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10. Oktober 2017 – Wachsende Briefe zu Gast!

Ich freue mich sehr, hier einen Gastbeitrag meiner lieben Mama veröffentlichen zu dürfen!!! 😀 Eigentlich hat sie mit dem Bloguniversum nicht viel zu tun, außer dass sie eben meinen Blog liest… Aber Andreas „Eye Poetry Aktion“ vom Blog Holunder hat sie sehr angesprochen; vor allem Erich Frieds Gedicht. Und so hat sie doch tatsächlich den ersten Blogbeitrag in ihrem Leben geschrieben und ich habe die Ehre, ihm hier ein „Gästezimmer“ anbieten zu dürfen. Aber nun lasse ich meine Mama zu Wort kommen…

Als mir meine Tochter Andrea den Blog „Eye-poetry“ vorstellte und mir das Gedicht für den Monat Oktober zeigte, war ich davon sehr angetan. Ich liebe Gedichte sehr und Erich Fried ist einer meiner Lieblings-Poeten. Anfänglich nur so für mich aus Lust an der Freude begann ich, mich mit dem Gedicht auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie ich es wohl visuell umsetzen könnte. Da ich mich außer für Gedichte oder Sprüche noch für Kalligraphie begeistere und ich auf diesem Gebiet immer mehr Erfahrungen sammle, versuchte ich es mit der Kombination Kalligraphie und ein bisschen zeichnen.

Der erste Entwurf mit Bleistift zu Papier gebracht, beinhaltet eigentlich schon das Wesentliche zu diesem Thema. Zuerst war ich sehr unsicher, ob meine Idee den Ansprüchen genügen würde. Ich zeigte Andrea meinen Versuch und sie machte mir Mut, damit weiter zu machen.

Nun war Feinarbeit angesagt: welche Farbe nehme ich für die Schrift, wie groß soll das Initial werden, damit die Proportionen stimmen. Ich wollte die Schrift zart, transparent erscheinen lassen. Die Farbe sollte braun oder ein zartes lila sein. Da ich keine braune Tusche hatte, habe ich es mit Kaffee versucht. Nachdem ich noch ein paar Körnchen löslichen Kaffee dazugetan hatte, hatte ich meine „braune Tinte“, wie auf dem Entwurf zu sehen ist.

Dann schrieb ich den Text mit stark verdünnter lila Tinte.

Beides gefiel mir ganz gut, schließlich entschied ich mich doch für die lila, die kühlere Variante –  sie passte für mich besser zum Titel des Gedichtes. Der Blumentopf sollte in der Farbe kräftig sein, voll im „hier und jetzt“, sozusagen als Gegensatz zur blassen Schrift und dem angedeuteten Fenster. Ich finde, Wörter sind auch so etwas wie Samenkörner – fallen sie auf fruchtbaren Boden, vermehren sie sich. Deswegen purzeln die Wörter aus dem Briefumschlag wie aus einem Samentütchen und sollen sich so vermehren.

Die fallenden Blätter sollen das „so spät im Jahr“ verdeutlichen, ebenso die angedeuteten Schneeflocken im Bereich des Titels. Vielleicht ist es mir gelungen, die Melancholie dieses Gedichtes von Erich Fried rüber zu bringen.

Liebe Grüße von Ursula

9 Kommentare

  1. Alina sagt

    Liebe Oma,
    das Tollste an Gedichten ist, meiner Meinung nach, dass ihre Bedeutung für jeden einzigartig sein kann.
    Ich finde die Gedanken, die du zu Erich Fried’s Werk hast, sind total schön und inspirierend; besonders der Vergleich von Wörtern und Samenkörnern gefällt mir sehr.
    Die Umsetzung auf Papier ist mehr als gelungen und das Ergebnis ist wirklich zauberhaft. 😊

  2. Irina Baumgärtner-Schweizer sagt

    Liebe Frau Domscha,

    das sieht wirklich ganz toll aus! Ich bin ganz begeistert!
    Liebe Grüße,
    Irina

  3. Elke Freiberger sagt

    Liebes Schwesterherz,
    da kann ich nur ganz herzlich gratulieren.!!
    Ja, – Schönes, Tiefes und Weises in Wort und Schrift, fand immer schon Deine Begeisterung.
    Dass nun auch die Umsetzung in kunstvolle Darstellung so erfolgreich gelungen ist, und dass Dir dieses neue Hobby so viel Spaß macht, ist auch mir eine ganz große Freude!
    Elke

  4. Liebe Ursula, wie schön, wenn sich diese Kreativität von Tochter auf Mutter, von Mutter auf Tochter weiterträgt und du dich hier mit diesem hübschen Werk zeigst! Das ist wirklich wunderschön geworden, und es wäre schade gewesen, wir hätten es nicht zu Gesicht bekommen. Danke fürs Teilen und lieben Gruß
    Susanne

  5. Hallo, liebe Ursula,
    ich finde das ganz wunderbar, dass Du Dich hier auch so wie Andy kreativ präsentierst und es uns sehen und lesen lässt. Du bist glaub auch richtig aufgeblüht in dieser „Arbeit“…richtig? Dein Talent ist offensichtlich und Du solltest unbedingt dran bleiben und vielleicht noch mehr zeigen!! Kalligraphie beherrscht Du schon mal! 🙂 🙂 Das Endprodukt gefällt mir mehr als gut!!! 🙂 Viele liebe Grüße, Petra

  6. das ist ein ganz wunderbarer beitrag zur eye poetry! deine gedanken, deine skizzen und farbversuche gefallen mir sehr – ich mag es, wenn man den entstehungsprozess erfährt. das fertige bild ergäbe eine fabelhafte poetische postkarte!
    ich freu mich schon auf deinen nächsten gastbeitrag :-)!
    liebe grüße
    mano

  7. Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde. In den Bergen war ich meist internetlos unterwegs. Was für eine Freude, diesen Beitrag jetzt bewundern zu dürfen.
    Die Kalligraphie ist so fein und passt perfekt zum Thema. Ich muss Mano absolut recht geben, das wäre eine wunderschöne Postkarte!
    Ich würde mich sehr freuen, wenn wir dich beim nächsten Gedicht wiedertreffen würden!!
    Liebe Grüße
    Andrea
    P.S. Es wäre sehr lieb, wenn Du mir per Mail (siehe unter Kontakt auf meinem Blog) Deine Adresse zukommen lassen würdest, damit meine kleine bescheidene Post bald bei Dir eintrudeln kann.

  8. Ich bin eben erst über diese zauberhafte zarte so treffende Umsetzung des Fried-Gedichtes „gestolpert“ – sie gefällt mir ganz unglaublich gut! Auch den Entstehungsprozess und die Gedanken zu alldem mitverfolgen zu dürfen – dafür danke ich und für’s Teilen. Herzliche Grüße, Eva

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