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07. August 2017 – Mein Leipzig lob ich mir…

Vor etwas mehr als einer Woche war ich mit meinem Tom in Jena – bei einem ganz wunderbaren Konzert meiner derzeitigen Lieblingsband „The Divine Comedy“.

Anschließend haben wir noch ein paar schöne Tage in Leipzig verbracht, ganz alleine, ohne Kinder. Mit im Gepäck war das englische Buch „Making handmade books“ von Alisa Golden. In einem kleinen Anfall von Selbstüberschätzung habe ich es mir gekauft und gemeint, dass es ja soooo schwierig nicht  sein kann, englischen  Buchbindeanleitungen zu folgen….. Ähm… soweit der Plan. Die Praxis sah GERINGFÜGIG  anders aus…. Aber da muss ich durch. 

Immerhin habe ich dann tatsächlich ein Büchlein entdeckt, das ich nachbauen wollte und konnte. Es handelt sich um ein sogenanntes „one sheet book“, bestehend aus nur einem Blatt Papier. Das wollte ich sowieso mal ausprobieren. Da ich schon früher sehr gerne in Leipzig war und nun endlich nach langer Zeit wieder, hatte ich den Plan, mir mein eigenes, kleines Reisebüchlein zu erstellen. Mit all den guten Geheimtipps, die man ja doch wieder bis zum nächsten Besuch vergessen hat…

Entstanden ist mein Buch aus einem Stadtplan von Leipzig, den ich in der Größe 36cm x 24cm zugeschnitten habe. Der Stadtplan wird je dreimal längs und dreimal quer gefaltet, so dass 16 Felder entstehen.Nach dem Falten wird er wie folgt eingeschnitten:

Die beiden inneren Teile werden, wie bei einem Fenster, auseinandergeklappt:

Ich habe mit Klebezetteln die späteren Seitenzahlen und die Richtung markiert, damit mir das richtige Falten später leichter fällt… (Die Reihenfolge seht ihr auf dem unteren Foto)

Das Blatt wird dann in der Mitte zusammengefaltet und ziehharmonikaartig zu einem Büchlein gefaltet. Ist blöd zu erklären, aber mir hat beim Orientieren die obere Angabe der Seitenzahlen geholfen…

Nun ist durch das Falten ein Büchlein entstsnden. Die beiden Seiten, auf denen keine Zahl angegeben war, befinden sich jetzt – noch ungefaltet – links vom Büchlein…

Man faltet sie dann wie hier oben gezeigt… 

… und dann zu so einer Art Ziehharmonika…

Ich habe die Seiten zum Teil ganz zusammengeklebt (wenn die Öffnung unten war) oder nur an der Seite, so dass Taschen entstanden sind. Den linken Ziehharmonikateil, der eigentlich nicht zum eigentlichen Buch gehört, habe ich mit einer Nähmaschinennaht vom Büchlein getrennt.

Da mein Büchlein ein wenig Text bekommen soll, habe ich die Seiten ganz leicht  mit Siebdruckfarbe „geweisst“.

Nun noch „Leipzig“ draufgestempelt…

Als „roter Faden“ führen diverse Gedichtausschnitte bzw. Zitate von Joachim Ringelnatz (der ja ein Fast-Leipziger – nämlich aus Wurzen – ist) durch mein Büchlein.

Meine Geheimtipps sind in den entstandenen Taschen versteckt, auf dass ich sie beim nächsten Leipzigaufenthalt nur noch herausziehen muss…

Einen Geheimtipp verrate ich euch schon mal: Im „Buchlager“ – im Westwerk in der Karl-Heinestraße 87 – kostet jedes Buch 1 €. Egal ob dick oder dünn, uralt, Antiquität oder Liebhaberstück… ich habe einige Schätze ergattert! (Googelt aber vorher die Öffnungszeiten! )

Auch ein paar „Wunschziele“ für den nächsten Aufenthalt stehen drinnen…

Und dann ist mir was ganz Ärgerliches passiert: da meine Pigmentliner auf der Siebdruckfarbe nicht richtig geschrieben haben, habe ich mir extra einen dünnen Edding für Glas, Porzellan etc. gekauft. Zum Pumpen… eigentlich mag ich diese Pumpstifte gar nicht… aber er hat zunächst super geschrieben, bis…

…bis ich einen Tag Pause gemacht habe. Und dann ging nix mehr… und beim Pumpen gab es nur riesige Kleckse… in meiner Not, habe ich mit einer Feder in diese Kleckse getunkt und mehr schlecht als recht die Wunderlandseite geschrieben. Eigentlich würde das Gedicht noch weitergehen, aber auf diese Weise war mir das nix… 🙁

Hat denn jemand von euch einen Tipp für mich, welche dünnen Permanentmarker gut auf diversen Oberflächen (auch Farben) schreiben und NICHT zum Pumpen sind??? Ich wäre sehr dankbar!

Meine Rückseite hatte ich zum Glück schon davor fertiggestellt. Darum ist sie noch schön…

Mein Büchlein hat dann noch ein Gummiband mit dem Leipzigschriftzug von meinem Stadtplan bekommen… für den richtigen Zusammenhalt.

Und da mein Buch -ohne den linken Ziehharmonikarand – gerade mal 9×6 cm klein ist, geht es gerade noch als MINI- Buch durch…(na guuut, vielleicht ein „Mini Countryman“ 😉 ) und darf schnurstracks zu Frau Nahtlust marschieren, die diesen Monat in ihrer „Papierliebe am Montag“ noch weitere Minibücher sammelt…

Übrigens: Superschöne Fotos von Jena und Leipzig sind demnächst auf der Seite meines Lieblingsmenschen und -fotografen Tom zu sehen!!!

4 Kommentare

  1. sagt

    Wie immer mache ich große Augen und staune, was Du da wieder vollbracht hast….schöne Worte hast Du an Deinen Tom gerichtet!!! Da hat er sich sicher mega gefreut!!! 🙂

  2. Wundervoll und richtig klasse zusammengesetzt. DAs Buch habe ich auch und schmökere gerne darin. So viele Anregungen! Dein Büchlein ist entzückend und eine perfekte Zusammenstellung für eine gemeinsam genossene Zeit. Danke fürs Verlinken.
    LG. Susanne

  3. das buch ist einfach großartig!! diese faltung kannte ich noch nicht und werde sie bestimmt mal ausprobieren. danke für die klasse-anleitung (das buch hab ich auch, aber dieses hier wohl übersehen…).
    ich bin auch immer über diese pumpstifte verärgert. sie sind teuer, aber wirklich nicht lange benutzbar. als permanent stift für plastik, acryl etc benutze ich von stabilo OHPen universal, permanant. die gibt es in zwei stärken, kosten ca 1,60 € und halten relativ lange.
    liebe grüße
    mano

  4. Falls es noch aktuell ist: Ich kann die Marker von Faber-Castell empfehlen. Die sind wirklich super.

    Das Buch von Alisa Golden habe ich auch. Da sind wirklich viele spannende Projekte drin und manchmal muss man es einfach mal mit den Anleitungen ausprobieren. Das Verständnis kommt meist von ganz alleine beim Werkeln. 🙂

    Liebe Grüße, Gerdi

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