! Eine gute Woche für dich mit vielen schönen Momenten.
Liebe Grüße Ulrike
Eine interessante Form der Selbstvergewisserung! Und das Kalenderblatt gefällt mir auch.
LG
Astrid
Was für eine schöne Idee, die Glücksmomente zu sammeln! Ein wahrer Schatz.
Das Gedicht von Brecht kannte ich noch gar nicht! Toll hast Du das umgesetzt, obwohl dieser November eher ein goldener, als ein grauer war. Aber wer weiß…
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea, es war mir ein großes Vergnügen, all deine Vergnügungen zu lesen! Berührend! Und so ein schönes Kalenderblatt würde ich mir auch an die Wand hängen!
Herzliche Grüße
Ingrid
mein absolutes lieblingsgedicht!! schön auf dem kalenderblatt und wunderbar wie du deine eigenen vergnügungen dokumentierst! ich werde das auch mal wieder versuchen – habe das tagebuchschreiben vor einigen jahren aufgegeben, was ich oft sehr bedaure. aber vielleicht schaffe ich es ja so in kurzform.
danke für die anregung, ich schicke liebe grüße!
mano